Blut: Hoch- und Tief druck

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1 Adam Wille, Schlehen-Apotheke Leipzig Blut: Hoch- und Tief druck Wo rohe Kräfte sinnlos walten Thesen die es zu prüfen gilt Gilt beim Blutdruck immer noch die Faustregel: Lebensalter = in Ordnung? Prof. Hoyer : Nein. Diese griffige Formel unterschätzt bei allen Personen ab 40 Jahren das Risiko völlig. Ein 70-Jähriger beispielsweise darf keinen Blutdruck von 170 haben! Es gilt für alle Altersgruppen: Blutdruck-Limit 140. Falsches Zähneputzen kann Herzinfarkt auslösen 1

2 Häufigkeit Vorkommen bei Männern 1984/ / / Vorkommen bei Frauen / / / Häufigkeit Gesamtvorhandensein in Deutschland wahrscheinlich 20 25% der gesamten erwachsenen Bevölkerung ¼ nicht bekannt ¼ bekannt aber nicht behandelt ¼ bekannt aber nicht ausreichend behandelt ¼ bekannt und ausreichend behandelt ½ der (theoretisch) ausreichend behandelten Patienten versaubeutelt ihre Therapie durch unzuverlässige Einnahme der Arzneimittel 2

3 Häufigkeit warum so geringe Wahrnehmungsrate trotz sicherlich höchstem Bekanntheitsgrad? Therapietreue von Patienten teilweise gering Hauptproblem: wenig spürbare Symptome! wenn doch Symptome, am ehesten: Schwindel, Kopfschmerz, Nasenbluten oft nur zufällige Diagnose, die auch nur zufällig mitbehandelt wird Definition Aktuelle Definition der Deutschen Hochdruckliga (DHL, Stand 03/2009) Wunschvorstellung einer Definition: Die Hypertonie sollte als die Blutdruckhöhe definiert werden, ab welcher Diagnostik und Behandlung für den Patienten von Vorteil sind. Tatsächliche Definition: keine klare Definition DHL unterscheidet nur unterschiedlich abgestufte Blutdruckwerte in verschiedene Schweregrade 3

4 Kategorisierung Kategorie RR systolisch RR diastolisch Optimal <120 <80 Normal normal! Hochnormal Grad 1 Hypertonie Grad 2 Hypertonie Grad 3 Hypertonie > >109 Isolierte systolische Hypertonie >139 <90 Leitlinien zur Behandlung der arteriellen Hypertonie, DHL, Kardiovaskuläres Risiko durch Bluthochdruck 4%!! Framingham-Studie

5 Surrogat Blutdruck hoher Blutdruck an sich: kein Krankheitswert jedoch: Folgeerkrankungen sorgen für krankhafte Zustände, daher Vermeidung von hohem RR als Prävention Blutdruckwert = Surrogatparameter, wie auch bspw. Blutglucose Risikofaktoren falsche Ernährung Stress Rauchen Übergewicht erblich bedingte Veranlagung 5

6 Zivilisationskrankheit Überangebot an Nahrung mit oft unausgeglichenem Verhältnis an Bestandteilen Kochsalz-Überangebot (10-15g / Tag) Bewegungsarmut hoher Alkohol- und Nikotinkonsum gestiegenes Lebensalter Folgen von Bluthochdruck Angina pectoris Atherosklerose, Schaufensterkrankheit Aorten-Riss (Aortendissektion) Koronare Herzkrankheit (KHK) Herzinfarkt, Schlaganfall Linksherzhypertrophie, Rhythmusstörungen Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz 6

7 Nichtmedikamentöse Therapie von Bluthochdruck Bewegungstraining ( Herz-Kreislauf-Training ) Reduktion von Übergewicht salzarme Diät? Alkoholabstinenz Stressreduktion Rauch-Stop (hierdurch keine Blutdrucksenkung!) Wirkung teils stärker als auf medikamentöse Art und Weise! Direkte Ursachen 90-95% primäre / essentielle Hypertonie: keine erkennbare Ursache auch nach ausschöpfender Diagnostik! übrige 5%: Nierenerkrankungen (v.a. Nierenarterien-Stenose) Tumor des Nebennierenmarks: Phäochromozytom Tumor der Nebennierenrinde: Hyperaldosteronismus 7

8 Direkte Ursachen Nierenarterien-Nerven-Verödung Arzneimittel gegen hohen Blutdruck: Alpha-Blocker Beta-Blocker ACE-Hemmer AT2-Antagonisten Diuretika Calciumantagonisten Renin-Inhibitoren atypische Antihypertonika (Methyldopa, Minoxidil, ) 8

9 Forderungen an Antihypertonika: sollen möglichst effektiv sein sollen möglichst nebenwirkungsarm sein sollen möglichst langanhaltend wirken (24h!) sollen bei unzureichendem Effekt möglichst kombiniert werden oder wahlweise schon zu Beginn in Kombination eingesetzt werden sollen mit bestehender anderweitiger Medikation möglichst nicht negativ wechselwirken Betablocker: Wirkstoffendung olol (Metoprolol, Bisoprolol, ) Blockade der Beta-Rezeptoren im sympathischen Regelkreis Blutdrucksenkung (Gefahr: Hypotonie!) Herzfrequenzsenkung (Gefahr: Bradykardie!) Senkung der Überleitgeschwindigkeit im Herzen (Gefahr: Rhythmusstörungen!) 9

10 Betablocker: Anwendung auch lokal am Auge als Augentropfen dort Augeninnendruck-senkend über Reduktion der Kammerwasserproduktion bei Überdosierung von Augentropfen (wieviele Tropfen passen in s Auge?) Gefahr von Nebenwirkungen nicht nur im Auge sondern auch im ganzen Körper! typische Betablocker-Erscheinungen möglich Betablocker: missbräuchliche Anwendung bei Lampenfieber Drosselung des körper- eigenen aufputschenden Systems 10

11 Betablocker: Anwendung bei Krampfadern der Speiseröhre und des Bauches Senkung des Blutdrucks, um Gefahr des Reißens dieser Krampfadern (Varizen) zu vermeiden Alphablocker: Wirkstoffendung osin (Tamsulosin, Doxazosin, ) Blockade der Alpha-Rezeptoren im sympathischen Regelkreis Weitstellung von Blutggefäßen durch Blockade des Gefäßmuskulatur-aktivierenden Sympathikus Blutdrucksenkung durch größeres Gefäßvolumen Einsatz meist bei Männern mit Prostatabeschwerden da auch Prostatamuskulatur entspannt wird 11

12 Calciumantagonisten: Wirkstoffendung ipin (Nifedipin, Amlodipin, Lercanidipin, ) Blockade des Calcium-Einstroms in Muskelzellen Weitstellung der Gefäße durch Blockade der Funktionsweise der Gefäßmuskulatur Blutdrucksenkung durch größeres Gefäßvolumen - Nebenwirkungen: - Hypotonie bei zuviel Wirkung - Ödeme durch Gefäßweitstellung - Kopfschmerzen häufig! Calciumantagonisten: ebenfalls Calciumantagonist: Verapamil jedoch geringere blutdrucksenkende Wirkung, eher antiarrhythmische Wirkung durch Beeinflussung der Reizleitung im Herzen Kombination mehrerer Rhythmusbeeinflussender Arzneimittel (Betablocker, Calciumantagonist, ) immer mit gewissem Arrhythmie-Risiko Verapamil außerdem im Einsatz bei: Prophylaxe von Cluster-Kopfschmerzen (vergleiche Nebenwirkung anderer Calciumantagonisten!?) 12

13 Diuretika: Wirkstoffendung semid, thiazid und andere (Furosemid, Torasemid, Hydrochlorothiazid [HCT]) pflanzliche Diuretika: Birke, Echte Goldrute, Schachtelhalm, Wacholder fördern Harnausscheidung ( Wassertabletten ) Wiederaufnahme von Mineralsalzen (Natrium, Kalium, Chlorid) aus Primärharn wird verhindert vermehrte Ausscheidung dieser Salze, an diese gebundenes Wasser wird mit ausgeschieden Diuretika: 13

14 Diuretika: Begriff: Schleifendiuretika Wirkstoffe, die im Gebiet der Henle- Schleife wirken Diuretika: Risiken: zu starke Blutdrucksenkung, Hypotoniegefahr (Schwindel, Kreislaufkomplikationen, ) vermehrter Mineralienverlust Hyponatriämie, Hypokaliämie, Hypokalzämie, Imbalance der Zusammensetzung der Körperflüssigkeiten, v.a. Blut Herzrhythmusstörungen möglich Patienten gestresst vom Wasserlassen möglichst keine Diuretikagabe gegen Abend hin! 14

15 ACE-Hemmer / AT2-Antagonisten: Wirkstoffendung pril bei Ace-Hemmern, sartan bei AT2-Antagonisten ( Sartanen ) Sartane sind Weiterentwicklung von ACE-Hemmern Wirkung durch Blockade des körpereigenen RAAS- Regelkreises (Renin-Angiotensin-Aldosteron-System) Verhinderung der Gefäßengstellung Verminderung der Natrium-Wiederaufnahme Salz- und Flüssigkeitsverlust ACE-Hemmer / AT2-Antagonisten: 15

16 ACE-Hemmer / AT2-Antagonisten: wichtigste Nebenwirkung bei ACE-Hemmern: trockener Reizhusten, ~10% behandelter Patienten dann Gabe eines AT1-Antagonisten stattdem, da i.d.r. kein Reizhusten unter AT1-Antagonisten sonst sehr gut verträgliche Arzneimittel mit wenigen und nicht stark ausgeprägten Nebenwirkungen Hypertonie Leitlinien zur Behandlung der arteriellen Hypertonie, DHL,

17 Hypertensive Krise plötzlich einsetzende Entgleisung mit RR- Anstieg auf bis zu 200/130 mmhg und mehr + mindestens 1 der Symptome: - Sehstörungen/Schwindel, Neuro-Ausfälle - Hirnblutung - Lungenödem - Augenhintergrundblutung - Angina pectoris, Myokardinfarkt sofortige blutdrucksenkende Therapie indiziert Hypertensive Krise eingesetzte Arzneimittel: Nitrosprays (Nitrangin, Nitrolingual, ) Nifedipin (Adalat ) Zerbeißkapseln Nitrendipin (Bayotensin akut ) Lösung Urapidil (Ebrantil ) Injektion/Infusion 17

18 Niedriger Blutdruck / Hypotonie German disease wie niedrig ist niedrig? RR systolisch <105 mmhg dauerhaft erniedrigter Blutdruck oder gelegentlich/einmalig erniedrigter Blutdruck? nicht-medikamentöse Therapiemaßnahmen erfolgversprechender als Arzneimitteltherapie Niedriger Blutdruck / Hypotonie Arzneimittel gegen niedrigen Blutdruck: Infusionen (Elektrolyte oder Kolloide) Kochsalz oral? gefäßverengende Substanzen: überwachungspflichtig: Noradrenalin (Arterenol ) nicht überwachungspflichtig: Dihydroergotamin (DET MS ) 18

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