Verläufe und Bedingungsfaktoren psychischer Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen

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1 Verläufe und Bedingungsfaktoren psychischer Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen 4. PRÄVENTIONSTAGUNG DER BUNDESÄRZTEKAMMER Psychische Belastungen von Kindern und Jugendlichen Gesellschaftlich verursacht? Ärztlich behandelbar? Referentin: Dr. Fionna Klasen Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf Forschungssektion Kinder und Jugendgesundheit Direktorin: Prof. Ulrike Ravens Sieberer 13. März

2 Inhalt des Vortrages Welche Verläufe zeigen psychische Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen? Handelt es sich bei psychischen Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen v.a. um passagere Probleme, die sich im Verlauf des Lebens wieder auswachsen, oder müssen wir tatsächlich von einer neuen Qualität der psychischen Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen, von einer "New Morbidity", sprechen? Welche wichtigen Bedingungsfaktoren für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen gibt es? 2

3 Public Health Relevanz In der wissenschaftlichen Literatur besteht ein weitgehender Konsens darüber, dass psychische Auffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen ein Problem von hoher Public Health Relevanz sind: Psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter sind häufig Psychischen Störungen des Erwachsenenalters beginnen bereits im Kindesund Jugendalter Derzeit bleiben jedoch ein großer Anteil der psychisch kranken Kinder- und Jugendlichen unbehandelt (Wittchen, 2000) Psychische Auffälligkeiten erzeugen hohe ökonomische Einbußen (Lehtinen, 2004) 3

4 Verläufe und Bedingungsfaktoren psychischer Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen 4 Dr. Fionna Klasen. Döpfner

5 Definition psychische Auffälligkeiten Kategoriale Klassifikation (Top-down Ansätze) ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation (Dilling et al., 1991 ) DSM-IV der American Psychiatric Organization (Sass et al., 1996 ) Es werden Verhaltensstörungen von emotionalen Störungen abgegrenzt. [Verhaltensstörungen: z.b. hyperkinetische Störungen, Störungen des Sozialverhaltens und oppositionelle Verhaltensstörungen. Emotionalen Störungen: z.b. Trennungsangst, Phobien, soziale Ängstlichkeit und depressive Störungen] Dimensionale Klassifikation (Bottom-up Ansätze) zum Beispiel Achenbachs Entwicklungspsychopathologie (1991) Zwei übergeordnete Störungsdimensionen: externalisierende und internalisierende Syndrome [Externalisierende Auffälligkeiten: aggressive und delinquente Verhaltensprobleme. Internalisierende Auffälligkeiten: ängstliches Verhalten, depressives Verhalten und körperliche Beschwerden.] Laucht et al.,

6 Prävalenz von psychischen Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland 17,6% präzisionsgewichtete durchschnittliche Primärstudienprävalenz (95%-KI=15.7;19.5, k=33, n=72.978) Aus: Barkmann & Schulte-Markwort (2010) 6

7 Nehmen psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen in Dtl. zu? Trends von 1950 bis 2007 [k=33 Studien] Aus: Barkmann & Schulte-Markwort (2010) 7

8 Längsschnittstudien zu psychischen Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen USA 7 Ozeanien 7 Skandinavien 7 Deutschland 7 Niederlande 3 Großbritannien 3 Kanada 2 Jamaica 1 Südafrika 1 38 Unveröffentlichter Literaturüberblick 8

9 Längsschnittstudien zu psychischen Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland Name Autoren Bielefelder Invulnerabilitätsstudie Bender & Loesel (1997) Early Developmental Stages of Psychopathology Wittchen, Nelson, & Lachner (1998) Rostocker Längsschnittstudie Meyer-Probst & Reis (1999) Bayerische Entwicklungsstudie Wolke & Meyer (1999) Bielefelder und Regensburger Längsschnittstudie* Zimmermann et al. (1999) Mannheimer Risikokinderstudie Laucht, Esser, & Schmidt (2000) Kurpfalzerhebung Esser, Ihle, Schmidt, & Blanz (2000) *von Grossmann und Grossmann 9

10 Verläufe psychischer Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen 10

11 Verlauf von psychischen Auffälligkeiten Kurpfalzerhebung Aus: Esser et al. (2000) 11

12 Mannheimer Kurpfalzerhebung: Prävalenz und Verlauf psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen Alter 8 Jahre 13 Jahre 18 Jahre 25 Jahre 6 Monatsprävalenz 16,7% 19% 16,1% 18,4% Kaum Veränderung der Gesamtprävalenz Esser, et al., (2000); Ihle et al., (2000) 12

13 Mannheimer Kurpfalzerhebung: Prävalenz und Verlauf psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen Alter 8 Jahre 13 Jahre 18 Jahre 25 Jahre 6 Monatsprävalenz Externalisierende Auffälligkeiten 16,7% 19% 16,1% 18,4% Kaum Veränderung der Gesamtprävalenz Jungen 13,1% 13,1% 8,3% 15,5% Mädchen 0% 7,8% 7,8% 3,3% Vergleich Häufiger Jungen Häufiger Jungen Etwa gleich häufig Häufiger Männer (m:f = 4,7:1) Esser, et al., (2000); Ihle et al., (2000) 13

14 Mannheimer Kurpfalzerhebung: Prävalenz und Verlauf psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen Alter 8 Jahre 13 Jahre 18 Jahre 25 Jahre 6 Monatsprävalenz Externalisierende Auffälligkeiten 16,7% 19% 16,1% 18,4% Kaum Veränderung der Gesamtprävalenz Jungen 13,1% 13,1% 8,3% 15,5% Mädchen 0% 7,8% 7,8% 3,3% Vergleich Häufiger Jungen Häufiger Jungen Etwa gleich häufig Häufiger Männer (m:f = 4,7:1) Internalisierende Auffälligkeiten Jungen 10,7% 10,7% 6% 4,8% Mädchen 10% 6,7% 10% 13% Vergleich Etwa gleich häufig Häufiger Jungen Häufiger Mädchen Häufiger Frauen (m:f = 1:2,9) Esser, et al., (2000); Ihle et al., (2000) 14

15 Persistenz psychischer Auffälligkeiten Psychisch auffällige Kinder nach 2-5 Jahre 50% Jedes 2. Kind nach 10 Jahren 10% Jedes 10. Kind Gesunde Kinder Modifiziert nach Ihle & Esser (2002) 15

16 Ab wann können psychische Auffälligkeiten auftreten? Psychische Auffälligkeiten können früh beginnen. Allerdings sind die aktuellen Diagnostiksysteme meist nicht darauf ausgerichtet, psychische Störungen bei Kleinkindern zu diagnostizieren. Nach neusten Studien liegt die Gesamtprävalenz bei Vorschulkindern bei ca. 7% (ohne Enkopresis: 6%) (Wichstrøm et al., 2011). Häufige Störungen: 2.0% Depressive Störungen 1.9% Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung 1.8% Oppositionelles Trotzverhalten 1.5% Angsttörungen 0.7% Störungen des Sozialverhaltens 16

17 Was wissen wir aus Verlaufsstudien? KINDHEIT und JUGEND (Kurpfalzerhebung; Ihle et al., 2000) Jungen leiden häufiger unter psychischen Auffälligkeiten als Mädchen. EXTERNALISIERENDE AUFFÄLLIGKEITEN: Während im Grundschulalter Jungen signifikant häufiger externalisierende Auffälligkeiten zeigen, ergeben sich im Jugendalter keine signifikanten Geschlechtsunterschiede mehr. INTERNALISIERENDE AUFFÄLLIGKEITEN: Während im Grundschulalter und im frühen Jugendalter tendenziell die Jungen höhere Raten internalisierender Auffälligkeiten haben, kehrt sich das Verhältnis im späten Jugendalter um. FRÜHES ERWACHSENENALTER (Kurpfalzerhebung; Ihle et al., 2000) Für die Gesamtrate psychischer Störungen gibt es keinen signifikanten Geschlechtsunterschied. Während das Frauen-Männer-Verhältnis bei internalisierenden Auffälligkeiten 2,9:1 beträgt, liegt es bei den externalisierenden Auffälligkeiten bei 1:4,7. Das frühe Erwachsenenalter ist der Zeitraum des größten Risikos für die Entwicklung psychischer Störungen. ERWACHSENENALTER (GHS-MHS; Jacobi et al., 2004) Frauen leiden häufiger unter psychischen Auffälligkeiten als Männer. 31% der Erwachsenen-Bevölkerung leidet in Dtl. unter einer psychischen Störung. Alle Störungen sind häufiger bei Frauen außer Substanzabhängigkeit. Ein großer Anteil der Störungen des Erwachsenenalters beginnt in der Kindheit und Jugend (Costello et al., 2006; Newman et al. 1996) 17

18 BEfragung SeeLisches WohLbefinden und VerhAlten gefördert durch Stifterverband für die deutsche Wissenschaft ( ) Bundesministerium für Gesundheit ( ) in Kooperation mit dem Robert-Koch Institut 18

19 Ziele der BELLA-Studie Informationen sammeln zu: Prävalenz und Verlauf von psychischen Auffälligkeiten Risiko- und Schutzfaktoren für psychische Auffälligkeiten Versorgung von psychischen Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland Ziel ist die Verbesserung von Prävention und Versorgung Zu Zielen der BELLA-Studie siehe auch Ravens-Sieberer et al. (2008) Eur Child Adolesc Psychiatry 17(Suppl1):

20 Die Fortführung der BELLA-Studie als Längsschnittuntersuchung Prospektive für Deutschland repräsentative Kohortenstudie Zur Zeit werden die Daten für den 4. Befragungszeitpunkt erhoben KiGGS [Basis] KiGGS [Welle 1] KiGGS [Welle 2] KiGGS [Welle3] BELLA [Basis] BELLA+ [Welle3] Auswertung BELLA+ [Welle 4] BELLA [Welle 1] BELLA [Welle 2]

21 Durchführung Bei Einverständnis werden die Familien telefonisch kontaktiert und etwa 35 Minuten standardisiert interviewt. Anschließend wird ihnen ein Fragebogen zugeschickt. 21

22 Erfassung psychischer Auffälligkeiten mit dem SDQ [Strength and Difficulties Questionnaire, Goodman et al. 1997] Die psychische Auffälligkeit wurde mit Hilfe des Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ; Goodman, 1997) erfasst. Der Symptomfragebogen enthält 25 Items auf fünf Subskalen: Verhaltensprobleme, emotionale Probleme, Hyperaktivität, Peer-Probleme und prosoziales Verhalten Das SDQ-Impact Supplement erfasst mit 8 Items die Belastung. Die Informationen zu Symptomen und Belastung wurden mit Hilfe eines Algorithmus integriert, der die Wahrscheinlichkeit einer psychischen Auffälligkeit ermittelt. Symptome Belastung Vorhersage psychische Auffälligkeit: => unwahrscheinlich => möglich => wahrscheinlich 22

23 Prävalenzen psychischer Auffälligkeiten [SDQ Impact] 100% 90% 80% 70% Nach den SDQ-Angaben zu Symptomen und Belastung liegt bei 9,7% der untersuchten Kinder sehr wahrscheinlich eine psychische Auffälligkeit vor, 60% 50% 78,1 12,2% zeigen möglicherweise psychische Auffälligkeiten. 40% 30% 20% 10% 0% 12,2 9,7 21,9% > Prävalenz ist etwas höher als bei KiGGS [7,2% auffällig; 7,5% grenzwertig] gesamt wahrscheinlich möglich unwahrscheinlich BELLA Studie Basiserhebung N= 2863 EB+SB gewichtete Prävalenz Aus: Ravens-Sieberer et al. (2007) 23

24 Verläufe über Altersstufen [SDQ-Impact; Eltern- und Selbsturteil kombiniert] Jungen zeigen häufiger Hinweise auf psychische Auffälligkeiten als Mädchen Die Häufigkeit der Auffälligkeiten steigt mit dem Alter leicht an. 35% 30% 25% 20% 15% 10% Jungen Mädchen 5% 0% Unveröffentlichte Daten BELLA Studie Basiserhebung N= 2469 EB+ SB gewichtete Prävalenz 24

25 Psychische Auffälligkeit nach sozioökonomischem Status Das Auftreten von Hinweisen auf psychische Auffälligkeit wird mit einem niedrigeren sozioökonomischen Status der Familien (hier nach Winkler) signifikant häufiger. Sozialer Gradient stabil über 2 Jahre follow up Psychische Auffälligkeiten bei Kindern mit niedrigem SES sind persistenter als bei hohem SES Angaben in % ,4% 79,1% 68,8% 16,6% 20,9% 31,2% hoher SES mittlerer SES niedriger SES Hinweise unauffällig BELLA Studie Basiserhebung N= 2863 EB+SB gewichtete Prävalenz Aus: Ravens-Sieberer et al. (2007) 25

26 Erfassung spezifischer psychischer Auffälligkeiten Messinstrumente Um spezifische Auffälligkeiten wie Depressionen, Ängsten, ADHS oder Störungen des Sozialverhaltens zu erfassen, wurden zusätzliche standardisierte Instrumente eingesetzt. Depression: CES-DC (Faulstich et al. 1986) und DIKJ (Stiensmeier-Pelster et al. 1989) Angst: SCARED (Birmaher et al. 1997, 1999) Hyperaktivität: Conners Scale (Conners 1996) FBB-HKS (Döpfner et al. 1998) und Untersucherrating Störungen des CBCL-Skalen Dissoziales Verhalten und Sozialverhaltens: Aggressives Verhalten (Döpfner et al. 1998) 26

27 Prävalenzen spezifischer psychischer Auffälligkeiten Von den Kindern und Jugendlichen mit Hinweisen auf allgemeine psychische Auffälligkeiten weisen zu 65% Anzeichen für spezifische psychische Störungen auf. Für die Gesamtgruppe der Kinder und Jugendlichen bedeutet dies folgende Prävalenzen: Ängste: 10% Ängste sind bei älteren Kindern geringfügig häufiger, die Geschlechtsverteilung ist ausgewogen. Störungen des Sozialverhaltens: 7,6% Bei den jüngeren Kindern sind Jungen häufiger betroffen. Depression: 5,4% Bei jüngeren Kindern sind Jungen etwas häufiger betroffen, ab 11 Jahren gleicht sich die Geschlechtsverteilung an. Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung: 2,2% Hier sind jüngere Kinder deutlich häufiger betroffen als ältere und Jungen deutlich häufiger betroffen als Mädchen. Datenbasis: BELLA t0, N =2863; Aus: Ravens-Sieberer et al. (2007) 27

28 Prävalenzen spezifischer psychischer Auffälligkeiten nach SES Auch alle spezifischen Störungen treten bei niedrigerem SES häufiger auf. Datenbasis: BELLA t0, N =2863 Aus: Ravens-Sieberer et al. (2007) 28

29 Prävalenzen psychischer Auffälligkeiten [SDQ Impact; Eltern und Selbsturteil kombiniert] 22% 53% 18% 9% 47% 78% 82% möglich unwahrscheinlich 91% Baseline nach 2 Jahren Unveröffentlichte Daten: BELLA Studie t0 + t3, gewichtete Prävalenz

30 Ausblick Ergebnisse aus BELLA-Daten zu Verläufen psychischer Auffälligkeiten Die Datenerbung der 3 Welle ist im Sommer 2012 abgeschlossen. Ab Welle 3 erfolgt eine kriterienbasierte Auswertung Beschreibung des natürlichen Verlaufs - Erstauftretensalter - Persistenz, Wiederauftreten - Identifikation kritischer Übergangsstadien 30

31 Risiko- und Schutzfaktoren für psychische Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen 31

32 ELTERN/FAMILIE Familiensituation niedriger SES* Alleinerziehend * Stieffamilie * Anzahl der Geschwister * Einzelkind * Arbeitslosigkeit d. E. Frühe belastende Faktoren Unerwünschte Schwangerschaft Frühe Elternschaft (< 18J.) Rauchen während Schwangers. Trinken während Schwangers. Niedrige Unterstützung d. Partner im 1. Jahr Familienkonflikte und Belastungen Familienkonflikte Konflikte zw. Erziehenden Risiko- und Schutzfaktoren [Operationalisierung] KIND Geschlecht Alter Frühe belastende Faktoren Frühgeburt * Niedriges Geburtsgewicht * Gewalt Opfer von Gewalt * Gesundheit Chronische Krankheit Kind Frühe Gesundheitsprobleme K Personale Schutzfaktoren Selbstwirksamkeit * Selbstwert * Optimismus * Kohärenzsinn Familiäre Schutzfaktoren Positives Familienklima * Elterliche Unterstützung Soziale Schutzfaktoren soz. Unterstützung * Peer Kompetenz personale familiäre Faktoren aus Wille et al. (2008) Familienkonflikte während Kindheit der Eltern Problem. Alkoholkonsum Eltern Risikofaktoren Schutzfaktoren soziale elterliche Alltagsbelastung Gesundheit Chron. Erkrankung Eltern Elterliche psychische Belastung Psych. Erkrankung Eltern Niedrige HRQoL Eltern körperl. Niedrige HRQoL Eltern psych. psychische Auffälligkeiten [SDQ Impact] Risikofaktoren Schutzfaktoren * KiGGS Basis 32

33 Risikofaktoren und psychische Auffälligkeit Häufigkeit in % Odds Ratio Niedriger sozioökonomischer Status 25% 1.1 Alleinerziehend 13 % 1.6 Ein niedriger SES und chron. Erkrankung der Eltern sind besonders häufige Risiken. Stieffamilie 9 % 2.4 Arbeitslosigkeit 11 % 1.7 Unerwünschte Schwangerschaft 4 % 1.5 Niedrige soziale Unterstützung im 1. Lebensjahr 4 % 2.7 Familienkonflikte 6 % 2.0 Konflikte zw. Erziehenden 8 % 1.5 Familienkonflikte während Kindheit der Eltern 12 % 1.5 Elterliche Belastung 10 % 2.0 Chronische Erkrankung eines Elternteils 30 % 1.4 Psychopath. Symptome Eltern (SCL) 10 % 1.6 Psych. Erkrankung eines Elternteils 13 % 1.4 Geringe physische LQ (SF-12) 10 % 1.8 Risikofaktoren für psychische Auffälligkeiten sind z.b.: Aufwachsen in einer Stieffamilie Konflikte in der Familie elterliche Belastung elterliche psychische Gesundheit Geringe psychische LQ (SF-12) 10 % 1.7 Aus: Wille et al. (2008) 33

34 Kumulative Wirkung von Risikofaktoren Addiert man für die Kinder auf, wie viele Risiken jeweils vorliegen, zeigt sich deutlich, dass mit einer größeren Anzahl von Risiken höhere Raten psychischer Auffälligkeiten einhergehen. 29% 29% 19% 11% 5% 3% 2% 2% Aus: Wille et al. (2008) 34

35 Schutzfaktoren und psychische Auffälligkeit Psychische Probleme unwahrscheinlicscheinlich wahr- möglich Mittelwert Mittelwert Mittelwert p η2 Personale Ressourcen < Selbstwirksamkeit < Optimismus < Zufriedenheit < Selbstkonzept* < Familienklima < Elterliche Unterstützung < Soziale Unterstützung < Peer Kompetenz < Aus: Wille et al. (2008) 35

36 Kumulative Wirkung von Schutzfaktoren Mit steigender Anzahl an verfügbaren Ressourcen sinkt der Anteil psychisch auffälliger Kinder. 22% 27% 27% 24% Aus: Wille et al. (2008) 36

37 Wirkung von Schutzfaktoren in Risikogruppen Beim Vorliegen von mittlerem Risiko geht die Verfügbarkeit von Ressourcen mit weniger Auffälligkeiten einher. In diese Gruppe fallen 59% der Kinder und Jugendlichen. Dies weist auf ein beträchtliches Präventionspotential hin. 29% 59% 12% Aus: Wille et al. (2008) 37

38 Risiko- und Schutzfaktoren kumulativer Risikoindex Selbstwert Kohärenzsinn Familienklima fam. Unterstützung Risikofaktoren personale Ress * familiäre Ress. soz. Unterstützung 0.31* [10%] [12.2%] ] psychische Auffälligkeiten -0.40* [16%] soziale Ress. soz. Kompetenz SDQ- Gesamt- Auffälligkeit Anpassungsgüte: - AGFI = RMSEA = Verläufe und Bedingungsfaktoren psychischer Auffälligkeiten bei Kindern und Unveröffentlichte Jugendlichen Daten Dr. Fionna BELLA Studie Klasen Basiserhebung 38

39 Versorgung psychischer Belastungen bei Kindern und Jugendlichen 39

40 Versorgung von Kindern mit psychischen Auffälligkeiten Von den Kindern, die nach Elternangaben an einer psychischen Erkrankung leiden, sind nur 48,5% in psychologischer, psychotherapeutischer oder psychiatrischer Behandlung Unveröffentlichte Daten: BELLA Studie Basiserhebung 40

41 Inanspruchnahme bei psychischer Auffälligkeit (Arzt- bzw. Psychologenkonsultationen im letzten Jahr) somatische Versorgung alle Arztbesuche & Psychologen 100% 80% 100% 60% 40% 80% 20% 60% 40% 20% 0% unw ahrscheinl.* (n=1889) möglich* (n=330) w ahrscheinlich* (n=174) psychologische und psychiatrische Versorgung 100% 0% unwahrscheinl.* (n=1892) möglich* (n=332) wahrscheinlich* (n=174) >12 * psych. Störung ist % 60% 40% 20% 0% unw ahrscheinl.* (n=1926) möglich* (n=336) w ahrscheinlich* (n=174) Unveröffentlichte Daten: BELLA Studie Basiserhebung

42 Behandlung spezifischer psychischer Probleme Anteil in Behandlung oder Behandlungsbedarf erkannt bei Jährigen In Behandlung oder Behandlungsbedarf erkannt Depression (CES-DC 16) 30.2% [ ] Mädchen (n=893) 22.8% [ ] Jungen (n=946) 36.6% [ ] Ängste (SCARED-5 3) 41.9% [ ] Mädchen (n=894) 41.2% [ ] Jungen (n=947) 42.6% [ ] ADHS (Conners 15) 39.7% [ ] Mädchen (n=890) 38.9% [ ] Jungen (n=939) 40.2% [ ] Verhaltensprobleme (CBCL) 27.8% [ ] Mädchen (n=779) 33.4% [ ] Jungen (n=821) 23.3% [ ] Aus: Ravens-Sieberer et al. (2008) 42

43 Zusammenfassung und Diskussion 43

44 Diskussion ZUSAMMENFASSUNG Ca. 10% der Kinder in Deutschland zeigen Hinweise auf psychische Auffälligkeiten Psychische Probleme bei Kindern und Jugendlichen haben seit den 1950er Jahren in Deutschland nicht zugenommen In Familien mit niedrigem sozioökonomischem Status sind die Kinder doppelt so häufig psychisch auffällig, wie in Familien mit hohem SES Ressourcen wirken am stärksten bei mittlerer Risikobelastung auf die psychische Gesundheit Familiäre Faktoren sind wichtige Einflussfaktoren für die psychische Gesundheit von Kindern => als Risiko und als Ressource Nur 48,5% der Kinder mit psychischen Auffälligkeiten sind in Behandlung 44

45 Diskussion IMPLIKATIONEN Die Ergebnisse geben Hinweise auf mögliche Ansatzpunkte für Interventionen: Präventive Ansätze (Ressourcenförderung) in Gruppen mit geringer Risikobelastung Komplexe (klinische) Maßnahmen in Gruppen mit höherer Risikobelastung FAZIT Psychische Auffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter sind nicht passagere, entwicklungsbezogene Phänomene, sondern es handelt sich um ein ernstzunehmendes und gesundheitspolitisch äußerst relevantes Morbiditätsgeschehen. 45

46 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 46

47 Anhang 47

48 Literatur Costello, E. J., Foley, D. L., & Angold, A. (2006). 10-year research update review: the epidemiology of child and adolescent psychiatric disorders: II. Developmental epidemiology. Journal of the American Academy of Child and Adolescent Psychiatry, 45(1), Ihle, W., & Esser, G. (2002). Epidemiologie psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter. Psychologische Rundschau, 53(4), Jacobi, F., Wittchen, H. U., Holting, C., Hofler, M., Pfister, H., Muller, N., et al. (2004). Prevalence, comorbidity and correlates of mental disorders in the general population: results from the German Health Interview and Examination Survey (GHS). [Research Support, Non-U.S. Gov't]. Psychological medicine, 34(4), Newman, D. L., Moffitt, T. E., Caspi, A., Magdol, L., Silva, P. A., & Stanton, W. R. (1996). Psychiatric disorder in a birth cohort of young adults: prevalence, comorbidity, clinical significance, and new case incidence from ages 11 to 21. Journal of consulting and clinical psychology, 64(3), Ravens-Sieberer, U., Wille, N., Bettge, S., & Erhart, M. (2007). Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Ergebnisse aus der BELLA-Studie im Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS). Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 50(5-6), Wille, N., Bettge, S., & Ravens-Sieberer, U. (2008). Risk and protective factors for children's and adolescents' mental health: results of the BELLA study. European child & adolescent psychiatry, 17 Suppl 1,

49 Verläufe über Altersstufen [SDQ-Emotionale Beeinträchtigungen; Selbsturteil] 20,0% 18,0% 16,0% 14,0% 12,0% 10,0% 8,0% Jungen Mädchen 6,0% 4,0% 2,0% 0,0%

50 Verläufe über Altersstufen [SDQ-Hyperaktivität; Elternurteil] 30,0% 25,0% 20,0% 15,0% Jungen Mädchen 10,0% 5,0% 0,0%

51 Aus: Kohlmann Grundlagen der Epidemiologie 51

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