Seite Bin ich eigentlich normal? 2. Warum tut mir das Leben so weh? Wozu brauche ich Probleme? Wie kann ich mit Enttäuschungen umgehen?

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1 Seite 1 Inhalt 1. Bin ich eigentlich normal? 2. Warum tut mir das Leben so weh? Wozu brauche ich Probleme? Wie kann ich mit Enttäuschungen umgehen? 3. Wer bin ich? Wie kann ich lernen, mich zu mögen? Was kann ich tun, um mich gut zu fühlen? 4. Eltern Warum führen Eltern sich so verrückt auf? 5. Freunde Wähl deine Freunde sorgfältig aus Sei lieber still, statt zu jammern Drogen zerstören Leben 6. Schule Rüpel, Schikanierer und Schlägertypen Wozu Algebra gut ist 7. Wie das Gehirn funktioniert 8. Wie man es schafft, gut drauf zu sein 9. Gesetze des Lebens Säen und ernten Eins führt zum anderen 10. Strategien Positiv denken Aufräumen Offenheit riskieren 11. Ziele Aus Fehlern lernen Den Absprung wagen 12. Auch du kannst es

2 Seite 2 Einmal fragte mich jemand: Was ist, wenn ich gar nicht glücklich sein will? Was ist, wenn ich einfach nur unglücklich sein will? Ich sagte: Dann sei doch unglücklich wenn dich das glücklich macht! 2. Warum tut mir das Leben so weh? Schmerz Wenn du dir aus Versehen auf die Zunge beißt, dann fällt es dir sicher schwer, den Schmerz gut zu finden. Das Gleiche gilt für eine Blase an der großen Zehe. Du könntest fragen: Wozu brauche ich diesen Schmerz? Aber was wäre ohne Schmerz? Wie oft würdest du dir auf die Zunge beißen oder dir in der Badewanne den Po verbrennen? Körperlicher Schmerz ist ein perfektes Alarmsystem, das uns vor weiteren Verletzungen schützt. Er fordert uns auf, vorsichtiger zu sein. Und nun wundere dich nicht: Für seelischen Schmerz gilt das Gleiche! Wenn wir oft unter seelischem Schmerz leiden und zum Beispiel nachtragend, eifersüchtig oder wütend sind, dann soll dieser Schmerz uns vielleicht sagen: Du änderst besser deine Denkweise! Das kann zum Beispiel heißen: Erwarte nicht, dass deine Freunde immer deiner Meinung sind. Erwarte nicht, dass deine Freunde dich glücklich machen! Verzeih dir selbst. Vergiss deine Fehler und mach weiter. Eine schmerzende Blase am Fuß teilt dir mit, dass es Zeit ist, andere Schuhe anzuziehen. Seelische Schmerzen die wie eine Blase am Gehirn sind fordern dich auf, deine Ansicht zu ändern. Wenn du die Sache von einer anderen Seite betrachtest, hört der Schmerz oft auf.

3 Seite 3 Wie können wir die Dinge von einer anderen Seite betrachten? Darum geht es in diesem Buch. Körperlicher Schmerz geht nicht weg, wenn wir weitermachen wie bisher! Auch seelischer Schmerz geht nicht weg, wenn wir weitermachen wie bisher! Wozu brauche ich Probleme? Meistens unternehmen wir gar nichts, bis wir vor einem Problem stehen oder noch schlimmer: vor einer Katastrophe! BEISPIEL 1: Du spielst in der Basketballmannschaft deiner Schule. Normalerweise verpatzt du deine Freiwürfe, weil du nie trainierst. Dann spielst du eines Abends im großen Endspiel. Deine Mannschaft liegt mit einem Punkt zurück. Ihr habt nur noch eine Sekunde Spielzeit. Jetzt hängt alles von deinen zwei Freiwürfen ab. Was passiert? Du verpatzt sie beide! Und du willst auf der Stelle tot umfallen! Nachdem du deine Wut an der Wand ausgelassen hast, machst du einen Plan. In den nächsten drei Monaten wirfst du jeden Abend zweihundert Mal auf den Korb. Du wirst immer besser. Bald bist du der beste Spieler der Mannschaft. Warum? Weil du vor einem Problem standest. BEISPIEL 2: In Mathe wirst du immer schlechter. Du kriegst dreimal hintereinander eine Sechs. Dein Lehrer sagt: Noch eine Sechs und du bleibst sitzen. Jetzt stehst du vor einem Problem! Auf einmal brauchst du einen Plan für Mathe. Also bittest du einen Freund dir zweimal die Woche zu helfen. Zusätzlich büffelst du für dich alleine. Bald schaffst du jeden Test mit einer guten Note und du merkst, dass Mathe ja gar nicht so schwierig ist! Warum? Weil du vor einem Problem standest!

4 Seite 4 So spielt das Leben. Wir träumen so lange vor uns hin, bis die Probleme uns wachrütteln. Irgendwann reagieren wir dann. Und bald sind wir besser dran als je zuvor. Aus Katastrophen lernen wir mehr als aus Erfolgen. Katastrophen rütteln uns wach und wir unternehmen etwas! Probleme sind nicht unbedingt etwas Schlechtes. Wie kann ich mit Enttäuschungen umgehen? Du bewirbst dich um einen Job, aber deine Freundin bekommt ihn. Oder vielleicht kaufst du dir ein neues Fahrrad und es wird dir schon in der ersten Woche gestohlen. Oder du verliebst dich in den Typ von nebenan und er verliebt sich in das Mädchen von gegenüber. Wenn so etwas passiert, hast du verschiedene Möglichkeiten. Du könntest denken: Warum passieren die schlimmen Sachen immer ausgerechnet mir? Diese Einstellung endet in Selbstmitleid, das ist etwas für Verlierer. Solange wir uns selbst bemitleiden, unternehmen wir nichts. Es ist nicht meine Schuld. Dies ist wieder nur eine Entschuldigung dafür, dass du nichts unternimmst. Selbst wenn es nicht dein Fehler ist, bleibt die Frage, was du nun zu tun gedenkst. Was lerne ich daraus? So geht s am schnellsten wieder bergauf. Du fragst dich: Was kann ich daraus lernen und was kann ich sonst noch unternehmen? Wer kann mir helfen? und dann machst du dir einen Plan, der darauf abzielt, dass es beim nächsten Mal besser für dich läuft. Wenn du daran glaubst (oder auch nur so tust), dass jedes Ereignis in deinem Leben einen Zweck hat, dann wirst du aus deinen Enttäuschungen lernen. Wir sind nicht hier, um bestraft zu werden. Wir sind hier, um uns zu schulen.

5 Seite 5 Solange du nicht aufgibst, bist du unschlagbar. Anderen die Schuld in die Schuhe schieben? Du sagst dir vielleicht: Ich weiß, dass ich in Mathe schlecht bin. Das ist die Schuld meines Lehrers. Meinst du, dass du dadurch bessere Noten kriegst? Wenn du einen Job hast, sagst du vielleicht: Ich weiß, warum ich kein Geld habe. Mein Chef bezahlt mir nicht genug! Hilft das? Meinst du, so könntest du jemals Geld sparen? Solange wir anderen die Schuld in die Schuhe schieben, unternehmen wir meist wenig, um die Situation zu verbessern. Daher bleibt das Problem bestehen. Fred sagt: Ich habe keine Freunde. Mich versteht keiner! So geht man seiner Verantwortung aus dem Weg. Solange Fred anderen die Schuld in die Schuhe schiebt, wird er samstagabends alleine bleiben. Maggy sagt: Ich weiß, dass ich unglücklich bin. Das ist die Schuld meiner Mutter. Das ist ein gutes Rezept das Unglück noch zu steigern. Deine Mutter zu beschuldigen nutzt dir nichts. Wenn etwas schief geht, dann frag dich: War ich dafür verantwortlich? Was kann ich tun, um das nächstes Mal zu verhindern? Das sind die Fragen, die erfolgreiche Leute sich stellen! Es ist alles eine Frage der Einstellung BEISPIEL 1: Mein Freund John Foppe kam ohne Arme auf die Welt. Er hat ein Diplom in Kommunikationswissenschaft und hält Vorträge an Schulen und in Firmen auf der ganzen Welt. Er fragt sich nie, warum er keine Arme hat. Er fragt sich: Was mach ich als Nächstes? Alles, was du mit den Händen machst, macht er mit den Füßen Haare kämmen, Geld zählen, Auto fahren, Türen öffnen. Es macht riesigen Spaß, mit John beim Chinesen zu essen. Während die anderen Gäste mit Messer und Gabel essen sie meinen, mit Stäbchen

6 Seite 6 zu essen sei zu schwierig, hat John die Stäbchen zwischen den Zehen und geht damit um wie ein Weltmeister! John sagt: Ich akzeptiere mich so, wie ich bin. Ohne die Herausforderungen, die ich bewältigen musste, wäre ich nicht der Gleiche. BEISPIEL 2: Tony Christiansen ist Rettungsschwimmer, Leistungsschwimmer, Tae-Kwon-Do-Experte, Rennfahrer, Pilot, erfolgreicher Geschäftsmann und Vater von drei Kindern. Tony hat keine Beine. Er verlor sie im Alter von neun Jahren bei einem Zugunglück. Tonis Grundeinstellung lautet: Sag nie: Das kann ich nicht. Solange du fest daran glaubst, dass irgendetwas in deinem Leben eine Katastrophe sei, wird es eine Katastrophe bleiben. Angenommen, dein Vater sagte plötzlich: Ich habe eine neue Stelle. Wir ziehen nach Peru! Du sagst vielleicht: Oh nein! Dann verliere ich ja alle meine Freunde. Mein Leben ist ruiniert! Wo kann man denn in Peru einen anständigen Hamburger kriegen? Solange du denkst, dass dein Leben ruiniert sei, wirst du dich elend fühlen. Nehmen wir an, eines Tages änderst du deine Einstellung. Du denkst nun: Das ist eine Chance, die andere niemals bekommen. Ich werde Spanisch lernen! Ich werde neue Gerichte ausprobieren! Vielleicht könnten meine Freunde zu Besuch kommen? Du hast deine Einstellung geändert und das verändert dein Leben. Katastrophen sind gar nicht so schlimm, du musst nur deine Einstellung dazu ändern.

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