BURNOUTSTUDIE PHASE I
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- Sven Junge
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1 S E M I N A R U N D K O M P E T E N Z Z E N T R U M ÖSTERREICHS ERSTE GROßE BURNOUTSTUDIE PHASE I ERGEBNISSE TEIL I UNTER DER WISSENSCHAFTLICHEN LEITUNG VON PRIM. DR. MED. UNIV. WERNER FRIEDL FACHARZT FÜR PSYCHIATRIE UND NEUROLOGIE BUSINESS D OCTORS G RAZ, OKTOBER 2006
2 Prolog Obwohl es uns jeden Tag besser geht, geht es jedem einzelnen immer schlechter. Diagnose Burnout. Für die Betroffenen ist sie der Anfang vom Ende eines oft jahrelang andauernden Martyriums, für seine Familie ein schwerer Schicksalsschlag, für seinen Arbeitgeber und die Sozialversicherung bedeutet sie ein finanzielles Desaster. Denn im günstigsten aber gleichzeitig auch unwahrscheinlichsten Fall heißt das: drei Monate Krankenstand begleitet von kostspieligen Therapien, Kuren und medikamentösen Behandlungen. Realistischer sind jedoch zwölf Monate und nicht selten kehren die Erkrankten erst nach Ablauf eines Jahres an ihren Arbeitsplatz zurück. Der Arbeitgeber muss also viel länger, als er es sich in der Regel leisten kann, auf seine wertvolle Arbeitskraft verzichten und die Assekuranz wird kräftig zur Kasse gebeten. Allein in Österreich sind rund eine Million Menschen stark bzw. sehr stark burnoutgefährdet. Das bescheinigten die ersten Ergebnisse Österreichs größter Burnoutstudie. Und wenn nicht bald etwas getan wird, mutiert diese Million zum kostspieligen Versicherungsfall, der wohl oder übel die Milliardengrenze sprengen wird. Ergo: Die sich zunehmend ausbreitende Epidemie muss gestoppt werden. Dafür ist eine Neuorientierung von Wirtschaft und Gesellschaft jedoch unumgänglich. Denn bisher wurden lediglich die Symptome bekämpft. Im Rahmen der Burnout-Studie hat man nun beschlossen, das Übel an der Wurzel zu packen. SEITE 2
3 Ergebnisse TeilnehmerInnen: 823 Männlich :259 Weiblich: 564 Alter: Gefährdet, in ein Burnout zu fallen sind vor allem Personen zwischen dem 31. und 50. Lebensjahr. Hier wiederum sind Personen zwischen dem 31. und 40. Lebensjahr stärker gefährdet als Personen zwischen dem 41. und 50.Lebensjahr. Beschäftigungsdauer: Personen, die 1-3 Jahre bzw Jahre im selben Unternehmen beschäftigt sind, weisen eine höhere Gefährdungsrate auf. Dramatisch wird es wieder um das 20. Beschäftigungsjahr, da sind die Personen sehr stark gefährdet. Anscheinend sind vollzeitbeschäftigte Personen höher gefährdet als teilzeitbeschäftigte Personen. Familienstand: Ledige und hier wiederum Frauen sind eine stark gefährdete Personengruppe. Personen, die verheiratet sind oder in Lebensgemeinschaften leben sind jedoch stärker gefährdet (vorwiegend Frauen) Wohnort: Personen, die in einem Wohnort über Einwohner leben, sind eher gefährdet. SEITE 3
4 Frage 1 Ich fühle mich durch meine Arbeit emotional ausgelaugt 20% % 20% 2 30% Frage 2 Ich fühle mich am Ende eines Arbeitstages verbraucht % 20% 2 30% SEITE 4
5 Frage 3 Ich fühle mich erschöpft, wenn ich in der Früh aufstehe und einem neuen Arbeitstag entgegenblicke % % 20% 2 30% Frage 4 Ich kann mich gut in meine KlientInnen/PatientInnen hineinversetzen 0% % 0% 20% 30% 40% 50% 60% SEITE 5
6 Frage 5 Ich habe das Gefühl, manche KlientInnen/PatientInnen wie Gegenstände zu behandeln % 20% 30% 40% 50% 60% Frage 6 Den ganzen Tag mit Menschen zu arbeiten ist eine große Anstrengung für mich 1 20% 20% 20% 2 2 0% 20% 2 30% SEITE 6
7 Frage 7 Ich behandle die Probleme meiner KlientInnen/ PatientInnen sehr effektiv % 20% 2 30% 3 40% 4 50% Frage 8 Ich fühle mich durch meine Arbeit ausgebrannt % 20% 2 30% 3 SEITE 7
8 Frage 9 Ich habe das Gefühl, dass ich das Leben anderer durch meine Arbeit positiv beeinflusse % 20% 2 30% 3 40% Frage 10 Ich bin Menschen gegenüber abgestumpft, seit ich meiner derzeitigen Arbeit nachgehe % 20% 30% 40% 50% SEITE 8
9 Frage 11 Ich befürchte, dass dieser Beruf mich emotional abstumpfen lässt % 20% 30% 40% 50% Frage 12 Ich fühle mich sehr energiegeladen % % 20% 30% 40% 50% SEITE 9
10 Frage 13 Ich fühle mich durch meinen Beruf frustriert % 20% 2 30% 3 Frage 14 Ich habe das Gefühl in meinem Beruf zu hart zu arbeiten % 20% 2 30% SEITE 10
11 Frage 15 Ich habe kein Interesse daran, wie es manchen KlientInnen/PatientInnen ergeht 0% % 20% 30% 40% 50% 60% Frage 16 Der direkte Kontakt mit KlientInnen/PatientInnen versetzt mich in starken Stress 0% % 20% 30% 40% 50% SEITE 11
12 Frage 17 Ich kann leicht eine entspannte Atmosphäre für meine KlientInnen/PatientInnen schaffen % 20% 30% 40% 50% Frage 18 Ich fühle mich nach der Arbeit mit KlientInnen/PatientInnen aufgekratzt % 20% 2 30% SEITE 12
13 Frage 19 Ich habe viel Erstrebenswertes in meinem Beruf erreicht % 20% 2 30% Frage 20 Ich habe das Gefühl am Ende meiner Kräfte zu sein % % 20% 2 30% 3 40% SEITE 13
14 Frage 21 In meiner Arbeit gehe ich mit emotionalen Problemen sehr ruhig um % 20% 30% 40% 50% Frage 22 Ich habe das Gefühl, von einigen meiner KlientInnen/PatientInnen für ihre Probleme verantwortlich gemacht zu werden % 2 0% 20% 2 30% 3 SEITE 14
15 Ergebnis Gesamt: 1 2 EE Wert DP Wert EE normal EE >=4 DP Normal DP >=4 8 9 Anhand der beiden Kreisdiagramme Emotionelle Wert und Depersonalisierungswert lässt sich das Ergebnis bereits auf das Gesamtergebnis umlegen. Kreisdiagramm 1 zeigt die emotionelle Betroffenheit der stark und sehrstark gefährdeten Personen Kreisdiagramm 2 zeigt die Prozentanzahl der Personen, die dringend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen sollten. stark gefährdet sehr stark gefährdet Personen insgesamt Ein erstes Ergebnis zeigt, dass von 823 Personen insgesamt stark bzw. sehr stark von Burnout betroffen sind. Wenn wir diese Zahlen auf Gesamt- Österreich hochrechnen, würde dies bedeuten, dass es sich Österreichweit um ca Personen handelt, die dringend eine Hilfestellung benötigen. Auch die Unternehmen bzw. die Arbeits- und Rahmenbedingungen sind in diesem Zusammenhang näher zu betrachten. SEITE 15
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