Gesundheit im öffentlichen Dienst managen - Lust und Last einer nicht ganz einfachen Aufgabe
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- Melanie Roth
- vor 7 Jahren
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1 Gesundheit im öffentlichen Dienst managen - Lust und Last einer nicht ganz einfachen Aufgabe psyga Standard - Qualifizierungsmodule Seite 1
2 Etwas Neues gestalten Das reizt mich besonders, weil es eine ganz neue Materie ist. Das heißt, man kann selber gestalten. Man kann etwas bewegen. Gestaltungs- und Entscheidungsspielräume, Kontakte mit anderen, soziale Beziehungen, Gemeinschaft und Innovation; ich habe Freude an Innovation. Man kann etwas bewegen. Das ist das, was mich sehr motiviert und ich mich dann auch mit Herzblut einbringe, weil ich etwas gestalten kann. Seite 2
3 Vielfältigkeit und Komplexität der Aufgabe Ich finde spannend, dass es so komplex ist. Da steckt ALLES drin, ALLES. Das ist ein lebenslanger Lernprozess, auch für eine Behörde. Solange es eine Behörde gibt, muss man sich immer weiter entwickeln und auch gucken: Hat man die richtigen Konzepte, sind die richtig umgesetzt, und was kann man in der Praxis noch verbessern? Ich sehe mich ein bisschen wie einen Gärtner, ( ) Und wenn der Baum dann so schön wächst, dann macht mir das einfach Spaß. Seite 3
4 Gesundheitsmanagement als Last Seite 4
5 Gesundheitsmanagement als Last Alle sagen: "OH! Es ist so windelweich, das ist alles und nichts, und Gesundheit - was ist das schon?", das ist ja ein Gegenstand, den es nicht gibt, und man definiert ja erst durch das, was man macht, was es ist. Seite 4
6 Gesundheitsmanagement als Last Keinen Spaß macht natürlich, wenn man immer diese berühmten dicken Bretter bohren muss. Das ist unangenehm. Seite 4
7 Gesundheitsmanagement als Last Es gibt hier vieles, über das man sich aufregen kann. ( ) das ist mehr die Organisation als SOLCHE, zum Beispiel Intransparenz, Flickschusterei und keine Systematik. ( ) Oder dass ich manchmal denke: "Puh, vielleicht doch ganz schöne Feigenblattpolitik." Seite 4
8 Mangelnde Entscheidungsspielräume - Abhängigkeit von Entscheidungen anderer Seite 5
9 Mangelnde Entscheidungsspielräume - Abhängigkeit von Entscheidungen anderer Dass Prozesse lange dauern oder sehr langsam sind. Das Arbeiten in der Linie, dass ich was beantragen muss und dann müssen das noch zehn andere abzeichnen. Manche Vorgänge liegen hier monatelang auf dem Tisch, weil die noch unterwegs sind. Seite 5
10 Mangelnde Entscheidungsspielräume - Abhängigkeit von Entscheidungen anderer wenn der Eindruck entsteht, dass rein aus einer Machtposition heraus irgendwelche Dinge entschieden werden und keine Offenheit für eine wirklich inhaltliche Auseinandersetzung besteht, das finde ich sehr unangenehm. Seite 5
11 Mangelnde Entscheidungsspielräume - Abhängigkeit von Entscheidungen anderer...misstrauenskultur. (...) Das führt auch zu einer Haltung, eher zurückhaltend zu sein, sich alles ganz genau zu überlegen bis man irgendwas entscheidet. Immer zu gucken, ist man gegen alles Mögliche abgesichert? Und das macht Dinge manchmal sehr schwierig. Seite 5
12 Konflikte aushalten Seite 6
13 Konflikte aushalten Was ich schwierig finde, (...) man hat mit unterschiedlichen Akteuren zu tun, oder letztlich brauche ich auch Mitspieler auf allen möglichen Ebenen, die ich mir zusammensuche, und da hat jeder andere Erwartungen und andere Mindsets, und dann werden Erwartungen enttäuscht, das muss man aushalten. Seite 6
14 Konflikte aushalten Was mich belastet, sind so wirklich festgefahrene Situationen, die scheinbar aussichtslos sind. Wo die Konfliktparteien sehr unterschiedliche Sichtweisen haben. Seite 6
15 Konflikte aushalten Was mir schwerfällt ist, wenn es Prozesse gibt, bei denen man weiß, es gibt (...) so eine ganz lange Leidensgeschichte, (...) dass dann da richtige Schicksale eben auch deutlich werden. Seite 6
16 Eigene Rahmenbedingungen - Zeitdruck, Gleichzeitigkeit, finanzielle Ressourcen Seite 7
17 Eigene Rahmenbedingungen - Zeitdruck, Gleichzeitigkeit, finanzielle Ressourcen Dass wirklich manchmal die Zeit fehlt, um das richtig zu kommunizieren, weil das Alltagsgeschäft einen so auffrisst, dass doch mal Sachen hinten runterfallen (...) und dann ist es zu spät. Seite 7
18 Eigene Rahmenbedingungen - Zeitdruck, Gleichzeitigkeit, finanzielle Ressourcen Dass man so viele Dinge gleichzeitig macht, also nicht eins nach dem anderen abarbeitet, sondern zehn, zwanzig oder noch mehr Dinge auf einmal liegen hat. Seite 7
19 Eigene Rahmenbedingungen - Zeitdruck, Gleichzeitigkeit, finanzielle Ressourcen Schwierig sind immer Kosten. (...) Es ist ein politischer Wille da, aber wenn sichtbar wird: "Das bedeutet, das kostet x und y und letztlich auch z, und wenn man a) und b) macht, muss man eigentlich auch c) machen, dann ist auch schnell das Ende der Fahnenstange erreicht. Seite 7
20 Widersprüchliche Anforderungen Seite 8
21 Widersprüchliche Anforderungen Wir sind ja in einem Arbeitsfeld, wo die Selbstausbeutung Programm ist, wo gar nicht klar ist, wann man fertig ist, wo man immer noch mehr machen könnte und immer noch toller und besser, und wo man vollkommen auf sich gestellt ist, eine Grenze zu ziehen zwischen Arbeit und Privatleben, eine Grenze zu ziehen fürs fachliche Niveau. Entgrenzung ist da das Thema schlechthin, und Verdichtung. Seite 8
22 Widersprüchliche Anforderungen Es gibt immer noch ganz stark Bilder mit "anything goes", wir müssen einfach alles weitermachen. Dann muss man halt ein bisschen schneller, ein bisschen besser, ein bisschen mehr arbeiten, und das geht nicht. Das GEHT nicht. Seite 8
23 Widersprüchliche Anforderungen Manchmal bildet es einen Widerspruch, dass man sagt: "Ja, und dabei soll ich jetzt noch gesund bleiben? (...) es fallen Leute aus und es sind keine Nachrücker da, jetzt arbeiten wir sowieso schon unterbesetzt, ABER Gesundheitsmanagement machen. Seite 8
24 Entkoppelt - Gesundheitsmanagerin als Einzelkämpferin Seite 9
25 Entkoppelt - Gesundheitsmanagerin als Einzelkämpferin Es ist eine sehr große Behäbigkeit da, es ist schon so eine Mentalität da: "Jetzt haben wir ja die Gesundheitsmanagerin, die macht das schon." Ich strampele, die anderen sitzen, und das kann nicht klappen. Seite 9
26 Entkoppelt - Gesundheitsmanagerin als Einzelkämpferin Ich bin als Einzelkämpferin unterwegs, und so viel Gesprächsbedarf, wie ich eigentlich HÄTTE, den kann ich mit meiner Führungskraft nicht stillen. Seite 9
27 Entkoppelt - Gesundheitsmanagerin als Einzelkämpferin Seite 9
28 Was es braucht Seite 10
29 Was es braucht Wenn man sich darauf eingelassen hat, muss man halt machen und muss beharrlich dranbleiben, das ist das Entscheidende. Man braucht nichts Großes, man braucht etwas Konstantes. Seite 10
30 Was es braucht Ich würde mir wünschen, dass wir mehr Leute sind, so dass ich einen Sparring-/ Austauschpartner habe. Aber letztlich denke ich:(...) es gibt ja Netzwerke für Gesundheitsmanagement und Gesundheitsförderung, und dann muss ich mir das herholen, das muss ich mir organisieren. Seite 10
31 Erforderliches Fachwissen Arbeits- und Gesundheitsschutz Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen Arbeitsgestaltung/-organisation Betriebliches Eingliederungsmanagement Gesundheitsorientierte Führung/Führungskräfteentwicklung Suchtprävention Betriebliche Gesundheitsförderung - Personenbezogene Angebote Psychosoziale Beratung Gesundheitsförderliche Organisationsentwicklung/Change Management Entwicklung von Bausteinen zu Handlungsfeldern und Themen des BGM & Christina Schröder Seite 11
32 Fachkompetenz & Sozialkompetenz Was brauchen GesundheitsmanagerInnen? Fachwissen und Know-how Beratungskompetenz/Beratungsausbildungen Reflexion und Austausch Berufserfahrung Projektmanagement und Prozessbegleitung Training on the job Moderationskompetenz Kommunikationskompetenz Sozialkompetenz Sich politisch im Betrieb bewegen können & Christina Schröder Seite 12
33 Anforderungen an eine Qualifizierung der Akteure Reflexion und Austausch on the job" - Qualifizierung über einen längeren Zeitraum mit hohen Reflexions- und Transferanteilen Betriebspolitische Ausgangsbedingungen analysieren und das eigenen Handeln daran ausrichten können Beratungskompetenz, Moderation, Projektmanagement, Prozessbegleitung, Kommunikationskompetenz Change Management, Gesundheitsförderliche Organisationsentwicklung Entwicklung strategischer und konzeptioneller Kompetenz & Christina Schröder Seite 13
34 Lernen setzt einen erfahrungsbasierten Prozess voraus Unter Lernen verstehen wir Problemlösen Lernen durch konkrete Erfahrung Lernen durch reflektierende Beobachtung Lernen durch abstrakte Konzeptualisierung - Etwas benennen können Lernen durch aktives Experimentieren An betrieblichen Problemen anknüpfen Aktives Lernen der TeilnehmerInnen Vermitteltes Wissens auf das eigene Handlungsfeld/Projekt/Vorhaben übertragen & Christina Schröder Seite 14
35 Ausblick: psyga Standard Qualifizierungsbausteine für GesundheitsmanagerInnen Modul 1: Grundlagen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements Modul 2: Methoden und Instrumente im BGM Modul 3: BGM als Veränderungsprozess vorbereiten und begleiten Modul 4: Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen im BGM Ziele und Projektidee entwickeln Instrumente auswählen und anpassen Koordinieren und Wandel begleiten Standards & Herausforderungen meistern Projektentwicklung und -begleitung: Reflexions- und Lerntransfereinheiten auf unterschiedlichen Ebenen Seite 15
36 Ausblick: psyga Standard Qualifizierungsbausteine für GesundheitsmanagerInnen Modul 1: Grundlagen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements Ziele und Projektidee entwickeln Begriffe, Definitionen, Konzepte Zusammenhang von Arbeit und Gesundheit Modelle und empirische Befunde Rechtliche Grundlagen Handlungsfelder und Akteure des Betrieblichen Gesundheitsmanagements Seite 16
37 Ausblick: psyga Standard Qualifizierungsbausteine für GesundheitsmanagerInnen Modul 2: Methoden und Instrumente im BGM Instrumente auswählen und anpassen Gefährdungsbeurteilung insbesondere psychischer Belastungen - Analyseverfahren und Erhebungsinstrumente Gestaltung und Moderation beteiligungsorientierter Prozesse Maßnahmenentwicklung und Umsetzungsbegleitung Evaluation im Betrieblichen Gesundheitsmanagement Seite 17
38 Ausblick: psyga Standard Qualifizierungsbausteine für GesundheitsmanagerInnen Modul 3: BGM als Veränderungsprozess vorbereiten und begleiten Koordinieren und den Wandel begleiten Betriebliche Gesundheitspolitik Rollenklärung der Akteure, eigene Rolle Analyse der betriebspolitischen Voraussetzungen Sensibilisierungs- und Konzeptionsphase Projekt- und Change Management im BGM Kommunikation, Präsentation und Beratung Seite 18
39 Ausblick: psyga Standard Qualifizierungsbausteine für GesundheitsmanagerInnen Modul 4: Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen im BGM Standards & Herausforderungen meistern Neue Organisationsformen von Arbeit und deren Konsequenzen BGM jenseits des Normalarbeitsverhältnisses HR/Personalentwicklung - Kompetenzentwicklung, BEM, Unterstützung der Bewältigungs-, Leistungs- & Arbeitsfähigkeit Gender und Diversity im BGM Neue Qualitätsstandards im BGM Vernetzung Nachhaltigkeit Seite 19
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