SCHLOSS HOFEN GESUNDHEIT UND SOZIALES. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Alterspsychotherapie und Angewandte Gerontologie in Marburg/Deutschland

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1 SCHLOSS HOFEN GESUNDHEIT UND SOZIALES alterspsychotherapie In Zusammenarbeit mit dem Institut für Alterspsychotherapie und Angewandte Gerontologie in Marburg/Deutschland

2 Zielsetzung Die demographischen Veränderungen der letzten Jahrzehnte zeigen, dass immer mehr Menschen älter werden. Zur Gruppe der über 60-Jährigen gehört bereits heute über ein Viertel der Gesamtbevölkerung. Die psychischen Erkrankungen älterer Menschen wurden bisher in der Öffentlichkeit und in Fachkreisen weitgehend unter der Perspektive der demenziellen Erkrankungen gesehen. Bezogen auf alle psychischen Störungen in dieser Altersgruppe überwiegen jedoch die Anpassungs-, Belastungs- und Abhängigkeitserkrankungen mit depressiver, ängstlich-phobischer oder funktioneller Symptomatik. In der Vergangenheit wurde bei diesen Störungsbildern Psychotherapie und psychosoziale Beratung nur zögernd als Behandlungsmethode angeboten. Die diesbezügliche Versorgung Betroffener ist - bei zukünftig weiter steigendem Bedarf - weiterhin unzureichend. In neuerer Zeit gewinnt das klinische Feld der Psychotherapie Älterer aber zunehmend Konturen, sowohl die Nachfrage nach entsprechenden Behandlungen als auch der Fortbildungsbedarf nehmen kontinuierlich zu. Um ältere Patienten erfolgversprechend behandeln zu können, sind vielfältige Kompetenzen erforderlich, die oftmals die Grenzen einzelner Therapierichtungen überschreiten, ja auch Wissen und Kenntnisse erfordern, die über die Psychotherapie hinaus reichen (etwa Medizin, Philosophie oder Sozialarbeit). Das Bildungs- und Wissenschaftszentrum Schloss Hofen bietet seit 2006 in Zusammenarbeit mit dem Institut für Alterspsychotherapie und Angewandte Gerontologie (Marburg/D) Lehrgänge in Alterspsychotherapie an, die diesen Erfordernissen Rechnung tragen. Im vorliegenden Programm kommt die Notwendigkeit, psychodynamische, verhaltenstherapeutische und andere Therapieansätze zu berücksichtigen, noch stärker zum Tragen. Dabei gehen wir nicht von theoretischen Überlegungen aus, vielmehr steht die klinisch-therapeutische Praxis mit älteren Patienten im Mittelpunkt. Der Lehrgang umfasst 128 Stunden und wendet sich an Fachleute mit abgeschlossener oder fortgeschrittener psychotherapeutischer bzw. klinisch-psychologischer Ausbildung.

3 Lehrgangsinhalte Gerontologische Grundlagen Der demographische und soziale Wandel des Alters sowie die Frage, was Altern eigentlich ausmacht, bilden eine wichtige Grundlage der Alterspsychotherapie. Entwicklungspsychologische Grundlagen Die normale und davon abweichende Entwicklung im Alter bilden eine zentrale Basis, um ältere Menschen verstehen und Altersphänomene erklären zu können. Die Entwicklungspsychologie der Lebensspanne und das Konzept der Entwicklungsaufgaben stehen dabei im Vordergrund. Psychotherapeutische Aspekte in der Behandlung Älterer In diesem Themenschwerpunkt geht es um allgemeine Besonderheiten, die die Behandlung Älterer ausmachen, wie Fragen der Diagnostik, der Kommunikation und Beziehung mit Älteren sowie der Behandlungsziele. Zugangswege zu älteren Patienten Die Zugangswege zum älteren Patienten leiten sich von den therapeutischen Richtungen wie Verhaltenstherapie oder psychodynamische Psychotherapie ab. Bedeutsam sind die bei Älteren notwendigen Modifikationen und Ergänzungen. Psychische Störungen und psychosoziale Belastungen Bei diesem thematischen Schwerpunkt geht es um die altersspezifischen Besonderheiten der Störungsbilder wie Depression, Angst usw. sowie der Demenz und entsprechende Behandlungsmöglichkeiten. Spezifische Aufgaben und Anwendungsfelder bei Älteren Von Bedeutung sind schließlich einige spezifische Aufgabenstellungen und Anwendungsfelder wie Folgen der Kriegskindheit, Psychotherapie in der palliativen Versorgung oder das Thema pflegende Angehörige.

4 Ziele der Fort- und Weiterbildung Kennenlernen der Lebenssituation und der Entwicklungsaufgaben des höheren und hohen Erwachsenenalters Reflexion eigener Einstellungen, Erwartungen und Ängste gegenüber Altern und Altsein Erwerb diagnostischer und psychotherapeutischer Kompetenz für psychosoziale Belastungen, Entwicklungskonflikte, Traumatisierungen und psychische Störungen Älterer Erweiterung der Kompetenz mit besonderen klinischen Anforderungen in der Behandlung Älterer umzugehen Erwerb von Kenntnissen über Versorgungsstrukturen für Ältere (einschließlich Altenhilfe und sozialer Altenarbeit) Klinische Übungen und Supervision In mehreren Fortbildungsblöcken werden klinische Übungen oder Rollenspiele durchgeführt, in denen es um den Umgang mit schwierigen Therapiesituationen in der Behandlung Älterer geht. In Supervisionssitzungen werden Fälle ausführlich besprochen. Themenzentrierte Selbstreflexion In einer Doppelsitzung in jedem Block soll jeweils ein altersbezogenes Thema in der Selbstreflexion bearbeitet werden. Didaktisch-methodisches Vorgehen Vorträge und Impulsreferate Kleingruppenarbeit Falldarstellungen und -reflexionen klinische Übungen Imaginationsübungen Film und Diskussion Wissenschaftliche Leitung Meinolf Peters, Prof. Dr., Diplom-Psychologe und Psychoanalytiker, leitender Psychologe im Funktionsbereich Gerontopsychosomatik und psychotherapie der Klinik am Hainberg in Bad Hersfeld/D, Geschäftsführer des Instituts für Alterspsychotherapie und Angewandte Gerontologie (seit 2008); Honorarprofessor an der Universität Marburg / D Hartmut Radebold, Univ.-Prof. emer. Dr. med., Arzt für Psychiatrie/Neurologie, Psychoanalyse; Arzt für Psychotherapeutische Medizin, Kassel (D); Gründer und ehem. Geschäftsführer des Instituts ( ). Weitere DozentInnen Anton Laireiter, Univ.-Prof. Dr., Psychologe und Psychotherapeut (Verhaltenstherapie), Universität Salzburg Reinhard Lindner, PD Dr. med., Facharzt für Neurologie und Psychiatrie sowie Psychosomatische Medizin, Oberarzt im Albertinenhaus Hamburg, Geriatrische Klinik/D Barbara Rabaioli-Fischer, Diplom-Psychologin, Verhaltenstherapeutin in eigener Praxis, München / D

5 Christiane Schrader, Diplom-Psychologin und Psychoanalytikerin in eigener Praxis, Dreieich / D Jutta Stahl, Diplom-Psychologin, Verhaltenstherapeutin, Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Zürich / CH Wilhelm Stuhlmann, Dr. med., Diplom- Psychologe und Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Verhaltenstherapeut in eigener Praxis, ehemals Chefarzt der Gerontopsychiatrie eines Psychiatrischen Landeskrankenhauses in Köln/D Organisatorische Rahmenbedingungen Zeitlicher Umfang und Ablauf Das Curriculum umfasst 8 Module zu je zwei Tagen (128 Stunden). Die Seminare beginnen jeweils am Freitag Vormittag (9.00 Uhr) und enden am Samstag gegen Uhr. Termine Die genauen Termine sind dem Einlageblatt zu entnehmen. Eingangsberuf und Eingangsvoraussetzungen Ärzte/Ärztinnen, Psychologen/Psychologinnen mit einer abgeschlossenen oder laufenden psychotherapeutischen Ausbildung oder gleichwertigen Weiterbildung Klinische Psychologinnen und Klinische Psychologen mit mehrjähriger Berufserfahrung Im Einzelfall auch andere Berufsgruppen mit einer abgeschlossenen oder fortgeschrittenen psychotherapeutischen Ausbildung oder gleichwertigen Weiterbildung. Über die Aufnahme entscheidet die wissenschaftliche Leitung. Anmeldung Die Anmeldung erfolgt schriftlich im Sekretariat von Schloss Hofen. Dem Ansuchen sind folgende Unterlagen beizulegen: ausgefüllte Bewerbungskarte mit Foto Lebenslauf Nachweis über eine abgeschlossene psychotherapeutische Ausbildung Teilnahmegebühren Die Kosten für den gesamten Lehrgang sind dem Einlegeblatt zu entnehmen. Um den Verwaltungsaufwand möglichst gering zu halten, erfolgt die Abrechnung der Seminare mit Schloss Hofen jeweils zu Beginn eines Semesters. Abschluss Der Lehrgang kann mit einem Zertifikat abgeschlossen werden. Voraussetzung dafür ist die regelmäßige Teilnahme an Seminaren, Selbstreflexionsgruppen und Supervisionen (Fehlzeiten: höchstens 10 %). Dieser Lehrgang ist von der Österreichischen Ärztekammer als Weiterbildung anerkannt. Veranstaltungsort Die Seminare finden in Schloss Hofen (Lochau bei Bregenz) und Innsbruck statt. Lehrgangsorganisation SCHLOSS HOFEN Wissenschaft und Weiterbildung Land Vorarlberg FH Vorarlberg A-6911 Lochau, Hoferstr. 26 Dr. Elmar Fleisch Carmen Achberger-Troy (Administration) T +43 (0) 5574/ , F -493 gesundheit@schlosshofen.at

6 SCHLOSS HOFEN liegt rund 5 km von Bregenz entfernt in der Gemeinde Lochau am österreichischen Bodenseeufer. Vom Schloss aus überblickt der Besucher das Dreiländereck Deutschland-Österreich- Schweiz. An der Schwelle zum 17. Jahrhundert von den Herren von Raitenau als Renaissancewohnsitz erbaut, gehört Schloss Hofen mit dem Palast in Hohenems und Schloss Heiligenberg zu den bedeutendsten Renaissancebauten des Bodenseeraumes. Nach langer wechselvoller Geschichte gelangte das Gebäude 1972 in den Besitz des Landes Vorarlberg. Seit 1981 wird Schloss Hofen als Wissenschafts- und Weiterbildungszentrum mit den Schwerpunkten Wirtschaft und Recht, Gesundheit und Soziales, Technik und Gestaltung, dem Zentrum für Zulassung zu Hochschulstudien sowie der Verwaltungsakademie Vorarlberg geführt. Derzeit umfasst das Angebot von Schloss Hofen rund 30 staatlich anerkannte Lehrgänge in Kooperation mit zahlreichen in- und ausländischen Universitäten bzw. Fachhochschulen sowie ein breites Seminarprogramm. Nach Abschluss der Generalsanierung verfügt Schloss Hofen über 8 hochmodern ausgestattete Seminarräume für Gruppen zwischen 10 und 30 Personen. Der spätgotische Wolf-Dietrich-Saal bietet bis zu 120 Gästen Platz für Vorträge, Tagungen und Kulturveranstaltungen. In den oberen Stockwerken laden 31 Gästezimmer (Einzel- und Doppelzimmer) zur erholsamen Übernachtung direkt vor Ort ein. Das Schloss-Restaurant verwöhnt die Gäste zudem mit saisonalen Köstlichkeiten aus der Region. Unternehmen, Organisationen und Institutionen finden in Schloss Hofen somit die ideale Infrastruktur für Workshops, Tagungen und Veranstaltungen in einer unvergleichlich inspirierenden und kommunikativen Atmosphäre. Eichenberg Schloss Hofen Stuttgart Ulm München Hörbranz Pfändertunnel Nordportal Lindau Hofriedenstr. Toni-Ruß-Str. Hörbranzer Str. Hoferstraße Aberloch-Str. Lochau Pfarrkirche St. Franziskus-Xaverius Landstraße Bahnhof Lochau/Hörbranz B o d e n s e e Bregenz Friedrichshafen Zürich St. Gallen Feldkirch Chur Lindau Lochau Bregenz Pfändertunnel Innsbruck Impressum Herausgeberin: Schloss Hofen - Wissenschafts- und Weiterbildungs-Gesellschaft m.b.h.; Redaktion: Elmar Fleisch, Schloss Hofen; Fotos: Schloss Hofen, Gestaltung: Rainer Längle; Druck: Bucher, Hohenems; Schloss Hofen GmbH, August 2015