Projektentwicklung am Beispiel des HBF Wien. pma lounge,

Transkript

1 Projektentwicklung am Beispiel des HBF Wien pma lounge,

2 Zeitlicher Projektkontext?? Vorprojektphase Projektmanagement Nachprojektphase Nutzung des Ergebnisses Projektauftrag erteilt Projekt abgenommen 2

3 Projektauftrag Entstehungsformen des Projektauftrages: Mündlich: Zufall gut, dass Sie kommen, wir sollten da.? Im Lift zwischen Erdgeschoß und Vorstandsetage, ich habe da eine Idee..? Prinzip Hoffnung Schauen wir einmal, dann werden wir schon sehen Schriftlich: Überfallsartig Auftraggeber hat schon alles vorbereitet und ausformuliert Versprochen Schreiben Sie alles zusammen und schicken Sie mir das, fangen Sie aber schon einmal an Professionell In der Vorprojektphase ausgearbeitet und unterschrieben Der idealtypische Ereignis für Beginn der Phase Projektmanagement und das Ende der Vorprojektphase ist der unterfertigte Projektrauftrag! 3

4 Welche Inhalte sollte ein Projektauftrag mindestens haben? Ziele, Nichtziele realistisch, messbar definiert Termine Projektanfang, Projektende (Meilensteine) Hauptaufgaben Projektphasen Ressourcen finanziell und personell Kernteam Personen Startereignis inhaltlich und formell Endereignis inhaltlich und formell Unterschrift mit Datum PAG und PM Woher wissen wir das??? 4

5 Überlegungen zur Vorprojektphase Was ist Sinn und Zweck einer Vorprojektphase? Wie lange darf eine Vorprojektphase dauern? Was darf eine Vorprojektphase kosten? Wer arbeitet in der Vorprojektphase mit? Wie wird eine Vorprojektphase beauftragt? Was ist das Ziel? Was sind die Inhalte? Die Vorprojektphase sollte die Voraussetzungen für den Projektauftrag schaffen und keine inhaltlichen Fragen offenlassen, welche das Projekt extenziell gefährden könnten! 5

6 Leistungsdaten Gesamtprojekt Gesamtfläche des Projektes ca. 109 ha entspricht dem 8. Bezirk Leistungsdaten Bahn-Infrastruktur Projekt Gesamtfläche Infrastrukturprojekt ca. 50 ha Länge des Bahn-Infrastrukturprojektes ca. 6 km Gesamtfläche Brückenneubau ca m² ca. 100 km Gleis ca. 300 Weichen ca. 8 km Lärmschutzwände Leistungsdaten Verkehrsstation Hauptbahnhof Wien 5 überdachte Inselbahnsteige - 10 Bahnsteigkanten Bahnsteigbreiten: durchschnittlich 12,10 m Durchgehend barrierefrei Kreuzungspunkt dreier TEN-Korridore: O TEN 17: Paris-Straßburg-Stuttgart-Wien-Bratislava O TEN 23: Danzig-Warschau-Brünn/Bratislava-Wien-Venedig O TEN 22: Athen-Sofia-Budapest-Wien-Prag-Nürnberg/Dresden Direkte Anbindungen an den Nahverkehr durch S-Bahn-Linien (S1, S2, S3, S5, S6, S8, S9, S15, S60, S70, S80), U-Bahn Linie U1, Straßenbahn Linien D, O, 18, Buslinien 13A, 69A und den regionalen Busbahnhof Tiefgarage mit ca. 630 PKW-Stellplätzen, Fahrradgarage mit ca Radabstellplätzen Behindertenstellplätze, Kiss & Ride, Taxistandplätze Einkaufszentrum mit zahlreichen Geschäften und Gastronomiebetrieben in der Verkehrsstation 6

7 Übersicht der geplanten Anlagen " Seite Süd" " Seite Ost" Anlagenkonfiguration Wien Hbf. Personenbahnhof Wien Hbf. ca. 112m Wien Hbf. ca. 63m ca. 98m Betriebsgleise Güterzüge Multifunktionsanlage Ost TR-Halle Optional bis Inbetriebnahme Gleis 1 und 2 für S80: Steudeltunnel ca. 116m ca. 102m Arsenal, Herold E-Lokhalle ca. 51m Diesel-Service-Halle ca. 32m Gorenje Triebwagenhalle TS-Werk Simmering Anlage für Hilfszug Abstellanlage Traktion Anlage für Autoreisezüge Aussenreinigungsanlage Innenreinigungsanlage Abstellanlage Schlaf- und Liegewagenzüge ca. 57m Abstellanlage Reisezugwagen Legende Streckengleis mit Angabe der Hauptfahrrichtung ca. 280m Verschubgleis, teilweise Mitnutzung Güterzüge ( ) Anlage Personenbahnhof Wien Meidling Abstellanlage Reisezugwagen Betriebsgleise Güterzüge Bereiche mit neu anzuordnenden Gleisanlagen Anmerkungen - Links-/Rechtsbetrieb wie heute, Anlage auch für Umstellung S-Bahn-Stammstrecke, Südbahn und Ostbahn (Nordast) konzipiert - nichtmassstäbliche Darstellung der Betriebsanlagen, St recken- und Verschubgleise - Darstellung Endzustand, Zwischenzustand für Gemischt-Nutzung Güter- und Personenverkehr in Matzleinsdorf möglich (hier nicht dargestellt) Ernst Basler + Partner AG Abbildung 1: Anlagenkonfiguration Wien Hbf.; nicht massstäbliche Darstellung der Betriebsanlagen, Strecken- und Verschubgleise (Basis: Massstäbliche Plandarstellung vom 31. Oktober 2003) 7

8 Anforderungen an eine Vorprojektphase des Projektes HBF Wien Nachweis der technischen, betrieblichen und wirtschaftlichen Machbarkeit der Errichtung eines neuen Durchgangsbahnhofes am Standort Wien Südbahnhof! Standortkonzept Dimensionierung der Betriebsanlagen Verwertungsanalyse der fei werdenden Flächen Architekturkonzept für das neue Bahnhofsgebäude Grundlagen für die politischen Beschlussfassung zur Realisierung Grundlagen für die finanzielle Vorsorge des BMVIT Grundsatzübereinkommen mit der Stadt Wien Vorprojektphase? 8

9 Projektentwicklung Nachdem für die Erarbeitung der notwendigen Entscheidungsgrundlagen weder Dauer, Kosten, Inhalte und erforderliche Ressourcen fix waren, wurde entschieden eine Rahmenplanung für den HBF Wien zu erstellen und als Projektentwicklung zu bezeichnen. Auf Grund der vielen Unbekannten und Risiken sowie der außerordentlichen Komplexität wurde die Rahmenplanung nicht als Projekt, sondern als Arbeitsgruppe ausgeführt, wobei die Methoden des Projektmanagement angewendet wurden. Vielerorts wurde deshalb die Rahmenplanung trotzdem als Projekt angesehen. Die verwendeten, teilweise vereinfachten Projektpläne wurden erstellt um der Arbeitsgruppe Struktur und Organisation zu geben und auch die zeitliche Komponente nicht aus den Augen zu verlieren. Mein persönliches Ziel war es, mit dieser Rahmenplanung den point of no return für die Errichtung eines neuen Hauptbahnhofs in Wien zu erreichen und den Grundstein für ein weiterführendes Projekt Errichtung HBF Wien zu legen. 9

10 Der Auftrag PROJEKTAUFTRAG Projektname: Projektentwicklung Infrastruktur Hbf Wien Europa Mitte Projektstartereignis: VB vom Projektstarttermin: Projektendereignis: Projektendtermin: Oktober 2005 Vorstandsbericht zur Planung des neuen Bf Wien HBF liegt vor Projektziele: Optimierung der künftigen Anlagen der ÖBB abgestimmt Erstellung eines Masterplanes ÖBB auf Basis des Ergebnisses der Machbarkeitsstudie von Basler & Partner Entwicklung der neuen Verkehrsstation mit Optimierung der Mobilitätskette und S- Bahn Südtirolerplatz Vorstandsberichtes zur Planung HBf Wien liegt vor Planungsgrundlagen beschafft Zusatzziele: Betriebliche Bestellung Verkehrsstation Hauptaufgaben: Projektmanagement Erstellung Masterplan ÖBB - Infra Abstimmung mit Bahnhofcity und Stadtentwicklung Abstimmung mit öffentlichen Stellen Erstellung Vorstandsbericht Beschaffung der Planungsgrundlagen Budget: 2,7 Mio Projektauftraggeber: Dipl.Ing. Klugar Projektteammitglieder: Kernteam : Netz, PV, BfO, GV,PE, TR, TS Projektmitarbeiter: ST, TK, E, IM, FW, FM Projektmanager: 10

11 Die Umwelten Bezirke Projektauftraggeber Wiener Linien Projektleiter Stadt Wien BMVIT-SCHIG HBF Wien Konzeption Projektteam Interne Projektumwelten iterne Projektumwelten Investoren Geschäftsbereiche ÖBB externe Projektumwelten Post ECE 11

12 Die Betrachtungsobjekte der Rahmenplanung 12

13 Die Organisation 13

14 Meilensteinplan Beschreibung Basis Termin Aktualisierter Termin per Ist-Termin Projektentwicklung beauftragt - VB Startsitzung durchgeführt Definition der Verkehrsanlagen beauftragt Anlagen dimensioniert Anlagen spezifiziert Planungsgrundlagen beschafft Vorstandsbericht erstellt

15 PAG, PL; PTM; Netz PTM, PV PTM; GV PTM; BfO PTM, PE PTM; TS PTM, TR PMA; N PMA; PV PMA; FW PMA; EN PMA; IM PMA; TK PMA; ST PMA; FM PMA; GV PMA; Basler & Partner Funktionendiagramm Rollen und Umwelten PSP-Code Bezeichnung AP Projektstart / Kickoff E V M M M M M M M M M M M M M M M M M Projektkoordination I V I I I I I I I I I I I I I I I I I Projektmarketing M V M M M M M M M I I I I I I I I I I Projektcontrolling M V M M M M M M M I I I I I I I I I I Projektabschluss E V M M M M M M M M M M M M M M M M M Ausschreibung I V M I I M M M M M I M M I M M M M Vorprojekt Präqualifikation I V M M Anbotsprüfung I V M M Vergabe E V M I I I M I I I I I I I I I I I I Anlagenentwicklung I M V M M M M M M PV Anlagenentwicklung I M V M M M M GV Anlagenentwicklung I M M M V M M M TR Anlagenentwicklung I M M V M M TS Anlagenentwicklung N I V M M M Verkehrsstation M V M M S - Bahn M V M M Südtirolerplatz Strategische I I M V M Zielsetzung Genehmigungsverfahr V M M M M en Vermessungen V M Bodenerkundungen V M M Untersuchungen M M V Bestand Vorgaben Masterplan I V M M M M M Leitbild Verkehr V M M M M M Technische V M M 15 M M M M M M Grundlagen

16 Weitere verwendete Pläne des Projektmanagement Sachliche Kontextanalyse Projektstrukturplan Arbeitspaketspezifikationen Kostenplan Balkenplan Balanced Score Card Kommunikationsmatrix 16

17 Das Ergebnis 17

18 Die Gleisanlagen 18

19 Es wird gebaut 19

20 Es wird gebaut Umbau Hst. Südtiroler Platz 20

21 Es wird gebaut Hightech Stützpunkt Matzleinsdorf 21

22 Es wird gebaut Blockzughalle, Hightech Stützpunkt Matzleinsdorf 22

23 Es wird gebaut Teilinbetriebnahme, Dezember

24 Conclusio Hochkomplexe Projekte bedürfen einer Projektentwicklung Je kritischer die Umwelten und das Risiko um so mehr Vorbereitungszeit Bestehen sie als Projektmanager auf den zeitlichen Kontext Beginnen Sie die Vorprojektphase erst wenn für Sie alles klar ist Lassen Sie das Ergebnis der Projektentwicklung vom Projektauftraggeber absegnen Stellen Sie dar, ob und welche Fragen noch offen sind Dokumentieren Sie, unter welchen Rahmenbedingungen und auf welchen Grundlagen ein Projekt gestartet wurde Verschleppen Sie ungelöste Fragen und Sachverhalte nicht in Ihr Projekt! 24