Ressourcen stärken Wege eröffnen Perspektiven der medizinischen und beruflichen Rehabilitation psychisch kranker Menschen
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- Marie Ritter
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1 Ressourcen stärken Wege eröffnen Perspektiven der medizinischen und beruflichen Rehabilitation psychisch kranker Menschen Dr. Matthias Hammer Abteilungsleitung RPK Dr. Irmgard Plößl Abteilungsleitung Werkstatt
2 Rehabilitationszentrum Rudolf-Sophien Sophien-StiftStift Einrichtung zur medizinischen, beruflichen und sozialen Rehabilitation psychisch kranker Erwachsener in Stuttgart Werkstatt für psychisch behinderte Menschen 300 Plätze Therapeutische Klinik RPK-Abteilung Wohnheim Wohngemeinschaften 16 Plätze 17 Plätze 75 Plätze 11 Plätze
3 Seelenleiden zu heilen vermag der Verstand nichts, die Vernunft wenig, die Zeit viel, entschlossene Tätigkeit alles J.W.v.. Goethe
4 Kürzere Dauer stationärer Behandlungs- maßnahmen, steigende Anforderungen an Rehabilitationsmaßnahmen im ambulanten Bereich Integration in den ersten Arbeitsmarkt ist nur für einen kleinen Teil der psychisch Erkrankten ein erreichbares Ziel (Rüesch( et al. 2002), geschützten Arbeitsmöglichkeiten kommt daher eine besondere Bedeutung zu (z.b. Reker 1999, v. Kardorff 1999)
5 Arbeit ist ein wichtiges intermediäres Reha- Ziel und eng mit der Lebenszufriedenheit verknüpft (Priebe 1999; Angermeyer 2000), auch wenn die berufliche Integration nur in geschützte Arbeitsverhältnisse erfolgt (Schulze Mönking Buchkremer Hornung 1999; Reker&Eikelmann 1998) Strukturierte Arbeitsangebote für psychisch Kranke haben einen rezidivprophylaktischen Wert (Priebe 1996; Bell 1996)
6 Früher Beginn (Reker&Eikelmann 1999) Unterstützung bei der Adaption beruflicher Erwartungen an die gegenwärtige Situation (Reker&Eikelmann 1999) Entwicklung und Aufrechterhaltung der Motivation (Mecklenburg 1999, Höhl 2004) Aufbau optimistischer beruflicher Zukunftserwartungen und positiver, selbstwirksamer Kontrollüberzeugungen (Hoffmann 1999; Suslow et al. 2000). Förderung von Bewältigungsressourcen (Roder et al 2002)
7 Ökologische/ umgebungsbezogene Ansätze z.b. WfbM, ausgelagertes Training (InPUT( InPUT), medizinisch-berufliche Rehabilitation (RPK) Personenbezogene Ansätze z.b. Gruppenprogramme wie ZERA, SBT Reker & Eikelmann 1998
8 ? Tagesstruktur niederschwellige Arbeit Außenarbeitsplätze Integrationsbetriebe WfbM Geschützte Arbeitsbereiche in Industrie Reha- Beratung, Vermittlung
9 Arbeitsbereiche der Werkstatt Metallbearbeitung, CNC Druckerei und Druckvorstufe Industrie- und Handbuchbinderei Montage und Elektromontage Gärtnerei Hauswirtschaft Büro und EDV, Scanning Versand und Verpackung Ausgelagerter Bildungsbereich InPUT Ausgelagerte Arbeitsgruppe im GPZ Freiberg
10 Begleitende Angebote WfbM Psychologische und sozialpädagogische Einzelberatung Regelmäßige Reha-Verlaufs Verlaufs- und Planungsgespräche ZERA Stressbewältigung Training Sozialer Kompetenz Unterricht in schulischen Basisfächern Fachtheoretische und fachpraktische Kurse in den verschiedenen Arbeitsfeldern Cogpack Sport Ausflüge und Besichtigungen
11 Projekt InPUT Individuelle Platzierung, Unterstützung und Training Prinzip Früh Platzieren Lange Coachen
12 Projekt InPUT - Begleitung 5 ausgebildete Fachkräfte für psychisch Kranke: Psychologinnen, Industriemeister, Sozialpädagogen, für die individuelle Anleitung, Voll- /Teilzeit Gruppentage: ZERA, Stress- bewältigung, Praktikumsreflektion, Problemlösetraining, als soziale Unterstützung 2 Termine coach 1 extern 1 Psych. + Bedarf 2-44 Tage monatlich
13 Projekt InPUT - Arbeitsplätze erst platzieren, dann trainieren Platzierung außerhalb WfbM im Ø Büro Lager Verkauf/Dienstleistungen Handwerk/Produktion Hauswirtschaft 9 Wo. 10 TN 2 TN 6 TN 3 TN 3 TN
14 Eingangsverfahren 3 Monate Eingangsverfahren 3 Monate Job Coach Projekt InPUT AfA oder DRV bis zu 24 Monate Ausgelagerter Arbeitsbereich ALINA Örtl. Sozialhilfeträger IFD IFD Allgemeiner Arbeitsmarkt Berufsbildungsbereich AfA oder DRV bis zu 24 Monate Arbeitsbereich Örtl. Sozialhilfeträger IFD
15 RPK-Rehabilitation Rehabilitation psychisch kranker Menschen
16 Bewährte Eckpunkte der RPK Die Verknüpfung medizinischer und beruflicher Rehabilitationsleistungen mit begleitender psych.-soz soz.. Maßnahmen Kooperation mit den relevanten Leistungsträgern Rehabilitation als Komplexleistung Individuelle Rehabilitationsplanung Multiprofessionelle Zusammenarbeit
17 Neue Eckpunkte der RPK die ICF (Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit) der WHO. Im Zentrum der ICF steht der Begriff der funktionalen Gesundheit. Gesundheitsproblem (Gesundheitsstörung oder Krankheit, ICD) Körperfunktionen und -strukturen Aktivitäten Teilhabe Umweltfaktoren materiell sozial verhaltensbezogen persönliche Faktoren Alter, Geschlecht Motivation Lebensstil
18 Neue Eckpunkte der RPK Regionalisierung Ambulantisierung Flexibilisierung Qualitätssicherung
19 Ziele Die Rehabilitation soll insbesondere beitragen zur Aktivierung, körperlichen und psychischen Stabilisierung Selbständigen Lebensführung und der (Re)Integration( in das Wohnumfeld Aktivierung des Selbsthilfepotentials des Rehabilitanden und seines sozialen Umfeldes Abklärung der beruflichen Neigung und Eignung Überleitung in weiterführende Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben Vermittlung von Kenntnissen zur beruflichen Anpassung Verkürzung der Arbeitsunfähigkeit (z.b. durch gleichzeitige stufenweise Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess) Förderung der beruflichen Wiedereingliederung durch Kontaktaufnahme zum Betrieb zwecks frühzeitiger Einleitung innerbetrieblicher Maßnahmen (Anpassung von Fähigkeiten und Erwartungen am Arbeitsplatz) (Empfehlungsvereinbarung RPK 2006)
20 Der Ablauf der RPK Maßnahme Klin.-med med. Belastungser- probung (6 Wochen) Aufnahme- verfahren Med. Phase (3 12 Monate) Berufl. Phase (6-9 9 Monate) Info-Gespräch Arztgespräch Probetag Teambesprechung Indikation für RPK prüfen Reha-Assessment Assessment: Medizin Teilhabe Arbeitsleben Psycho-Sozial Bezugstherapeut Diagnostik/Reha Assessment Individuelle Rehaplanung Indizierte therap. Maßnahmen Bezugstherapeut Individuelle Rehaplanung Reha-Beratung (AfA, DRV) Indizierte therap. Maßnahmen Bezugstherapeut Überprüfung: Fallbesprechungen Supervision Qualitätssicherung und Dokumentation Überprüfung: Fallbesprechungen Supervision Qualitätssicherung und Dokumentation
21 Wochenplan in der medizinischen Phase Uhrzeit Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag IAT (Individuelles Arbeitstraining) oder internes Praktikum in der WfbM oder betriebliches Praktikum Mittagspause Einkauf Selbstver- sorgung SBT: Stress- bewältigung Bew.- therapie/ Indiv Training Zeitungs- gruppe/ Indiv Train. Psycho- edukation ZERA Indiv. Training/ Putzgruppe Soz. Komp.- training Praktikums gruppe/ Indiv. Training Wochen- abschluß- gruppe
22 Berufliche Rehabilitation Bereich Behand- lung ambulant stationär Rehabilitation in der RPK Internes Praktikum 4-77 Stunden Betriebliches Praktikum Individuelles Arbeitstraining/Arbeitstherapie 2-44 Stunden Soziale und berufl. Integration AA BfW BBW BTZ I. F. WfbM
23 Welche Fragen haben Sie zu WfbM / InPUT? RPK?
24 Ökologische/ umgebungsbezogene Ansätze z.b. WfbM, ausgelagertes Training (InPUT( InPUT), medizinisch-berufliche Rehabilitation (RPK) Personenbezogene Ansätze z.b. Gruppenprogramme wie ZERA, SBT Reker & Eikelmann 1998
25 ZERA Zusammenhang zwischen Erkrankung, Rehabilitation und Arbeit Ein Gruppentrainingsprogramm zur Unterstützung der beruflichen Rehabilitation von Menschen mit psychischer Erkrankung
26 Psychische Erkrankung Arbeit Psychoedukative Programme PEGASUS (Wienberg 1997) PIP (Bäuml( 1996) etc. IPT (Roder( 1995) BOT (Schaub 1997) SBT (Hammer 2006) ZERA-Schulung Information psychische Erkrankung Information Hilfesystem Problemlösetraining Zielplanung Trainings- programme WAF (Roder( 2002) Bewerbungs- training Integrations- fachdienste
27 Wo liegen zurzeit meine Stärken und Schwächen? Welche Unterstützungs- möglichkeiten kann ich nutzen? Welche Wünsche und Ziele habe ich für meine berufliche Zukunft?
28 Rahmenbedingungen der ZERA-Schulung Ca. 20 Sitzungen,, Minuten, 1-21 Sitzungen pro Woche, Gesamtdauer ca. 3 Monate Nur ein Trainer erforderlich, evtl. externe Referenten oder Co-Trainer Zielgruppe: : Menschen mit Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis im Rahmen einer beruflichen Rehabilitations- maßnahme Gruppengröße: : Teilnehmer
29 ZERA Zusammenhang zwischen Erkrankung, Rehabilitation und Arbeit Unterprogramm 1 Einführung Unterprogramm 2 Einstieg in das Thema Arbeit Unterprogramm 3 Zusammenhang zwischen Arbeit und dem Verlauf einer psychischen Erkrankung Unterprogramm 4 Aktuelles Profil der Grundarbeitsfähig- keiten: : Stärken und Schwächen - Problemlösetraining
30 ZERA Zusammenhang zwischen Erkrankung, Rehabilitation und Arbeit Unterprogramm 5 Spektrum der Arbeits- und Unterstützungs- möglichkeiten Unterprogramm 6 Planung der beruflichen Rehabilitation: kurz- und mittelfristige Ziele Unterprogramm 7 Zusammenfassung und Ausblick
31 Ergebnisse der Evaluation von ZERA Wissenszuwachs über die psychische Erkrankung und über das Unterstützungssystem 73% der Teilnehmer erzielten Verbesserungen in einem ausgewählten Problembereich Bessere Ausnutzung der Maßnahme in Bezug auf Praktika, Kurse etc., auch längerfristig Hohe Zufriedenheit der Teilnehmer Das Gefühl, nur so dahin zu schwimmen in der Reha,, ist gemindert worden
32 SBT Stressbewältigungstraining für psychisch kranke Menschen
33 Zielsetzungen des SBT Vermeidung von Überforderung und Unterforderung Aufsuchen und Kennen lernen des optimalen Belastungsniveaus Erarbeitung von Strategien zur Alltagsbewältigung Erarbeitung von Strategien zur Krisenbewältigung Nutzung von persönlichen Ressourcen und Nutzung des Arbeits- und Unterstützungssystems Förderung der Problemlöse- und Selbsthilfe- kompetenzen Förderung des positiven Erlebens, des Wohlbefindens und der Lebensqualität
34 WEG- Modell Wahrnehmen, Einschätzen, Gleichgewicht regulieren
35 Zielgruppe Das SBT wurde für psychisch kranke Menschen entwickelt, die psychisch belastet und/oder psychoseerfahren sind, die durch eine Gruppensituation nicht überfordert oder überstimuliert werden, die über die Fähigkeit verfügen, Informationen in deutscher Sprache aufzunehmen und zu verarbeiten. die sich in psychiatrischer Behandlung oder Rehabilitation befinden, die in einer heterogenen diagnoseübergreifenden Gruppenzusammensetzung konstruktiv zusammenarbeiten können,
36 Rahmenbedingungen Ca Sitzungen,, 90 Minuten (15 Minuten Pause), 1 Sitzung pro Woche, Gesamtdauer ca Monate Nur eine TrainerIn erforderlich Gruppengröße: : 7-97 TeilnehmerInnen
37 Stress-Bewältigungs Bewältigungs-Training SBT Basisprogramm Modul 2 Stress und psychische Erkrankung Modul 3 Entspannung Modul 4 Krisenbewältigung Modul 5 Problemlöse- Training, allt. Belastungen Modul 6 Positves Erleben fördern Zusatzmodule Tauschbörse Gedanken und Stress gesundh. förd. Verhalten Problemlös. am Arbeitsplatz Fähig. zur selbst. Lebensführung
38 Zusammenfassung der Ergebnisse der Begleitforschung Reduktion der Beschwerden allgemein und in den Bereichen Somatisierung, Ängstlichkeit, Zwanghaftigkeit und paranoides Denken Verbesserung der Lebensqualität in den Bereichen Leistungsvermögen, Genuss- und Entspannungsfähigkeit, positive und negative Stimmung Zunahme internaler Kontrollüberzeugungen festzustellen Steigerung aktiver problemorientierter Copingstile statt
39 Zusammenfassung der Ergebnisse der Begleitforschung Steigerung des Wissens über Stress, Stressbewältigung und das Verletzlichkeits- Stress-Bewältigungsmodell Im Problemlösetraining 84,2% der Teilnehmer positive Veränderung Die Zufriedenheitsbewertungen für die einzelnen Trainingsmodule liegen zwischen 1,6 und 2,7.
40 Welche Fragen haben Sie zu ZERA? SBT?
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