Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung von Infektionen bei immungeschwächten Patienten
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- Nora Fischer
- vor 7 Jahren
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1 Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung von Infektionen bei immungeschwächten Patienten R. Schulze-Röbbecke Vortrag auf dem 21. Patienten- und Angehörigenseminar der Plasmozytom- / multiples-myelom Selbsthilfegruppe NRW e.v. Mettmann,
2 Infektionen durch Erreger, die wir im eigenen Körper tragen = endogene Infektionen durch Erreger, die von außen in unseren Körper eindringen = exogene Infektionen Meist schwerer vermeidbar Meist leichter vermeidbar
3 Endogene Infektionen bei Stammzelltransplantation Bis zu 30 Tage nach Transplantation Tage nach Transplantation Über 100 Tage nach Transplantation Herpes simplex Virus a,b Cytomegalievirus a,b Varizella zoster Virus b Candida-Spezies Bakterien des Magen-Darm-Trakts Hautkeime bei zentralem Venenkatheter a Ohne Standard-Prophylaxe b Meist bei Seropositivität vor Transplantation Nach: Centers for Disease Control and Prevention. Guidelines for preventing opportunistic infections among hematopoietic stem cell transplant recipients: recommendations of CDC, the Infectious Disease Society of America, and the American Society of Blood and Marrow Transplantation. MMWR 2000;49(No. RR-10)
4 Endogene Infektionen bei Stammzelltransplantation Gegenmaßnahmen: Medikamentöse Prophylaxe (z.b. gegen Infektionen durch Herpes-simplex- und Cytomegalievirus) Möglichst rasche Behandlung bei Auftreten (z.b. bei Infektionen durch Magen-Darm-Keime oder bei Infektionen, die mit zentralen Venenkathetern assoziiert sind)
5 Zentrale Venenkatheter (ZVK) Hickman-Katheter Portkatheter
6 Verminderung des Infektionsrisikos durch zentrale Venenkatheter (ZVK) ZVK so kurze Zeit wie möglich Bei Infektionszeichen ZVK entfernen/wechseln Aseptisches (keimarmes) Arbeiten beim Legen und bei der Handhabung des ZVK (auch Patient!) Sorgfältige Händedesinfektion vor Öffnen/Anstechen des ZVK Sorgfältige Hautdesinfektion vor Anstechen eines Portkatheters Kontakt mit Leitungswasser vermeiden Endogene und exogene Infektionen sind möglich
7 > Infektionsschutz > Krankenhaushygiene > Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention
8 Umgang mit Ports Häufigste Komplikationen: lokale und systemische Infektionen Venenthrombosen Katheterverlegungen Katheterbeschädigungen Implantation unter aseptischen Bedingungen im OP oder Eingriffsraum KRINKO 2002
9 Umgang mit Ports Vor Verbandentfernung Händedesinfektion (IB) Punktionsstelle großflächig desinfizieren, unter Beachtung der Einwirkzeit des Desinfektionsmittels (IB) Für die Punktion, bei der eine Palpation und Fixierung der Portkammer zwischen den palpierenden Fingern erfolgt, sterile Handschuhe anziehen (IB) Nur geeignete Spezialkanülen verwenden (IB) Aseptisches Konnektieren des Infusionssystems (IB). Keine Empfehlung zur maximalen Liegedauer von Portnadeln (III) KRINKO 2002
10 Umgang mit Ports Bei angeschlossener Portnadel Vorgehen wie bei zentralen Venenkathetern Ruhende, d. h. nicht in Gebrauch befindliche Portsysteme benötigen keinen Verband (IB) KRINKO 2002
11 Umgang mit Ports Durchschnittliche Portkatheter-Liegezeit: Tage Bei nicht beherrschbaren Komplikationen Entfernung des Portsystems. Umgehende Entfernung des Portsystems bei Beschädigung oder Dislokation (IB) KRINKO 2002
12 Infektionen durch Erreger, die wir im eigenen Körper tragen = endogene Infektionen durch Erreger, die von außen in unseren Körper eindringen = exogene Infektionen
13 Exogene Infektionen bei Stammzelltransplantation Bis zu 30 Tage nach Transplantation Tage nach Transplantation Über 100 Tage nach Transplantation Keime von Händen und Umgebung bei ZVK Pneumokokken Aspergillus-Spezies Pneumocystis jirovecii Nach: Centers for Disease Control and Prevention. Guidelines for preventing opportunistic infections among hemato-poietic stem cell transplant recipients: recommendations of CDC, the Infectious Disease Society of America, and the American Society of Blood and Marrow Transplantation. MMWR 2000;49(No. RR-10)
14 Gegenmaßnahmen: Vermeidung des Erregerkontakts Schutzimpfungen Exogene Infektionen bei Stammzelltransplantation (z.b. gegen Influenza, Pneumokokken, Meningokokken, HiB) Medikamentöse Prophylaxe (z.b. gegen Pneumocystis jirovecii) Möglichst rasche Behandlung bei Auftreten (z.b. bei Aspergillose oder ZVK-assoziierter Infektion) Standard- Maßnahmen Protektive Isolierung
15 Vermeidung exogener Infektionen durch Standardmaßnahmen Maßnahmen, die bei jedem Patienten zu beachten sind Sie dienen dem Schutz der Patienten und des Personals Sie sind nicht wirksam gegen endogene Infektionen Händedesinfektion vor jedem Patientenkontakt Händedesinfektion vor und nach jeder Manipulation an ZVKs, nach Toilette etc. Gebrauch von Handschuhen, Mundschutz, Schutzkleidung etc. falls erforderlich Richtiger Umgang mit scharfen/spitzen Gegenständen etc.
16 Vermeidung exogener Infektionen durch protektive Isolierung Maßnahmen zum Schutz hochgradig Immunsupprimierter (insb. allogene HSCT-Empf Empfänger), nicht wirksam gegen endogene Infektionen Isolierzimmer mit gefilterter Zuluft und keimarmer Umgebung (insb. gegen Aspergillus-Infektionen Infektionen!) Nur Personal mit spezieller Schulung (gesund, geimpft) Patientenbezogene Pflegeutensilien Zugang nur für f r begrenzte Zahl eingewiesener Besucher (gesund, möglichst m geimpft) Reinigung und Desinfektion der Patientenumgebung Sterilfilter an Wasserauslässen ssen (?) Keine Pflanzen
17 Weitere Maßnahmen zum Schutz hochgradig Immunnsupprimierter Schutz vor multiresistenten Bakterien (MRSA, VRE etc.) Ernährung Reisen*, Vorsicht vor: Leitungswasser und Eis aus Leitungswasser, unpasteurisierter Milch frischen Fruchstäften, rohen Eiern, Fleisch, Obst, Gemüse Nahrung/Getränken von Straßenverkäufern) Haustiere (keine kranken Tiere, keine Reptilien u.a. exotischen Tiere, keine Kontakt mit Kot, Händewaschen nach Kontakt) * Keine Reisen in Entwicklungsländer Allogene HSCT: 6-12 Monate nach Transplantation, bsd. bei GVHD Autologe HSCT: 3-6 Monate nach Transplantation Behandenden Arzt konsultieren! CDC, 2000
18 Ernährung bei hochgradiger Immunsuppression Niedrige mikrobielle Belastung Vermehrung von Bakterien und Pilzen vermeiden (keine Überlagerung, Lagertemperaturen <4 oder >60 C) Reste nicht >2 Stunden bei Raumtemperatur lagern Kein rohes oder unzureichend erhitztes Fleisch Keine rohen oder weich gekochten Eier (Salmonellen!) Keine rohen oder unzureichend erhitzten Meeresfrüchte Kein Kontakt mit rohen Eiern, Meeresfrüchten, Fleisch und anderen Nahrungsmitteln Einfrieren tötet Mikroorganismen nicht ab sondern konserviert sie Dauer der Vorsichtsmaßnahmen: Autologe HSCT: 3 Monate nach Transplantation Allogene HSCT: Bis zum Absetzen aller immunsuppressiven Medikamente CDC, 2000
19 Haustiere bei Organ-Tx-Empfängern Händewaschen mit Wasser und Seife nach Kontakt, besonders mit Kot Tierärztliche Untersuchung wenn Hund/Katze Durchfall hat (Cryptosp., Giardia, Salmonella, Campylob.) Vögel Käfigboden täglich reinigen Einmalhandschuhe bei direktem/indirektem Kontakt mit Kot Aquarium nicht selbst reinigen Katzen Katzenklo täglich leeren (nicht selbst!), nicht in Küche und Esszimmer. Katze nicht aus dem Haus lassen. Futter nur kommerziell erworbenes oder gut abgekochtes Futter Risiko-Tiere vermeiden: Reptilien, Küken, exotische Tiere, wilde Tiere CDC. Organ transplant patients pet safety tips.
20 Vielen Dank! Fragen?
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