OGTT. Diabeteszirkel Grevenbroich Dr. Simone van Haag
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1 OGTT Diabeteszirkel Grevenbroich Dr. Simone van Haag
2 Einsatz des OGTT 1. OGTT in der Diagnose des D.m. Typ 2 2. OGTT in der Diagnose des Gestationsdiabetes
3 Richtlinie = Handlungsvorschrift mit bindendem Charakter Leitlinie = spiegelt allgemein akzeptierte Standards wider, ist nicht bindend und sollte an Einzelfall angepaßt werden schwächer als Richtlinie
4 OGTT in der Diagnose des D.m. Typ 2 ( Leitlinie)
5 OGTT in der Diagnose des D.m. Typ 2
6 OGTT in der Diagnose des D.m. Typ 2 Alte WHO- Diagnosekriterien
7 OGTT( im venösen Plasma) Diagnosekriterien nach DDG-Leitlinie Messzeit normal D.m. IFG IGT nüchtern < 100 mg/dl 126 mg/dl mg/dl < 126 mg/dl 1 Stunde Ø Ø Ø Ø 2 Stunden < 140 mg/dl 200 mg/dl mg/dl
8 Diagnose des D.m. Typ 2 Egal, ob nü-glucose, Gelegenheitsglucose oder OGTT BZ sollte im venösen Plasma bestimmt werden!
9 OGTT in der Diagnose des Gestationsdiabetes ( Richtlinie ) 15.Dezember 2011: G-BA-Beschluss: Ein Gestationsdiabetes liegt vor, wenn der Blutzucker während der Schwangerschaft bestimmte Werte übersteigt. Damit nimmt das Risiko für bestimmte seltene Geburtskomplikationen zu. Das IQWiG weist in seinem Bericht darauf hin, dass sich der Nutzenbeleg für die Therapie des Gestationsdiabetes auf Schwangere bezieht, die mit Hilfe eines zweistufigen Screenings bestimmt wurden. Dem entsprechend sind in der ärztlichen Betreuung von Schwangeren zukünftig zwei Testungen vorgesehen: Der Vortest und soweit erforderlich auch der zweite Test sollen im sechsten oder siebten Schwangerschaftsmonat angeboten werden. Der Vortest dient dazu, die Frauen zu erkennen, denen dann ein zweiter, entscheidender Zuckertest angeboten wird. Wenn ein Gestationsdiabetes festgestellt wurde, kann häufig schon mit einer Ernährungsumstellung und vermehrter körperlicher Aktivität eine Normalisierung der Werte erreicht werden. Der Beschluß tritt in Kraft, wenn das BMG ihn nicht beanstandet und er im Bundesanzeiger bekannt gemacht wird
10 OGTT in der Diagnose des Gestationsdiabetes ( Richtlinie ) Empfehlungen zur Qualitätssicherung gemäß 135 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 SGB V Die Blutzucker-Bestimmung erfolgt im Venenblut mittels standardgerechter und qualitätsgesicherter Glukosemessmethodik. Das Messergebnis wird als Glukosekonzentration im venösen Plasma angegeben. Dabei sind geeignete Maßnahmen zur Vermeidung von Verfälschungen der Messwerte durch Glykolyse vorzusehen. Werden zum Screening und zur Erstdiagnostik des Gestationsdiabetes Unit-use- Reagenzien und die entsprechenden Messsysteme in der patientennahen Sofortdiagnostik angewendet, müssen diese nach Herstellerempfehlungen für die ärztliche Anwendung in Diagnose und Screening vorgesehen sein. Geräte, die lediglich zur Eigenanwendung durch den Patienten bestimmt sind, sind damit ausgeschlossen. Neben diesen Regelungen zur Qualitätssicherung gelten unverändert die Regelungen der Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen. Dabei ist insbesondere auf die Vorgaben zur regelmäßigen Qualitätskontrolle der Messsysteme Teil B1, Abschnitte und der genannten Richtlinie der Bundesärztekammer hinzuweisen.
11 OGTT in der Diagnose des Gestationsdiabetes ( Richtlinie ) Der Beschluss ist am mit Veröffentlichung im Bundesanzeiger am In Kraft getreten!!!!!!!!
12 OGTT in der Diagnose des Gestationsdiabetes Zeitpunkt: Grenzwerte neu nach IADPSG Grenzwerte alt (Carpenter/Coustan) SSW Venöses Plasma Venöses Plasma SSW nüchtern 92 mg% 95 mg% Nach 1 Stunde 180 mg% 180 mg% Nach 2 Stunden 153 mg% 155 mg%
13 Messprobleme Umrechnung kapillär venös Probleme Handmessgeräte Umrechnung Vollblut Plasma Probleme Vollblut Probenaufbereitung venöses Plasma für Labor
14 Plasma: Blut ohne Zellen, aber noch Gerinnungsfaktoren enthalten Wird gewonnen aus Vollblut plus Gerinnungshemmer ( EDTA oder Citrat) und dann zentrifugieren
15 Umrechnung kapillär venös Bisher wurde meist kapillär aus dem Finger mit Handmessgerät gemessen Es existiert kein verläßlicher Umrechnungsfaktor von kapillär zu venösem Blut und umgekehrt. Die Unsicherheit liegt bei mind. 9 mg/dl.
16 Probleme Handmessgeräte Sollen zur Diagnostik nicht angewendet werden Für die Zulassung der Geräte nach DIN EN ISO ist eine Genauigkeit im normound hyperglykämen Bereich von % ausreichend
17 Umrechnung Vollblut Plasma Die Umrechnung von venöser Vollblutmessung mit einem Faktor von 1,11 (+11 %) in venöse Plasmawerte ist zulässig.
18 Probleme Vollblut Bei Vollblut ohne Gerinnungshemmung wird Glucose für Gerinnselbildung verbraucht BZ falsch niedrig gemessen Bei Vollblut ohne Glykolysehemmung wird ebenso Glucose verbraucht falsch niedrige BZ-Werte (Im Vollblut nimmt Glucose in 24 h um 90 % ab) Messung im Vollblut sofort nach Entnahme mit qualitätsgesichertem Messgerät ( z.b. Hemocue Gerät ca. 650, jede Küvette ca. 1 ) und Umrechnung des Vollblutwertes in Plasmawert ( VB-Wert + 11%)
19 Probenaufbereitung venöses Plasma zur Direktmessung EDTA oder Citrat-Röhrchen ( Glykolyse-und Gerinnungshemmung ) zentrifugieren und BZ-Messung direkt aus zellfreiem Überstand mit Haemocue-Gerät Fehler: wenn nicht sofort zentrifugiert wird, Glucoseverbrauch in den Zellen
20 Probenaufbereitung venöses Plasma Ideal ist: für Labor Gemisch aus NaF (verzögerte Glykolysehemmung) und Citrat/Citratpuffer (sofortige Glykolysehemmung) (Hexokinase und Phosphofruktokinase werden durch ph 5,3-5,9 inaktiviert, da ihr Optimum bei ph 8 liegt) Zur Gerinnungshemmung EDTA oder Heparin.
21 Probenaufbereitung venöses Stabilität: Plasma für Labor Glucoseabfall beträgt 0,3 % nach 2 Stunden Glucoseabfall 1,2 % nach 24 Stunden Röhrchen: Röhrchen gibt es generell, bisher aber nicht gängig, Labor Schottdorf hat sie noch nicht zur Verfügung Aktuelle Möglichkeit: gelbe Monovette, enthält NaF als Glykolysehemmer und EDTA als Gerinnungshemmer
22 Fazit Glucosemessungen zur Diagnostik nicht mit Handmessgeräten In eigener Praxis Messung mit qualitätsgesicherten Geräten, z.b. Hemocue Glucosemessung im venösen Plasma Bei Messung im Vollblut: + 11% Vorteil: Ergebnis erhält Pat. sofort Bei Versand ins Labor ist beste Stabilität mit Röhrchen mit NaF, Citrat/Citratpuffer und EDTA gegeben Derzeit nur gelbe Monovetten mit NaF und EDTA Nachteil: Ergebnis liegt erst am nächsten Tag vor
23 Fazit Sie können also natürlich weiterhin OGTT durchführen, nü-glucose bestimmen und Gelegenheits-BZ messen. Die Messung sollte zur Diagnostik im venösen Plasma erfolgen. Die Messung mit Handgeräten ist zur Diagnostik zu ungenau
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