Erstellung überörtlicher Raumpläne
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- Bärbel Weiß
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1 Allgemeine Raumplanung 5/1 Raumforschung Erstellung überörtlicher Raumpläne Beratung der Gemeinden Planungskoordination mit Bund und Nachbarländern Aufsicht über die Raumplanung der Gemeinden
2 Allgemeine Raumplanung 5/2 Aufgaben: Raumforschung Erfassung des Ist-Zustandes des Landes und Beobachtung seiner Veränderungen zur Bereitstellung von Planungsgrundlagen, Begründung von Planungsmaßnahmen und als Basis für den Raumordnungsbericht
3 Inhalte der Raumforschung Allgemeine Raumplanung 5/3 verschiedenste Verwaltungsgrenzen umfangreiche Sachdaten der Volkszählung, Häuser- und Wohnungszählung, Arbeitsstättenzählung, Fremdenverkehrszählung, Land- und Forstwirtschaftlichen Betriebsstättenzählung Baulandkategorien naturschutzrechtliche Festlegungen Biotopkartierungen Landnutzung, wie Dauersiedlungsraum und verbaute Flächen Verkehrsnetz Rohstofflagerstätten und-abbaustandorte Lärmimmissionen Verdachtsflächen und Altlasten etc.
4 Raumforschung Allgemeine Raumplanung 5/4 Einsatzmöglichkeiten der Datengrundlagen: Standortsuche für geplante Einrichtungen Raumanalysen Raumverträglichkeitsprüfungen Verknüpfung raumwirksamer Faktoren
5 Allgemeine Raumplanung 5/5 Statistik Austria Statistik-Anbieter öffentliche Körperschaften: z.b. Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger EUROSTAT (ehem. ÖSTAT): HWZ, ASZ, VZ Exkurs: Ein Blick auf die Gemeinde... ( Wohnbevölkerung und demographische Daten Gebäude- und Wohnbaustatistik land- und forstwirtschaftliche Betriebe und Flächen Steuereinnahmen
6 Raumordnungskataster Allgemeine Raumplanung 5/6 Zur Organisation der Raumforschung ist in allen Bundesländern ein Raumordnungs-kataster bzw. ein geografisches Informationssystem (KAGIS, NÖGIS, VOGIS, SAGIS, TIRIS etc.) installiert worden. Vorteile: Zeitersparnis für den Nutzer vergleichbare räumliche Bezugsebenen Mögliche Inhalte: Kartengrundlagen für Planungen (Luftbilder etc.) gültige Flächenwidmungspläne der Gemeinden Lage und Kapazität überörtlicher Infrastruktureinrichtungen Rohstofflager Lage, Art und Größe von Naturschutzgebieten landschaftsökologische Vorbehaltsflächen
7 Aufbau eines Geoinformationssystems Allgemeine Raumplanung 5/7
8 Allgemeine Raumplanung 5/8 Vorteile eines Geoinformationssystems Gewährleistung eines wirtschaftlichen Umgangs mit raumbezogenen Daten Verbesserung der Aktualität und Qualität wichtiger Entscheidungsgrundlagen Vereinfachung des Datenzugriffs und der Datennutzung (z.b. über Telekommunikationsverbindungen) Flexibilität in der Informationsverarbeitung
9 Allgemeine Raumplanung 5/9 Probleme der überörtlichen Raumforschung Fehlen wichtiger Daten über wirtschaftliche und soziale Tatbestände Fehlen von Daten auf bestimmten räumlichen Ebenen hohe Kosten für Informationserfassung (vor allem bei Primärerhebungen) und -bearbeitung mangelnde Aktualität bei den Daten der Großzählungen (Volkszählung, Häuser- und Wohnungszählung)
10 Allgemeine Raumplanung 5/10 Überörtliche Raumpläne Landesraumordnungsprogramme Sachprogramme, sektorale Raumordnungsprogramme Regionalprogramme
11 Allgemeine Raumplanung 5/11 Entstehung überörtlicher Raumpläne Überörtliche Instrumentenpalette Bezugsgebiet Bundesland Region Inhalt integrativ sektoral Landesentwicklungsprogramm landesweites Sachprogramm Regionalplan regionales Sachprogramm
12 Allgemeine Raumplanung 5/12 Formale Bestandteile überörtlicher Raumpläne Verordnungstext kartographische Darstellung Erläuterungsbericht
13 Allgemeine Raumplanung 5/13 Landesentwicklungsprogramme Grundsätze der Landesentwicklung, Detailierung von Planungszielen und -grundsätzen Bestand und Entwicklung der Landesstruktur, z.b. Zentrale Orte Festlegung von Regionalverbänden (in Salzburg) Ziele zu Fachbereichen, Inhalte der Sachprogramme
14 Allgemeine Raumplanung 5/14 Salzburger Landesentwicklungsprogramm Grundsätze der Landesentwicklung (Beispiele) Leitbild der am öffentlichen Verkehr orientierten Siedlungsentwicklung Leitbild der Dezentralen Konzentration Leitbild zur verstärkten Berücksichtigung des Umwelt- und Naturschutzes
15 Allgemeine Raumplanung 5/15 Salzburger Landesentwicklungsprogramm Ziele und Maßnahmen zur Ordnung und Entwicklung der Landesstruktur Ziele und Maßnahmen für das Bundesland Ziele und Maßnahmen für den Zentralraum Ziele und Maßnahmen für den Ländlichen Raum
16 Allgemeine Raumplanung 5/16 Salzburg Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur Ballungskerngemeinde Ballungsrandgemeinde Verdichtungsgemeinde Touristisch geprägte Gemeinde Ländlich strukturierte Gemeinde Grenze Zentralraum Ländlicher Raum
17 Allgemeine Raumplanung 5/17 Salzburger Landesentwicklungsprogramm Grundsätzliche Ziele und Maßnahmen zu Fachbereichen Sachprogramme Wohnungswesen Soziale Infrastruktur Technische Infrastruktur Verkehr Bildungswesen Gesundheits- und Pflegewesen Sozialwesen Energie Abfall Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Wirtschaft Natur und Umwelt
18 Allgemeine Raumplanung 5/18 Salzburger Landesentwicklungsprogramm Ziele und Maßnahmen für das Bundesland Siedlungsentwicklung und Freiraumordnung Problem: - Abhängigkeit der Siedlungsstruktur vom Motorisierten Individualverkehr Ziele: - Erhöhung der Funktionsvielfalt zur Verringerung des Arbeitspendleranteils sowie des Versorgungsverkehrs - Schaffung leistungsfähiger ÖV-Systeme
19 Allgemeine Raumplanung 5/19 Salzburger Landesentwicklungsprogramm Zentralörtliche Struktur Stufe A Stufe B Stufe C Stufe D Grenze Zentralraum Ländlicher Raum Bei Funktionsteilung Symbole ohne Umrandung
20 Allgemeine Raumplanung 5/20 Mit der Festlegung von Zentralen Orten soll durch eine gezielte räumliche Verteilung von zentralen Einrichtungen eine Raumstruktur mit unterschiedlichen Versorgungsschwerpunkten entstehen, sodass die Bevölkerung aller Landesteile einen möglichst gleichwertigen Zugang zu zentralen Einrichtungen vorfindet. Theorie der Zentralen Orte Ziel: Über den Planungsgrundsatz der gestreuten Schwerpunktbildung eine Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse zumindest hinsichtlich der Versorgung von Gütern und Dienstleistungen zu erreichen. Kennzeichen Zentraler Orte: Bedeutungsüberschuss hierarchische Siedlungsordnung (Walter Christaller 1933) In der Planungspraxis regelt die Theorie die Verteilung des Angebots zentraler Einrichtungen und die Sicherstellung der Nachfrage: Richtwerte für die Erreichbarkeit Einwohnerrichtwerte (= Mindestanzahl an Nachfragern)
21 Zentralörtliche Hierarchie Allgemeine Raumplanung 5/21 Zentrum 3. Ranges Zentrum 2. Ranges Zentrum 1. Ranges Rang des Zentrums Einwohner Bezugsbevölkerung
22 Allgemeine Raumplanung 5/22 Einteilung der Zentralen Orte Beispiel Salzburg Nebenzentren Oberzentren mehrere Regionalverbände gehobener Bedarf Nahversorgungszentrum Mittelzentren ein Regionalverband Teile eines Regionalverbandes höherer Grundbedarf qualifizierter Grundbedarf Stufen/Zentren räumliche Bedeutung Versorgungsstandard - Bundesland Salzburg Landeshauptstadt höherer Bedarf spezialisierter, - Republik Österreich - Europäischer Raum Zentrale Orte außerhalb des Bundeslandes/ Bundesgebietes Einzugsbereich der Gemeinde Grundbedarf Funktionsverflechtung mit Zentralen Orten des Bundeslandes Salzburg
23 Allgemeine Raumplanung 5/23 Zentrale-Orte-Programm Stufen der Zentralität Stufe Anzahl der Orte in NÖ Einwohner im Einzugsbereich Schulversorgung Stufe I Volksschule Stufe II Hauptschule Stufe III AHS, BMS Stufe IV BHS, HTL Stufe V Stufe VI Bundesland seltener nachgefragte Schultypen Einrichtungen einer Landeshauptstadt
24 Allgemeine Raumplanung 5/24 Probleme der Landesentwicklungsprogramme mangelnde Akzeptanz langwierige Erstellungs- und Entscheidungsprozesse allgemein gehaltene Formulierungen
25 Allgemeine Raumplanung 5/25 Vorteile: Nachteile: Leitbilder und Konzepte Verbesserung der inhaltlichen Aussagekraft verfahrensmäßige Vereinfachungen flexibleres Reagieren auf Veränderungen keine zwingende Selbstbindung des Landes keine Bindung der Gemeinden
26 Allgemeine Raumplanung 5/26 Leitbild Niederösterreich Ausgangslage und Rahmenbedingungen für die Landesentwicklung Eingriffsmöglichkeiten der Raumplanung Ziele und Maßnahmen für die einzelnen Sachbereiche Realisierung des Leitbildes (konkrete Instrumente und Umsetzungsmöglichkeiten)
27 Allgemeine Raumplanung 5/27 Sektorale Fachplanung häufigste Themenbereiche: Tourismus Abfallbeseitigung Sicherung von Rohstoff- und Energieversorgung Industrie und Wohnungswesen Verkehr Einkaufszentren soziale Infrastruktureinrichtungen Natur- und Umweltschutz
28 Allgemeine Raumplanung 5/28 Sektorale Fachplanung entwicklungspolitische Inhalte (Ausweisung bzw. Sicherung von Standorten für Nutzungen) ordnungspolitische Aspekte (Freihaltung bestimmter Zonen von Nutzungen, Nutzungsbeschränkungen)
29 Allgemeine Raumplanung 5/29 Sektorale Fachplanung Besonderheiten und Probleme Trend zu mehr Flexibilität Trend zu weniger Verbindlichkeit (rechtlich unverbindliche Fachkonzepte)
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