Inhaltsverzeichnis. Editorial. SpiegelBild 2005/3

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3 Editorial SpiegelBild 2005/3 Inhaltsverzeichnis Liebe Leserinnen, Liebe Leser, es ist Anfang Dezember, wir gehen mitten in die Weihnachtszeit und passend dazu präsentieren wir euch eine neue Ausgabe eurer Schülerzeitung SPIEGELBILD voller Highlights. Zwar haben wir es nicht wie versprochen bis um Quartalsende geschafft, euch das gute Stück in die Hände zu drücken, doch das Warten hat sich allemal gelohnt, denn in dieser Ausgabe gibt es die absolute Sensation. Wer es trotz Flyer und Titelbild immer noch nicht mitgekriegt hat, oder wer es einfach nicht glauben wollte, dem soll gesagt sein, ja, wir haben ein Interview mit der Band Revolverheld! Auf einem unglaublichen 4-seitigem Special stand uns, der Schülerzeitung aus Paderborn Schloss Neuhaus, die national bekannte Band Rede und Antwort, hier erfahrt ihr alles was ihr schon immer über Revolverheld wissen wolltet und noch ein bisschen mehr. Doch das Interview ist nicht das einzig spektakuläre in dieser Ausgabe. Von vielen Schülern nicht einmal unbedingt wahrgenommen, hat ein bestimmter Artikel, den wir selbstverständlich noch einmal abgedruckt haben, über die Schulbibliothek und deren Verhalten gegenüber Schülern, ziemlich polarisiert und ist scheinbar durch die gesamte öffentliche Verwaltung, im speziellen natürlich allen Bibliotheken Paderborns gegangen. Nach zweimaliger persönlicher Aussprache mit der Betroffenen Dame aus der Bibliothek, Frau Kreimeyer, drucken wir eine Gegendarstellung, pardon, einen Leserbrief von Frau Kreimeyer ab. Diesen geradezu köstlichen Brief, den wir entsprechend kommentiert haben, solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Wie ihr bestimmt alle mitbekommen habt, laufen ab jetzt die Vorbereitungen für die größte Veranstaltung der Schule, den GSN Awards. Doch, ich denke da sollte man kein Blatt vor den Mund nehmen, wirklich anerkannt ist diese Veranstaltung bei uns Schülern nicht und aus unterschiedlichen Gründen stoßen sie auf Trotz und bewusste Ablehnung. Nun gab es genau deswegen ein Treffen verantwortlicher Lehrer und Eltern, sowie vier Schülervertreter, einschließlich mir, um über die Problematik zu sprechen und vor allem um Lösungen zu finden. Von den Seiten der Schüler gab es viele Vorschläge, wie man das Image der Awards verbessern und wie man sie den Schülern näher bringen könnte ( z.b. Abschaffung der Kategorie Bestes Zeugnis einer Jahrgangsstufe ), um die Akzeptanz der Schüler zu gewinnen. Die Vorschläge wurden angenommen und uns versichert das man da zusammen daran arbeiten werde. Und was ist jetzt? Fast der selbe Aufguss wie die drei Jahre zuvor, als hätte es dieses Treffen nie gegeben! Ja, aber einen Leserbrief dürfen wir, die Schülerzeitung, dennoch abdrucken, nämlich über die neu erarbeitete Intention der Awards. Ob das allein die Problematik aus der Welt schafft, darf aber bezweifelt werden. Also wer Veränderung predigt und dann die Schüler einfach übergeht, der sollte sich nicht wundern, wenn seine Veranstaltung auch in Zukunft auf Ablehnung bei den Schülern stößt. Jetzt aber viel Spaß beim Lesen eurer SPIEGELBILD. Daniel Böger Duschweltrekord Seite 4 GSN-Awards Seite 7 Lernstandserhebungen & Freundlichkeit? Für sie ein Fremdwort Seite 8 Leserbrief Seite 9 Mehr Sicherheit im Bus Seite 10 Exklusivinterview mit Revolverheld! Seite 11 Zentralabitur Seite 15 Lehrervorstellungen Seite 16 Chicago Seite 19 Sappho Musiklokal Seite 20 Vom geschriebenen Wort zur Flimmerkiste Seite 21 Ferienfahrt Seite 22 Sofa gesucht! Seite 24 Weiterbildung der Schülerzeitung Weihnachtsträume, Weihnachtsglück Sam Bûca - Hochprozentige Musik Seite 25 Seite 26 Seite 27 Grüße Seite 29 Impressum Seite 30 Seite 3

4 Duschweltrekord 2005 Am 31.August 2005, hieß es in die Duschen, fertig, los. Das war der Auftakt eines völlig verrückten Rekordversuchs für das Jahr Ich habe mich dort beworben, weil ich es als relativ lustig und ebenso als nette Abwechslung empfand, an einem solchen Rekord teilzunehmen. Ausgetragen wurde der Rekordversuch vom Großstadtentertainment, einer der größten E- ventagenturen Paderborns. Die Räumlichkeiten zu diesem Zweck wurden freundlicherweise vom Hotel Victoria in Hövelhof zur Verfügung gestellt. So wurde binnen weniger Tage aus dem ansehnlichen Festsaal ein kleines Duschparadies, welches eine kleine Bühne mit jeweils zehn Duschköpfen darstellte. Das Ziel war es 101 Stunden zu duschen. Dem Gewinner winkte ein Preisgeld von 2000 Euro und ein Eintrag in das Buch der Bücher und ich spreche jetzt nicht von der Bibel, sondern von dem Guinness Buch der Rekorde. Neben mir traten weitere neun Kandidaten an, wovon vier davon zum Cineplexx Paderborn gehörten. Yen-Yen, Dominik, Sing-Lung und Carina waren fest davon überzeugt den Preis für ihr Kino heim zu tragen und als saubere Gewinner unter der Dusche hervorzukommen. Sie hatten aber auch noch andere Gegner so wie Marcel, dem jüngsten Teilnehmer des Versuches. Mit seinen 16 Jahren wagte er einen solchen Rekord aufzustellen. Manuel, Benedikt, Andreas, Benjamin und meine Wenigkeit stritten aber eifrig mit, um sich hinterher stolz Weltmeister des Duschens nennen zu Seite 4 dürfen. Nach Ankunft im Hotel Victoria am 31. August 2005 war natürlich auch schon die Öffentlichkeit da. Die ersten Fernsehsender so wie Das Erste nahmen gleich die ersten Duschszenen für die Abendsendung B risant auf. Kurz darauf folgten dann auch noch PRO 7, Sat 1 und der WDR. Die Teilnehmer des Rekordversuches gaben gleich die ersten Interviews für das Fernsehen und Lokale Tageszeitungen. Von den Schaulustigen, die täglich zwischen 10 und 22 Uhr im Festsaal zur moralischen Unterstützung ihrer Lieben verkehrten, wurde man schon gefeiert als wäre der Rekordversuch das Sprungbrett zur Hollywood Karriere. Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister von Hövelhof, eröffneten die schrille Dragqueen Olivia Jones und der Hotelier Patrick Förster den Rekordversuch um Uhr. Vor uns zehn Teilnehmern lagen fünf Tage voller Wasser. Keine Panik für Umweltschützer. Das für den Rekord gebrauchte Wasser war kein Leitungswasser, sondern Grundwasser, welches immer wieder aufbereitet wurde. Also ganz nach dem Motto V errückt aber Umweltfreundlich. Kurz zu den Regeln. Ziel des Rekords war es die bestehende Zeit aus Berlin von 100 Stunden um eine Stunde zu überbieten. Während der Zeit unter Dusche, durfte man sich nur auf einer kleinen Duschfläche aufhalten. Um dieses so komfortabel wie möglich zu gestalten, wurde es uns gestattet unter der Dusche zu liegen und auch den Kopf auf einen kleinen Schwimmring zu betten. Pro angefangene Stunde durfte man 10 Minuten Pause nehmen. Das heißt 50 Minuten duschen und 10 Minuten Pause machen. Man hatte a- ber ebenfalls die Möglichkeit sich seine Pausen zu sammeln und auf eine Art Pausenkonto zu speichern Das bedeutete wenn jemand z.b. 6 Stunden durch duschte, dann durfte man sich eine ganze Stunde Freizeit gönnen. Um eventuelle Hautschäden zu vermeiden, fetteten wir uns regelmäßig mit Vaseline und Melkfett ein. Dies hat auch sehr gut funktioniert, nur haben die Hände und Füße dennoch einen kleinen Wasserschaden davon getragen. In den Pausenzeiten legte sich das Problem aber schnell wieder. Zur Kontrolle kam auch jeden Tag ein Dermatologe, welcher sich unserer aufgeweichten Haut annahm. Damit wir körperlich fit blieben, kamen jeden Tag zwei Fitness Trai-

5 ner vorbei, die uns mit Dehnübungen und so weiter quälten. Nein natürlich war dieses sehr effektiv, da man sonst, wenn man auf nur so kleinen Raum ohne viel Bewegung auskommen musste, eingerostet wäre. Für unsere Versorgung war die fabelhafte Küche im Hotel Victoria eingetreten, die sich für nichts zu schade war. Stets wurden Sonderwünsche erfüllt und auch sonst wurden wir mit den köstlichsten Leckereien, sei es Rinderfilet mit Salzkartoffeln oder einfach nur ein Obstsalat mit einer SpiegelBild 2005/3 laub, war trotzdem eine nervliche Belastung. Ständig fließendes Wasser, der Verzicht auf Privatsphäre und die Isolation von der Außenwelt, obwohl diese ganz nah war, stellten die Grundprobleme da. Trotzdem wollte jeder es schaffen. Man wollte nicht umsonst unter der Dusche gestanden haben. Man wollte den Sieg um jeden Preis. Auch ereigneten sich lustige Dinge. Um Probleme wie die Langeweile zu beseitigen, spielte einmal die Hövelhofer Blaskapelle ( Manuel würde mich jetzt böse angucken, da ich mir den Namen immer noch nicht merken konnte und es sich auch eigentlich gar nicht um eine Blaskapelle handelt ) um uns die Zeit ein bisschen zu vertreiben. Auf Dauer auch ein bisschen anstrengend, wenn man eigentlich noch total fertig von der Nacht unter der Dusche war und die Ohropax voll mit Wasser waren. Den Lichtblick der Tage stellte dann jedoch die Duschweltrekord Party am Samstag dem 03. September 2005 da. Vanilleeiskugel oben drauf, verwöhnt. Gemeinsam bewerteten wir die Küche für unseren Geschmack mit 5 Sternen. Nach der ganzen Zeit wuchsen wir, obwohl wir eigentlich Kontrahenten waren, doch zu einer kleinen Gruppe zusammen. Umso schwerer fiel natürlich der Abschied von drei unserer Mitstreiter, welche uns in der ersten Nacht schon verließen. Aus Gründen, wie die Temperatur des Wassers, schied Benjamin um 2.25 Uhr am frühen morgen aus. Andreas schied aus, weil er sich durch seine angesammelte Pausenzeit ein paar Stunden ruhigen Schlaf im trockenen und gemütlichen Hotelbett gönnte, welche uns ebenfalls vom Hotel Victoria zur Verfügung gestellt wurde, und hatte hinterher einfach nicht mehr die Kraft aufzustehen und unter die Dusche zurückzukehren. Benedikt schied aus persönlichen Gründen aus, sodass die Teilnehmerzahl sich auf sieben reduzierte. Was im Fernsehen öfter aussah wie Ur- Das war die letzte Nacht unter der Dusche. Es ging in die heiße Phase. Der Endspurt läutete und die anwachsende Begeisterung in unseren Gesichtern wuchs mit jeder Minute die verstrich. Auf der Party hatten wir dann endlich die Ablenkung, nach welcher wir uns lange gesehnt hatten. Nette Leute, gute Musik und einfach nur Partylaune, da wir wussten dass es morgen um die Zeit vorbei sein würde und wir hoffentlich die Dusche als frisch gebackene Weltre- Seite 5

6 kordler verlassen. Die letzte Zeit auf der Party schlug man dann mit ein paar Cocktails tot. Pausenlos kamen auch kleinere Spirituosen auf die Bühne geflogen und tanzwütige Mädels auf die Bühne gestürmt, die sich an uns Jungs vergriffen und uns zum Tanzen unter der Dusche animierten. Alles in allem eine recht besondere und gut gelungene Party, da man nicht immer auf jeder Party sexy Boys und Girls in Badeshorts und Bikinis bewundern darf, die sich gerade unter der Dusche zu den fließenden Rhythmen der Musik bewegen. Als der letzte Tag angebrochen war, waren wir immer noch zu siebt und es gab auch keine Hoffnung mehr darauf, dass vielleicht noch einer rausgeht. Ein Paar Versuche wie Bohr siehst du fertig aus nach der durchzechten Nacht. So würde ich mich aber nicht im Fernsehen zeigen!, schlugen fehl. Auch wenn manche echt fertig aussahen, weil sie ein paar Cocktails zu viel hatten ( und ich denke jetzt nicht an die Nachbarin zu meiner rechten ;- ) ), wurde dieses auf die Situation bezogen. Wie siehst du denn bitte gleich noch mal aus? Ich würde sagen wir sehen alle aus wie Wasserleichen, die 100 Stunden irgendwo im See rum geschwommen sind. Spätestens in dem Augenblick wurde mir bewusst, dass ich den Weltrekord mit sechs anderen teilen musste. Einigen war die Dusche sogar mittlerweile ans Herz gewachsen. Dominik und Manuel z.b. haben überwiegend ihre Mahlzeiten unter der Dusche verzehrt. Da kam es auch schon mal vor, dass die Pommes etwas feucht wurden. Eine logische Konsequenz eigentlich, wenn man uns Regenschirm und Regencape verbietet. Die letzten Minuten zum Rekord waren erreicht. Da jeder ein anderes Pausenkonto hatte, waren für einige, also Dominik und Manuel z.b. die sich konsequent auf 400 Minuten gehalten haben, natürlich auch schon 400 Minuten vor offiziellem Ende Schluss. Das offizielle Ende, also wenn jeder seine 101 Stunde unter fließendem Wasser vollendet hat, war für Uhr angesetzt. Das bedeutete das Dominik und Manuel die Dusche schon um Uhr verlassen durften, um sich als erste offizielle Weltmeister feiern zu lassen. Die nächste war Yen-Yen um Uhr und dann um Uhr sollte es auch für mich und Sing- Lung zu Ende gehen. Nach Liste die vorher ausgerechnet wurde, war dieses unser Termin. Aber einem Rechenfehler haben Sing- Lung und ich es zu verdanken, dass wir um schon längst den Rekord gebrochen hatten, doch davon nichts mitbekommen haben und so munter weiter duschten. Unserem Lieblingsaufpasser Dieter war dieses natürlich nicht peinlich und war außerdem um keine Ausrede verlegen um seinen Hals zu retten. Da er uns aber Tagsüber die gesamten 5 Tage mit kleinen Anekdoten aus seinem Leben bei Laune gehalten hat, haben Sing-Lung und ich darauf verzichtet ihn unter die Dusche zu stellen. Carina war eine dreiviertel Stunde später fertig und inzwischen waren auch die lieben Verwandten und Schaulustigen eingetrudelt, die uns alle die letzten Minuten, für einige sogar Stunden unter der Dusche begleitet haben. Natürlich wurde hinterher groß gefeiert, auch während Marcel noch unter der Dusche saß und seine sechs Mitstreiter schon längst einen Sekt nach den anderen kippten und sich einfach nur riesig freuten und sich begeistert um den Hals fielen. Als Marcel die Dusche um Uhr verließ, schlief ich schon im Hotelzimmer. Nachdem ich aufgewacht bin, musste ich erstmal duschen gehen, weil ich das ja auch schon ziemlich lange nicht mehr getan habe und ja schließlich auch die gesamte Fettschicht runter bekommen musste. Um Uhr war dann die lang erwartete Siegerehrung und die Übergabe der Preise. Es wurde leider nur ein geringer Geldbetrag von 286 Euro für jeden. Sehenswert eigentlich, aber nichts im Gegensatz zu den 2000 Euro die man erwartet hatte, nach diesem gewaltigen Duschmarathon von 5 Tagen. Die letzten Fotos und Interviews für die Presse und Zeitung und dann war auch schon alles vorbei. Vorbei die Verrücktheit die die Gemeinde Hövelhof 5 Tage in Verwirrung, Erstaunen und Nachdenken versetzte. Für 5 Tage war Hövelhof eine Art W allfahrtsort und bildete das Zentrum für so manchen Touristen und Schaulustigen. Entschuldigt die Bezeichnung Wallfahrtsort, aber wenn man das was ich durchgemacht habe, intensiv mitbekommen hätte, dann würde man das schon verstehen. Man wurde von morgens bis abends eigentlich nur angeschaut und einige haben schon direkte Fans gewonnen. Autogramme für die kleinen musste ich auch schon geben, obwohl das ein sehr komisches Gefühl ist. Alles in allem kann ich sagen, dass es eine ziemlich nasse Erfahrung war, die wahrscheinlich noch die nächste Zeit bei mir Alpträume hinterlassen wird. Ich habe viele lustige Dinge erlebt, war aber auch schon kurz davor aufzugeben. Wenn ich nicht so viele Leute wie meine beste Freundin Laura und die großartigsten Menschen wie Daniel und Michael gehabt hätte, dann hätte ich es gar nicht erst zum Rekord geschafft. An dieser Stelle ein Dankeschön an alle die mich unterstützt und vielleicht auch an mich geglaubt haben. Ebenso danke ich Olliver Meier und Frank Sitter für die witzige Idee, dem Hotel Victoria für die Ermöglichung des Rekords und den netten Menschen die ich unter der Dusche kennen lernen durfte. Also Jungs und Mädels bleibt sauber! Auch wenn wir wahrscheinlich nie wieder so sauber sein werden wie bis dato. Fabian Rickhof Seite 6

7 GSN-Awards Ziel: Persönlichkeiten von morgen heute schon Auf Anfrage druckt die Schülerzeitung, diesen Artikel, den eigentlich schon alle kennen, bezüglich der GSN-Awards. Aufgrund des schlechten Images der Awards an unserer Schule geben wir den Verantwortlichen hiermit die Möglichkeit die neu definierte Intention der Veranstaltung noch einmal deutlich zu machen: Leistung erbringen macht Freude und steigert das Selbstwertgefühl, gleichzeitig ist Leistung Basis einer erfolgreichen Gesellschaft. Mit den GSN- Awards möchten wir gerade auch die Leistungen auszeichnen, die die Schule nicht nur in Zeugnisnoten ausdrücken kann. Dies sind Leistungen von euch Schülerinnen und Schülern, die aus Fähigkeiten, Neigungen, Talenten und Hobbies hervorgehen und für die ihr viel Zeit und Energie investiert. [...] Das wollen wir honorieren, genau darum gibt es seit 3 Jahren die feierliche Verleihung der GSN- Awards. Eine 6-köpfige Jury aus Schülern, Eltern und Lehrern nominiert aus euren Vorschlägen - und deshalb sind eure Vorschläge so wichtig in den verschiedenen Kategorien jeweils 2 bis 4 Kandidaten. Wer von den Nominierten dann den Award erhält, wird erst am Abend bei der Verleihung bekannt gegeben. Dazu sind dann alle Nominierten, ihre Angehörigen und alle interessierten Schülerinnen und Schüler herzlich eingeladen. Eine Award-Galerie wird in Zukunft alle Gewinner mit Foto und ihrer Laudatio im Eingangsbereich der Schule verewigen. Kategorien Vorgeschlagen werden kann jede Schülerin und jeder Schüler, aber auch Teams. Vorschläge können von der gesamten Schulgemeinde eingereicht werden: von Schülern, Eltern und Lehrern. Vorschläge können das gesamte Jahr über eingereicht werden: Entweder ihr werft eure Vorschläge in den Award-Briefkasten oder ihr gebt diese eurer Klassenleitung, die sie entsprechend weiterleitet. Die Kandidaten können über mehrere Jahre hin vorgeschlagen oder auch nominiert werden, für eine bestimmte Leistung wird der Award aber nur ein einziges Mal verliehen. Die Mitglieder der Jury dürfen generell nicht vorgeschlagen werden. Grundsätzlich gilt: Begründet bitte so ausführlich wie möglich, warum ihr eine Kandidatin/einen Kandidaten oder ein Team vorschlagt. Erläutert genau, durch welche Leistungen und Erfolge sie/er nachgewiesen hat, dass sie/er ein hohes Engagement und viel Einsatz in ihre/seine Fähigkeiten und Talente investiert hat. Bei Platzierungen, Auszeichnungen, Preisen usw. gilt, dass so konkret wie möglich Angaben über die Art der Veranstaltung bzw. des Wettbewerbs, über das Niveau ( lokal, regional oder bundesweit ) oder zum Beispiel die Anzahl der Mitbewerber gemacht werden. Ihr dürft gerne eure Freundinnen und Freunde, Klassenkameradinnen und Klassenkameraden vorschlagen, aber grundsätzlich gilt, das jede Schülerin und jeder Schüler des GSN Kandidatin/Kandidat für den Preis werden kann. In folgenden Kategorien können Vorschläge gemacht werden: Sportliche Leistungen Bitte nennt hier genau, in welcher Sportart die Schülerin, der Schüler, ein Team von Schülern welche Leistung erbracht hat. Also nicht nur 1. Platz, sondern auch 1. Platz auf Stadt - Kreis- Landes- etc. Ebene. Aufsteiger des Jahres Hier haben alle diejenigen eine Chance, die z. B. entweder enorme Steigerungen im Unterricht ( z. B. von mangelhaft auf befriedi- Seite 7 gend ) zeigen, oder sich von Still und Zurückhaltend auf Engagiert entwickelt haben. Also alle, die unerwartet und zur Überraschung/ Freude der Beteiligten plötzlich Engagement, Aktivität, Einsatz oder auch Fähigkeiten und Talente zeigen. Besondere Leistungen aus fach- wissenschaftlicher Sicht Damit gemeint sind wissenschaftliche Arbeiten, Teilnahme an Projekten, an Sonderveranstaltungen, Wettbewerben ( z. B. Jugend forscht ) oder auch eine besondere Einzelarbeit. Zivilcourage und soziales Engage- ment Wer besonders mutig für einen anderen eingestanden ist, der in Not war, oder auch Schüler mit besonders hohem sozialen Engagement ( z. B. in der Blinden- und Behindertenarbeit, in Wohltätigkeitsorganisationen ). Kultur Alles, was Kultur erfasst: Musikalische Leistungen ( auch bei Wettbewerben ), junge Schriftsteller oder Dichter, Schauspiel- oder Tanztalente. Wettbewerbe Fremdsprachen, Mathematik, Informatik, Physik als Beispiele. Hier sind alle erfolgreichen Wettbewerbsteilnahmen möglich. SV Preis Hiermit sind nicht die klassischen S ofafreunde gemeint, sondern die, die sich besonders tatkräftig eingesetzt haben und neuen Schwung und neue Ideen in die SV gebracht haben. Sonderpreis Hierunter fällt alles und alle die, die sich einfach so hervorragend gezeigt oder engagiert haben, dass sie einfach erwähnt werden müssen. Das Organisationsteam

8 Lernstandserhebungen 2005 Seitdem die Pisa-Studie ergeben hat, dass auch die Schüler des Gymnasium Schloß Neuhaus unter dem gewünschten Durchschnitt des weltweiten schulischen Leistungspegels liegen, wird jedes Jahr aufs Neue je eine Lernstandserhebung für die Fächer Mathematik, Deutsch und Englisch in der Jahrgangsstufe 9 vollzogen. Das Kultusministerium, welches sich den Namen Schulministerium gibt, hatte vor Jahren die erfolgreiche Idee, den Schülerinnen und Schülern der Bundesrepublik Deutschland den aktuellen Wissensstand aus den Klassen mit Hilfe eines satanarchäolügenialkohölischen Testheftes zu entlocken. Die Mathe-LSE wurde zwei Stunden, Englisch und Deutsch jeweils in drei Stunden erledigt. In den verschiedenen Fächern und deren Prüfung verlief folgende Prozedur: Tür auf Schüler rein Tür zu - hinteren Teil des Testheftes mit 2 Klebestreifen zukleben ( man könnte ja schon linsen ) 1.Teil bearbeiten 1.Teil zukleben mit 2 Klebestreifen Tür auf Schüler raus Tür zu Pause Tür auf Schüler rein Tür zu Klebestreifen des 2.Teils mit Geodreieck aufreißen bearbeiten abgeben fertig! Jedenfalls wird dieses hochsicherheitstraktmäßige Verhalten als rechtmäßig und korrekt empfunden, und somit den Schülern überbracht. Im Nachhinein stellt man natürlich die allseits beliebte Frage: Wozu das alles? Da die Antwort nur in den Sternen steht, kann man nur vermuten, dass die Lernstandserhebung den Lernstand erheben soll. Aber das ist unvermeidbar FALSCH! Die Lernstandserhebung wird nämlich erhoben, nicht damit man den Lernstand erhebt, sondern weil der Lernstand überprüft werden soll, welcher zum allgemeinen Interesse des Kultus.. Ähm Schulministeriums beiträgt. Es wird niemandem die Schuld für die LSEs zugeschoben und nur gedankt für den Nicht-Unterricht in den Stunden des Quälens bei den Erhebungen. Aber trotzdem hat PISA den entscheidenden Stein ins Rollen gebracht. Und das hätte, wie viele Leute finden, nicht passieren müssen, wenn die Pisastudie damals nicht so schlecht ausgefallen wäre. Wir sehen also, Lernstandserhebungen sind ein Teufelskreis. Und Teufelskreise haben ja meist eine relativ negative Wirkung. Also, lasst uns alle damit zufrieden sein und die LSE akzeptieren, da wir in den letzten Jahren hervorragende Ergebnisse erzielt haben, die sich sehen lassen können ( D ie Wahrheit ). Waltraud Mudrich Freundlichkeit? Für sie ein Fremdwort Mit energischen Schritten stürmt Boris * aus der Bücherei. Mit wütendem Blick und einem Ausdruck überschäumender Wut im Gesicht murmelt er etwas von So eine Sauerei und Muss ich mir nicht bieten lassen. Ihm hinterher geeilt kommt ein ebenso aufgeregter Rolf *. Was war passiert? Es ist die erste große Pause an einem sonnigen, wolkenlosen Tag, die Schule liegt in Frieden, draußen toben ein paar Schüler, andere stehen zusammen und lachen. Boris braucht dringend eine Kopie für den Unterricht und will sich mit seinem Anliegen vertrauensvoll an die Bibliothek wenden. Die besitzt schließlich einen modernen, öffentlichen Kopierer, der für wenig Geld gute Kopien ausspuckt. Er hat allerdings die Rechnung ohne das geschult-kompetente Fachpersonal der Bibliothek gemacht. Als er feststellt, dass der Kopierer nicht in Betrieb ist, wendet er sich an eben jenes Personal und fragt freundlich nach. Was dann folgt, lässt fast Boris Verstand stehen bleiben. Das hab ich doch schon tausendmal gesagt, keift ihn die Bücherei-Frau an, das Ding ist erst ab 10 Uhr in Betrieb. Einige nette Worte, gesprochen in erhöhter Lautstärke, folgen. Endlich fängt sich Boris wieder und unter den Augen von Freund Rolf lässt er sich auf ein kurzes aber heftiges Wortgefecht mit der Dame ein. An dessen Ende steht ein bitterböses Wort aus Boris Mund, dass etwas deftig den menschlichen Paarungsvorgang beschreibt und mit f anfängt. Abgesehen von diesem kleinen Ausfall am Schluss fragt man sich, ob ein Schüler sich wirklich so behandeln lassen muss. Von einer Seite 8 Frau, die durch Steuergelder unserer Eltern ihre Brötchen kauft. Und leider war das Erlebnis von Boris und Rolf kein Einzelfall, viele Schüler haben schon Bekanntschaft gemacht mit dem etwas rüden Umgangston in der Bücherei. Sicherlich hat das Personal einen schweren Stand, wenn in der Pause lärmende Schüler durch die Regalreihen toben. Aber dies als Grund für die kundenunfreundliche Behandlung anzuführen, ist Quatsch. Und auch Boris wird sich wohl mehrfach überlegen, ob er in Zukunft noch mal die Bücherei aufsucht. Weder zum Kopieren, noch zum Lesen. *Namen von der Redaktion geändert Jens Twiehaus

9 Leserbrief als Reaktion auf Artikel F reundlichkeit? Für sie ein Fremdwort Diesen Leserbrief drucken wir als Entgegnung auf den Artikel Freundlichkeit? Für sie ein Fremdwort der letzten Ausgabe, Seite 6 ab ( zur Erinnerung siehe linke Seite ). Um möglichen Missverständnissen über die Meinung der Redaktion vorzubeugen, stellen wir klar: Wir missbilligen den Gebrauch des F*** Wortes von Schülern gegenüber dem Fachpersonal unserer Bibliothek. Wir halten gleichzeitig aber auch Freundlichkeit und Respekt für ein selbstverständliches Verhalten von Mitmenschen. Auch hier gilt unser Schulprogramm: Es ist selbstverständlich, dass wir gegenseitig verantwortungsvoll und hilfsbereit miteinander umgehen. - Große Brötchen Kleine Brötchen Eine nicht ganz ernst gemeinte Antwort auf: Freundlichkeit? Für sie ein Fremdwort Was war geschehen? Das aufrechte Rückgrad der Schülerredaktion T.J. ( N ame geändert ) hatte erfahren müssen, dass einem Mitschüler schnödes Unrecht widerfahren war. Ihm war es verweigert worden, außerhalb der Nutzungszeiten eine dringend benötigte Kopie zu erstellen, die eigentlich eher gestern schon gemacht sein sollte. Zudem wurde seine wohlformulierte Anfrage in rüden Worten abgewiesen, die zarte Schülerseele hart trafen. Hingegen hatte die Dame völlig unverständlich für ein lapidares F*** Wort ( 4 -letter Klassiker ) nicht die nötige Gelassenheit übrig. Eine kurze Analyse des Vorgangs führte die Feder des wackeren Redakteurs und kam auf den Punkt, dass es sich hier um einen klassischen Fall von fehlender Dankbarkeit handelte. Erwarb die rücksichtslose Dame doch ihre Brötchen mit Hilfe der elterlichen Steuergelder. Klar, hier handelte es sich um die Spezies der Steuerbrötchenkäufer. Als er weiter darüber nachdachte, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Die Steuerbrötchendame aus der Bibliothek war kein Einzelfall. Hatte er selbst nicht von einem Exemplar berichtet, das für das kreative Fahrradparkverhalten der Mitschüler kein Verständnis hatte. Es war ein Lehrer, also auch von der Gattung Steuerbrötchenkäufer. Und hatte nicht Sven ( Name geändert ) berichtet, dass er am frühen Morgen auf der Fahrt zur Schule von einem grünen Uniformträger natürlich auch Steuerbrötchenkäufer- an der Weiterfahrt gehindert wurde, nur weil er aus Zeitknappheit den Fahrradweg auf der falschen Straßenseite befuhr. Auch hier keine Dankbarkeit für die Finanzierung der Brötchen, sondern echten Stress und harte Strafen Und so weiter und so weiter, bis hin zum Direktor, der ihn wegen einiger naturgemäßer kritischer Artikel gerüffelt hatte. Auch hier ungenügende Dankbarkeit eines Steuerbrötchenkäufers gegenüber den Angehörigen der Brötchenfinanzierer. Unser Redakteur runzelt die Stirn und folgert: Korrekt wäre es eigentlich doch nur dann, wenn die Steuerbrötchenkäufer ihre Dankbarkeit direkt proportional zur Größe der empfangenen Brötchen ( Gehälter ) zeigen, je größer das Brötchen desto dankbarer und entgegenkommender sollten sie sein. Und so sollten diejenigen, die mehr Brötchen dazugeben, weil sie mehr Steuern zahlen, nicht automatisch mehr Zugeständnisse und Freundlichkeit erhalten? Beate Kreimeyer ( Anm. d. Red. Mitarbeiterin der Bibliothek ) - Zu dem beschriebenen Sachverhalt stellt die Redaktion fest: Die von der Autorin des Leserbriefs geäußerte Interpretation des Artikels ist falsch. Es sollte nirgendwo die Behauptung aufgestellt werden, dass Staatsbedienstete gegenüber Bürgern ihre Dankbarkeit proportional zur Größe der empfangenen Gehälter zeigen müssen. Eine Kritik am Beamtentum generell liegt keinem der von unserem Autoren verfassten Texte zu Grunde. Außerdem weisen wir daraufhin, dass es keinerlei Verbindung zwischen den Artikeln über die Bücherei und dem über das Fahrradparkverhalten der Schüler gibt. Das Beispiel von einem gewissen Sven, der Ärger mit einem Polizisten hatte, beruht nicht auf wahren Begebenheiten, sondern ist frei erfunden ( wie uns die Autorin des Leserbriefs bestätigte ). Ein Gespräch mit Herrn Gödde über kritische Artikel fand, anders als behauptet, nie statt! Wir als Schülerzeitung wollen wie jede andere Zeitung auf Missstände aufmerksam machen, die wir glauben entdeckt zu haben. Deshalb freut es uns, dass wir durch unseren Artikel eine breite Diskussion angestoßen haben, die vielleicht auch dazu führt, dass alle Besucher der Bücherei in Zukunft gleich freundlich behandelt werden.. Denn es gibt durchaus Zustimmung aber auch Ablehnung zu diesem Artikel. Die Redaktion Seite 9

10 Von Montag, den 30.5, bis Dienstag, den , hieß es für uns beide und 22 zusätzlich hochmotivierte Schüler des Gymnasiums Schloß Neuhaus, sowie der Realund Hauptschule "Up to you! Bus und Bahn machen Schule". Vom Unterricht befreit wurden wir unter der Leitung von Christina Pörtner vom Verein "Up to you" und dem Verkehrssicherheitsbeamten Reinhard Schnitz in zwei Tagen im Roncalli Haus zu Fahrzeugbegleitern ausgebildet. Vom GSN begleitete uns Frau Schirmer. Zunächst lernte man sich durch Ausfüllen eines Fragebogens besser kennen, um später in lockerer Atmosphäre einige "Spiele" durchzuführen, die jedoch nicht ganz unserer Altersstufe entsprachen. Dabei sollte man als Team ein erstes Gefühl dafür bekommen, was es bedeutet, zusammenzuarbeiten und auf die Mitmenschen angewiesen zu sein, denn als Busbegleiter ist man normalerweise zu zweit im Einsatz. Nachdem man sich auch näher mit SpiegelBild 2005/3 Mehr Sicherheit im Bus den allgemeinen Aufgaben seiner neuen Tätigkeit vertraut gemacht hatte, standen nun Rollenspiele zum richtigen Verhalten im Bus auf dem Programm. Hierbei bekamen wir einen Einblick in solche Situationen, die uns demnächst ( hoffentlich nic ht! ) e r warten wür den. Der zweite Tag begann mit einem Film, der die alltäglichen Gefahren unseres Busfahrens aufzeigte. Nach diesem theoretischen Teil folgte der praktische Teil. In einem leeren Bus, der uns bis zum Parkplatz hinter der Merschweghalle fuhr, übten wir nochmals die Rollenspiele vom Vortag in,,originalumgebung. Außerdem wurden wir gründlich über die Sicherheitsvorkehrungen und Befreiung aus Notlagen im Bus informiert. Zu den alltäglichen Gefahren gehört zum Beispiel ein plötzlich bremsender Bus. Dieses Situation wurde uns von Kasimir ( e inem Schultornister ) demonstriert, der bei einer 1a Vollbremsung unserer Busfahrerin durch den g a n z e n B u s s c h l i d d e r t e. Nach eineinhalb Stunden steuerten wir ein letztes Mal das Roncalli Haus an, um uns nach einem ausgiebigen Rückblick der Ausbildung voneinander zu verabschieden. Am trafen sich alle Fahrzeugbegleiter nochmals in der Aula des GSN und nahmen dort ihre Urkunden sowie Ausweise durch Christina Pörtner in einer kleinen Feierstunde mit unserem Schuldirektor Herrn Gödde und Gesangseinlagen des Chors entgegen. Juliane Rabe & Patricia Kurzbuch Seite 10

11 Exklusivinterview mit Revolverheld! Unglaublich aber wahr, wir von der Spiegelbild haben ein Interview mit Revolverheld geführt! Nur für euch! Gut, mit dem Sänger von Revolverheld... Aber das war im Vorfeld harte Arbeit. Die Idee kam mir in den Sommerferien und nach einigen s mit dem Management habe ich tatsächlich einen Termin für ein Telefoninterview bekommen! Ich hatte gar nicht damit gerechnet, und hatte außer ein paar Fragen nicht viel geplant. Ohne die Hilfe und den PC von Jörn wäre die ganze Sache wohl geplatzt ( Danke! ). Aber am um 18 Uhr saßen Jörn, Clarissa und ich mit literweise Tee und Unmengen von Zetteln bei Jörn zu Hause, haben mit Johannes, dem hübschen Sänger von Revolverheld, telefoniert und das ganze mit dem PC aufgezeichnet. Ich habe das ganze wörtlich abgetippt. Wir wünschen euch viel Spaß beim lesen! Ronja ( total nervös ) : Hallo erst mal! Wie geht s dir? Johannes: Mir geht s gut. Geht s dir auch gut? Ronja: Mir geht s auch sehr gut, danke. Schön, dass du Zeit für uns gefunden hast. Johannes: Ja, klar. Kein Problem. Von welcher Zeitung kommt ihr eigentlich? Ronja: Wir sind von der Schüler- zeitung vom Gymnasium Schloß Neuhaus in Paderborn. Johannes: Cool, ich kenn Paderborn. Ne Freundin von mir studiert da. Irgendwas mit Medien und Popmusik... Ronja ( freut sich ) : Ja dann könnt ihr mal hier vorbeikommen und n Konzert geben! Johannes: Ja müssen wir mal schaun, das wäre auf jeden Fall mal ne Alternative. Ronja: Also, eure Musik kommt ja total gut an, euer Video läuft bei Viva rauf und runter. Es herrscht ja im Moment eine Deutschrockwel- le. Wie siehst du das? Lauft ihr da mehr mit weil es grade i n ist Deutsch Rock zu machen oder ist es das, was ihr immer machen wolltet? Johannes: Also ich texte schon seit 10 Jahren auf Deutsch, ungefähr. Und diese Band gibt es ja auch schon länger. Ich hab schon immer Deutsch getextet und es war bei uns auch immer so, dass es immer für uns klar war, wir wollen mit unseren Texten Inhalt rüber bringen und dass für uns klar war, dass es für uns nicht in Frage kam auf Englisch zu texten. Bei Englisch ist es immer so, als würde man durch eine Milchglasscheibe gucken. Da hört sowieso keiner auf die Texte und die Texte, die im Radio laufen sind teilweise der allerletzte Quatsch. Deswegen war für uns immer klar: Deutsch. Klar gibt s jetzt Band wie Wir sind Helden oder Sportfreunde Stiller Seite 11 die jetzt den Weg ein bisschen freigeschlagen haben. Das ist jetzt gut für uns, aber ich würd schon sagen, dass das von uns was eigenständiges ist. Ronja: Natürlich gibt s viele Bands, die Deutsch Rock machen. Eine davon wahrscheinlich eher lachhaft Tokio Hotel. Seht ihr die als ernstzunehmende Konkurrenz? Ihr habt jetzt beide zur gleichen Zeit eine Single herausgebracht und habt von den Fans her die gleichen. Johannes: Na ja, geht... Ich würd erst mal sagen, dass die Fans von Tokio Hotel noch n Stück jünger sind. Wir haben schon eher Fans die so sind und die feiern wollen, die auf Rockmusik stehen, die eher Linkin Park und Avril Lavigne hören. Tokio Hotel haben eher so Fans die auf Us5 oder so ein Kram stehen. Aber ich find es natürlich cool wenn ne Band sich schon mit 15 für Rockmusik entschieden hat und Rock macht. Das ist natürlich cool. Aber jedem das seine, Tokio Hotel ist jetzt nicht so mein Fall, aber ist doch ok, sollen die Jungs doch machen. Immer noch besser als wenn die Mädels auf Boybands abfahren. Ronja ( n ickend ) : Ja, das stimmt... Habt ihr irgendwelche Vorbilder? Gibt es Leute mit denen ihr unbedingt mal zusammen spie- len wollt oder ein Festival wie Woodstock wo ihr gerne ge- spielt hättet? Johannes: Wir stehen natürlich auf die alten Grungehelden wie Pearl Jam und Nirvana, aber auch Metallica und Guns`n Roses. Ich glaub auf der Bühne stehen würde ich gerne mal mit Eddie Vedder, dem Sänger von Pearl Jam. Oder mit Sting. Sting ist ein großartiger Musiker!

12 Ronja: Glaubt ihr, ihr könntet von denen noch was lernen? Johannes: Klar, ich wäre schon gespannt was die so erzählen. Ich meine, die sind so teilweise 20 Jahre auf Tour unterwegs. Was die für Geschichten erlebt habe... Da kann man einiges lernen an Abgeklärtheit und Ruhe, was die mitbringen. Und wahrscheinlich wie problemlos und reibungslos so ein Tag bei denen abläuft. Ronja: Habt ihr denn sehr viel Stress oder ist das eher chillig? Johannes: Nee, wir haben volles Programm. Wir stehen morgens ganz früh auf, fahren irgendwo hin, machen irgendwelche Interviews, machen Soundchecks, spielen ne Show, machen noch Merchandising, schreiben Autogramme, kommen dann mitten in der Nacht ins Bett und morgens um sieben klingelt dann schon wieder der Wecker. Also wir haben überhaupt keine Zeit zum Ausspannen oder Chillen. Aber es macht uns ja auch total Spaß, man kann das nicht als Job sehen. Wir machen das, was wir immer machen wollten! Wir haben jeden Tag Auftritte. Wie geil ist das denn?! ( total begeistert ) Davon haben wir immer alle geträumt und jetzt wird das grad Wirklichkeit. Dann nimmt man halt in kauf, dass man seine Familie und Freunde einfach erst mal nicht sieht. Ronja: Was sagen die denn zu eurem Erfolg? Gibt s da auch Leute die eifersüchtig sind oder a lte Freunde die sich ganz plötzlich nach fünf Jahren wieder melden weil ihr Erfolg habt? Johannes: Ja, die gibt s auch. Das würd ich dann aber nicht als Freund bezeichnen. Aber die engen Freunde und die Familie freuen sich natürlich tierisch für uns. Ronja ( so nebenbei ) : Was un- sere weiblichen Leser natürlich interessiert: Wie sieht es aus mit den Mädels? Seid ihr vergeben? Johannes: Der eine oder andere hat ne Freundin, die anderen nicht... Ich hab ne Freundin und Niels und Kristoffer, ne gar nicht wahr, Kristoffer, Flo und ich haben SpiegelBild 2005/3 ne Freundin und Flo und Jakob Nein! Jakob und Niels sind solo. Ronja ( grinsend ) : Gut, das hät- ten wir... Gibt es irgendeinen Wunsch den ihr erfüllt haben möchtet? Oder was, das ihr noch erreichen wollt? Oder allgemein etwas, das ihr euch wünscht? Johannes: Also, wir wollten immer schon mal eine eigene Tour spielen und haben jetzt schon die ersten Dates gespielt, was für uns total aufregend war. Wir wünschen uns eigentlich sehr, wenn das Album jetzt ganz gut läuft und die D ie Happy -Tour gut läuft, dass wir dann im Dezember oder Januar, Februar, eine eigene Tour spielen können. Aber das sieht ganz gut aus. Das wäre schon ein großer Traum. Und noch n zweites Album, und n drittes und n viertes... Ronja ( ganz ernst ) : Was ist, wenn der Erfolg abreißt? Johannes: Ach, wir sind alle so bodenständig und schon durch die tiefsten Tiefen gegangen. Vor einem Jahr war es so, da haben wir alle gejobbt um uns die Musik- Geschichte Finanzieren zu können. Wir haben Pizza ausgefahren und haben sonst was gemacht, damit wir überhaupt Auftritte spielen können, damit wir das Benzingeld haben um zu den Auftritten zu fahren. Jetzt hat sich das halt n bisschen geändert, aber wenn s mal nicht so gut läuft dann sind wir alle so bodenständig dann ziehen wir uns wieder hoch und dann geht s auch wieder nach vorne. Ronja: Gut, das stimmt. Ihr seid ja auch schon älter und habt sicher alle ne Ausbildung... Johannes: So ungefähr, genau. Ronja: Zum Thema Schule. Wir sind ja eine Schülerzeitung und da interessiert das natürlich beson- ders. Wart ihr alle auf der gleich Schule? Johannes: Nee, wir haben uns alle nach der Schule erst durch die Musik kennen gelernt. Wir waren alle verstreut auf verschiedenen Schulen. Aber wir haben alle in Schulbands gespielt und ganz viel Musik gemacht, während der Schulzeit. Ronja: Auf was für ner Schule warst du denn? Johannes: Ich war in Osterholz- Schambeck auf dem Gymnasium und hab da 1999 Abitur gemacht. Ronja: Wir machen ja jetzt auch bald Abitur... Johannes: Ich wünsch euch viel Glück! Ronja ( strahlt ) : Dankeschön!!!! Johannes ( erheitert ) : Aber es ist immer viel leichter als man denkt! Ronja: Aber wir machen ja Zentral- abitur, das wird ein bisschen schwerer. Aber das ist auch ne andere Geschichte... ( weil lang- weiliges Thema ) Also, hast du irgendwas aus der Schule mitgenommen? Hast du irgendwas gelernt was du jetzt noch brauchst? Hast du in der Schule irgendwas fürs Leben gelernt? Johannes: Na ja, ich hab Lesen und Schreiben gelernt, dass ist schon nicht schlecht wenn man eigene Songs schreibt. Und ansonsten muss ich ehrlich sagen, dass ich vieles nicht mehr brauche. Aber da ich im Urlaub oft im Ausland war hilft mir Französisch und englisch ganz gut weiter. Ansonsten hab ich eigentlich mehr beim Zivildienst oder im Studium gelernt. Ronja: Bist du gerne zur Schule gegangen oder war das mehr ein notwendiges Übel? Johannes: Nö, ich fands ok. Ich fands ganz nett und ich fands super da jeden Tag meine Freunde zu sehen. Seite 12

13 Ronja: Warst du gut in der Schu- le? Mit Abitur wahrscheinlich... Johannes ( bescheiden ) : Ich war immer so ok, ich hab immer so zweien oder dreien gehabt. Ronja: Was für Leistungskurse hattest du? Johannes: Politik und Französisch. Ronja: Was war dein Lieblings- fach? Was hast du so am liebsten gemacht? Johannes ( grübelt ) : Oh... Sport, ja, Sport vielleicht... Sport und Französisch, glaube ich. Ronja: Was konntest du gar nicht? Bist du so der typische Mathe- Nicht-Könner? Johannes: Nee, Mathe konnte ich ganz gut. Aber Chemie und Physik konnte ich überhaupt gar nicht. Ronja: Ok. Was planst du allgemein so für die Zu- kunft, außer Musik zu machen? Johannes: Im Moment nichts. Also ich hoffe mal, dass ich mit meiner Band noch ganz lange Musik machen kann und wir ganz viel spielen werden und immer mehr Alben machen. Das wünsche ich mir für meine Zukunft. Ronja: Na gut, das ist klar. Ihr geht ja mit Die Happy auf Tour, kennt ihr die Leute schon persönlich? Johannes: Ja! Ronja ( interessiert ) : Sind die denn nett oder habt ihr da keinen Bock drauf? Johannes: Die sind total nett, doch! Die sind total nett.. Wir haben die jetzt schon zwei mal getroffen und die sind tierisch nett. Und wir haben mit denen schon ein Sportprogramm ausgearbeitet, wir wollen mal ein bisschen Golf spielen gehen und zusammen Fußball spielen. Supernett! Die sind tierisch nette Jungs und die Martha ist auch tierisch nett und ich glaube das wird ne total geile Tour mit zwei chaotischen Bands, die sich gegenseitig jeden Tag im Sport batteln. Ronja ( bewundernd ) : Also sehr sportlich! SpiegelBild 2005/3 Ich habe hier grade deinen Steck- brief liegen und ich lese grade, dass du gerne Rucula-Salat isst, und Antipasti. Was für Antipasti denn? ( grinsend ) Johannes: Ich bin total Fan von diesen gefüllten Champignons, also wenn du mir welche zuschicken willst, schick!! Und Artischockenherzen, wenn du s genau wissen willst. Gefüllte Weinblätter auch. Ich habe nämlich grad sehr Hunger, daher fällt mir sehr viel ein. Egal... Ronja: Gut, werd ich mir merken. Wir wollen vielleicht auf ein paar Konzerte, eventuell nach Dortmund aber auf jeden Fall am drit- ten Dezember nach Gütersloh, wenn ihr da spielt. Mal gucken, vielleicht bringe ich dir was zu es- sen mit. Johannes ( freut sich ) : Sehr gut! Ronja ( überlegt ) : Ähm.. ok.. Du hast n Hund, wie lange hast du den schon? Johannes: Oh, die ist schon ganz alt, Julie heißt die, die ist schon 15 Jahre alt und die hab ich schon seit 15 Jahren. Ich bin mit ihr aufgewachsen, quasi. Ronja: Was für ne Rasse? Johannes: Bobtail-Mischling. Aber die ist jetzt grad bei meinem Vater weil ich mich nicht drum kümmern kann. Aber ich vermisse sie! Ronja ( mitfühlend ) : Das versteh ich... Also, Ihr kommt ja aus Ham- burg... Johannes: Na ja, ich komme allerdings aus Bremen. Ronja ( ups.. ) : Ach so, du kommst aus Bremen! Dann bist du sicher Werder Bremen Fan?! Johannes: Ja, ich bin der Weder Bremen Fan, ohne Ende. Natürlich! Ronja: Wie siehst du die Lage von Werder Bremen im Moment? Könnt ihr euch oben halten? Johannes ( begeistert ) : Sehr gut! Zweiter Platz in der Tabelle, heute Abend spielen wir gegen Barcelona und ich hoffe mal, dass wir die weghauen zu Hause. Ronja: Das schafft ihr! Deine erste Band hast du ja mit 14 gegründet, du hast gesagt du machst schon lange Musik. Hast du schon immer Gitarre gespielt und gesungen? Johannes: Ich hab mit 10 Jahren angefangen Gitarre zu spielen und hab dann so mit angefangen zu singen und dann auch irgendwann die Gitarre an den Nagel gehängt, weil ich halt wusste ich will eher singen als Gitarre spielen. Ronja: Ok, du kannst ja auch gut singen. Hast du Gesangsunterricht genommen? Johannes: Ja, ich hatte vier Jahre Gesangsunterricht bei, ich glaube vier verschiedenen Lehrern. Erst klassisch und dann so Jazz und Musical und dann Pop. Ich schreie ja live auch so viel rum, dass das sonst echt schwierig wird das durchzuhalten wenn man jeden Tag singen muss ohne irgendwie ne Technik dafür zu haben. Ronja: Ja gut, das ist wahr. Mo- ment, ich kriege grad noch n paar Fragen reingereicht, Moment, eine Sekunde... ( panisch ) Ähm... Wir haben hier unglaublich viele Zettel liegen... Auch Fragen von anderen Leuten... Muss mich da mal eben durchfinden ( noch panischer )! Johannes ( amüsiert ) : Kein Problem, entspann dich! Ronja ( total hilflos ) : Mooo- ment... Ich gebe dich am besten weiter, wir sitzen hier mit mehre- Seite 13

14 ren ( eigentlich 3 ) Leuten... Ich geb dich jetzt mal an Clarissa! Clara ( haucht nervös ) : Hi! Johannes: Hi Clarissa! Clara: Alles klar? Johannes: Ja, alles fein, und bei dir? Clara: Ja, auch! Also, wie bist du darauf gekommen ne Ge- sangsausbildung zu machen? Johannes: Ich hab einfach angefangen zu singen und dann gemerkt, dass ich so nicht weiter komme und wollt einfach mehr können, mehr lernen und meine Range erweitern. Dann hab ich ne Gesangslehrerin gesucht, die war sehr gut. Clara: Hast du denn auch schon mal im Chor gesungen oder so? Johannes: Nö, ich wollte immer vorne stehen und so. Chor war nie was für mich. Clara: Würdest du denn auch mal beim Musical singen oder so? Johannes ( ablehnend ) : Nee, das ist überhaupt nichts für mich. Clara: Also ihr habt ja eure zweite Single ganz schön fix rausgebracht. Das dauerte ja nur irgend- wie drei Monate oder so... Warum ging das so schnell? Johannes: Wir hatten das Album ja eh schon fertig und wenn du die Chance gegeben hast dann musst du ja nur überlegen welchen Song man als Single rausbringen will und deswegen ging das alles relativ schnell. Wir wollten halt auch nachlegen und den Fans zeigen was wir alles an Material haben. Clara: Wollt ihr denn noch eine Single herausbringen? SpiegelBild 2005/3 Johannes: Ich denk schon. Jetzt kommt ja erst mal das Album und dann werden wir mal gucken... Aber ich kann mir gut vorstellen, dass auf jeden Fall noch ne Single kommt. Clara: Ja, cool... ( hört Geräusche im Hintergrund ) Wo bist du denn grade? Johannes: Ich bin in Berlin, wir spielen heute hier. Clara: Ah, in Berlin. Ist da irgend- wie son Festival oder so was? Johannes: Ja, hier ist die Popcom, die größte Musikmesse der Welt und da spielen alle möglichen Bands. Wir spielen hier heute im Soda Club mit vers c h i e d e n e n Bands für die P o p a k a d e m i e Baden Würtenberg. Clara: Cool! Auf eurer Seite stand ja auch ihr spielt bei wie heißt das? Rock ge- gen Rechts? Johannes: Bei Laut gegen Nazis, genau. Clara ( klick ) : Laut gegen Nazis, stimmt. Und unterstützt ihr so was? Oder hattet ihr vorher schon mal was mit Antifa zu tun? Johannes: Ne, das eigentlich nicht, aber ich unterstütz so was total, weil ich finde so Nazi-Pack hat in Deutschland überhaupt nix verloren. Man muss da auf jeden Fall gegen angehen. Die Meinung [von den Nazis] kann ich überhaupt nicht teilen, deswegen sollte man alle Leute aufklären wie scheiße solche Menschen sind und die am besten davon ü b e r z e u g e n, dass die Scheiße im Kopf haben. Deswegen spielen wir auch auf solchen Veranstaltungen mit, um ein Zeichen zu setzen. Clara ( total überzeugt ) : Ja klar! Das finde ich nämlich auch wich- tig. ( lacht ) Ronja fragt grad noch, ob sie von euch ein Album bekommt, weil sie am Ge- burtstag hat?! Johannes: Nee, vorab kann ich leider kein Album rausgeben. Das kommt ja erst am raus. Tut mir leid! Clara ( ganz stolz ) : Ok, dann bedanken wir uns im Namen der Schülerzeitungsredaktion ganz, ganz herzlich!!! Das ist echt cool!! ( t otal begeistert ) Johannes ( sooo nett! ) : Ja gerne! Vielleicht sehen wir uns ja in Gütersloh! Clara: Ja, bestimmt, würd ich mal sagen! Aber eine Frage haben wir noch: Möchtest du unseren Leser noch irgendwas sagen? Johannes: Ja, auf jeden Fall will ich das! Und zwar: Schön, wenn ihr euch schon für Rock entschieden habt, dann ist alles gut, aber wenn ihr Popmusik hört: Vergesst es! Hört schön Rockmusik! Jeder sollte sich mal von Pearl Jam die Platte ten anhören, und dann weiß man Bescheid. Alles klar? Rock On! Wir danken Revolverheld für dieses Interview. Interview wurde geführt von: - Ronja Hollstein - Clarissa Salisbury Technik: - Jörn Achtelik Seite 14

15 Zentralabitur-Klausuren: Unsinnige Bewertungen Ab 2007 gibt es in NRW das Zentralabitur. Alle Schüler im Bundesland schreiben dann die gleichen Klausuren. Das erhöht die Vergleichbarkeit und ist auch gut so. Gerne betonen wir Schüler, dass ein Abi-Schnitt von beispielsweise 1,8 bei uns am GSN härter erarbeitet ist, als an anderen Paderborner Schulen. Diese Diskussion ist dann beendet und ein wenig mehr Gerechtigkeit hergestellt. Soweit so gut, aber das Zentralabitur hat auch seine Schattenseiten. Die jetzige Jahrgangsstufe 12, d i e a l s e r s t e s V ersuchskaninchen ins Rennen gehen darf, beschäftigt Fragen wie: Sind die Lehrer überhaupt in der Lage, uns ausreichend vorzubereiten? Wird man sich beim ersten Mal besonders viel Mühe geben und uns einen richtigen Hammer verpassen? Fragen wie diese, dürften bis zu den Klausuren ungeklärt bleiben. Eines aber steht jetzt schon fest: Zu den Klausuren wird es einheitliche Punkteschlüssel geben, die genau vorschreiben, was man in der Abiklausur zu schreiben hat. Bei Fächern wie etwa Mathematik ist das logisch und äußerst sinnvoll. Schreibt man aber Analysen in Deutsch oder Englisch, ist das in meinen Augen der falsche Weg. Das heißt im Klartext: Ein fremder Lehrer legt genau fest, was er von einem fremden Schüler hören will. Wer einmal einen literarischen Text analysiert hat, weiß, dass so etwas nahezu unmöglich ist. Wie zum Teufel soll ich wissen, wie Lehrer XY, der die Klausur stellt, den Woyzeck interpretiert? Da gibt es ganz unterschiedliche Ansätze und vielleicht haben wir seinen Ansatz im Unterricht gar nicht durchgenommen. Um es klar zu sagen: Punkte gibt es nur, wenn man bestimmte Aspekte richtig interpretiert und begründet. Nachvollziehbare Ansätze, die sogar gut begründet sind, werden nicht berücksichtigt, wenn sie nicht im Punkteschlüssel stehen. Diese Form der Bewertung halte ich für zweifelhaft und grob falsch. Gerade Interpretationen, die so subjektiv und individuell sind, lassen sich nicht in ein einheitliches Muster hineinpressen. Jens Twiehaus

16 SPIEGELBILD SpiegelBild 2005/3 Name Angela Mürköster Ute Wimpelberg Alter Wohnort Paderborn Paderborn Fächer Deutsch, Religion Englisch, Sport An unserer Schule mögen Sie...? Was mögen Sie an unseren Schülern...? Die netten Kollegen, die gute Ausstattung, die Cafeteria Sie sind fast immer motiviert und arbeiten meist gut zusammen Die angenehme Lehratmosphäre und das freundlich kollegiale Miteinander. Humor, Ehrgeiz und Einsatz, nicht nur um gute Noten zu bekommen Warum sind Sie Lehrerin/ Lehrer geworden? Spaß an der Arbeit mit Jugendlichen Aus Freude an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie aus Interesse an meinen Fächern Wie würden Sie einem Blinden Ihr Aussehen beschrei- ben? Auf eine einsame Insel wür- den Sie mitnehmen...? Was war Ihnen schon ein- mal peinlich...? Was treibt Sie zur Verzweif- lung...? Hier können Sie drei Bücher loben... Alle meine Lieben, Schoko-Kekse, Bücher, Sonnenmilch LSF 40 Ich bin irrtümlich in ein unbekanntes Auto eingestiegen und habe den mir fremden Fahrer angepfiffen, weshalb er mich erst so spät abholt Wenn überhaupt, dann chronische Unpünktlichkeit Henning Mankell: Vor dem Frost Carlos Ruiz Zafon: Der Schatten des Windes Bastian Sick: Dem Dativ ist dem Genitiv sein Tod Ich würde sie/ihn zu einer Tasse Kaffee einladen, damit sie/er sich selbst eine Vorstellung machen kann. Handball, Rotwein und viel Schokolade ( ja, ja und das obligatorische Buch ). Leider schon zu viel, um es hier preiszugeben. Wenn ich etwas verlegt habe und ewig danach suchen muss. Angela s Ashes, Frank McCourt A Widow for one Year John Irving High Fidelity, Nick Homby Lieblingsfilm? B efore sunrise und B efore sunset Die fabelhafte Welt der Amélie Vorbild? Nein Nein Ihr Lebensmotto? Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen. ( J. Lennon ) SEITE Seite 16

17 Jens Himmelmann Rafael Schreiber Name Alter Paderborn Jahnplatz, Paderborn Wohnort Biologie, Philosophie Deutsch, Informatik Fächer Die Lage SpiegelBild 2005/3 Die Lage im Grünen, die vielfältigen Betätigungsmöglichkeiten An unserer Schule mögen Sie...? Die Freundlichkeit Ihre Freundlichkeit und Geduld Was mögen Sie an unseren Schülern...? Das stand irgendwie immer fest, ohne dass ich groß darüber nachgedacht hätte. Um wieder auf Klassenfahrten zu dürfen Warum sind Sie Lehrerin/ Lehrer geworden? Blond, blaue Augen, wechselnde Haarlänge, leichte O-Beine und sonst meist durchschnittlich Leicht übermüdete Augen auf einer freundlichen Nase zwischen Stirnfalte und verschmitzten Mund vereinigen sich zu einem Gesamteindruck irgendwo zwischen Joschka Fischer und dem Neumond. Wie würden Sie einem Blinden Ihr Aussehen beschreiben? Mindestens einen Ball Papier, Stifte, Flaschen Auf eine einsame Insel würden Sie mitnehmen...? Fehlendes Bemühen Karl May: Winnetou, etc. Lektüre meiner frühen Jugend Kicker absolute Pflichtlektüre Dawkins: Das egoistische Gen radikal, realitätsfern aber inspirierend Auf der Straße einen Schüler nicht wiederzuerkennen und sich zu fragen, wer einen da gegrüßt hat, bis man denjenigen am nächsten Tag wieder in seinem Kurs sitzen sieht. Webseiten mit blinkendem Flash- Krimskrams; die letzten Platten der toten Hosen Stefan Zweig: Schachnovelle Nick Hornby: High Fidelity, Michael Houellebecq: Plattform Was war Ihnen schon einmal peinlich...? Was treibt Sie zur Verzweiflung...? Hier können Sie drei Bücher loben... Top Gun Before Sunrise ( 1995 ) Ihr Lieblingsfilm? Nein Ihr Vorbild? Versuche stets das Positive zu sehen! Alles hat seine Zeit Ihr Lebensmotto? Seite 17

18 Name Barbara Suwelack Ulrike Kron-Traudt Alter 28 ( x +5 ) 2-7x= ( x-5 ) Wohnort Paderborn Paderborn Fächer Deutsch, Erdkunde, kath. Religion Physik, Mathematik, Französisch An unserer Schule mögen Sie...? Schüler, Kollegen, den Blick auf Schloß Neuhaus Die schöne Umgebung im Schloßpark Was mögen Sie an unseren Schülern...? Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft Dass sie meistens freundlich und kooperativ sind Warum sind Sie Lehrerin/ Lehrer geworden? Spaß an meinen Fächern und an der Arbeit mit vielen verschiedenen Menschen Weil ich gerne in die Schule gehe. Wie würden Sie einem Blinden Ihr Aussehen beschrei- ben? Würde mich in den schönsten Farben und Formen schildern und hoffen, dass kein Sehender bei dieser Frage anwesend ist. Auf eine einsame Insel wür- den Sie mitnehmen...? Schokolade, Bücher, Sonnencreme Meinen Mann und meine Katze Was war Ihnen schon ein- mal peinlich...? Dass ich einen blauen und einen schwarzen Schuh trug. Was treibt Sie zur Verzweif- lung...? Hier können Sie drei Bücher loben... Zur Hälfte angefertigte Hausaufgaben, Sonntagsfahrer Carlos Ruiz Zafon: Im Schatten des Windes, Dai Sije: Balzac und die kleine chinesische Schneiderin Tschingis Aitmatow: Dshamilja Dass es in Paderborn so oft regnet. Genie und Wahnsinn ( Silvia Naser ) Ihr Lieblingsfilm? Jenseits der Stille, Die Kinder des Monsieur Mathieu, Before Sunrise Yellow Submarine ( bisher etwa 15 mal ) Ihr Vorbild? nein Mein Opa Ihr Lebensmotto? Das Leben ist kein Wunschkonzert! Sich niemals unterkriegen lassen! Seite 18

19 Chicago Begonnen hat für mich alles damit, dass Frau Knoke nach Tänzern für das Musical Chicago suchte, die meisten von uns hatten zwar noch nie von dem Musical gehört, aber das war kein Hindernis für uns, sofort zuzustimmen. Nachdem wir zum ersten Mal die DVD schauten, stieg die Vorfreude in jedem von uns, denn die Thematik war einfach großartig. Das Musical beschäftigt sich mit der glamourösen Jazzwelt Chicagos der 20-er Jahre, doch auch mit Mord, Korruption, Ehebruch und Verrat, es zeigt das Facettenreichtum des Erfolgs in vollen Zügen. Uns allen war jedoch auch sofort klar, dass dieses Musical viel Aufwand benötigen würde und als Frau Knoke uns dann auch noch über den Termin für die Premiere informierte, war allen Teilnehmern Verzweiflung und Panik ins Gesicht geschrieben, doch mit viel Einsatz von Lehrern und Schülern und natürlich Frau Knokes Lieblingswort h och motiviert kämpften wir uns durch die anstrengenden Probezeiten und hatten nebenbei noch eine Menge Spaß. Die größten Fortschritte machten wir wohl auf der mehrtägigen Musikfreizeit in Helmarshausen, bei der zum Beispiel die komplette Choreographie des Zellblocktangos entstanden ist. Endlich war es dann soweit, die Premiere stand vor der Tür und dann kurz vorm Ziel kam das vermeidliche Aus der Premiere, Fabian Rickhof, unser einziger männlicher Tänzer, hatte sich beim Sportunterricht den Fuß verletzt. Ein paar Tage lang bangten wir um die Aufführung, bis dann kam Gott sei Dank Fabians Arzt und seine Mutter das OK für die Aufführung gaben, die Premiere konnte wie geplant statt finden. Die Aufregung wurde immer größer, je näher der Auftritt kam, bis sich schließlich der Vorhang öffnete, in diesem Moment waren alle nervenaufreibenden und nicht immer zickenterrorfreien Proben vergessen und die Show konnte beginnen. Die Aula war randvoll und trotz unserer großen Nervosität lief alles glatt. Niemand von uns hätte mit diesem Andrang gerechnet, so dass es sogar noch eine Zusatzaufführung gab. Rückblickend ist zu sagen, dass das Projekt vor allem durch die Zusammenarbeit der Klassen 6-12 untereinander, als auch mit den Lehrern, zum Erfolg wurde und uns allen so großen Spaß gemacht hat. Laura Blomenkemper Seite 19

20 Ein Abstecher ins Sappho, das alternative Musiklokal Zugegeben, wir haben nun mal in Paderborn das Los, in einer nicht allzu großen Stadt zu wohnen. Da fällt die Entscheidung über das abendliche Programm an den Wochenenden oft nicht ganz schwer, denn wirklich viel Auswahl bietet uns Verwöhnten die Umgebung ja nicht; besonders jetzt im Winter, wo die Option Grillen oder Gartenparty leider auch außer Frage steht Irgendwann vielleicht nach der fünften Abiparty oder dem zehnten Freitag in Folge, an dem es heißt H eute Abend ins Happies? kommt meist der Punkt an dem man mal etwas ganz anderes machen möchte. Hier möchte ich ansetzen und einmal ganz unverhohlen Werbung für eine Location machen, deren Besuch sich in diesem Fall absolut lohnt. Was vor kurzem noch als alternativer Geheimtipp galt, gerät inzwischen nämlich mehr und mehr ins Visier einer wachsenden Menge begeisterter Besucher jeden Alters und jeglicher Einstellung. Die Rede ist vom Sappho, das sich inmitten einer Reihe von Dönerbuden ( d ie praktischerweise auch noch nachts um vier geöffnet haben ) an der Marienstraße, zwischen Zentralstation und Paderquellgebiet befindet. Während vor der wechselnd farbig angestrahlten Fassade der nahegelegenen Residenz ungeduldig die meterhohen Hacken in den Asphalt gebohrt werden und sich hauchdünn bekleidete Menschen stundenlang in der nächtlichen Kälte mit den Türstehern streiten, fällt uns schon beim ersten Blick ins Sappho der Unterschied zur handelsüblichen Diskothek auf: Statt Dancehallatmosphäre, in der man sich fast verliert, bewirkt gedämpftes Licht und die heimelige Theke der Kneipe im Erdgeschoss eine einladende Stimmung, die von den meisten Besuchern zunächst genutzt wird, um hier in kleiner Runde etwas zu trinken. Eine Etage darüber befindet sich der Billardraum mit separater Theke und gibt sowohl Gelegenheit, sich selber im Spiel zu behaupten, als auch dazu, es sich gemütlich zu machen und anderen bei ihren Versuchen im Poolbillard zuzusehen. Dazu läuft im Hintergrund Rock von Marilyn Manson über Nirvana und den Hives bis hin zu Songs von Juli, und es wird versucht, den verschiedensten Geschmäckern des vielfältigen Publikums gerecht zu werden. Als das eigentliche Highlight dieses Ortes entpuppt sich allerdings immer wieder der Kellerraum der Kneipe. Schon auf dem düsteren Weg die Treppe hinunter zur großen Tür mit Che Guevara Poster schlagen einem die spürbaren Bässe der ab 23.00h geöffneten Rockdisko entgegen. Hinter der besagten Tür findet sich die Diskothek mit Theke, Hochtischen und einer nicht zu knapp mit Lichteffekten bedachten Tanzfläche. Die Wände sind pechschwarz und alles weckt vom ersten Moment an Assoziationen eines netten kleinen Rockschuppens. Auch die Lautstärke ist hier unten schon wesentlich höher. Ein DJ sitzt auf seinem Podest in der Ecke und nimmt auch bis zum Morgengrauen noch Musikwünsche entgegen. Immer wieder finden hier außerdem Konzerte von kleineren Bands statt. Auch hier reicht das Spektrum von Reggae bis Metal und wenn die plötzlich winzig wirkende Kneipe auch proppenvoll ist, sind fast alle Zuschauer begeistert von der Live-Musik und man trifft die verrücktesten Leute. Der Eintritt in die Diskothek kostet drei Euro, kann bei Konzerten allerdings variieren, Taschen und Jacken, die man beim nicht immer ganz friedvollen Tanzen und für größere Bewegungsfreiheit lieber draußen lassen möchte, sind für 50 Cent gut in der Garderobe verwahrt. Alles in allem bietet das Sappho allen, die offen für andersartiges und neues sind, die gewünschte Abwechslung und ein alternatives Ambiente sorgt für das besondere etwas, das man sich unbedingt mal angeschaut haben sollte. Lohnt sich! Jenny Meindel Seite 20