Organisation von Lehrmaterialien mit OpenOLAT
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- Gundi Elvira Geiger
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1 Organisation von Lehrmaterialien mit OpenOLAT Es gibt verschiedene Wege um Lehrmaterialien mit Hilfe von OpenOLAT bereitzustellen. Jedes Vorgehen ist mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen verbunden. Die zentralen Werkzeuge zur Content-Bereitstellung sind a) Content Packaging (CP) b) Einzelseiten c) Ordner Ergänzende Werkzeuge zur Content-Bereitstellung sind: d) Wiki e) Glossar f) Weblinks g) Forum, Dateidiskussion h) Podcast i) Blog j) SCORM k) Ressourcenordner Generell sollte bei der Bereitstellung von Dateien im Internet darauf geachtet werden, dass keine proprietären Formate wie *.doc, *odt und ähnlich bereitgestellt werden. Verwenden Sie stattdessen besser pdf, html, mp4 oder mp3 Dateien, je nach multimedialer Form. a) Content Packaging (CP) Der von OpenOLAT vorgesehene Weg zur Bereitstellung von Lehrmaterialien sind Content Packages. CPs werden in OpenOLAT als kursunabhängige Lernressourcen angelegt Januar 2015, Sabine Hemsing OpenOLAT Version /10
2 und können in beliebig vielen Kursen verlinkt werden. CPs bieten die Möglichkeit, standardkonforme Inhalte zu erstellen und diese mit Metatags zu versehen. Die so erstellten CPs lassen sich leicht zwischen unterschiedlichen LMS, die diesen Standard unterstützen, austauschen. CPs haben den Vorteil, dass eine Navigationsstruktur automatisch erstellt und leicht per drag and drop angepasst werden kann. Ferner lassen sich einzelne Dateien schnell und einfach einem CP hinzufügen. Verwendet man HTML-Dateien mit Stylesheets und verlinkten Grafiken für ein CP ist darauf zu achten, dass diese Dateien alle beim Upload in das CP mitgenommen werden. Auch ist die Formatierung im CP-Editor nur bedingt erkennbar. Januar 2015, Sabine Hemsing OpenOLAT Version /10
3 Generell besteht kein direkter Zugriff auf Dateien, die in ein CP integriert wurden. Der Zugriff ist je nach Dateiformat nur mittelbar über den CP-Editor von OpenOLAT möglich. Im CP-Editor kann bei HTML-Dateien auch nur der Body-Bereich bearbeitet werden. Man hat keinen Zugriff auf den Head-Bereich, indem beispielsweise ein CSS oder ein JavaScript verlinkt ist. Im Vergleich zu Einzelseiten sind CPs weniger flexibel und umständlicher in der weiteren Bearbeitung der Inhalte und des Layouts. CPs bieten sich an wenn: der Content fertig ist und es keine oder nur sehr selten Änderungen gibt Standardkonformität wichtig ist nicht mit CSS gearbeitet wird es wichtig ist, dass die Navigation automatisch erstellt wird und Verschiebungen und Änderungen an der Struktur schnell erfolgen sollen unterschiedliche Dateiformate unter einem Dach bereitgestellt werden sollen viele einzelne Dateien organisiert werden müssen die Reihenfolge der Dateien und Informationen vorgegeben werden soll exakt gleiche Inhalte in mehreren Kursen eingesetzt werden sollen b) Einzelseiten Organisiert man die Inhalte mit Hilfe der Einzelseiten innerhalb von Kursen, werden alle benötigten Dateien per WebDAV oder *.zip in den Ablageordner des Kurses hochgeladen und dann per Kursbaustein Einzelseite und eventuell per Kursbaustein Struktur arrangiert. Sehr hilfreich ist unter Kursbausteine einfügen auch die Sammelfunktion Mehrere Einzelseiten einfügen. Hierüber können beispielsweise die Dateien eines gesamten Ordners oder ausgewählte Einzelseiten in die Kursnavigation übernommen werden. Ein Vorteil von Einzelseiten ist die erheblich flexiblere Nachbearbeitung nach der einmaligen Einrichtung der Struktur. So lassen sich Änderungen an den Dateien schneller und unkomplizierter direkt in der Ursprungsdatei vornehmen als bei den Content Packages. Besonders wenn mit Stylesheets gearbeitet wird, an denen es häufige Anpassungen und Änderungen gibt, sind Einzelseiten zu empfehlen. Damit die Grafiken und sonstigen Verlinkungen in den Einzelseiten auch sichtbar sind, ist darauf zu achten, dass im Kursbaustein der Einzelnen Seite die Option Verlinkung im gesamten Ablageordner zulassen aktiviert ist. Januar 2015, Sabine Hemsing OpenOLAT Version /10
4 Einzelne Seiten bieten sich an wenn: dateibezogene Flexibilität wichtig ist mit häufigeren Änderungen an den Dateien zu rechnen ist lieber mit externen (professionellen) Editoren z.b. Dreamweaver auf Datei-Basis gearbeitet wird als mit dem einfachen OLAT-Editor jede Art von Änderung sofort sichtbar sein soll Layout eine wichtige Rolle spielt und individuelle Stylesheets eingesetzt werden an denen es häufiger Änderungen oder Experimente gibt weitere Kursbausteine in die Inhaltsstruktur integriert werden sollen (z.b. Quiz, Podcast, Wiki) der Kurs mehrfach verwendet werden soll und sich somit der Aufwand des Strukturaufbaus lohnt c) Ordner Eine vergleichsweise einfache Form der Bereitstellung von Lehrmaterialien bietet der Kursbaustein Ordner. Dieses Kurswerkzeug wird von vielen OpenOLAT AutorInnen verwenden, ist aber nicht immer die optimalste Wahl. Ordner können generell für zwei unterschiedliche Szenarien eingesetzt werden: a) zur Bereitstellung von Lehrmaterial durch die Lehrenden und b) für die Sammlung bzw. Bereitstellung von Lehrmaterialien durch die Lernenden Gehen wir vom ersten Fall aus, dann stellt der Ordner" einen Container für Dateien dar, in dem Lehrende ihre Inhalte (egal in welchem Format) den Studierenden zum Download bereitstellen können. In einem Ordner können beliebig viele Dokumente in unterschiedlichen Formaten zur Verfügung gestellt werden. Auch das Anlegen von Unterordnern ist möglich. Die Dateien werden jedoch nicht direkt angezeigt, sondern können je nach Datei und Einstellung per Klick geöffnet oder heruntergeladen werden. Direkte Änderungen an den Datei-Inhalten sind nur bei HTML-Dateien möglich. Soll es Änderungen an einer Datei geben, muss ansonsten die gesamte Datei ausgetauscht werden. Ferner ist es nicht möglich, die Dateien in einer bestimmten Reihenfolge abzulegen, da jeder Lerner die Reihenfolge über die Spaltensortierung selbst bestimmen kann. Ordner eignen sich für die Bereitstellung von unterschiedlichen Datei-Formaten, jedoch weniger bis gar nicht für die Bereitstellung von HTML Seiten, da die Dateien nicht direkt angezeigt werden. Ordner bieten sich an wenn: Januar 2015, Sabine Hemsing OpenOLAT Version /10
5 Lehrmaterial schnell online bereitgestellt werden soll Inhalte bereits komplett fertig sind Layout insgesamt nicht so wichtig ist und auch ein gemeinsames Layout der einzelnen Dateien nicht relevant ist Keine HTML-Dateien oder Hypertexte verwendet werden Inhalte nicht direkt online betrachtet sondern in erster Linie ausgedruckt oder heruntergeladen werden sollen keinerlei Navigation benötigt wird und eine einfache Unterordner-Struktur ausreicht eine spezifische Reihenfolge der Materialien nicht relevant ist. Ordner gibt es nicht nur in Kursen, sondern auch in Gruppen. So können Gruppen mit Ordnern auch für sehr einfache Szenarien an, in denen die Content-Bereitstellung im Mittelpunkt steht und weitere E-Learning Optionen nicht oder kaum benötigt werden, eingesetzt werden. d) Wiki Die Umsetzung von Inhalten im Wiki bietet sich an, wenn die Studierenden die Inhalte selbst erstellen oder weiter ausbauen sollen. Zu beachten ist dabei, dass alle Beteiligten Änderungen an den Wiki-Seiten vornehmen können und somit auch vom Lehrenden geschriebene Teile geändert oder gelöscht werden können. Ein Wiki eignet sich weniger um zuvor erstellte Dateien als Lehrmaterialien bereitzustellen, da Dateien nur als Links dargestellt werden. Normalerweise würde man den Inhalt über die Zwischenablage in die einzelnen Wiki-Seiten kopieren oder den Text direkt im Wiki schreiben. Ein im Wiki gemeinsam entwickelter Lehrinhalt kann abschließend als CP exportiert und somit standardisiert weiter verwendet und auch im CP-Editor bearbeitet werden. Dadurch ist es möglich, den Wiki-Inhalt im Nachhinein mit weiteren Dateien zu kombinieren und einen umfassenderen Lehrtext zu erstellen. Wikis bieten sich an wenn: kooperative Texterstellung wichtig ist nur wenig inhaltliche Impulse vom Lehrenden kommen sollen. Er z.b. nur die thematische Struktur anlegt und die Inhalte selbst von den Studierenden entwickelt werden. Keine bzw. kaum existierende Dateien (PDF, HTML ) verwendet werden sollen die erstellten Inhalte als CP weiter verwendet und ausgebaut werden sollen (Achtung, vorher das Einverständnis der Beteiligten einholen) Januar 2015, Sabine Hemsing OpenOLAT Version /10
6 e) Glossar Ein Glossar kann als Ergänzung zur Bereitstellung von Inhalten genutzt werden. Glossare sind Lernressourcen, die im Reiter Autorenbereich, unter Erstellen -> Glossar erstellt werden und dann im Kurs über Kurs -> Optionen, Glossar wählen eingebunden werden können. Vorteilhaft ist, dass bei Verwendung von HTML-Seiten im CP oder Einzelseite, direkt eine Verknüpfung zum Glossar erstellt und die Definition mit Mouse-Over eingeblendet werden kann. Januar 2015, Sabine Hemsing OpenOLAT Version /10
7 f) Weblinks Kursbaustein zur schnellen und einfachen Erstellung einer Linkliste. Allerdings sind die Felder sehr klein und das Ergebnis, ohne weitere Formatierung. Eine Alternative ist die Erstellung einer Linkliste im HTML- oder PDF Format. g) Forum bzw. Dateidiskussion Wenn die Lehrinhalte nicht im Vordergrund stehen, sondern eher die thematische Diskussion über die Inhalte und zusätzlich der Online-Kurs sehr einfach gehalten werden soll, bietet es sich an, Lehrinhalte in Form von einzelnen Dateien über das Forum oder noch besser über die Dateidiskussion abzuwickeln. Im Forum kann man Lehrmaterialien in Form von Dateianhängen bereitstellen. Der Kursbaustein Dateidiskussion ist eine Kombination aus Forum und Ordner und ermöglicht somit Inhalte, ähnlich wie unter Punkt c) Ordner beschrieben, bereitzustellen und gleichzeitig zu jeder Datei einen Diskussionsstrang zu eröffnen. Damit die Übersichtlichkeit erhalten bleibt, sollte die Anzahl der Dateien nicht zu umfangreich sein. h) Podcast Sollen Lehrmaterialien in erster Linie im Audio-Format bereitgestellt werden, bietet es sich der Kursbaustein Podcast an. Hiermit können sowohl externe Web-Podcasts in OpenOLAT integriert als auch selbst erstellte Audioaufnahmen importiert werden. Eine Einbindung von Videos ist ebenfalls möglich. Januar 2015, Sabine Hemsing OpenOLAT Version /10
8 i) Blog Geht es darum, dass Lehrmaterialien im laufenden Prozess individuell und kontinuierlich entstehen, bietet sich die Nutzung des Kursbausteins Blog an. Dabei wird der (eher kurze) Lehrtext direkt in den Online-Editor geschrieben und kann von den anderen Lernenden kommentiert werden. Blogs sind nicht für umfangreiche Lehrmaterialien, sondern eher für kurze Statements, die zum Nachdenken anregen, geeignet. j) SCORM Werden externe SCORM-Module eingekauft oder mit entsprechender Software erstellt, können diese im Autorenbereich über die Option Importieren in OpenOLAT importiert werden. SCORM-Module können in OpenOLAT jedoch nicht erstellt werden. Bitte beachten: OpenOLAT unterstützt nur den SCORM 1.2 Standard. Januar 2015, Sabine Hemsing OpenOLAT Version /10
9 k) Ressourcenordner Der Ressourcenordner sieht auf den ersten Blick wie ein gewöhnlicher Ordner aus, nur dass es sich um eine Lernressource handelt. Allerdings funktioniert der Ressourcenordner etwas anders. Verknüpft man einen Ressourcenordner über Kurs -> Optionen erscheint im Ablageordner des Kurses ein neuer Unterordner mit dem Namen sharedfolder. Januar 2015, Sabine Hemsing OpenOLAT Version /10
10 Nun können die Dateien aus dem sharedfolder ähnlich verwendet werden wie die anderen Kurs-Dateien des Ablageordners, also z.b. als Einzelseite eingefügt werden. Zu beachten ist jedoch, dass Änderungen an den verknüpften Dateien nur direkt im Ressourcenordner und nicht im verbundenen Kurs möglich sind. Die Nutzung des Ressourcenordners bietet sich dann an, wenn dieselben Dateien in mehreren Kursen zur Verfügung gestellt werden sollen. Eventuelle Änderungen brauchen dann nur an einem Dokument vorgenommen zu werden und sieht direkt in allen Kursen sichtbar. Januar 2015, Sabine Hemsing OpenOLAT Version /10
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