Grundlagen von motivational interviewing
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- Cathrin Meissner
- vor 7 Jahren
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1 Grundlagen von motivational interviewing
2 Bisherige Sichtweise von Suchtmittel missbrauchenden Menschen fehlende Veränderungsmotivation Bagatellisierung eigener Suchtprobleme galten quasi als Persönlichkeitsmerkmale Suchtkranker Stichworte: "fehlender Leidensdruck" "fehlende Mitwirkungsbereitschaft"
3 Dementsprechende Motivierungsdevise(n): "Druck machen" Leidensdruck verdeutlichen/verstärken Überzeugen und Überreden häufig frustrierend "Konfrontations-Leugnungs-Falle" (Veltrup) immer mehr Argumente auf Seiten des Therapeuten führen zu immer mehr Reaktanz auf Seiten des Klienten
4 Betroffenenmerkmale Einstellungen Widerstand Motivation/Ambivalenz
5 Typische und verbreitete Einstellungen bzgl. des Alkoholkonsums
6 Diese (gesammelten) Einstellungen sind die (sehr wahrscheinlichen) Einstellungen Ihrer alkoholabhängigen Gesprächspartner
7 und nicht angemessenes Gefährdungs- und Problembewusstsein Offenheit, mit Ihnen darüber zu sprechen Anerkennen des Alkoholikerseins Erkenntnis der eigenen Fehlerhaftigkeit
8 Praktische Übung: 1. Schritt: Wie komme ich an das Selbstbild/subjektive Erleben meiner Suchtmittel missbrauchenden KlientInnen? ich muss sie fragen!
9 Praktische Übung: Paarübung: Offene Fragen zum Thema Suchtmittelmissbrauch/- konsum
10 Geschlossene Fragen Wollen Sie Ihren Alkohol-konsum aufgeben? Wieviel Alkohol konsumieren Sie täglich? Sind Sie bereit, sich an alle Bedingungen zu halten, die ich Ihnen vermittelt habe? Offene Fragen Wie würden Sie Ihren Alkoholkonsum einschätzen? Wie würden Sie Ihren Alkoholkonsum ändern wollen? In welcher Weise machen Sie sich Gedanken über Ihren Kokainkonsum? "Wie würde Ihr Leben in 5 Jahren aussehen, wenn Sie nicht mehr abhängig sein würden?" "Wie würden Sie Ihren Konsum am liebsten ändern?" Was stimmt Sie optimistisch, dies schaffen zu können?"
11 Aktiv zuhören Allgemein: nonverbale Aufmerksamkeit die 3 V : Vermitteln, dass man am anderen interessiert ist Verstehen, was der andere meint Verspüren, was der andere sagt Reflexionen gestalten
12 Anhaltendes aktives Zuhören Einfaches Wiederholen Neuphrasieren (leichte Änderung) Paraphrasieren (erweiterte Neuformulierung) Reflexion der Gefühle
13 Bestätigen Anerkennen des bisherigen Bemühens Verständnis für die Ambivalenz und die Notlage Bewunderung für die Lebens-(Arbeits-) leistung
14 Bestätigen hier gilt ganz besonders: Nur selbstbildkompatible Information wird verwertet (und wirkt!).
15 Was ist Widerstand???
16 Widerstand ist normal!!!!! Widerstand ist eine übliche und angemessene sog. Defensivstrategie!!! gerade auch angesichts der Position als Suchtmediziner/-berater/-therapeut
17 Extrinsische Motivation Intrinsische Motivation
18 Motivation ist ein Prozess
19 Initiale Motivation Durchhaltemotivation
20 Änderungsbereitschaft Änderungskompetenz
21 Ambivalenz
22 Ambivalenz ist der Regelfall!!
23 Ambivalenz ist der Regelfall!! und ist normal!!
24 Quellen der Ambivalenz Diagnosestellung Verhaltensänderung Inanspruchnahme von Hilfe
25 Warum Ambivalenz im Vordergrund von MI? Vor- und Nachteile des Konsums/ der Abstinenz Ambivalenz ist ein natürlicher Teil jeder Veränderung auch nach Entscheidungen
26 Ambivalenz bedeutet jede abhängige Person besitzt Veränderungspotential trägt in der Pro-Veränderungsseite die Gründe für Veränderung in sich Betroffener kann so zum Fürsprecher der eigenen Veränderung gewonnen werden nur so ist eine stabile Verhaltensänderung ohnehin nur möglich
27 Intrinsische Motivation und Ambivalenz "Eigenmotivation zur Veränderung wird gefördert, wenn die Motive pro Veränderung gestärkt und gleichzeitig die Motive kontra Veränderung wertgeschätzt werden!" (Veltrup) (dies geschieht in Phase I des MI)
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