Jungsauen die Prinzessinnen des Betriebes
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- Dominik Schreiber
- vor 8 Jahren
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1 Jungsauen die Prinzessinnen des Betriebes In Aufzucht und Eingliederung auf hohe Lebensleistung füttern Dr. Heinrich Kleine Klausing Gesellschaft für Tierernährung mbh
2 ... Praxisbilder Bedeutung? Maßnahmen?
3 Hochfruchtbare Sauen was bedeutet das für Jungsauenaufzucht?
4 Schweinehaltung im Mittelalter - Wahrheiten gestern, heute und morgen - Marcus Varro (70 v. Chr.) hat gesagt: Eine Sau kann soviel Ferkel werfen, wie sie Zitzen hat Petrus de Crescentiis (1493) hat gesagt: Was die Sau beim Ersten Wurf leistet, wird sie später nicht viel anders halten
5 Jungsauen füttern heißt...
6 Grundlegendes Ziel der Jungsauenaufzucht Aufbau einer optimalen Zuchtkondition Erfolgsfaktoren: Gezielter Aufbau des Fleischansatzes Körperfettreserven - im Rahmen der genetisch festgelegten Möglichkeiten - bestmöglich anlegen Ausbildung eines stabilen Fundamentes sicherstellen Futteraufnahmevermögen gezielt entwickeln Entwicklung der Fortpflanzungsorgane unterstützen Die Aufzucht der Jungsauen und ihre Eingliederung in den Sauenbestand ist gerade eine Frage des züchterischen Könnens und nicht eine Frage der kostengünstigsten Mast.
7 Jungsauen das Grundkapital in der Ferkelerzeugung Aufgabe der Jungsauenfütterung: Vorbereitung auf hohe Produktionsleistung Kondition (Mindestmaß an Körperfettreserven) aufbauen Energielieferant in Zeiten höchster Beanspruchung Fettsäuren: Bausteine/Transportmedien für lebensnotwendige Vitamine und Hormone Speicherorgan für Hormone (z.b. 17-beta-Östradiol wichtig für Follikelwachstum am Eierstock) Gerade Jung- und Erstlingssauen haben eine hohe Milchleistung bei begrenztem Futteraufnahmevermögen und säugen oft deutlich ab. häufige Folge: Rauscheprobleme und deutlich verringerte Konzeptionsrate
8 Erfolgsfaktor Nr. 1 Kondition der Sauen von Beginn der Aufzucht an gezielt steuern
9 gute Sauenkondition ist die halbe Miete So die Sauen in Konditionsklassen einordnen
10 Kondition bei Jungsauen wieviel mm ist gut? Wieviel mm RSP muss eine gut konditionierte Jungsau haben? Die Antwort kann nicht eine einzige Zahl sein, denn... die genetische Herkunft der Sau hat großen Einfluss! Letztendlich ist für jede Sauenherkunft eine separate, in der Praxis zu ermittelnde Kenngröße zu erstellen.... für Jungsauen zur 1. Belegung zunächst die Empfehlungen der Zuchtverbände und Zuchtunternehmen beachten Die generell empfohlenen Orientierungswerte lauten: 14, besser 16 bis 18 mm RSP-Dicke
11 Zielgrößen Gewicht und Alter in Aufzucht und Eingliederung 25 kg mit 70 Tagen 100 kg mit 180 Tagen 140 kg mit 230 Tagen 550 g LTZ bis zur Selektion 600 g LTZ bis zur Erstbelegung gut 420 g TZ im Flatdeck 700 g TZ Phase 25 bis 100 kg ca. 800 g TZ in Eingliederung
12 Die Phasen in der Aufzucht fruchtbarer Jungsauen Ferkelaufzucht Nicht maximale Tageszunahme sondern gleichmäßiges Wachstum aller Körperpartien sind das Ziel. Bei ad-lib-fütterung im Flatdeck Ferkelfutter mit mittleren Energiegehalt einsetzen (13,4 max. 13,8 MJ ME je kg). Jungsauenaufzucht Steuerung der Tageszunahme auf den im Zuchtziel definierten Optimalbereich. Tägliche Energiemengenzufuhr fütterungstechnisch steuern rationieren! Ad-lib-Fütterung schwierig, da Begrenzung der Energiezufuhr über Reduzierung des Energiegehaltes im Futter nur selten erfolgreich.
13 Die Phasen in der Aufzucht fruchtbarer Jungsauen Eingliederung Täglich MJ ME notwendig mind. 12,6 MJ ME je kg Futter. Spezielle Eingliederungsfutter sollen Fleischansatz begrenzen und Fettansatz fördern die Genetik kann aber nicht außer Kraft gesetzt werden. Und die Fütterungstechnik muss Verwendung separater Futtersorte ermöglichen.
14 Parameter der erfolgreichen Jungsauenintegration Jungsauen eingliedern : mind. 6 Wochen Eingliederungsphase Erstbelegung im dritten Oestrus mind kg Körpergewicht mind. 225 bis zu 240 Tage Alter mind. 14, besser 16 bis 18 mm Rückenspeckdicke (entsprechend der genetisch festgelegten Möglichkeiten!)
15 Spezielle Jungsaueneingliederungsfutter was macht Sinn, was ist zu beachten?? Anforderungen aus dem Zuchtbereich ca. 13,0 MJ ME; ca. 14,0 % Rohprotein; < 0,54 g Lysin je MJ ME Ziel: über Aminosäuremangel Speckansatz forcieren Anforderungen an ein Endmastfutter ab 90 kg nach DLG/GfE 12,6 13,0 MJ ME; 0,52 g Lysin je MJ ME 6,6 g Lysin je kg Ziel: ausreichende Versorgung mit Aminosäuren / Speckansatz vermeiden Besonderer Bedarf der Jungsauen in der Eingliederungsphase hoher Bedarf an Aminosäuren und höchstverfügbaren Peptiden, Vitaminen etc. bei aktiviertem Immunsystem (unspezifische Abwehr Makrophagen), Omega-3-Fettsäuren (Linolensäure (aufgeschlossene Leinsaat) bzw. EPA/DHA (Lachsöl)) Was ist als abgesichert festzuhalten?? mind. 40 MJ ME je Tag zum Speck anfüttern genug Energie im Futter! Rohprotein /Lysin??
16 Phasenfutter für weibliche Zuchtläufer und Jungsauen Gewichtsabschnitt, kg ME-Versorgung MJ/Tag ME MJ/kg ,4-13,8 * Mindestgehalte bei Zulage von mikrobieller Phytase im Futter ** pcv = praecaecal verdaulich abgeleitet aus Lysin (brutto) x 0,85 (Abschnitt kg) bzw. x 0,80 für die übrigen Gewichtsabschnitte Vitamingehalte beachten: u.a. Vitamin D3 zwischen 1000 und 2000 I.E. je kg (Ca- und P-Einlagerung in Knochen), Biotin mind. 200 mcg je kg (positiv für Klauenfestigkeit) Quelle: GfE 2006; eigene Berechnungen Protein g/kg Lysin g/kg ,0-12,5 pcv Lysin g/kg 10,4 11,4 Ca* g/kg verd. P* g/kg P* g/kg 7,5 3,3 5, , ,0 7,9 7,0 3,0 5, ,6-13, (Eingliederung) ,6-13, ,5 6,0 6,0 2,7 4,5 5,0 6,3 5,0 6,0 2,5 4,5 5,0
17 Jungsauen- und Sauenfütterung was ist wichtig? ausgewogene Jungsauenfütterung ist DIE entscheidende Vorbereitung auf eine hohe Lebensleistung ausgewogene Fütterung bedeutet: alle Nähr- und Wirkstoffe bedarfsgerecht zur Verfügung stellen UND das Verdauungssystem gezielt entwickeln Quelle der Nährstoffe ist ein wichtiger Erfolgsfaktor! Umsetzbare Energie kommt aus Stärke, Zucker, Fett, Protein UND Strukturkohlenhydraten. Bedeutung der Rohfaser BESSER: der Strukturkohlenhydrate NDF und ADF für die Entwicklung des Verdauungssystems und der Energieversorgung unbedingt beachten! Schweine können bis zu 30% ihres täglichen Energiebedarfs aus kurzkettigen Fettsäuren Produkte der Dickdarmfermentation decken! Dickdarmfermentation durch höhere Gehalte an fermentierbaren Strukturkohlenhydraten im Jungsauenfutter fördern und im Sauenfutter sichern!
18 Erfolgsfaktor Nr. 2 Darmperistaltik und Darmgesundheit durch Unterstützung der Dickdarmfermentation optimal gestalten
19 Rohfaser / Diätkomponenten - Funktionen im Verdauungstrakt - mechanische Wirkung: Sättigung (stärkere Füllung von Magen und Dam bei identischer Energieaufnahme) anregende Wirkung auf die Darmmotorik diätetische Wirkung Beschleunigung der Darmpassage durch schnellere Entleerung des Dünndarms in den Dickdarm (da Rohfaser im Dünndarm nicht verdaut werden kann) Quellvermögen und Wasserbindung - Kot trocknet nicht so aus, leichterer Kotabsatz - gleichmäßigere Darmpassage Sekretion von Verdauungssäften physikalisch / chemische Wirkung Bindung von Giften (z.b. Bakteriengiften; Endotoxinen) Verlagerung der N-Ausscheidung vom Harn in den Kot (bessere Stallluft) Wichtig: Das Schwein hat keinen Bedarf an Rohfaser; ein ausreichender Rohfasergehalt (besser gesagt: Gehalt quelliger, fermentierbarer Faser) ist wie eine Versicherung zu betrachten
20 Rohfaser / Diätkomponenten - die Folgen von Mangel an fermentierbarer Faser - Jungsauenaufzucht und Tragezeit: bei niedrigerer Futteraufnahme ggfls. unruhige Tiere langsamer Transport des Darmbreies; starker Wasserentzug im Dickdarm Gefahr der mangelnden Entwicklung der Dickdarmfermentation Gefahr der erhöhten Endotoxinanflutung ante und post partum sowie Säugezeit: Rückstau des Verdauungsbreies niedrigere Futteraufnahme Verstopfung; Verringerung des Wassergehaltes in der Digesta Erhöhung des Keim- und Endotoxingehaltes im Darm Erhöhung der Durchlässigkeit der Darmschleimhaut für Toxine Wichtig: Das Schwein hat keinen Bedarf an Rohfaser; ein ausreichender Rohfasergehalt (besser gesagt: Gehalt quelliger, fermentierbarer Faser) ist wie eine Versicherung zu betrachten
21 Gehalt an Strukturkohlenhydraten in wichtigen Futterkomponenten Futtermittel NDF ADF ADL Rohfaser g je kg Originalsubstanz Gerste Weizen Hafer Mais Sojaextraktionsschrot, dampferhitzt Weizenkleie Weizengrießkleie Lignocelluloseprodukt Zuckerrübenschnitzel Sojaschalen, druckhydrothermisch aufgeschlossen Leinmischung (Leinsaat, Weizen, Schnitzel; aufgeschlossen) Apfeltrester, entpektinisiert Stroh
22 Das sind aufgeschlossene Sojaschalen sind speziell in Europa nachhaltig hergestellte, hochwertige non GMO- Sojabohnenschalen, die mittels opticon druckhydrothermisch intensiv aufgeschlossen werden und dadurch ein sehr hohes Wasserbindevermögen und schnelles Quellvermögen aufweisen. werden aus den Sojabohnenschalen von gewonnen. werden im druckhydrothermischen Aufschlussprozess mit Oregano-Öl angereichert. Das Oregano-Öl wird tief in die aufgeschlossenen Faserstrukturen eingearbeitet und im Laufe des Verdauungsprozesses freigesetzt.
23 WHC - Index whc WHCmax. = (a+b)/c *100 = H2O/100 g DM a = Wasseraufnahme in 100 g Probenmaterial b = Feuchtigkeit in 100 g Probenmaterial c = TS in 100 g Probenmaterial
24 Vorteile aufgeschlossener Sojaschalen hohe Konzentration an (fermentierbarer) Rohfaser damit Sauenfutter alle Anforderungen erfüllt hohe Konzentration an bestens fermentierbaren Strukturkohlenhydraten (NDF und ADF) bringt zusätzliche Energie über kurzkettige Fettsäuren aus der Fermentation im Dickdarm sehr gute Dickdarmfermentation und hohes Wasserbindevermögen sichern beste Kotkonsistenz bei Sauen und Ferkel verringerte Endotoxinanflutung im Stoffwechsel während der Fermentation der Faserstrukturen im Dickdarm erfolgt eine zeitlich gestaffelte Freisetzung des eingebundenen Oregano-Öles, so dass die wirksamen Bestandteile (u.a. Cavacrol und Thymol) optimal wirken können ausgewogene Verdauung = optimierte Leistung
25 Effekt der opticon -Behandlung in aufgeschlossenen Sojaschalen
26 So aufgeschlossene Sojaschalen einsetzen Sauen laktierend: 2,0 6,0 % Sauen tragend: 4,0 12,0 % Jungsauen, Aufzucht: 2,0 5,0 % Jungsauen, Eingliederung: 3,0 10,0 % Ferkel, Absetzzeitraum: 2,0 3,5 % Ferkel, Aufzuchtzeitraum: 2,0 3,0 % Schweine, Vormast: 2,0 5,0 % Schweine, Mittel-/Endmast: 2,0 5,0 %
27 JS-Eingliederung mit FaserGold Weizenkleie
28 Zusammenfassung Fütterungsmaßnahmen in Aufzucht und Eingliederung auf die Zielgrößen anpassen: 25 kg mit 70 Tagen, 100 kg mit 180 Tagen, 140 kg mit 230 Tagen Im Rahmen der genetisch festgelegten Möglichkeiten Mindestmaß an Körperfettreserven aufbauen: in Eingliederung möglichst bis zu 4 mm Seitenspeckdicke (P2-Maß) auffüttern. Dickdarmfermentation durch gezielte Auswahl der Komponenten mit fermentierbaren Strukturkohlenhydraten im Aufzucht- und Eingliederungsfutter fördern. Ziele: Aufbau optimaler Zuchtkondition zur Erstbelegung, stabiles Fundament, sehr gutes Futteraufnahmevermögen, optimal ausgebildete Fortpflanzungsorgane.
29 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Quelle/Copyright: top agrar
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