Erfahrungsbericht. Auslandspraktikum

Transkript

1 Erfahrungsbericht Auslandspraktikum im St. Martini Kindergarten in Kapstadt, Südafrika Marlen van Aken Pädagogische Hochschule Weingarten Bachelor Elementarbildung (4. / 5. Semester) Praktikumszeitraum:

2 Vorbereitungen: In dem Studiengang Elementarbildung sind zwei Praktika vorgesehen, eins zwischen dem 1. und 2. Semester und das Zweite zwischen dem 4. und 5. Semester. Als gesagt wurde, dass wir das zweite Praktikum im Ausland absolvieren können, war für mich sofort klar, dass ich diese Chance nutzen muss. Also setzte ich mich an meinen Laptop und recherchierte nach Kindergärten auf der ganzen Welt. Für mich war es wichtig, dass der Kindergarten in einem englisch sprachigen Land ist, da ich mein Englisch verbessern wollte. Außerdem habe ich mich hauptsächlich an deutschen Kindergärten beworben, da es für mich wichtig war, sich ohne Sprachbarriere mit den Kindern auseinander setzen zu können. Von dem St. Martini Kindergarten in Kapstadt habe ich die erste Zusage bekommen. Darüber habe ich mich riesig gefreut, da es ein deutschsprachiger Kindergarten war und zentral in Kapstadt gelegen ist. Diesem Kindergarten habe ich dann direkt zugesagt. Der Kindergarten besteht aus 5 Gruppen, die dem Alter entsprechend aufgeteilt sind. Hasengruppe 3-4 Jahre alt, Bären- und Eisbärengruppe 4-5 Jahre und die Löwen- und Leopardengruppe mit 5-6 Jahre alten Kindern. In jeder Gruppe gibt es eine Gruppenleitung und eine Assistentin. Der deutsche Kindergarten soll auf die deutsche Schule in Kapstadt vorbereiten, weshalb die Sprachförderung ein wichtiger Bestandteil ist. Eine Kommilitonin hatte ebenfalls eine Zusage im St. Martini Kindergarten. So beschlossen wir uns gemeinsam um eine Unterkunft zu kümmern. Durch die Leitung des Kindergartens bekamen wir Kontakt zu einer deutschen Familie. Diese schrieben wir per an und fragten nach einem Zimmer. Die Familie hörte sich direkt sehr sympathisch an und wir waren sehr froh, dass wir dort für die Zeit im Praktikum wohnen durften. Die Familie hat in Camps Bay gewohnt, das 10 Minuten von unserem Kindergarten entfernt war. Außerdem musste der Flug gebucht werden. Dafür verglichen wir die Preise im Internet und ließen uns in einem Reisebüro beraten. Letztendlich buchten wir einen Flug mit Ethiopian Airlines um 800 Euro. Impfungen wurden nicht unbedingt benötigt. Ich habe nur Hepatitis A und B auffrischen lassen. Wir hatten zudem Malariaprophylaxe Tabletten dabei, die wir nach unserem Praktikum noch Reisen wollten (Krüger National Park). Informationen zum Stipendium: Ich habe mich für das PROMOS Stipendium beworben. Dies forderte ein Bewerbungsformular, Lebenslauf, Foto, Nachweis des Studienverlaufs (Noten),

3 Immatrikulationsbescheinigung, Motivationsschreiben auf Englisch und die Zusage des Praktikumsgebers. Als das alles abgegeben war, musste man warten. Da in unserem Semester viele Studierende ins Ausland gehen wollten und interessiert an einem Stipendium waren, wurde man nach einer gewissen Zeit zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Nach dem Bewerbungsgespräch bekam ich eine Zusage für das Stipendium in Höhe von Euro per zugeschickt. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Praktikum in Südafrika: Nach der Ankunft in Kapstadt suchten wir uns ein Taxi, um nach Camps Bay zu unserer Gastfamilie zu kommen. Das hat alles gut funktioniert und die Familie hat uns sehr herzlich aufgenommen. Wir hatten zwei Zimmer und das Badezimmer teilten wir uns mit den zwei Kindern der Familie. Mit Camps Bay hatten wir wirklich Glück, wir haben uns sicher gefühlt - was in Kapstadt sehr wichtig ist - die Lage war perfekt zu unserem Kindergarten und wir hatten einen wunderschönen Strand direkt vor der Haustür. Zu unserem Kindergarten sind wir mit dem öffentlichen Linienbus gefahren, dafür benötigt man nur eine MyCITI Card, die mit Geld aufgeladen werden muss. Es gab direkt vor dem Kindergarten eine Bushaltestelle. Als wir im Kindergarten angekommen sind, wurden wir auch sehr herzlich begrüßt und aufgenommen. Ich wurde der Hasengruppe (3-4 Jahre) zugeteilt. Sehr schnell waren wir in dem Tagesablauf integriert und halfen, wo wir nur konnten. Von 7.30 Uhr 8.30 Uhr war für die Hasengruppe die Ankunftszeit. Eltern hatten die Möglichkeit kurze Gespräche mit den Erzieherinnen zu führen und die Kinder hatten Freispielzeit. Um 8.30 Uhr 9.00 Uhr trafen sich alle Kinder der Gruppe im Morgenkreis. Ein Begrüßungslied wurde gesungen, zwei Kinder wurden als Helfer für den Tag bestimmt, die dann alle Kinder zählen durften und nach dem Wetter schauten. Danach wurden verschiedene Themen besprochen und meist wurde ein Angebot vorgestellt. Anschließend von 9.00 Uhr Uhr gab es dann Zeit für ein Angebot. Um wurde gemeinsam gefrühstückt. Wenn alle Kinder aufgegessen hatten, durften sie wieder nach draußen in den Garten zum Spielen. Um Uhr Uhr fand der Schlusskreis statt. Hierbei wurde eine Geschichte / Bilderbuch vorgelesen und anschließend das Schlusslied gesungen. Um Uhr Uhr konnten die Eltern ihre Kinder abholen. Für die Kinder, die bis Nachmittags im Kindergarten geblieben sind, gab es Mittagessen. Ab Uhr begann dann die Nachmittagsbetreuung mit einer Ruhephase von Uhr Uhr. In dieser Phase wurden verschiedene Angebote mit den Kindern durchgeführt. Außerdem bestand die Möglichkeit sein Kind als Schlafi anzumelden. Eine

4 kleine Gruppe von Kindern machte von Uhr Uhr einen Mittagschlaf. Nach Uhr durften die Kinder im Garten spielen, bis sie von ihren Eltern abgeholt wurden. Der Kindergarten legt ein großes Augenmerk auf die Sprachförderung. In der Hasengruppe hatten die Kinder einmal wöchentlich Kikus, welches ein Sprachförderungsprogramm ist. Die anderen vier Gruppen hatte zusätzlich noch Hören, Lauschen, Lernen und Xhosa einmal in der Woche. Zu den Angeboten in der Gruppe wurden noch weitere Aktivitäten angeboten, die von Eltern gewählt werden konnte (Flötenunterricht für Vorschulkinder in Gruppen von 5 Kindern, Tennis, Turnen mit Playball, Gymnastik, Tanzunterricht, Ballett, Fußball oder Cricket (nach Saison)). Außerdem gab es entwicklungsfördernde Angebote, durch welche die Kinder frühzeitig und individuell gefördert werden konnten (Logopäde, Krankengymnastik, Gesundheits- und Entwicklungstest). Während meiner Praktikumszeit wurde für die Erzieherinnen und für uns Praktikantinnen ein Trommelworkshop angeboten. Dafür kam dreimal ein professioneller Musiker in den Kindergarten. Dieser lehrte uns den Umgang mit einer Trommel, welche Möglichkeiten diese bietet, um mit Kindern arbeiten zu können und welche vielfältigen Lernmöglichkeiten daraus entstehen. Dies war sehr interessant und hat großen Spaß gemacht. Aufenthalt in Südafrika: Kapstadt hat sehr viel zu bieten. Es ist eine schöne Stadt mit den unterschiedlichsten Menschen, was es sehr interessant macht. Es war spannend zu sehen, wie viele verschiedene Kulturen und Sprachen aufeinander treffen. Wobei es schon auch erschreckend ist, wie dicht Arm und Reich nebeneinander leben. Die Landschaft ist wunderschön, der Tafelberg und die vielen atemberaubenden Strände. Es wurde uns also nie langweilig. Wir machten an den Wochenenden viele Ausflüge wie z.b. Kap der guten Hoffnung, Robben Island, Hermanus, Pinguin Kolonien, Kirstenbosch, Wein Touren, Township Touren, Paragliding, Reiten Der Tafelberg ist natürlich auch ein Highlight in Kapstadt. Der Lions Head ist ein kleinerer Berg vor dem Tafelberg und ist auf jeden Fall auch zu empfehlen. Es ist eine ca. einstündige Wanderung die eine atemberaubende Aussicht verspricht. An einem verlängerten Wochenende haben wir uns ein Auto gemietet und sind an die Westküste gefahren. Dort sind wir durch einen Nationalpark gefahren, haben die Landschaft genossen und waren sehr außergewöhnlich in einem Fischrestaurant direkt am Strand essen. Essen konnte man in Kapstadt auch sehr gut, es gab viele gemütliche Restaurants mit sehr gutem Essen. Außerdem kann in Kapstadt gut

5 geshoppt werden, in dem Einkaufszentrum an der Waterfront oder auch auf den vielzähligen Märkten. Der Bay Harbour Market in Hout Bay und der Neighbourgoods Market in Woodstock haben uns am besten gefallen. Das Nachtleben in Kapstadt hat ebenfalls viel zu bieten, es gibt sowohl viele gemütliche Bars als auch schickere Clubs mit Aussicht über Kapstadt. Allerdings sollte man darauf achten, dass man abends nicht mehr alleine rumläuft, sondern immer mit einem Taxi fährt, hierbei ist die Uber App hilfreich. Nach unserem Praktikum wollten wir unbedingt noch mehr von Südafrika sehen. So reisten wir mit dem Baz Bus von Kapstadt bis nach Johannesburg hoch. Dies ist ein Hop on Hop off Bus, man kann sich seine Route selber gestalten, kann diesen sehr spontan buchen und man trifft viele interessante, junge Leute. Wir machten sehr viele Stops auf der Gardenroute und erlebten dort viele tolle Sachen, wie z.b. Sandboarding, Canyoning, Kajak fahren, viele Wanderungen, Mountainbiking, Surfen oder einfach nur gemütliche Tage am Strand. Danach ging es weiter auf der Wildcoast. Dort lernten wir das wahre Afrika kennen, zuvor war alles noch sehr touristisch. Wir bekamen Einblicke in deren Kultur und Lebensweisen. Zum Abschluss unserer Reise machten wir eine Safari im Krüger Nationalpark, was sehr aufregend und beeindruckend war, wie nah man den wilden Tieren kommen kann. Fazit: Ergreift die Chance ein Praktikum im Ausland zu absolvieren! Es war sehr interessant die Arbeit im Kindergarten, die Kulturen, die Menschen und die verschiedenen Sprachen kennen zu lernen. Hiermit stimme ich zu, dass mein Erfahrungsbericht auf der Homepage des Akademischen Auslandsamtes/ International Office veröffentlicht werden darf.