Menschen mit Migrationshintergrund in der Hospiz- und Palliativarbeit
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- Gerhardt Krause
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1 Menschen mit Migrationshintergrund in der Hospiz- und Palliativarbeit Zwischen Liebe, Verantwortung und Pflichtgefühl 15. Fachtagung Leben und Sterben am des Hessischen Sozialministeriums Daniela Grammatico DG rammatico aniela 1
2 Anteil der ausländischen Bevölkerung in Deutschland Gesamtbevölkerung in Deutschland Anteil der Ausländerinnen und Ausländer im Jahr dies entspricht einem prozentualen Anteil von 8,6% Quelle: Ausländerzentralregister 2012 D.Grammatico "Menschen mit Migrationshintergrund" Fachtagung Hessisches Sozialministerium 2
3 Demographischer Wandel in Deutschland Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren ca. 10% der Bevölkerung 60 Jahre und älter. Heute liegt dieser Bevölkerungsanteil bei ca. 25%. Nach statistischen Hochrechnungen wird der Bevölkerungsanteil der 60 jährigen und älteren Menschen 2050 bei ca. 40% liegen. Dieser rasante Anstieg des Durchschnittsalters wird weit über Fragestellungen der medizinischen und pflegerischen Versorgung hinausgehen und betrifft auch die Bevölkerung mit Migrationshintergrund. D.Grammatico "Menschen mit Migrationshintergrund" Fachtagung Hessisches Sozialministerium 3
4 Ausländische Bevölkerung in den Bundesländern am Bundesland Ausländer /innen Prozent Bundesland Ausländer /innen Prozent Berlin ,5% Hamburg ,1% Bremen ,9% Baden- Württemberg ,2% Hessen ,2% NRW ,2% Bayern ,0% Saarland ,7% Rheinland-Pfalz ,4% Niedersachsen ,9% Schleswig- Holstein ,8% Sachsen ,2% Brandenburg ,0% Mecklenburg- Vorpommern ,9% Thüringen ,7% Sachsen-Anhalt ,0% Quelle: Ausländerzentralregister 2012 D.Grammatico "Menschen mit Migrationshintergrund" Fachtagung Hessisches Sozialministerium 4
5 Staatsbürgerschaft als einziges Merkmal? Es ist nicht ausreichend, nur den anhand der Staatsbürgerschaft erfassbaren Ausländeranteil darzustellen. Vielmehr gilt es, die migrationsspezifischen Hintergründe im soziokulturellen, religiösen, ethnischen und sozioökonomischen Kontext aller relevanten Bevölkerungsgruppen zu berücksichtigen. D.Grammatico "Menschen mit Migrationshintergrund" Fachtagung Hessisches Sozialministerium 5
6 Damit wurde im Jahr 2005 erstmalig das Phänomen Migration durch das Konzept der Bevölkerung mit Migrationshintergrund konkretisiert (Mikrozensus 2005 des Statistischen Bundesamtes). Dies bedeutet, dass nicht mehr die Staatsbürgerschaft das ausschlaggebende Merkmal für eine Migrationssituation darstellt, da die staatsbürgerliche Zugehörigkeit zu kurz greift, sondern auch Eingebürgerte, Spätaussiedler sowie Nachkommen der Migrantinnen und Migranten berücksichtigt werden. D.Grammatico "Menschen mit Migrationshintergrund" Fachtagung Hessisches Sozialministerium 6
7 Bevölkerung mit Migrationshintergrund Im Jahr 2005 wurde also zum ersten Mal bei der statistischen Datenerhebung der ausländischen Bevölkerung in Deutschland über die staatsbürgerschaftliche Zugehörigkeit hinaus gegangen: Menschen mit Migrationshintergrund Dies bedeutet, dass in Deutschland Menschen mit Migrationshintergrund leben Anteil von 19,3 % der Gesamtbevölkerung Quelle: Statistisches Bundesamt 2012 D.Grammatico "Menschen mit Migrationshintergrund" Fachtagung Hessisches Sozialministerium 7
8 Bevölkerung mit Migrationshintergrund Zu den Menschen mit Migrationshintergrund zählen: alle nach 1949 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Zugewanderten, sowie alle in Deutschland geborenen Ausländer und alle in Deutschland als Deutsche Geborenen mit zumindest einem zugewanderten oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil. Fast jede dritte der etwa 8,2 Millionen Familien in Deutschland hat ein Mitglied mit ausländischen Wurzeln. Statistisches Bundesamt 2010 D.Grammatico "Menschen mit Migrationshintergrund" Fachtagung Hessisches Sozialministerium 8
9 Bevölkerung mit Migrationshintergrund Die drei großen Migrantengruppen: aus den Mittelmeerländern Zugewanderte, die als Gastarbeiter ursprünglich nur wenige Jahre bleiben sollten Menschen aus den ehemaligen GUS-Staaten: Aussiedler bzw. Spätaussiedler Politische Flüchtlinge, Asylsuchende und Kontingentflüchtlinge D.Grammatico "Menschen mit Migrationshintergrund" Fachtagung Hessisches Sozialministerium 9
10 Migrationstypologien: Arbeitsmigranten ehemalige Gastarbeiter Seit 1955 im Rahmen von Anwerbeverträgen aus den Mittelmeerländern Zugewanderte In den 50er Jahren und vor allem ab 1961 (Bau der Mauer) fehlte es in der Bundesrepublik an Arbeitskräften; hauptsächliche Entsendeländer waren: Italien, Jugoslawien, Griechenland, Türkei und Spanien Anwerbestopp 1973 Eigentlich sollten diese Menschen gemäß eines Rotationsmodells zurückkehren doch ein großer Teil blieb und holte auch die Familienangehörigen nach Die erste Generation dieser Zugewanderten sind nun Rentner geworden D.Grammatico "Menschen mit Migrationshintergrund" Fachtagung Hessisches Sozialministerium 10
11 Migrationstypologien: ehemalige Aussiedler und Spätaussiedler Seit den 50er Jahren aus den osteuropäischen Ländern und der damaligen Sowjetunion in die Bundesrepublik Deutschland aufgenommene deutsche Volkszugehörige Sie kamen nach Deutschland ohne einen individuellen Nachweis Durch die Auflösung des Ost-West Konfliktes erhöhte sich die Anzahl rapide und 1993 wurde der Zuzug gesetzlich stark begrenzt Definition von Spätaussiedlern Insgesamt sind seit 1950 etwa 4,1 Millionen Aussiedler und Spätaussiedler nach Deutschland gekommen D.Grammatico "Menschen mit Migrationshintergrund" Fachtagung Hessisches Sozialministerium 11
12 Migrationstypologien: Flüchtlinge und Asylsuchende Bis 1976 hielt sich die Zahl der Asylantragsteller unter In Folge sozialer, wirtschaftlicher und politischer Schwierigkeiten waren es zum ersten Mal mehr als Antragsteller Diese Zahlen wurden politisch dramatisiert und skandalisiert Grundgesetz Politisch Verfolgte genießen Asylrecht Verfassungsänderung: dieses Grundrecht gilt nicht mehr, wenn man aus einem EU-Staat einreist oder aus einem sicheren Drittstaat D.Grammatico "Menschen mit Migrationshintergrund" Fachtagung Hessisches Sozialministerium 12
13 Ausländische Bevölkerung in Hessen am Land der Staatsangehörigkeit Anzahl % Türkei ,8 Italien ,4 Polen ,2 Kroatien ,1 Griechenland ,9 Serbien ,7 Rumänien ,5 Spanien ,4 Bosnien und Herzegowina ,3 Marokko ,3 Vereinigte Staaten ,0 Bulgarien ,0 Quelle: Ausländerzentralregister 2011 D.Grammatico "Menschen mit Migrationshintergrund" Fachtagung Hessisches Sozialministerium
14 Die kreisfreien Städte in Hessen Stadt Einwohner insgesamt Prozentualer Anteil der ausländischen Bevölkerung Frankfurt am Main Ca ,1 Wiesbaden Ca ,1 Kassel Ca ,9 Darmstadt Ca ,9 Offenbach am Main Ca ,2 Quelle: Statistisches Landesamt Hessen 2012 D.Grammatico "Menschen mit Migrationshintergrund" Fachtagung Hessisches Sozialministerium 14
15 Prozentuales Wachstum der 65-jährigen und älteren Deutschen und Ausländer(innen) 200% 180% 160% 140% 120% % Wachstum der 65-jährigen und älteren Ausländer(inne n) 100% 80% 60% 40% 20% 0% % Wachstum der 65-jährigen und älteren Deutschen Quelle: Statistisches Bundesamt 2012, eigene Berechnungen D.Grammatico "Menschen mit Migrationshintergrund" Fachtagung Hessisches Sozialministerium 15
16 Anteile mit und ohne Migrationshintergrund 2010: Anteile der 65-jährigen und älteren in Deutschland (in Tausend und %) ; 79% < 65 mit/ohne Migrationshintergrund 65 ohne Migrationshintergrund ; 19% 65 mit Migrationshintergrund 1.474; 2% Quelle: Statistisches Bundesamt 2012, eigene Berechnungen D.Grammatico "Menschen mit Migrationshintergrund" Fachtagung Hessisches Sozialministerium 16
17 Bevölkerung ohne Migrationshintergrund 2010: Anteil der 65-jährigen und älteren ohne Migrationshintergrund ; 76% 65 ohne Migrationshintergrund ; 24% < 65 ohne Migrationshintergrund Quelle: Statistisches Bundesamt 2012, eigene Berechnungen D.Grammatico "Menschen mit Migrationshintergrund" Fachtagung Hessisches Sozialministerium 17
18 2010: Anteil der 65-jährigen und älteren innerhalb der Gruppe der Migranten ; 91% 65 mit Migrationshintergrund < 65 mit Migrationshintergrund ; 9% Quelle: Statistisches Bundesamt 2012, eigene Berechnungen D.Grammatico "Menschen mit Migrationshintergrund" Fachtagung Hessisches Sozialministerium 18
19 Durchschnittliches Sterbealter Krankheit Durchschnittsalter der Gestorbenen in Lebensjahren der in Deutschland lebenden ausländischen Frauen und Männer im Jahr 2010 Durchschnittsalter der Gestorbenen in Lebensjahren der in Deutschland lebenden deutschen Frauen und Männer im Jahr 2010 Krankheiten des Kreislaufsystems Krankheiten des Atmungssystems Krankheiten des Verdauungssystems Quelle: Gesundheitsberichterstattung des Bundes ,3 81,7 73,5 79,8 67,2 74,3 D.Grammatico "Menschen mit Migrationshintergrund" Fachtagung Hessisches Sozialministerium 19
20 Empirische Forschungsprojekte zur Inanspruchnahme Zwar sind einige empirische Studien zur Lebenssituation älterer Migrantinnen und Migranten durchgeführt worden, doch nach wie vor gibt es einen Mangel an repräsentativen Daten zur Situation am Lebensende. Ergebnis einer empirischen Studie aus dem Jahr 2008 Großer Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen mit Migrationshintergrund in der Inanspruchnahme von hospizlich-palliativen Versorgungsleistungen Pflegerische und medizinische Angebote werden im palliativen Kontext eher angenommen, als psychosoziale Unterstützung D.Grammatico "Menschen mit Migrationshintergrund" Fachtagung Hessisches Sozialministerium 20
21 Gründe für eher geringe Inanspruchnahme palliativ-hospizlicher Dienste Kaum vorhandene Beispiele innerhalb ethnischer Gruppe Generelle Zurückhaltung bei Inanspruchnahme von institutioneller Unterstützung Sozio-kulturelle Milieuzugehörigkeit Zu wenig Informationen über Angebote Sprachprobleme D.Grammatico "Menschen mit Migrationshintergrund" Fachtagung Hessisches Sozialministerium 21
22 Ein Blick auf die Interkulturelle Öffnung eines Dienstes Klienten/Kunden Angebote Mitarbeiter In welchem Umfang, Vielfalt und mit welcher Problemstellung gehören Migranten Wie müssen die Angebote gestaltet sein, dass sie den Klienten adäquat sind? Welche Qualifikationen sind bei den Mitarbeitern notwendig, damit sie die Leistungen effektiv und qualitativ zu unseren Klienten, Welche erbringen können? Zielgruppen? zusätzlichen Spiegelt sich die Vielfalt Sprechen wir sie entsprechend ihrem Bevölkerungsanteil an? Angebote müssen gemacht werden? der Ethnien bei den Klienten in der Herkunft der Mitarbeiter? D.Grammatico "Menschen mit Migrationshintergrund" Fachtagung Hessisches Sozialministerium 22
23 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit D.Grammatico "Menschen mit Migrationshintergrund" Fachtagung Hessisches Sozialministerium 23
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Mehra) 8,56 b) 13,12 c) 25,84 d) 37,06 e) 67,01 f) 111,50 g) 99,04 h) 87,49
Runden von Zahlen 1. Runde auf Zehner. a) 44 91 32 23 22 354 1 212 413 551 b) 49 57 68 77 125 559 3 666 215 8 418 c) 64 55 97 391 599 455 2 316 8 112 9 999 d) 59 58 98 207 505 624 808 2 114 442 2. Runde
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