Eine Art. Odyssee. Gallus Theater Frankfurt. ein Tanzstück von und mit Jugendlichen mit Handicap. Wiederaufnahme: 30.Sep Uhr, 1.

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Elisabeth Böhmer
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1 Eine Art Odyssee ein Tanzstück von und mit Jugendlichen mit Handicap Wiederaufnahme: 30.Sep Uhr, 1.Okt Uhr Gallus Theater Frankfurt

2 Die Flucht vor der Wut des Zyklopen, die Verlockung des Sirenengesanges, die Zauberkunst Kirkes und eine furchtbar lange Seefahrt zurück nach Hause. Eine Art Odyssee, ein Tanzstück von und mit Jugendlichen mit Handicap, erzählt Episoden aus Homers Odyssee durch Tanz, Musik und visuelle Eindrücke. Die Abenteuer der antiken Heldensage werden mit den Lebenserfahrungen der Aufführenden verwebt mit all ihren Schwierigkeiten, Freuden, Vorlieben und Hoffnungen. Sie wollen selbständig sein, sie wollen Freundschaften leben, sie wollen sich mitteilen und auf der Bühne zeigen, was in ihnen steckt. So entstehen mit Hingabe und Freude die farbenfrohen und humorvollen Szenen ihrer eigenen Art von Odyssee. Uraufführung: 5. Juli 2014 Gallus Theater

3 Darsteller: Lena Abromeit Theresa Barth Elisabeth Baumgartl Anne Feldmann Tina Herchenröther Lea Knott Pascal Matthäus Tobias Metternich Leonie Queisser Elisabeth Richter Justus Schultz Antonia Vest und Jennifer Beutlich

4 Choreografie / Künstlerische Leitung: Jungyeon Kim, Hannah Dewor Musik / Komposition: Anka Hirsch Ausstattung: Martina Zirngast Animationsfilm: Maarten van der Glas Probenassistenz: Jennifer Beutlich, Dorsey Bushnell Licht- / Tontechnik: Frederik Freber Produktionsleitung: Franziska Baumgartl

6 Eine Art Odyssee ist ein Tanztheaterstück, das die Suche nach Heimkehr thematisiert. Hierbei werden Episoden aus Homers klassischem Epos mit den lebensweltlichen Erfahrungen der Darsteller verwoben. Die Inszenierung beginnt mit der Vorführung eines Animationsfilms, der mit Odyssee betitelt ist. Ästhetisch an den Präsentationsstil der Sechziger Jahre in Kino und Fernsehen angelehnt, werden dem Publikum im Filmvorspann die jugendlichen Darsteller als große Kinostars in ihren Rollen vorgestellt: Odysseus und seine Gefährten, Penelope, Poseidon, die Sirenen und Kirke. Eine Störung der Filmvorführung führt dazu, dass die Aufführung live auf der Bühne fortgesetzt wird. Andra moi ennepe, Mousa... Der Aufbruch zu einer abenteuerlichen Seefahrt zeigt sich nun in Tanz und Musik. Die folgenden farbenfrohen und einfallsreichen Szenen lassen die Zuschauer mitten ins Geschehen eintauchen: Die Gefahren des Meeres, das trickreiche Entkommen aus der Gefangenschaft des Zyklopen, die List gegen die verführerischen Gesänge der Sirenen. Im Verlauf des Stückes jedoch entfernt sich die Inszenierung von Homers ursprünglicher Vorlage, wobei die Darsteller sich ihrer altertümlichen Kostüme entledigen. Sie improvisieren spielerisch mit Requisiten, welche die antiken Götter kenntlich machen, die bei Homer immer wieder in das Schicksal der Sterblichen eingreifen: Zeus, Athene, Poseidon, Hermes...

7 Schließlich sieht das Publikum, wie die Darsteller anstelle des antikisierenden Bühnenbildes ein modernes, abstrakt-geometrisches Bodenmuster im Raum erzeugen. Sie erstellen dabei ihre eigenen Wege und die so dargestellte Topographie ihrer kollektiven und individuellen Lebenswelt wird zum Schauplatz ihrer tänzerischen Bewegungen. Danach präsentieren die Darsteller sich in Soli und Duetten, wobei sie das Publikum mit ihren ganz eigenen Bewegungsqualitäten, mit Konzentration und Präsenz zu erreichen suchen. Immer wieder werden während des Stückes Tonaufnahmen eingespielt, in denen die Darsteller von ihren persönlichen Erfahrungen, Ärgernissen, Ängsten oder auch ihrer ersten Liebe erzählen. Durch diese Bekenntnisse gewähren sie kleine, fensterhafte Einblicke in ihre Gefühlswelt. Die Aufführung endet mit der Vorführung eines weiteren Filmes, der als Abspann die Heimkehrenden bei ihren Aktivitäten im Alltag zeigt, zu denen sie nach Ende des Stückes auch wieder zurückkehren, um ihre Hauptrollen in einer anderen Art von Odyssee zu spielen.

9 !Beim Zuschauen vergaß ich völlig, dass die Darsteller gehandicapt sind; der Gedanke daran spielte einfach keine Rolle mehr.!die Aufführung sprühte vor Einfällen und humorvollen Details; besonders der Trickfilm am Anfang ist eine wunderbare Idee!!Jede Szene zog mich in ihren Bann und nahm mich mit auf eine Reise. Ein bewegendes Erlebnis.!Die Darsteller sind großartig! Ihr Tanz war beeindruckend, authentisch wild!

10 Im Rahmen der Produktion übernahmen Jungyeon Kim und Hannah Dewor, zwei Tanzkünstlerinnen die u.a. an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt studiert haben (MA Contemporary Dance Education), die künstlerische Leitung und entwickelten die Choreografie. Anka Hirsch komponierte Musik für die Inszenierung. Unter anderem integrierte sie Stimm- und Instrumentalaufnahmen der Darsteller in ihre Kompositionen. Maarten van der Glas, ein niederländischer Videokünstler, trug mit einem Animationsfilm, der die Darsteller in einem fantastischen Kontext der ursprünglichen Odyssee zeigt, zum Stück bei. Martina Zirngast war für die Gestaltung von Kostümen und Requisiten verantwortlich. Die technische Umsetzung von Beleuchtung und Ton führte Frederik Freber aus. Die Probenarbeit begleiteten Dorsey Bushnell und Jennifer Beutlich, die auch als Darstellerin auf der Bühne zu sehen ist.

12 Seit 2012 arbeiten die!barefeet Stars, eine Gruppe von Jugendlichen mit geistiger Behinderung aus dem Raum Frankfurt, in regelmäßig stattfindenden Workshops mit Hannah Dewor und Jungyeon Kim zusammen. Im Rahmen dieser Workshops lernen die Jugendlichen anhand von Bewegungs und Arbeitsformen des Zeitgenössischen Tanzes Möglichkeiten kennen, ihre körperlichen Grenzen auszuloten, Potenziale zu entdecken und diese für den Selbstausdruck zu nutzen. Betont wird dabei die Rolle des Einzelnen als Individuum und als Teil der Gruppe. Sowohl die Workshops als auch die aktuelle Produktion "Eine Art Odyssee werden von der Stiftung HandicapAid getragen.

13 Die Stiftung HandicapAid wurde im Jahre 2011 gegründet, um Menschen mit Behinderung und ihren Familien möglichst unbürokratisch und unmittelbar helfen und fördern zu können. Die Stiftung hat ihren Sitz in Frankfurt/Main und fördert überwiegend junge Menschen mit geistiger Behinderung im Rhein- Main-Gebiet. Zwei Schwerpunkte prägen die Förderung: 1. Die direkte und unmittelbare Hilfe für bedürftige Menschen mit Behinderung und ihre Familien (z.b. bei der Finanzierung von behindertengerechten Fahrzeugen, von Therapien und Familienhilfen). 2. Die Entwicklung und Durchführung eigener Projekte, die der Entfaltung und der Inklusion behinderter Jugendlicher dienen. Freitzeitgestaltung und kulturelle Förderung stehen hier im Mittelpunkt. Zu letzterem zählt seit 2012 das Tanzprojekt!BareFeet Stars in Frankfurt. Jugendliche mit Handicap beschäftigen sich unter professioneller Anleitung mit zeitgenössischen Tanzformen. Informationen unter

15 Eine Produktion von Stiftung HandicapAid HANDICAPAID Stiftung Zusammen Leben Gefördert mit Mitteln von Kulturamt Frankfurt am Main Fraport AG Mit Unterstützung durch Tanzlabor_21 Homburger Turngemeinde Gallus Theater Albrecht-Strohschein-Schule

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