LUFT- UND REINRAUMTECHNIK GMBH

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1 Produktvorstellung Sicherheitswerkbank 1.1 Generelles Eine Sicherheitswerkbank ist ein Arbeitsschutzgerät. Dieses soll den Anwender und die Umwelt vor schädlichen Schwebstoffen (Partikeln) schützen, die während eines Experimentes oder Arbeitsschrittes erzeugt werden können. Weiterhin muss das Experiment (Produkt) gegebenenfalls vor schädlichen Umwelteinflüssen geschützt werden. Sicherheitswerkbänke werden in 3 unterschiedliche Klassen eingeteilt: Sicherheitswerkbank Klasse I: Eine Sicherheitswerkbank der Klasse I ist ein modifizierter Abzug, bei dem die Luft durch mindestens einen Hochleistungsschwebstoff-Filter gereinigt wird. Kontaminierte Luft wird in den Experimentierraum gesogen, das Personal wird vor einer Kontamination aus dem Arbeitsraum geschützt, ein steriles Arbeiten mit biologischem Material ist aber nicht möglich. Eine Sicherheitswerkbank der Klasse I gewährleistet somit nur den Personenschutz. Sicherheitswerkbank Klasse II (DIN EN 12469): Eine Sicherheitswerkbank der Klasse II ist eine Einrichtung, bei der im Arbeitsraum eine vertikale, turbulenzarme Verdrängungsströmung von durch Hochleistungsschwebstoff-Filter gereinigter Luft herrscht und bei der die Abluft durch mindestens ein HEPA-Filter gereinigt wird. Die Frontseite ist im Betrieb teilweise offen. Der obere Teil besteht aus einer zu öffnenden Sichtscheibe. Unterhalb dieser Sichtscheibe befindet sich die Arbeitsöffnung (in der Regel 180 mm). Eine Sicherheitswerkbank der Klasse II gewährleistet den Personenschutz, den Produktschutz sowie den Verschleppungsschutz und können in der Pharmazie, in der Medizin sowie mikrobiologischen Laboratorien der Sicherheitsstufen L1, L2, L3 eingesetzt werden. Bei der sogenannten Zytostatika- Werkbank nach DIN ist eine zusätzliche HEPA- Vorfiltereinheit im Fußraum des Arbeitsbereiches integriert. Diese kann bei laufendem Betrieb der Werkbank kontaminationsfrei gewechselt werden. Im Gegensatz zur mikrobiologischen Sicherheitswerkbank nach DIN EN 12469, die hauptsächlich für das Arbeiten mit biologischen Stoffen konzipiert ist, werden Zytostatika- Werkbänke für Arbeiten mit hochaktiven Substanzen eingesetzt. Sicherheitswerkbank Klasse III: Eine Sicherheitswerkbank der Klasse III ist ein nach außen hin hermetisch geschlossener, mit mindestens einer geeigneten Materialschleuse versehener Arbeitsraum, in dem ein niedrigerer Druck als in der Umgebung herrscht (Vakuum). Der Unterdruck verhindert bei einem Leck das Austreten von pathogenen Keimen. Die Zuluft wird über ein HEPA- Filter gereinigt. Die Abluft darf nicht wieder an den Aufstellraum abgegeben werden, sondern muss über mindestens zwei HEPA- Filter gereinigt und über ein Fortluftsystem abgeführt werden. Im Arbeitsraum kann nur mit dicht eingesetzten, armlangen Handschuhen oder Manipulatoren gearbeitet werden. Der Luftvolumenstrom in der Sicherheitswerkbank muss so bemessen sein, dass die mittlere Strömungsgeschwindigkeit etwa 0,1 m/s (+/- 0,02) beträgt. Die ist eine 3-Filter-Zytowerkbank der Klasse II. Ihre Funktion beruht auf dem Rezirkulationsprinzip, welches die behandelten Produkte vor Kontamination und das Bedienungspersonal vor Gesundheitsschäden schützt.

2 1.2 Leistungsumfang und Ausstattung Luftüberwachung Die Luftströmungsgeschwindigkeit im Umluft- (Downflow- Arbeitsraum) und Abluftbereich (Inflow- Fortluft) wird mit Strömungssonden überwacht. Auftretende Störungen werden mit Indikator- LEDs und Signalhupe angezeigt. Sichtscheibenüberwachung Befindet sich die Sichtscheibe nicht in Arbeitsposition, wird dies mittels Indikator- LED Fenster und Signalhupe optisch und akustisch angezeigt. Das akustische Signal ist quittierbar (abschaltbar), wenn die Scheibe ganz geöffnet werden muss. Bedienfeld Alle zur Bedienung erforderlichen Schaltelemente, Signalhupe und Kontroll- bzw. Indikator- LEDs sowie das Display zur Anzeige der verschiedenen Betriebszustände sind im Bedienfeld angeordnet. Steuerung Die Steuerung ist selbstüberwachend und zeigt permanent die Strömungsgeschwindigkeit von Zuund Abluft an. TÜV-Prüfung Standardgeräte und deren Ausstattung werden einer Typprüfung durch eine unabhängige Prüfstelle unterzogen. Die Geräte werden mit einem Prüfzeichen versehen. Gerätetiefe < 900 mm (ohne Rückluftkanal < 800 mm) Durch die geringe Gerätetiefe passt die Sicherheitswerkbank durch alle gängigen Labortüren. Materialien Die Hauptkonstruktion der Sicherheitswerkbank ist aus lackiertem Stahl. Die Arbeitsfläche und die darunter befindliche Auffangwanne sind aus Edelstahl (Werkstoff / AISI 304). Die Front- und Seitenscheiben bestehen aus 6 mm dickem Verbundglas. Die Seitenscheiben sind in den Rahmen der Sicherheitswerkbank eingeleimt. Kontaminationsbereiche Die Kontaminationsbereiche werden mit Unterdruck umspült. Geringe Schallemissionen blendfreie Arbeitsraumausleuchtung Schutzkontaktsteckdosen UV-Leuchte Gas-Ventil

3 1.3 TECHNISCHE DATEN Abmessungen und allgemeine Maße Bezeichnung Dim. Außenmaße BxTxH 1.340x875x x875x2.215 mm Arbeitsraum BxTxH 1.253x600x x600x 755 mm Hubhöhe der Scheibe 180 mm Max. Flächenlast der Arbeitsplatte 50 kg Gewicht kg Gesamthöhe H (inkl. Untergestell) mm Elektrik Bezeichnung Dim. Nennspannung 230 VAC V Nennfrequenz 50 Hz Nennstrom 8,0 9,4 A Nennleistung VA Kundenseitige Einzelabsicherung 16 A Schutzkontaktsteckdosen im Arbeitsraum 5 W

4 Geräusch-Emission Bezeichnung 1200 Geräuschemission nach DIN Teil 1 Downflow 0,25 m/s Downflow 0,35 m/s Downflow 0,45 m/s 54 db(a) 57 db(a) 60 db(a) 1800 Dim. Lüftung Bezeichnung Abluftöffnung Dim. Durchmesser mm Luftvolumen* Abluftvolumen m³/h Umluftvolumen m³/h Gesamtluftvolumen m³/h *bei einem Downflow von 0,35 m/s Filterdaten Bezeichnung Dim. Umluftfilter Filtertyp HEPA-Filter (Hochleistungs-Schwebstofffilter) Abscheidegrad MPPS* 99,995 % DIN EN Filterklasse 1822 H14 DIN EU 14 Abluftfilter Filtertyp HEPA-Filter (Hochleistungs-Schwebstofffilter) Abscheidegrad MPPS* 99,995 % DIN EN Filterklasse 1822 H14 DIN EU 14 * MPPS = Most Penetrating Particle Size

5 1.4 Funktionsprinzip 3-Filter Werkbank (Zytostatika-Werkbank) Mikroprozessorgeregelte Ventilatoren [1] saugen über den hinteren Rückluftkanal [2] den bereits HEPA-gefilterten Gesamtluftvolumenstrom an und fördert diesen in das Unterdruck-umspülte Plenum [3]. Im Druckplenum findet eine Aufteilung der Luftvolumenströme in Um- und Abluft, in einem Verhältnis von 70 : 30 statt. [7] [9] [8] [1] [4] [3] [5] [2] [10] [6] [12] [11] Durch den HEPA-Umluftfilter [4] treten rund 70% des Gesamtluftvolumenstroms als turbulenzarme Verdrängungsströmung [5] in den Arbeitsraum. Alle Partikel werden direkt und rückströmungsfrei in Richtung Ansaugöffnungen [6] transportiert. Die Abluft [7], ca. 30% des Gesamtluftvolumenstromes, strömt durch den HEPA-Abluftfilter [8], über den Inflow- Downflow-Regulator [9] in das Labor bzw. in die Abluftanlage (Option). Der Reinluft-seitig angebrachte Inflow- Downflow-Regulator stellt gleichzeitig ein Schutz gegen das Blockieren bzw. Stören des Abluft-Volumenstromes durch mechanische Gegenstände dar. Die Lufteintrittsströmung [10] bildet eine stabile und sichere Luftbarriere innerhalb der Arbeitsöffnung, welche nach oben durch eine um 10 geneigte Sichtscheibe aus Mehrscheiben-Sicherheitsglas begrenzt wird. Der bis zu 755 mm hohe Arbeitsraum besteht aus leicht zu reinigendem V2A-Edelstahl. Die Seitenwände (MSG) gewährleisten beste Lichtverhältnisse und eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Unterhalb der segmentierten Arbeitsflächen treffen die Luftvolumenströme zusammen und strömen in die neu entwickelten HEPA-Vorfilter [11].

6 Abbildung BDK Sonder-Sicherheitswerkbank S4-Hochsicherheitslabor für virologische Forschung am Institut für Virologie der Philipps- Universität Marburg Seite 1 von 1