Wie weit gehen wir, um Bodenverdichtungen auf zu brechen?

Transkript

1 Wie weit gehen wir, um Bodenverdichtungen auf zu brechen?

2 Vorhaben: Mit einem Erdbohrer, die Bodenstruktur zu Gunsten der Pflanzen verändern. Verwendetes Material: > gewaschener Kies 0-3 mm > reiner Kompost > beides gemischt Ziel: > bessere Sauerstoffversorgung der Wurzeln > Verbesserung der Nährstoffversorgung der Wurzeln > Verbesserung der Vitalität der Hecken und Bäume > Verbesserung vom Wasserhaushalt [nutzbare Feldkapazität / nfk] > Verbesserung der Trockenstressbewältigung

3 Bestandsaufnahme Es handelt sich um aufgeschütteten Boden. Er wurde mit einer Humusschicht von ca. 30 cm abgeschlossen. Auf diesem Grundstück wurde die Humusschicht mit einem hohen Lehmanteil versetzt. Bei der Gestaltung vom dem Grundstück sind ALLE beweglichen Maschinen und Geräte über die Fläche gefahren. Ungeachtet der Witterungsverhältnisse wurde ALLES verdichtet, was möglich war. Es wurden keine Maßnahmen durchgeführt, um die Verdichtungen zu vermeiden, zu verringern oder zu beseitigen. ALLE Pflanzen leiden darunter! Mit einem Penetrometer wird die Bodenverdichtung gemessen. Bei der Prüfung wurden schon in einer Tiefe von 5 cm Verdichtungen von 200 psi gemessen. Über 5 cm Tiefe erhielten wir Werte von über 300 psi. Bei diesem Wert ist das Wachstum vom Rasen stark eingeschränkt. Mit dem Profilstecher gut zu erkennen: - ca. 3 cm Rasenfilz - Die Humusschicht mit div. Einschlüssen - Der Unterboden Einfache Pflanzarbeiten gestalten sich schwierig, da Gartengeräte kaum in den Boden dringen können. Beim Schachten ist der Boden schollenartig und riecht nach faulen Eiern. Hauptgrund ist der Sauerstoffmangel ( Black Layer, Hypoxie ). Die Regulierung vom Wasserhalshalt im Boden nutzbare Feldkapazität (nfk) ist schwieg. Die Oberfläche muss gesättigt sein, damit Wasser in die tieferen Schichten dringen kann [siehe auch Abschnitt Aerifizieren ]. Und schon verdrängen Wassermolekühle die wenigen Sauerstoffmolekühle. So entsteht der Sauerstoffmangel, der die Pflanzen schädigt. Es wird ein Kreislauf in Gang gesetzt, der durchbrochen werden muss! Die Ursache muss beseitigt werden, eine Maniküre für die Optik ist der größte Fehler! Im weiteren werden Möglichkeiten vorgestellt, die wir selber durchgeführt haben. Die Entwicklung wurde über Jahre beobachtet.

4 Ersatzbaumpflanzung An dieser Stelle wurde von einem Gartenbau Fachbetrieb zwei mal ein Baum gepflanzt. Das Pflanzloch war von der Firma nur so groß gewählt worden, dass gerade der Wurzelballen in das Loch passte. Beide Bäume sind eingegangen! Nach zwei Jahren sollte der Wurzelballen so nicht aussehen! Unser Einsatz am Vorbereitung eines Pflanzloches. Die Bodenverdichtung war so groß, dass mit einem Erdbohrer der Boden aufgebrochen wurde. Der Boden fiel in Erdklumpen aus dem Erdbohrer. Die Gesamttiefe war ca. 1,3 m. Das Pflanzloch war ca. dreimal so groß wie der Wurzelballen. Es wurde mit einem Gemisch von Kompost und Kies, nach dem setzen vom Wurzelballen verfüllt. Das Loch darf nicht mit Wasser voll laufen. Zusätzlich wurde ein Graben zur Entwässerungsrigole gezogen. Die Aufnahme ist vom Die Blätter sind noch kräftig und dunkelgrün. Stellenweise sind auch neue Triebe zu erkennen.

5 Kontrolle 22 Monate später Der linke Baum ist unbehandelt und den rechten Baum haben wir mit dem oben beschriebenen Aufwand gepflanzt. unbehandelt behandelt Die beiden Bilder zeigen die Baumkronen im direkten Vergleich. Der Farbunterschied und der Blätterzustand ist gut zu erkennen.

6 Kontrolle 2 ½ Jahre später Die beiden linken Bäume sind unbehandelt. Der rechte Baum ist von uns gepflanzt. unbehandelt behandelt An den Baumkronen ist der positive Effekt der Bodenlockerung gut zu erkennen.

7 Ein Akt der Verzweiflung am Schon beim Pflanzen der Hecke im Herbst 2011, sind Mangelerscheinungen zu erkennen gewesen. Die Auskunft vom zuständigen Gärtner war sehr unbefriedigend und für die Hecke nicht hilfreich. Damit wir überhaupt die Möglichkeit haben, Wasser und Nährstoffe an die Wurzeln zu bringen, entschieden wir uns für diese extreme Bearbeitung. Die Arbeiten wurden im März 2012 durchgeführt.

8 Die gleiche Hecke 15 Monate später 2 Jahre später 2 Jahre und 3 Monate später

9 Einschätzung der Ergebnisse Sinn und Zweck dieser Arbeiten: - Verbesserung des Luftausgleiches - Das Ergebnis ist immer von den Grundvoraussetzung abhängig [Extrem verdichtete Böden (z. B. mit einem Radlader befahren) zeigen ein anderes Ergebnis wie schon leichte verdichtete Böden (z.b. ständiges betreten). Auch die Zusammensetzung der Böden ist ausschlaggebend]. - Verbesserung der Nährstoff- und Wasseraufnahme ist immer vorhanden - Das Porenvolumen erhöht sich und der Wasserhaushalt wird optimal nutzbare Feldkapazität (nfk) - Durch den Luftaustauch wird die Aktivität der Bodenlebewesen verbessert - Durch den Luftaustausch soll eine Verbesserung der Wurzelentwicklung erfolgen Was ist zu sehen? Durch die zusammenhängenden Maßnahmen ist immer eine Verbesserung der Vitalität der Pflanzen zu bemerken. Das Umfeld an den behandelten Flächen verändert sich durch stärkeres Wachstum der Pflanzen [Zum Beispiel wird Rasen stärker an den Stellen wachsen] Bei jungen Pflanzen > extreme Grünfärbung der Blätter, erheblicher Triebwuchs, weniger Trockenstress ( Blätter falten ) Bei älteren Bäumen ist auf den ersten Blick nichts eindeutiges zu erfassen Pflanzen werden schneller Blattwerk bilden und das Blattwerk halten Hier finden sie weitere Informationen zum Thema Sauerstoffmangel im Boden bzw. über Hypoxie der Pflanzen Am Rotdorn war gut zu erkennen: Starke Farbintensität vom Blattwerk Zuwachs der neuen Triebe ist um ca. 50 % höher, als bei den anderen Bäumen Das Blattwerk war am behandelten Baum im Herbst am längsten vorhanden Generell war die Aktion als Positiv zu bewerten Grenzhecke: Auf Grund der Gesamtlänge von ca. 300 m muss der Feuchtegehalt festgestellt werden (optimal mit einer Bodenprobe) Im ersten Jahr war noch kein Erfolg zu erkennen Im zweiten Jahr war der optische Erfolg sichtbar Da die Bohrungen nur punktuell auf einer Seite waren, muss damit gerechnet werden, das im Laufe der Zeit die Entwicklung rückläufig ist Auf Grund der Bodenverhältnisse im Umfeld, ist das Wässern problematisch, Staunässe und Trockenheit auf den vielen laufenden Meter gleichzeitig, ist keine Seltenheit Die Triebbildung ist optimal Das Trieb- bzw. Aststerben hat sich auf ein Minimum reduziert Wasser und Düngergabe wird von den Pflanzen optimal verwertet Generell ist die Aktion als Positiv zu bewerten