Senatsempfang 100 Jahre EDEKABANK AG Hamburg, 10. November 2014
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- Hella Goldschmidt
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1 Senatsempfang 100 Jahre EDEKABANK AG Hamburg, 10. November 2014 Es gilt das gesprochene Wort. Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrter Herr Manegold, sehr geehrter Herr Wandtke, sehr geehrter Herr Gerking, sehr geehrte Damen und Herren Aufsichtsräte, meine sehr verehrten Damen und Herren! Vielleicht gibt es Statistiker, die es besser wissen aber aus dem Bauch heraus fiele es wohl keinem von uns schwer zu behaupten: Jeder Mensch kennt EDEKA. Ob früh morgens, tagsüber oder nachts, ob in der Innenstadt, im Industriegebiet oder am Bahnhof, ob in der Hektik des Alltags oder beim gemütlichen Wochenendeinkauf das große blaue E auf gelbem Grund begegnet uns praktisch überall. Und die allermeisten verbinden damit sehr viel Positives: Genuss, Vielfalt, Qualität, Frische, freundliche Menschen, eine kompetente Beratung und so weiter. Und falls es irgendjemanden gibt, der EDEKA nicht kennt, so kennt er oder sie zweifelsohne eine andere Ihrer vielen Vertriebslinien.
2 Die Leistungen, die die EDEKABANK tagtäglich erbringt, kennen und erkennen hingegen bei weitem nicht so viele Menschen. Das hat einen einfachen Grund: Die EDEKABANK spielt vor allem in jenen Bereichen des EDEKA-Alltags eine Rolle, für die sich die allermeisten glücklichen Kunden überhaupt nicht interessieren. Damit erleben Sie als Dienstleister das klassische und nur scheinbare Dilemma der Nützlichkeit: Viele Endverbraucher merken gar nicht, dass es Sie gibt; aber gäbe es Sie nicht, so wäre das deutlich zu spüren. Und zwar nicht nur für die Kunden Ihrer Bank, sondern für viel, viel mehr Menschen. Lieber Herr Manegold, auch deshalb ist es mir heute ein ganz besonderes Vergnügen, Ihnen und Ihren Mitarbeitern die besten Glückwünsche des genossenschaftlichen Bankenverbandes auszusprechen zum 100- jährigen Bestehen Ihrer Bank! Es ist gut, dass es Sie gibt, und dass Sie erfolgreich sind! Ich wünsche Ihnen und Ihrem Kreditinstitut das Allerbeste für die kommenden Jahre und Jahrzehnte, und das heißt dann hier oben im Norden wohl so: Ich wünsche Ihnen allzeit ne Handbreit Wasser unterm Kiel. Im Grunde genommen wünsche ich Ihnen aber sehr viel mehr und Besseres als nur das! Seite 2 von 7
3 Ihr Institut ist schon lange eine Aktiengesellschaft und keine Genossenschaft mehr (seit 1972). Aber Sie sind trotzdem ein festes und wichtiges Mitglied unserer genossenschaftlichen Familie. Sie sind ein zentraler Akteur in einem vielgesichtigen und ebenso traditionsreichen wie modernen genossenschaftlichen Umfeld. Und was noch wichtiger ist: Sie setzen in und mit Ihrer Bank die Werte und Ideen um, die uns Genossenschaften ausmachen, und die uns stark machen. Ganz zentral zu nennen ist der Fördergedanke. Der Fördergedanke steht in Paragraf 1 des Genossenschaftsgesetzes, und er spiegelt sich auch wider in dem, was Sie zu Ihrer Kernkompetenz erklären: in der Finanzierung von Existenzgründungen und Existenzfestigungen im EDEKA-Einzelhandel. Auch wenn Sie inzwischen ein Allfinanzinstitut geworden sind, mit einer ausdifferenzierten Angebotspalette: Sie setzen nach wie vor diesen wichtigen Schwerpunkt, heute wie seit 100 Jahren. Und unterstützen damit landauf, landab kleine, mittlere und große Einzelhändler bei ihrer Arbeit; Sie unterstützen Sie dabei, Seite 3 von 7
4 eine exzellente Nahversorgung der Bevölkerung zu gewährleisten, Hundertausende von Arbeits- und Ausbildungsplätzen zu sichern und das sei ganz nebenbei erwähnt in beträchtlichem Maße Steuern zu zahlen. Damit tun Sie Ihre Arbeit kurz gesagt in bester genossenschaftlicher Tradition: Am Ende gewinnen viele. Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele. so lautet der klassische Satz, auf dem die moderne genossenschaftliche Idee aufbaut, und zwar seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Vor diesem Hintergrund ist die EDEKABANK mit gerade einmal 100 Jahren ein vergleichsweise junger Hüpfer, oder zumindest: Sie ist kein besonders altes Familienmitglied. Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele. in diesem Satz spiegelt sich alles wider, was uns Genossenschaftern wichtig ist: Wir übernehmen gemeinsam Verantwortung, für uns und für andere. Wir schaffen und wir nutzen Möglichkeiten zur Hilfe und zur Selbsthilfe. Wir erfüllen die Ideen von Solidarität und Subsidiarität mit Leben. Seite 4 von 7
5 All diese Grundsätze leben Sie tagtäglich in der großen Familie der EDEKA, und damit leben Sie sie auch in der Arbeit der EDEKABANK. Ich möchte noch einen Schritt weitergehen und sagen: Wenn wir heute den runden Geburtstag Ihres Kreditinstitutes feiern, dann feiern wir auch diese genossenschaftlichen Grundsätze. Und: Das Rathaus der Freien und Hansestadt Hamburg ist ein würdiger und zugleich sehr passender Ort dafür. Sie mögen mir diese Aussage verzeihen, denn sie ist keineswegs so unbescheiden gemeint, wie sie vielleicht klingen mag ganz im Gegenteil! Was ich damit meine, ist dies: Die Freie und Hansestadt Hamburg steht für vieles, wofür auch das Genossenschaftswesen steht, und an diesem Ort, in diesem Gebäude, manifestiert sich all das: Hier manifestiert sich Ihre demokratische Tradition; und demokratische Verfasstheit ist ein grundlegender Wesenszug der Genossenschaften. Hier manifestieren sich im positiven Sinne der Stolz und das Selbstbewusstsein einer aktiven Bürgergesellschaft; einer Bürgergesellschaft, die aus eigener Kraft Antworten auf Herausforderungen findet Seite 5 von 7
6 und auch das ist ein Kernelement genossenschaftlichen Denkens. Und hier manifestiert sich ein sinnvoller Wandel im Laufe der Zeit; hier berühren sich Tradition und Moderne und greifen ineinander wie Zahnräder. Auch das erleben wir tagtäglich bei unserer Arbeit in und mit dem Genossenschaftswesen. Unsere Ideen stammen zwar aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Andere Ideen aus dieser Zeit sind hoffnungslos veraltet der Absolutismus, Dampfmaschinen, Rechengeräte mit kleinen Holzperlen. Aber unsere Ideen sind zeitlos, und mehr noch: Sie bestehen den Praxistest jeden Tag, und sie werden immer attraktiver: Über 19 Millionen Mitglieder zählen die deutschen Genossenschaften mittlerweile. Fast 18 Millionen Mitglieder haben alleine die Kreditgenossenschaften hierzulande (und etwa 56 Millionen Mitglieder europaweit), Tendenz deutlich steigend. Rund neue Mitglieder konnten die Kreditgenossenschaften in den letzten Jahren pro Jahr hinzugewinnen. Seite 6 von 7
7 All das kann und soll uns optimistisch stimmen. Das Genossenschaftswesen ist auf einem guten Weg: Wir erleben einen stetig wachsenden Zuspruch innerhalb der Bevölkerung. Wir erleben eine ausgeprägte Bereitschaft der Politik, auf unsere Belange Rücksicht zu nehmen und sie zu unterstützen, auch und gerade im Zuge vieler europäischer Veränderungen. Und wir erleben, wie die genossenschaftliche Familie weiterhin wächst und gedeiht. Die Weichen sind gestellt dafür, mit Mut und Zuversicht in die Zukunft zu gehen. Dafür wünsche ich Ihnen alles Gute, lieber Herr Manegold Ihnen, Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Ihren Aktionären, Ihren Kundinnen und Kunden! Vielen Dank. Seite 7 von 7
ich freue mich sehr, dass Sie unserer Einladung zu Ihrer 55. Parlamentssitzung gefolgt sind.
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