MAGISTERSKÁ DIPLOMOVÁ PRÁCE

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1 MASARYKOVA UNIVERZITA FILOZOFICKÁ FAKULTA KATEDRA GERMANISTIKY, NORDISTIKY A NEDERLANDISTIKY MAGISTERSKÁ DIPLOMOVÁ PRÁCE 2012 Bc. Jana Jiráčková

2 MASARYKOVA UNIVERZITA FILOZOFICKÁ FAKULTA Katedra germanistiky, nordistiky a nederlandistiky Překladatelství německého jazyka Bc. Jana Jiráčková AUSDRUCKSMITTEL DER INTENSIVIERUNG. EINE KORPUSBASIERTE UNTERSUCHUNG MAGISTERSKÁ DIPLOMOVÁ PRÁCE VEDOUCÍ PRÁCE: Priv.-Doz. PhDr. Ivana Kratochvílová, Ph.D. 2012

3 Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Diplomarbeit selbständig und unter Anwendung der in dem Quellenverzeichnis angeführten Quellen ausgearbeitet habe. Brno, Bc. Jana Jiráčková

4 An dieser Stelle möchte ich mich bei Priv.-Doz. PhDr. Ivana Kratochvílová, Ph.D. für ihre wertvollen Bemerkungen, Empfehlungen und Zeit, die sie mir gewidmet hat, bedanken.

5 Inhalt I. Theoretischer Teil Wortbildung Stellung der Wortbildung in der Sprachwissenschaft Produktivität Begriffsbestimmung Wort Morphem Wortbildungsaffixe Affixoid Konfix Unikale Einheiten Unmittelbare Konstituenten Motivation Wortbildungsarten Komposition Derivation Konversion Kontraktion (Kurzwortbildung) Andere Wortbildungsarten Augmentativa Verstärkung, Steigerung, Intensivierung Auffassungen der Augmentativa Augmentation im engeren Sinne Augmentation im weiteren Sinne Gebrauch der Augmentativa Expressivität des Wortes Augmentativa im Deutschen Bildung der Augmentativa im Deutschen Augmentativa in der Gegenwartssprache Amplifikation Augmentativa im Tschechischen Einordnung der Augmentativa in der tschechischen Sprachwissenschaft... 24

6 2.6.2 Bildung der Augmentativa im Tschechischen Korpuslinguistik Korpus Das multilinguale Parallelkorpus InterCorp II. Analytischer Teil Kriterien für die Analyse Materialbeschreibung Bildungen mit Tierbezeichnungen Affen Sau Bulle Hund Mammut Bildungen mit vorwiegend negativer Konnotation Höllen Heiden Bildungen mit Konnotation groß Riesen Bomben Zusammenfassung Literaturverzeichnis... 80

7 Einleitung Die Sprache ist eines der wichtigsten intrapersonalen Kommunikationsmittel. Von Geburt an lernt jeder Mensch nicht nur allgemeine Gesetzmäßigkeiten, sondern auch die Sprache kennen. Sie ist für eine funktionierende Verständigung wichtig. Um sich in einer Sprache besser zu orientieren, ist es hilfreich, eine Vorstellung über die Grundprinzipien der Wortbildung zu haben. Diese Diplomarbeit bemüht sich, eine solche schlüssige und verständliche Übersicht mit einem verstärkten Augenmerk auf die Ausdrucksmittel der Intensivierung zu schaffen. Der Gegenstand meiner Diplomarbeit ist ein kontrastiver korpusbasierter Vergleich der Augmentativa im Deutschen und im Tschechischen, wobei die deutsche Sprache im Zentrum meines Interesses liegt. Das Ziel dieser Diplomarbeit besteht darin, Wortbildungen mit ausgewählten deutschen Augmentativhalbpräfixen und ihre tschechischen Äquivalente zu erforschen. Im theoretischen Teil werden die Wortbildungsaspekte der deutschen Sprache nähergebracht. Es werden sowohl wichtige Begriffe der Wortbildung, als auch einzelne Wortbildungsarten erklärt. Eine spezielle Beachtung wird hierbei den Augmentativa geschenkt. Es werden Unterschiede zwischen der Bildung von Augmentativa im Deutschen und anderen romanischen und slawischen Sprachen genannt. Im Weiteren konzentriere ich mich auf ein relativ neues Teilgebiet der Linguistik, und zwar auf die Korpuslinguistik, sowie vorrangig auf das parallele Korpus InterCorp und seine Quellendaten. Der analytische Teil beinhaltet die Ergebnisse meiner Untersuchung im Korpus InterCorp. Es werden außerdem Kriterien für die Untersuchung sowie Materialbeschreibung eräutert. Die gefundenen Augmentativa werden in einer Liste mit tschechischen Äquivalenten dargestellt. Im Falle eventueller Unklarheit der bloßen Äquivalente werden die Wortverbindungen im Zusammenhang angeführt. Die Wahl dieses Themas ist nicht zufällig. In meiner Bachelorarbeit habe ich mich nämlich mit Diminutiva beschäftigt. Deshalb habe ich mich entschieden, mit einer Untersuchung des Pendanten der Diminutiva, nämlich der Augmentativa, fortzusetzen. 1

8 I. Theoretischer Teil Die deutsche und die tschechische Sprache gehören zur indogermanischen Sprachfamilie. Die tschechische Sprache wird zusammen mit dem Slowakischen, Polnischen und dem Sorbischen den westslawischen Sprachen zugeordnet, wobei Deutsch genauso wie Englischem und Niederländisch zu den westgermanischen Sprachen zählen. Bei der ersten Betrachtung des Tschechischen und Deutschen muss festgestellt werden, dass die Wortbildungsvorgänge beider Sprachen sehr ähnlich sind. Ein Unterschied ist nach einer eingehenden Untersuchung zu finden, und zwar entsprechend der Frequenz der einzelnen Wortbildungsarten. Der größte Unterschied gegenüber dem Deutschen besteht darin, dass das Tschechische stärker flektierend ist (es wird sogar zu den am stärksten flektierenden Sprachen zugerechnet). Als eine flektierende Sprache wird sie insbesondere dadurch charakterisiert, dass sie in einem einzigen Suffix mehrere grammatikalische Kategorien zum Ausdruck bringt. 1 Da sich diese Diplomarbeit im praktischen Teil primär auf die deutschen Augmentativa und erst in zweiter Linie auf ihre tschechischen Äquivalente konzentriert, gehe ich vom deutschen Wortbildungssystem und von Wortbildungsarten aus. 1 Wortbildung Die Wortbildung ist ein Zweig der Sprachwissenschaft, der beschreibt, wie die Wörter einer Sprache intern strukturiert sind und neue Wörter gebildet werden 2. Fleischer (1992) definiert die Wortbildung als die Produktion von Wörtern (Wortstammen) auf der Grundlage und mit Hilfe vorhandenen Sprachmaterials, wobei auch besondere frei beweglich im Satz nicht vorkommende Bildungselemente verwendet werden: Umgehung(s)-straße, entziffer-bar, ab-fragen 3. 1 VINTR, Josef. Das Tschechische: Hauptzüge seiner Sprachstruktur in Gegenwart und Geschichte. München: Verlag Otto Sagner, 2001, 240 p. Slavistische Beiträge, S. 11. Weiter nur als VINTR (2001). 2 GLÜCK, Helmut. Metzler Lexikon Sprache. Weimar: Metzler, 2010, S Weiter nur als GLÜCK (2010). 3 FLEISCHER, Wolfgang. Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache. Tübingen: M. Niemeyer, 1992, S. 5. Weiter nur als FLEISCHER (1992). 2

9 Die Wortbildung befasst sich nicht nur mit der Beschreibung der Struktur von Nebenbildungen (Augenblicksbildungen, Neologismen), sondern auch von fertigen Wörtern (auch Lexikalisierungen, usuelle Bildungen) 4. Zu den Hauptaufgaben der Wortbildung gehören folgende 5 : - Klassifizierung der sprachlichen Mittel, die als Elemente zur Wortbildung verwendet werden, wie einfache oder komplexe Wörter, Grundmorpheme, Ableitungselemente (Affix, Präfix, Suffix) - Beschreibung der Strukturtypen und Strukturmodelle der Wortbildung - Beschreibung der semantischen Aspekte der Wortbildungsvorgänge 1.1 Stellung der Wortbildung in der Sprachwissenschaft Was die Einordnung der Wortbildung in der deutschen Sprachwissenschaft betrifft, herrschen auf diesem Gebiet zwei unterschiedliche Auffassungen vor. Einige Sprachwissenschaftler ordnen die Wortbildung der Grammatik (v. a. Morphologie und Syntax) zu, anderen der Lexikologie. Fleischer (1992) hält die Wortbildung für eine selbstständige, relativ autonome Sprachebene (sie ist also weder ein Teil der Syntax noch ein Teil der Lexikologie) Produktivität Die Wortbildung beschränkt sich auf die Wortarten Substantiv, Adjektiv (sowie Adverb) und Verb 7. In der Sprachwissenschaft wird unter Produktivität die Fähigkeit eines Wortbildungsmusters, zur betrachteten Zeit noch neue Wörter zu bilden 8 verstanden. Nach Glück (2010) werden folgende Muster unterschieden 9 : 4 vgl. BUSSMANN, Hadumod. Lexikon der Sprachwissenschaft. 2., völlig neu bearbeitete Aufl. Stuttgart: Kröner, c1990, S Weiter nur als BUSSMANN (1990). 5 vgl. BUSSMANN (1990), S vgl. FLEISCHER (1992), S vgl. Duden: Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. 6. neu bearb. Aufl. Editor Peter Eisenberg. Mannheim: Dudenverlag, 1998, (Der Duden; Bd. 4), S Weiter nur als Duden. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache (1998). 8 GLÜCK (2010), S vgl. Ibid., S

10 - unproduktive Muster, die in der Gegenwartssprache nicht mehr verwendet werden, z.b. (-de) in Zier-de, (t) in Fahr-t - teilweise produktive Muster, die bisweilen als aktiv bezeichnet wurden, z.b. (-nis) wie in Finster-nis, (sam-), wie in einpräg-sam - produktive Muster, die in der Gegenwartssprache verwendet werden, z.b. (-ung), (-heit), (be-), (-mäßig), in (Neu-) Bildungen wie Lochung, Schalheit, bemehlen, wortbildungsmäßig Káňa (2005) bietet einen Vergleich der Produktivität der Wortbildungsarten im Deutschen und im Tschechischen: Deutsch Tschechisch (Kürzung) (Kürzung) Komposition Derivation - Affigierung Derivation - Affigierung Komposition Konversion Konversion (Nach Káňa, 2005, S. 15) Tabelle 1: Vergleich der Produktivität einzelner Wortbildungsarten Die Kürzung steht in beiden Sprachen an der ersten Stelle, weil die sprachliche Ökonomie allgemein bevorzugt wird. In Klammern wird diese Wortbildungsart angeführt, denn es handelt sich um keine Wortbildung im engeren Sinne Begriffsbestimmung In diesem Kapitel werden wichtige Begriffe der Wortbildung erklärt, die auch für den analytischen Teil dieser Arbeit von großer Bedeutung sind Wort Obwohl das Wort als Hauptbegriff der Wortbildung bezeichnet werden kann, ist aber keine allgemein anerkannte Definition zu finden. Das Wort ist eine abstrakte 10 vgl. KÁŇA, Tomáš. Wortbildung: Umriss der Theorie mit Übungen. Brno: Masarykova univerzita v Brně, 2005, S. 15. Weiter nur als KÁŇA (2005). 4

11 sprachliche Einheit, die in einem Text als eine Wortform realisiert wird 11. In einem schriftlichen Text wird das Wort von anderen Wörtern durch Leerzeichen abgegrenzt und in einem mündlichen Text werden Pausen als eine Abgrenzung des Wortes verwendet 12. Bei jedem Wort sind zwei Formen zu finden ein Formativ (lautliche oder schriftliche Form) und ein Semem (die Bedeutung des Wortes) 13, die nicht getrennt auftauchen. Mit den Wörtern kann der Sprecher bzw. Schreiber seine Gedanken und Gefühle ausdrücken Morphem Die Definition des Morphems ist im Unterschied zum Wort in manchen Lexika fast identisch: Ein Morphem ist die kleinste selbstständige bedeutungstragende Einheit 15, ein signifikantes Minimalzeichen, das komplexe Wörter aufbauen kann 16. Zur Veranschaulichung führe ich ein Beispiel von Lohde (2006) an: lern-en, er-lern-t, erlern-bar, Er-lern-bar-keit Wortbildungsaffixe Ein Affix (lat. affigere, anheften, an etwas befestigen) ist eine Sammelbezeichnung für nicht basisfähige Wortbildungs- und Flexionselemente 18, die nur gebunden auftreten. Die Wortbildungsaffixe kommen in Form eines Präfix (steht vor der Basis) oder Suffix (steht nach der Basis) vor. Zum Beispiel: -lich, un-, zer-, -ung, in rein-lich, zer-stören, Zerstör-ung vgl. DONALIES, Elke. Grammis 2.0: Das grammatische Informationssystem des Instituts für deutsche Sprache [online]. [zit ]. Zugänglich auf: 12 vgl. KÁŇA (2005), S vgl. Ibid. S FLEISCHER, Wolfgang, Gerhard HELBIG a Gotthard LERCHNER. Kleine Enzyklopädie, deutsche Sprache. Frankfurt am Main: P. Lang, c2001, S. 68. Weiter nur als FLEISCHER, HELBIG, LERCHNER (2001). 15 GLÜCK (2010), S LOHDE, Michael. Wortbildung des modernen Deutschen: Ein Lehr- und Uebungsbuch. Tuebingen: Narr Francke Attepto Verlag, 2006, S. 13. Weiter nur als LOHDE (2006). 17 vgl. LOHDE (2006), S GLÜCK (2010), S vgl. Ibid., S

12 1.3.4 Affixoid Dieser Begriff ist im Hinblick auf das Thema dieser Diplomarbeit von großer Bedeutung. Ein Affixoid (auch Halbaffix genannt) ist eine Übergangskategorie zwischen einem Wort und einem Affix. Die Einführung dieser Kategorie ist in der Literatur umstritten. Als Affixoide werden Morpheme erfasst, die eine Übergangserscheinung zwischen Grundmorphemen und Affix darstellen 20, z.b. -mäßig, -frei, -werk, Riesen-, Fehl Konfix Unter Konfixen werden gebundene wortartindifferente Basismorpheme 22 verstanden, die entweder entlehnt (z.b. polit-, therm-) oder heimischer Herkunft (z.b. Schwieger-, Stief-) sind. Im Unterschied zu den Wörtern können sie nicht mit Flexionsaffixen verbunden werden da sie allein nicht wortfähig sind 23. Meistens sind sie in einer initialen Position zu finden, z.b. Polit-ik, polit-isch Unikale Einheiten Unikale Einheiten (auch unikale Morpheme genannt) sind im Unterschied zu den Konfixen nur in einem einzigen Wortbildungsprodukt erhaltene Wortbildungskonstituente 25, die die lexikalische Bedeutung tragen. Sie können nicht selbstständig auftreten. Zum Beispiel: Him-beere, Brom-beere, Sam-s-tag. Zu den typischen unikalen Einheiten gehören:. schorn-, him-, brom-, -gal, -gam, sint- veil-, -flat, -ginn, -gess, -lier, led-, fäh LOHDE (2006), S vgl. GLÜCK (2010), S FLEISCHER, HELBIG, LERCHNER (2001), S vgl. DONALIES, Elke. Basiswissen Deutsche Wortbildung. Tübingen: A. Francke, c2007, S. 12. Weiter nur als DONALIES (2007). 24 vgl. FLEISCHER, HELBIG, LERCHNER (2001), S GLÜCK (2010), S vgl. DONALIES (2007), S

13 1.3.7 Unmittelbare Konstituenten Die unmittelbaren Konstituenten (UK) sind die beiden Segmente in die sich das Wortbildungsprodukt auf der nächstniedrigen Ebene sinnvoll zerlegen lässt 27, z.b. Persönlich-keit, Schreib-tisch-lampe Motivation Die Motivation (auch Motiviertheit, Motivierung genannt) stellt den Beweggrund für die Entstehung neuer Bezeichnungen dar 28. Die Wortbildungselemente können unterschiedlich motiviert sein. Káňa (2005) unterscheidet drei Typen der Motivation 29 : - Phonetische Motivation die Laute oder Bilder werden nachgeahmt (z.b. Uhu, pechschwarz) - Morphologische Motivation diese Motivierung ist mit Analogiebildungen verbunden (lesen Leser). Die Wortbildungskonstruktion kann zerlegt werden. - Semantische Motivation zu dieser Kategorie können die nicht zerlegbaren Wortbildungskonstruktionen gezählt werden, es kommt zu einer Bedeutungsübertragung (Metaphern), z.b. Erdbeere ist eine Beere, die an der Erde wächst Nach Lohde (2006) können noch unterschiedliche Grade der Motiviertheit unterschieden werden 30 : - vollmotivierte Wortbildungen (durchsichtig), z.b. Reitpferd Pferd zum Reiten, Steinchen kleiner Stein; die Gesamtbedeutung ist durch die einzelnen Komponenten erklärbar - teilmotivierte Wortbildungen (zum Teil durchsichtig) z.b. Schaukelpferd (Kinderspielzeig aus Holz zum Schaukeln); hier erweist sich nur ein Bestandteil als mehr oder weniger - motiviert - unmotivierte Wortbildungen (undurchsichtig, idiomatisiert) zu diesem Bereich gehören die meisten Zusammensetzungen mit unikalen Morphemen (siehe Kap.1.3.6) 27 FLEISCHER, HELBIG, LERCHNER (2001), S vgl. KÁŇA (2005), S vgl. Ibid., S vgl. LOHDE (2006), S

14 1.4 Wortbildungsarten Zur Klassifizierung bzw. Abgrenzung der Wortbildungsarten gibt es in der deutschen Literatur unterschiedliche Auffassungen. Es sind immer die Komposition (Zusammensetzung) und die Derivation (Ableitung) vorhanden, die, was die Wortbildungsarten in der deutschen und tschechischen Sprachwissenschaft betrifft, am stärksten vertreten sind. Es gibt auch noch weitere Wortbildungsarten, die jedoch von geringerer Bedeutung sind Komposition Die Komposition wird auch als Zusammensetzung bezeichnet. Bei der Komposition werden zwei oder mehrere Wörter (bzw. unmittelbare Konstituenten) verbunden 31 und dadurch entstehen komplexe Wörter. Die Wortart und das Genus bestimmt das zweite Glied im Kompositum (das Grundwort) und das erste Glied (das Bestimmungswort) trägt eine inhaltliche Bedeutung. Die deutsche Sprache, die als eine vorwiegend polysynthetische Sprache charakterisiert werden kann, weist eine große Anzahl an Komposita auf 32. Die Komposition ist die produktivste Wortart in der deutschen Gegenwartssprache (es gibt auch unglaublich lange Wörter, die im Guinnessbuch der Rekorde eingetragen sind). Die Komposition ist nebst anderen auch ein Mittel zur Bildung der Pluralformen zu Singulariatantum (Eis Eissorten) Morphologische Klassifizierung der Komposita Nach den morphologischen Kriterien (die Wortart des Zweitglieds) werden die Komposita in substantivische (Holztisch), adjektivische (hellgrün), numeralische (neunzehn), verbale (bekanntmachen) und partikulare (übermorgen) Komposita aufgeteilt vgl. LOHDE (2006), S vgl. VINTR (2001), S vgl. KÁŇA (2005), S vgl. Ibid., S

15 Syntaktisch-semantische Klassifizierung der Komposita Die syntaktisch-semantischen Kriterien berücksichtigen das Verhältnis zwischen dem Erst- und Zweitglied. Das Zweitglied kann entweder gleichgeordnet oder übergeordnet sein. Es werden Kopulativkomposita, Determinativkomposita und Possessivkomposita unterschieden 35. Die einzelnen Glieder der Kopulativkomposita sind gleichgeordnet, und können theoretisch austauschbar sein (die umgewandte Form ist aber meistens nicht lexikalisiert) 36. Die Teile der Kopulativkomposita gehören meistens zu einer Wortklasse, z.b.: schwarzweiß, Strumpfhose. Determinativkomposita bestehen aus einem Grundwort und einem Bestimmungswort, die nicht austauschbar sind. Es handelt sich um die häufigste und produktivste Form der Zusammensetzungen 37. Das Grundwort tritt als zweites Glied und das Bestimmungswort als das erste Glied auf. Das Verhältnis zwischen diesen Teilen ist subordinierend, wobei das Grundwort das Genus und die Wortart bestimmt 38. Sie lassen sich auf eine binäre Struktur zurückführen - Autobahntankstelle Tankstelle an der Autobahn. Weitere Beispiele für Determinativkomposita sind z.b. Haustür, Filmmusik, altersschwach, denkfaul. Eine Unterkategorie der Determinativkomposita bilden die Possessivkomposita. Die Glieder dieser Wortbildungskonstruktion sind die gleichen wie bei der Determinativkomposita, und zwar das Grundwort und das Bestimmungswort. Im Unterschied zur Determinativkomposita bedeutet das Zweitglied keinen Oberbegriff 39. Aus semantischer Sicht handelt es sich meistens um Metonymien 40, z.b. Dickkopf, Löwenzahn, Graukopf Derivation Die Derivation kann auch als Ableitung bezeichnet werden. Unter den deutschen Wortbildungsarten ist sie sehr produktiv (jedoch erst nach der Komposition). Die 35 vgl. FLEISCHER (1992), S. 125ff. 36 vgl. KÁŇA (2005), S vgl. LOHDE (2006), S vgl. KÁŇA (2005), S vgl. FLEISCHER (1992), S vgl. KÁŇA (2005), S

16 Definition nach Glück (2010) lautet: Ableitung ist die Wortbildung mithilfe von Affixen, die an den Stamm angefügt werden 41. Das Derivationsverfahren besteht in der Hinzufügung eines Affixes an das Wort bzw. an den Wortstamm. Im Tschechischen handelt es sich um die produktivste Wortbildungsart. Als Übersicht und zur Veranschaulichung führe ich ein Schema mit Beispielen nach Glück (2010) 42 an: Klassifikation der Ableitung: - nach Wortart o substantivische Ableitung (Un-glück) o adjektivische Ableitung (bedroh-lich) o verbale Ableitung (ver-trinken) - nach der Wortart des Stammes o denominale Ableitung (Männ-lein) o deverbale Ableitung (ver-mischen) o deadjektivische Ableitung (ver-dunkeln) o deonymische Ableitung (Barzel-ei) o deappelative Ableitung (sägen von Säge) o denumaerale Ableitung (Hundert-schaft) - nach der semantischen Funktion der Ableitung o Personenbezeichnungen (Lehr-er) o Instrumentativa (Ge-bläse) o Ornativabe (reifen) Die Gliederung der Ableitung ist nicht fest und jeder Autor ein anderes Schema anführt, deshalb sollte das angeführte Schema nicht als einzige wahrgenommen werden Explizite Derivation In diese Kategorie werden die Präfigierung und Suffigierung einbezogen. Die Derivationsbasis wird um ein Präfix oder Suffix erweitert. Die Derivationsbasis können ein Substantiv (Un-sinn), Adjektiv (krank-haft), Verb (vor-schreiben), vereinzelt auch Adverbien (ander-s) und Pronomen (be-ja-hen) sein. 41 GLÜCK (2010), S vgl. Ibid., S

17 Präfigierung Bei der Präfigierung wird das Wortbildungsmorphem vorne an eine Basis angefügt. Es kommt zu einer semantischen Erweiterung der Base. Am häufigsten ist die Ableitung durch Präfixe bei Verben zu finden (z.b. be-stimmen, ver-ändern, zer-brechen, missbilligen), tritt aber auch bei Substantiven (z.b. Ge-bäck, Erz-feind, Ur-großvater) und Adjektiven (z.b. il-legal, a-sozial, alt-modisch) auf Suffigierung Im Falle der Suffigierung werden die Wortbildungsmorpheme hinten an eine Basis angeschlossen. Mit Hilfe der Suffigierung kann ein Wortartwechsel, eine Movierung oder eine Diminutivierung erzielt werden 44. Durch die Suffigierung entstehen vor allem Substantive (z.b. Schön-heit, Sprach-e, Denk-er) und Adjektive (z.b. les-bar, märchenhaft, spar-sam) Affixoidbildung Wie bereits erwähnt wurde, ist ein Affixoid eine Übergangskategorie zwischen einem Wort und einem Affix. Die Affixoide haben in bestimmten Wortverbindungen die Funktion eines Präfixes, bzw. Suffixes. Als Affixoide können folgende freie Morpheme bezeichnet werden: affe-, -arm, riese-, spitze-, super-, werk-, -zeug usw. 46 Im Deutschen werden die Augmentativa der Affixiodbildungen zugeordnet Implizite Derivation Die implizite Derivation erfolgt im Unterschied zu der expliziten Derivation ohne Affixe. Bei der impliziten Derivation kommt es zu einer Konsonantenveränderung, oder die Ableitung kann durch einen Ablaut realisiert werden, z.b. ersetzen Ersatz, 43 vgl. KÁŇA (2005), S. 38ff. 44 vgl. Ibid., S vgl. FLEISCHER (1992), S vgl. Scribd: Affixoid [online]. [zit ]. Zugänglich auf: 11

18 ausdrücken Ausdruck 47. Diese Wortbildungsart ist in der Gegenwartssprache nicht mehr produktiv Konversion Die Konversion (auch Wortartwechsel bzw. Nullableitung genannt) kann als eine Überführung eines Stammes in eine andere Wortklasse, ohne Zuhilfenahme eines zusätzlichen Affixes 48 definiert werden, wobei das Formativ unverändert bleibt 49. Diese Wortbildungsart ist im Deutschen ziemlich produktiv. Mit Hilfe der Konversion werden vor allem Substantive, Adjektive und Verben gebildet. Man unterscheidet die Substantivierung (Überführung in ein Substantiv) z.b. lernen > das Lernen, die Verbalisierung (Überführung in ein Verb), z.b. Mail > mailen und die Überführung in ein Adjektiv z.b. lesen > lesbar Kontraktion (Kurzwortbildung) Diese Wortbildungsart kann als eine Art Vereinfachung des bestehenden Wortbestands erläutert werden 51. Es handelt sich um einen Prozess, bei dem keine neuen Wörter entstehen. Es werden Abkürzungen und Kurzwörter unterschieden. Solche Abkürzungen sind beispielsweise z.b., %, km/h, NATO usw. Im Unterschied zu den Abkürzungen sind die Kurzwörter zusammenhängende Teile des Ursprungswortes. Nach Form werden die Kopfform (Kilo-gramm), die Schwanzform (Eisen-bahn) und die Klammerform (Zoo(logischer)-Garten) unterschieden Andere Wortbildungsarten Es sind noch weitere Wortbildungsarten vorhanden, die ich nur als Aufzählung anführe, weil sie in dieser Arbeit nicht von wesentlicher Bedeutung sind 53 : 47 vgl. FLEISCHER (1992), S BUSSMANN (1990), S vgl. KÁŇA (2005), S vgl. Ibid., S. 69ff. 51 Ibid., S vgl. Ibid., S. 78f. 53 vgl. LOHDE, (2006), S. 43ff; KÁŇA (2005), S. 82ff; GLÜCK (2010), S. 359 und

19 Reduplikation (Doppelung), z.b. blabla Rückbildung (Retrograde Derivation), z.b. Nuegierde - neugier Kontamination (Wortkreuzung), z.b. vorwiegend aus vorherrschend und überwiegend Wortspiel, z.b. Untertan - Obrertan Movierung, z.b. Lehrer Lehrerin, Ente - Enterich Diminutivierung, z.b. Haus Häuschen Diese Wortbildungsarten sind im Deutschen weniger produktiv als Komposition und Derivation, wobei einige nicht mehr produktiv sind. 2 Augmentativa Die Bezeichnung Augmentativum stammt aus dem Lateinischen augmentāre und bedeutet vermehren 54. Die Definition dieses Begriffs ist umstritten, weil verschiedene Autoren unterschiedliche Stellung zu dieser Problematik genommen haben. Es hängt davon ab, ob sie die Augmentativa im engeren oder weiteren Sinne behandeln (siehe Kap. 2.2). Befremdend ist, dass in manchen Grammatiken dieser Begriff nicht zu finden ist 55. Allgemein wird Augmentation in der Literatur semantisch-pragmatisch gefasst, d.h. durch sprachliche Mittel erzeugte Betonung, Verstärkung, Intensivierung etc. der Bedeutung einer lexikalischen Einheit 56. Glück (2010) definiert den Begriff Augmentativum wie folgt: Denominale Ableitung zur Kennzeichnung einer Vergrößerung bzw. einer vergrößerten Erscheinungsform der im Stamm bezeichneten Entität 57. Es ist hinzufügen, dass er zu diesem Begriff die Synonyme Amplifikativum bzw. Vergrößerungsform anführt 58. Im Duden (2007) wird das Augmentativ bzw. Augmentativum als eine durch ein Präfixoid oder ein Suffix 54 vgl. GLÜCK (2010), S z.b. SCHULZ, GRIESBACH. Grammatik der deutschen Sprache ; EISENBERG, Peter. Grundriss der deutschen Grammatik ; HELBIG, BUSCHA. Deutsche Grammatik: ein Handbuch für den Ausländerunterricht vgl. RUF, Birgit, 1996 zit. nach KAMMERER, Matthias. Verstärkungsbildungen im Deutschen: Versuch einer phänomenologischen Bestimmung. In Sprache im Alltag: Beiträge zur neuen Perspektive in der Linguistik. Berlin, New York: Walter de Gruyter, 2001, S Weiter nur als RUF (1996). 57 GLÜCK (2010), S vgl. Ibid. S

20 gekennzeichnete Vergrößerungsform 59 erklärt. Beide diese Definitionen halte ich für relativ kurz und gewissermaßen unkorrekt, da nicht alle Augmentativa das Merkmal der Vergrößerung beinhalten. Lohde (2006) versteht unter dem Begriff Augmentativkomposita kompositionellen Bildungen, die dem Ausdruck von Vergrößerungen bzw. Steigerungen, somit eines höheren Grades dienen 60, wobei das Zweitglied das Merkmal der Vergrößerung und / oder Verstärkung bzw. Intensivierung trägt 61. In dieser Definition berücksichtigt Lohde im Unterschied zu Glück und Duden auch die Verstärkung bzw. Intensivierung des Ausdrucks. Eine ausführlichere Definition des Begriffs Augmentativbildung bietet Bußmann (1990) 62 : (1) Desubstantivische oder deadjektivische Ableitungen mittels bestimmter Suffixe (vor allem in südromanischen Sprachen), die eine Vergrößerung des ursprünglich bezeichneten Gegenstandes anzeigen. (2) Im Deutschen wird dieser Terminus auf eine große Zahl emotional gefärbter Präfixoide angewandt, die (besonders in der Jugendsprache) der Ausdrucksverstärkung dienen, z.b. Riesen-, Spitzen-, Bomben-, Höllen-, Mords-, Pfunds-; sau- tod-, stock-, vgl. Riesenspaß, Spitzengehalt, Mordshunger; sauwohl. Auch Präfixe können den Basisinhalt steigern: Un-menge, ur-plötlich, erz-reaktionär. Bußmann orientiert sich in der Definition an die deutsche Sprache und macht auf den Unterschied zwischen dem Deutschen und anderen südromanischen Sprachen aufmerksam. Alle angeführten Definitionen beinhalten gemeinsame Merkmale: Vergrößerung, Verstärkung, Steigerung bzw. Intensivierung. Diese Begriffe werden synonymisch verwendet und werden im nächsten Unterkapitel erklärt. 59 Duden. Deutsches Universalwörterbuch. 6., überarb. und erw. Aufl. Mannheim: Dudenverlag, 2007, S Weiter nur als Duden. Deutsches Universalwörterbuch (2007). 60 LOHDE (2006), S vgl. Ibid. S BUSSMANN (1990), S

21 2.1 Verstärkung, Steigerung, Intensivierung Den ersten Begriff, die Verstärkung, hat schon Mathesius (1939) in seinem Beitrag Verstärkung und Emphase beschrieben 63 : Die sprachliche Verstärkung ist ein Ausdruck des hohen Grades einer Eigenschaft oder der großen Intensität einer Handlung oder eines Zustandes, welcher diesen hohen Grad oder diese große Intensität als etwas über Gewohnheitsmäßige Hinausgehende und somit unsere Erwartung Übersteigende bezeichnet. Dem Phänomen Steigerung bzw. Verstärkung widmet sich auch Suščinskij (1985 und 1998) in seinen Beiträgen in der Zeitschrift Deutsch als Fremdsprache: Zeitschrift zur Theorie und Praxis des Deutschunterrichts für Ausländer. Er hat festgestellt, dass es im Deutschen eine Vielzahl an Steigerungsmittel gibt 64 : - steigernde Präfixe (z.b. Erzfeind, überunglücklich) - steigernde Präfixoide (z.b. Heidenangst, todmüde) - steigernde Basismorpheme (z.b. bildschön, bärenstark) - steigernde Lexeme (z.b. auffallend, unglaublich, furchtbar) - steigernde Wortgruppen (z.b. schön wie ein Bild, schlauer als schlau) - Genitivkonstruktionen (z.b. das Buch der Bücher) - Steigerungs- (Intensivierungs)Sätze (z.b. Wie schön ist sie! Ihre Schönheit ist nicht zu beschrieben) Aus stilistischer Sicht können die Steigerungsmittel in zwei Gruppen eingeteilt werden. Die Eine umfasst neutrale Ausdrücke, die weder emotionale noch expressive Färbung tragen (z.b. groß, stark, tief usw.) und in die andere Gruppe werden emotionalexpressive Ausdrücke (wie z.b. unglaublich, unbeschreiblich, kolossal usw.) einbezogen MATHESIUS, Vilém. Verstärkung und Emphase. In: Mélanges de linguistique offerts á Charles Bally. Genéve: Georg et Cie, S.A., 1939, S Weiter nur als MATHESIUS (1939). 64 SUŠČINSKIJ, Iossif I. Die Steigerungsmittel im Deutschen. In: Deutsch als Fremdsprache: Zeitschrift zur Theorie und Praxis des Deutschunterrichts für Ausländer. Leipzig: VEB Verlag Enzyklopädie, 1985, S. 95f. Weiter nur als SUŠČINSKIJ (1985); SUŠČINSKIJ, Iossif I. Zur Entwicklung eines Wörterbuchs der verstärkenden Wortverbindungen in der deutschen und der russischen Gegenwartssprache. In: Deutsch als Fremdsprache. 35 (1998), S Weiter nur als SUŠČINSKIJ (1998). 65 vgl. SUŠČINSKIJ (1998), S

22 Die Intensivierung definiert Glück (2010) wie folgt: Verstärkung eines emotionalen Gehalts eines Ausdrucks und / oder der Intensität einer bezeichneten Eigenschaft durch formale Mittel 66. In allen Definitionen und im Weiteren können die Begriffe Steigerung, Verstärkung und Intensivierung als Synonyme verwendet werden. 2.2 Auffassungen der Augmentativa Die Auffassung von Augmentativa ist aus zweierlei Sicht zu betrachten, und zwar als Augmentation im engeren Sinne und Augmentation im weiteren Sinne. Beiden Auffassungen ist ein semantisch-pragmatischer Aspekt der Verstärkung bzw. Betonung des hohen Grades 67 gemeinsam Augmentation im engeren Sinne Im engeren Sinne wird unter Augmentation als ein Ausdruck des hohen Grades bezüglich der Intensität einer bezeichneten Eigenschaft oder eines Vorganges 68 verstanden. Der genannte Gegenstand wird in einer besonderen Große bzw. Ausdehnung geschildert. In diesem Falle wird nicht die ganze Aussage verstärkt, sondern nur das bestimmte Wort Augmentation im weiteren Sinne Zu der Augmentation sind in diesem Falle alle die Aussagekraft intensivierenden Sprachmittel einbegriffen, die eine Verstärkung des emotionalen Gehaltes oder der kommunikativen Absicht bewirken können 70. Bei der Augmentation im weiteren Sinne spielt eine emotionale Einschätzung (die logisch-emotionale Wirksamkeit des Gesagten) eine Rolle. Dem Ausdruck wird Gewicht, Kraft und Bestätigung verleihen, 66 GLÜCK (2010), S vgl. RUF (1996), S Ibid., S. 297f. 69 vgl. Ibid., S Ibid., S

23 was die Nachdrücklichkeit der Mitteilung verursacht 71. Diese Art der Verstärkung kann als Emphase 72 bezeichnet werden. 2.3 Gebrauch der Augmentativa Augmentativa treten überwiegend in der (saloppen bzw. vulgären) Umgangssprache oder im Bereich der Medien auf 73. Sie werden häufig in Werbetexten verwendet, um das Interesse der Kunden für eine bestimmte Ware zu wecken. Die Verstärkungsmittel verleihen der Base eine verstärkende Bedeutung 74, besonders offensichtlich ist dies bei einem Vergleich der Base und ihrer Verstärkung, z.b. Kraft vs. Riesenkraft, Angst vs. Heidenangst, Lärm vs. Höllenlärm. In der sozialen kommunikativen Interaktion, besonders in der Alltagssprache, kann ein Sprecher mittels Verstärkungsbildungen seine Einstellung gegenüber der verstärkten lexikalischen Einheit ausdrücken 75. Der Sprecher will etwas als besonders beeindruckend oder wichtig vor Augen führen 76. Suščinskij (1998) fügt hinzu, dass der Ausdruck der subjektivischen Stellungnahme des Sprechers bzw. Schreibers zum Geschehen oder Satzinhalt bzw. der Ausdruck von Emotionen keineswegs die Hauptbestimmung der Verstärkung sein soll 77. Mehr dazu im folgenden Kapitel. 71 vgl. RUF (1996), S der Ausdruck Emphase kommt aus dem griechischen emfasis und bedeutet Nachdruck, nachdrückliche Betonung; vgl. GLÜCK (2010), S vgl. LOHDE (2006), S vgl. SUŠČINSKIJ (1998), S vgl. KAMMERER, Matthias. Verstärkungsbildungen im Deutschen: Versuch einer phänomenologischen Bestimmung. In Sprache im Alltag: Beiträge zur neuen Perspektive in der Linguistik. Berlin, New York: Walter de Gruyter, 2001, S Weiter nur als KAMMERER (2001). 76 vgl. Duden. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache (1998), S vgl. Ibid., S

24 2.4 Expressivität des Wortes Expressivität kann als ein pragmatischer Bestandteil der Bedeutung des entsprechenden Ausdrucksmittels verstanden werden, der von der Haltung des Sprechers bzw. Schreibers beeinflusst ist 78. Expressive Ausdrücke sind diejenigen, die aufgrund ihrer stilistischen Gestaltung in besonderem Maße Emotionen und Einstellungen des Sprechers ausdrücken oder auch nur als lebendig oder auf andere Weise wirksam (J. Lyons) empfunden wurden 79. Der Sprecher drückt die persönliche, gefühlsmäßige Beziehung zur ausgedrückten Wirklichkeit 80 aus. Die Expressivität sollte jedoch nicht mit Emotionalität 81 verwechselt werden, denn die Emotionalität hat eine engere Bedeutung. In hohem Maße erscheinen die expressiven Ausdrücke in der gesprochenen Sprache (öffentliche Reden, Jugendsprache usw.), mit Hilfe derer der Sprecher die Aufmerksamkeit fesseln und halten will. Im Rahmen der lexikologischen Expressivität werden auf Grund unterschiedlicher Kriterien folgende Kategorien unterschieden: Euphemismen und Dysphemismen, Pejorativa und Meliorativa, Deminutive und Augmentative, Hypokoristika, kindliche Ausdrücke, Vulgarismen usw. 82 In der Literatur sind auch andere mögliche Klassifikationen zu finden. Zima (1961) unterscheidet drei Typen sprachlicher Expressivität: die inhärente, adhärente und die Kontextexpressivität 83 : Die inhärente Expressivität ist ein ständiger Bestandteil der Bedeutung eines Ausdrucks, sie hängt mit dem Lautstand und oft mit der typischen morphologischen Gestalt zusammen. Als adhärent expressive Wörter können die stilistisch neutralen Ausdrücke bezeichnet werden, die erst in einem bestimmten Kontext expressiv werden (z.b. robota těžká práce). 78 vgl. KARLÍK, Petr, Marek NEKULA a Jana PLESKALOVÁ. Encyklopedický slovník češtiny. Praha: Nakladatelství Lidové noviny, 2002, S Weiter nur als KARLÍK, NEKULA, PLESKALOVÁ (2002). 79 GLÜCK (2010), S ZIMA, Jaroslav. Expresivita slova v současné češtině. Praha: Nakladatelství československé akademie věd, s., S, 118. Weiter nur als ZIMA (1961). 81 Ausdruck der positiven oder negativen Emotionen 82 vgl. KARLÍK, NEKULA, PLESKALOVÁ (2002), S vgl. ZIMA (1961), S. 118ff. 18

25 Bei der Kontextexpressivität kommt es zu kleiner Bedeutungsveränderung. Die Expressivität wird durch die Interferenzen zweier stilistischer Schichten verursacht. Nach dieser Kategorisierung können Augmentativa der Kategorie inhärent expressiver Ausdrücke zugeordnet werden, da die Expressivität nicht abtrennbar ist. 2.5 Augmentativa im Deutschen Im Unterschied zu slawischen und romanischen Sprachen verfügt das Deutsche nicht über Augmentationssuffixe, sondern über Halbpräfixe bzw. Präfixe mit augmentativer Funktion. Dadurch entstehen kompositionelle Bildungen, die das Merkmal der Vergrößerungen bzw. Steigerungen tragen 84. Die Augmentativa des Deutschen können emotional gefärbt sein. Augmentation wird mit Hilfe von Augmentativa systematisch durchgeführt Bildung der Augmentativa im Deutschen Die Bildung der Augmentativa im Deutschen ist auf Substantive und Adjektive beschränkt 85. Augmentativa werden im Deutschen im Unterschied zu den Diminutiva vorwiegend durch Präfixe (und spezielle kompositionelle Erstglieder wie Rekord-, Schwerpunkt- u.a.) gebildet. 86 Augmentativa kommen nicht so häufig wie ihr Pendant Diminutiva vor. Eine einfache Kategorisierung der Augmentativa ist nicht möglich. Es gibt viele Ansichten bezüglich der Einordnung von Augmentativa zu einziger Kategorien, deshalb führe ich einige mögliche Aufteilungen, die nicht als einzige angenommen werden sein sollen. Fleischer (1992) unterscheidet bei der Augmentation zwischen Komposition und expliziter Derivation (bzw. Präfigierung) 87 : 84 vgl. LOHDE (2006), S vgl. FLEISCHER (1992), S Ibid., S Ibid., S

26 Komposition - Substantiv als Erstglied: Jahrhundert-, Mammut-, Monster-, Rekord-, Schwerpunkt-, Riesen-; Grund-, Herz(ens)-, Kern-, Schwerpunkt-, Spitzen-; Affen-, Bullen-, Hunde-, Sau-; Bären- - Substantiv als Zweitglied: -flut, -lawine, -riese, -sturm - Adjektiv als Erstglied: Gross-, Hoch- (Höchst-), Voll- - Präposition als Erstglied: Über- - Konfix als Erstglied: Makro-, Multi- Poly- Explizite Derivation: Präfigierung - Erz-, Haupt-, Hyper-, Super-, Un-, Ur- Eine andere Aufteilung unter semantisch-pragmatischen Aspekten bietet Lohde (2006) 88 : - positive Konnotation: Traum-, Glanz-, Meister-, Muster-, Klasse-, Star-, Lieblings-, Bilderbuch-, Pracht-, Luxus-, Qualitäts-, Star- - negative Konnotation: Hölle-, Heide-, Mord-, Tod- - expressive Konnotation: Affen-, Hunde-, Bulle-, Mist-, Arsch-, Dreck(s)-, Scheiß- - Konnotation groß, hochgradig: Riesen-, Bomben-, Spitzen-, Hölle(n)-, Heide(n)-, Pfund(s)- Die nachfolgende Aufzählung stellt Präfixe, Präfixoide und unikalen Bildungen dar, die in der deutschen Sprache zur Äußerung der Verstärkung gebraucht werden können 89 : Affen-, affen-, arsch-, Atom-, Bären-, bein-, -berg, bettel-, Bier-, bier-, bild-, Bilderbuch-, bitter-, Blitz-, blitz-, blut-, bomben-, Bomben-, brand-, brüll-, Bullen-, Dreck-, Erz-, erz-, extra-, Glanz-, gold-, gotts-, Groß-, grund-, haar-, hagel-, hauch-, Haupt-, Heiden-, heil-, himmel-, hoch-, Höllen-, horn-, hunds-, hunde-, hypr-, idioten-, Jahrhundert-, kern-, klapper-, Klasse- klatsch-, klitsch-, patsch-, platsch-, quatsch-, klimper-, knack-, knall-, knüppel-, kotz-, krach-, kreuz-, -lawine, Lieblings-, Luxus, Mammut-, Marathon-, mause-, Mega-, 88 vgl. LOHDE (2006), S vgl. KAMMERER (2001), S. 294; Duden. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache (1998), S ; Deutsche Wortbildung. Typen und Tendenzen in der Gegenwartssprache. Eine Bestandaufnahme des Instituts für deutsche Sprache, II S , III. S ; LOHDE (2006), S ; FLEISCHER (1992), S

27 Meister-, Mist-, Monster-, Mords-, mords-, Muster-, nagel-, narren-, ober-, Parade-, pech-, Pfunds-, pfunds-, Pracht-, pudel-, puppen-, Qualitäts-, quietsch-, Riesen-, riesen-, Sau-, sau-, Schleiß-, schweine-, -schwemme, schwer-, Schwerpunkt-, Spitzen-, Star-, staub-, stein-, sterbens-, stink-, stock-, stroh-, Super-, super-, Teufels-, tief-, tod-, Top-, top-, Traum-, Über-, über-, ultra-, Un-, ur-, viel-, voll-, vor-, welt-, wunder-. In dieser Aufzählung sind auch Augmentativa im weiteren Sinne einbezogen. Diese Augmentativbildungen sind in unterschiedlichem Maße produktiv. Sie finden bei Entstehung von Neubildungen und besonders in der Umgangssprache ihre Anwendung Augmentativa in der Gegenwartssprache Hochproduktiv ist Riesen- (Konnotation sehr groß, hochgradig), vor allem mit Tier-, Pflanzen-, Sach-, und Abstraktbezeichnungen aller Art 90 ; z.b. Riesenfortschritte, Riesenerfolg, Riesenkran. Davon müssen neutrale Fachbegriffe unterschieden werden, z.b.: Riesenhirsch, Riesenstern, Riesentorlauf (Sport) 91. Die Wortbildungskonstruktionen mit Riesen- lassen sich durch semantisch äquivalente Wortgruppen mit dem Adjektiv riesig ersetzen; z.b. Riesenbahnhof riesiger Bahnhof 92. Eine weitere Ersatzmöglichkeit bietet sich bei den Wortbildungskonstruktionen an, bei denen eine Vergleichsparaphrase mit wie möglich ist, z.b.: Riesenmaschine Maschinen-Riese oder Maschine als Riese (Kopulativkompositum); die Reihenfolge der unmittelbaren Konstituenten kann vertauscht werden 93. Substantivische Erstglieder, die starke emotionale meistens negative Konnotation tragen, sind 94 : Affen-, Hunde-, Bulle-, Mist-, Arsch-, Dreck(s)-, Schieß-, Hölle-, Heide-, Mord-, Tod-. Sie drücken die negative Einstellung des Sprechers zu jemandem oder etwas aus. Ihre starke Emotionalisierung ist durch ihre Verwendung in der Umgangssprache als Schimpfwörter verursacht 95. Eine positive Einschätzung des Sprechers bzw. Schreibers vermitteln folgende substantivische Erstglieder: Traum-, Glanz-, Meister-, Muster-, Klasse-, Star-, 90 vgl. Duden. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache (1998), S vgl. LOHDE (2006), S vgl. FLEISCHER (1992), S vgl. Ibid., S vgl. LOHDE (2006), S vgl. FLEISCHER (1992), S

28 Lieblings-, Bilderbuch-, Pracht-. Sie können synonymisch betrachtet werden und deshalb auch untereinander austauschbar sein, z.b. Spitzenstimmung, Bombenstimmung, Klassenstimmung 96. Ob die Einschätzung als positiv oder negativ bertachtet werden kann, hängt von dem Kontext und von dem Zweitglied ab. Ein Erstglied kann also nicht nur positiv sondern auch negativ wahrgenommen sein werden, z.b.: Mordsfreude Mordsschreck, Heidenspaß Heidenlärm, Riesenfußballer Riesenskandal Amplifikation Wie schon angeführt wurde, werden Augmentativa im Deutschen mit Hilfe von Präfixen und Präfixoiden gebildet, wodurch sie sich wesentlich von anderen slawischen und romanischen Sprachen unterscheiden. Aufgrund dessen ist es im Deutschen eigentlich nicht berechtigt, von Augmentation zu sprechen, sondern nur von Augmentativität 98. Dieser Vorschlag bzw. diese Forderung zeigt sich für die Bewahrung einer gewissen Vergleichbarkeit zwischen den Sprachen als besonders wichtig 99. Kammerer (2001) hat sich mit dieser Problematik in seinem Beitrag Verstärkungsbildungen im Deutschen (Versuch einer phänomenologischen Bestimmung) ausführlich beschäftigt. Er schlägt vor, den Begriff Amplifikation für die Verstärkungsbildungen im Deutschen zu verwenden: Amplifikation bezeichnet das Ergebnis der Handlung etwas (durch sprachliche Mittel) semantisch zu verstärken 100. Mit der Verstärkung drückt der Sprecher bzw. Schreiber seine Einstellung durch Intonation oder durch den Einsatz von lexikalischen Mittel aus 101. Der Ausdruck Amplifikation bezeichnet den Akt des Amplifizierens. 96 vgl. LOHDE (2006), S vgl. Ibid., S vgl. KAMMERER (2001), S vgl. HENTSCHEL, Elke und Harald WEYDT. Handbuch der deutschen Grammatik. Berlin: Walter de Gruyter, 1990, S Weiter nur als HENTSCHEL, WEYDT (1990). 100 KAMMERER (2001), S vgl. Ibid., S

29 (nach Kammerer, 2001, S. 305) Abb. 1: Visualisierung der terminologischen Unterscheidungen bei der Amplifikation an Hand des Amplifikatums supersympatisch Ein Amplifikatum wird aus mehreren sprachlichen Einheiten gebildet, wobei Amplifikans eine Verstärkung oder Intensivierung des Amplifikatums gegenüber der Verwendung der sprachlichen Einheit ohne Amplifikans verursacht (siehe Abb. 1). Davon geht die semantisch-pragmatische Funktion des Amplifikans aus, und zwar das Amplifikandum hervorzuheben, zu betonen, als etwas Besonderes und über die normalen Erwartungen Hinausgehendes auszuzeichnen 102 (z.b. sympathisch vs. supersympathisch) Typen von Amplifikationen In diesem Kapitel wurden die Typen von Amplifikationen in einem groben Übersicht angeführt (mehr dazu Kammerer (2001), S ). Je nach unterschiedlichen Typologiekriterien werden unterschieden 103 : - sprachlicher Status des Amplifikans o paraverbales Mittel als Amplifikans o syntaktisches Mittel als Amplifikans o Superlativbildung als Amplifikans o Affix/Affixoid als Amplifikans o lexikalische Einheit als Amplifikans o syntagmatische Einheit als Amplifikans - Wortart des Amplifikandums 102 KAMMERER (2001), S vgl. Ibid., S. 310ff. 23

30 o Amplifikation mit Substantiv als Amplifikandum o Amplifikation mit Adjektiv als Amplifikandum o Amplifikation mit Adverb als Amplifikandum o Amplifikation mit Verb als Amplifikandum - bewertende Funktion des Amplifikans o negativ bewertendes Amplifikans o positiv bewertendes Amplifikans o nicht bewertendes Amplifikans - stilistische Markierung des Amplifikns o Amplifikation mit unmarkiertem Amplifikans o Amplifikation mit markiertem Amplifikans - Stellung des Amplifikans o Amplifikans im Vorfeld o Amplifikans im Nachfeld Dieses Schema könnte auch bei der Kategorisierung von Augmentativa (in den südromanischen und slawischen Sprachen) angewandt werden. Dies ist ein nützliches Modell, das sowohl im Tschechischen als auch im Deutschen eine Anwendung finden kann. 2.6 Augmentativa im Tschechischen Die tschechischen Augmentativa (jména zveličelá, jména zhrubělá) können als desubstantivische oder deadjektivische Ableitungen mittels bestimmter Suffixe bezeichnet werden, deren Formant ein Zusatzmerkmal der Größe und/oder subjektiver Einschätzung ausdrückt Einordnung der Augmentativa in der tschechischen Sprachwissenschaft Aus onomasiologischer Sicht werden Augmentativa dem Modifikationstypus zugeordnet. Das modifizierende Merkmal der Vergrößerung bzw. Intensivierung wird 104 vgl. ŠLOSAR, Dušan. Slovotvorba. In: Příruční mluvnice češtiny. 2.opr.vyd. Praha: Nakladatelství Lidové noviny, 1996, S Weiter nur als ŠLOSAR (1996). 24

31 an das Grundwort mit neutraler Konnotation angeschlossen. Dadurch wird bei dem neu entstandenen Wort ein qualitatives, pejoratives und expressives Zusatzmerkmal erkennbar 105. Jedoch umfassen nicht alle Augmentativa alle genannten Merkmale gleichzeitig. Für die Augmentativa ist ein hohes Maß an negativer Expressivität charakteristisch. Aber ausnahmsweise kann diese Einschätzung ebenfalls positiv sein (dobrotisko). Sie sind besonders in der gesprochenen Sprache und in der Umgangssprache zu finden. In der Schriftsprache nehmen sie eine periphere Stellung ein und im Vergleich zu den Diminutiven handelt es sich um eine Randkategorie Bildung der Augmentativa im Tschechischen Die Augmentativa werden im Tschechischen mit Hilfe von Suffixen gebildet. Zu den Produktivsten gehören 107 : -isko (abgeleitet von den Grundwörtern aller Genera), z.b. zubisko, chlapisko, psisko, čertisko -ák (nur Maskulina), z.b. chlapák, šutrák, Rusák, zeťák -izna, -ajzna (nur Feminina), z.b.: babizna, tlamajzna, klapajzna Vereinzelt bzw. gelegentlich werden Augmentativa mit Hilfe von folgenden Suffixen gebildet 108 : -an, z.b. zoban, pesan, Pepan -anec, z.b. kusanec -as, z.b. lotras -da, z.b. strejda -(e)c, z.b. šuhajec, žabec -ice, z.b. Pepice -inda, z.b. slečinda -iště, z.b. babiště, klučiště 105 vgl. HRUŠKOVÁ, Zdeňka. Jména zhrubělá (augmentativa). In: Tvoření slov v češtině 2: Odvozování podstatných jmen. 1. vyd. Praha: Academia, nakladatelství Československé akademie, 1967, S Weiter nur als HRUŠKOVÁ (1967). 106 vgl. ŠLOSAR (1996), S vgl. ŠLOSAR (1996), S vgl. HRUŠKOVÁ (1967), S. 531ff. 25

32 -nda, z.b. vojanda -och, z.b. dědoch -oun, z.b. vrahoun -our, z.b. dědour -ous, z.b. dědous -ouš, z.b. dědouš -uše, z.b. Maruše Zu den Präfixen mit augmentativer Funktion werden auch arci- und ultraeingeordnet 109. Das Präfix arci- drückt ein größeres Maß an etwas aus (arciblázen). Oft tritt es in Verbindungen mit Benennungen auf, die eine negative Einschätzung widerspiegeln. In den Verbindungen, die eine Funktion bezeichnen, drückt dieses Präfix eine höhere Stelle in der Hierarchie aus (arcibiskup). In dieser Funktion ist dieses Präfix nicht mehr produktiv. Das Präfix ultra- trägt die Konnotation das höchste Maß und tritt sowohl bei übernommenen als auch bei einheimischen Wörtern auf: ultraradikál, ultrarevolucionář. 109 vgl. ŠLOSAR (1996), S

33 3 Korpuslinguistik Die Korpuslinguistik ist ein relativ neues Teilgebiet der Sprachwissenschaft. Sie begann sich in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten von Amerika zu entwickeln. In der Tschechischen Republik wurde im Jahre 1994 an der Karls Universität in Prag das Institut des Tschechischen Nationalen Korpus (Ústav Českého národního korpusu) gegründet, der sich mit dem Aufbau des Tschechischen Nationalen Korpus (Český národní korpus) befasst 110. Die Korpuslinguistik beschäftigt sich mit Beschreibung von Äußerungen natürlicher Sprachen, ihrer Elemente und Strukturen. Sie analysiert authentische Texte, die in Korpora gespeichert sind 111. Dieser wissenschaftliche Bereich kann auch als eine Methode zur Beantwortung linguistischer Fragen verstanden werden. Die aus dem Korpus erhaltenen Daten können nicht nur für Philologen, sondern auch für Übersetzer, Dolmetscher, Studenten und Schüler nützlich sein Korpus Duden (2007) definiert einen Korpus: [als Datenbank angelegte] Sammlung einer begrenzten Anzahl von Texten, Äußerungen o. Ä. als Grundlage für sprachwissenschaftliche Untersuchungen 113. Die Texte können entweder schriftliche oder mündliche Form haben. Heutzutage sind die Korpora in digitaler Form zu finden. Sie sind auf Rechner gespeichert und maschinenlesbar, was die Erarbeitung der Daten überaus erleichtert vgl. Český národní korpus. [online]. [zit ]. Zugänglich auf: vgl. LEMNITZER, Lothar a Heike ZINSMEISTER. Korpuslinguistik: eine Einführung. 2., durchgesehene und aktualisierte Aufl. Tübingen: Narr, 2010, Narr Studienbücher., S. 10. Weiter nur als LEMNITZER, ZINSMEISTER (2010). 112 vgl. KÁŇA, Tomáš. Krumm, Hans-Jürgen/ Portmann-Tselikas, Paul R. (eds.). In KRUMM, Hans- Jürgen a Paul R. PORTMANN-TSELIKAS. Theorie und Praxis: Österreichische Beiträge zu Deutsch als Fremdsprache. 1. vyd. Innsbruck - Wien - Bozen: StudienVerlag, od s , 14 s. Serie A 11/2007; Schwerpunkt: Wortschatz., S Weiter nur als KÁŇA (2008). 113 Duden, Deutsches Universalwörterbuch (2007), S vgl. LEMNITZER, ZINSMEISTER (2010), S

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