Gedächtnis. Istvan Tiringer Institut für Verhaltenswissenschaften

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1 Gedächtnis Istvan Tiringer Institut für Verhaltenswissenschaften

2 Gedächtnisformen Expliziter Gedächtnisgebrauch: Gedächtnisspeicher, der Erinnerung an Fakten und Erfahrungen, die man bewusst wissen und»erklären«kann, enthält. Impliziter Expliziter Gedächtnisgebrauch: Gedächtnisspeicher, in dem Speicherung und Abruf von Informationen unabhängig von bewusster Erinnerung erfolgen. deklaratives Gedächtnis: Bewusstes Erinnern von Fakten und Ereignissen ( wir wissen, das wir es wissen ) prozedurales Gedächtnis: Merken von Fertigkeiten; Einprägung und Wiedergabe benötigen keine bewusste Aufmerksamkeit ( wir wissen etwas )

3 Überblick über Gedächtnisprozesse Enkodierung: Verarbeitung von Information zur Eingabe in das Gedächtnissystem, z. B. durch Herstellen eines Bedeutungszusammenhangs. Speicherung: Aufbewahrung der enkodierten Information über die Zeit. Abruf: Wiederauffinden gespeicherter Information im Gedächtnisspeicher.

4 Sensorisches Gedächtnis: unmittelbare, anfängliche Aufzeichnung von sensorischer Information im Gedächtnissystem. Arbeitsgedächtnis: Eine Gedächtnisressource für Aufgaben wie Schlussfolgern und Sprachverstehen Langzeitgedächtnis: relativ zeitüberdauernder und unbegrenzt aufnahmefähiger Speicher des Gedächtnissystems.

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6 Wie viel können Sie von dieser Szene erinnern? 1. Welches Werkzeug hält die Frau links am Boden 2. Was tut der mittlere Mann oben? 3. In der rechten unteren Ecke hält eine Frau einen Regenschirm. Zeigt der Knauf des Regenschirmes nach rechts oder nach links?

7 Sensorisches Gedächtnis Ikonisches Gedächtnis: kurzzeitiges sensorisches Gedächtnis für visuelle Eindrücke, ähnlich wie ein Schnappschuss oder ein Bild, das nur wenige Zehntelsekunden lang erinnert werden kann. Echoisches Gedächtnis: kurzzeitiges sensorisches Gedächtnis für akustische Stimuli; wenn die Aufmerksamkeit abgelenkt ist, können Worte oder Geräusche in einem Zeitfenster von 3 oder 4 Sekunden noch erinnert werden.

8 71VF XL53 B4W7

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10 Ikonisches Gedächtnis

11 Kurzzeitgedächtnis aktiviertes Gedächtnis, das einige Informationsinhalte für kurze Zeit festhält, (etwa 7 Ziffern einer Telefonnummer), um sie dann entweder abzuspeichern oder zu vergessen. Ein ähnliches Konzept ist das des Arbeitsgedächtnisses, bei dem jedoch der Schwerpunkt mehr auf der Verarbeitung der kurzfristig gespeicherten Information liegt. Chunking: Organisieren einzelner Items in handhabbare und/oder vertraute Einheiten; geschieht häufig automatisch.

12 Abruf aus dem Kurzzeitgedächtnis ohne Rehearsal

13 Langzeitgedächtnis: Enkodierung und Abruf Serieller Positionseffekt: Tendenz, sich am besten an die ersten (Primacy-Effekt) und letzten (Recency-Effekt) Punkte einer Liste zu erinnern.

14 Am Gedächtnis beteiligten Hirnstrukturen

15 Vier wichtige Gehirnstrukturen sind in das Gedächtnis involviert: Das Cerebellum, das wichtig ist für das prozedurale Gedächtnis, für Inhalte die durch Wiederholen erworben werden, und für Reaktionen beim klassischen Konditionieren. Das Striatum ist wahrscheinlich die Basis für Gewohnheitsbildung und für Reiz-Reaktions- Verbindungen. Der cerebrale Kortex, verantwortlich für das sensorische Gedächtnis und für die Assoziationen zwischen Sinneseindrücken. Die Amygdala und Hippokampus ist verantwortlich für das deklarative Gedächtnis von Fakten, Daten und Namen und Inhalte von emotionaler Bedeutung.

16 Gehirnregionen die eine hohe Aktivation bei der semantischen gegenüber der perzeptuellen Aufgabe aufweisen v. a. linker präfrontaler Kortex

17 Temporallappen-Hippokampus-System Das Temporallappen-Hippokampus-System ist verantwortlich für explizites Gedächtnis, assoziatives Zusammenbinden von Kontextreizen und Bündelung der aufgenommenen Information vor Ablage in den Kortexarealen.

18 Amnesien Anterograde Amnesie die Person nach einer Hirnschädigung keine neue Information behalten (lernen) und wiedergeben kann. Retrograde Amnesie die Person Ereignisse vor einer Hirnschädigung nicht erinnern kann.

19 8 cm Einschätzung des Arztes der Läsion von H. M. 1 2 Uncus Hippokampus 3 4 Hippokampus Hippokampal Gyrus (p. post.)

20 5 cm Verbesserte Version aufgrund von MRI Untersuchung 1 2 Entorhinal Kortex Amygdala 3 Entorhinal Kortex Hippokampus Kleine Läsionen Hippokampus

21 Trotz des völligen Verlustes von expliziten Behalten können nach beidseitiger Läsion des Hippokampus und darüber liegender Regionen, implizite Fertigkeiten gelernt und behalten werden. (z.b. Turms von Hanoi)

22 Anatomie der Konfabulation und Amnesie Konfabilation: Versagen eines vorbewussten Filters, das die kortikale Repräsentation eines aufkommenden Gedankens je nach seinem Bezug zur aktuellen Gegenwart anpasst; Versagen dieses Mechanismus führt zu spontanen Konfabulationen und Desorientiertheit mit Verkennen der aktuellen Gegenwart. Läsionen mit Amnesien temporal und Konfabulationen präfrontal und orbitofrontal lokalisiert sind.

23 Aktive kortikale Gebiete während beim Aneignung (dunkelblau) und Abruf (hellblau) von verbalen Informationen L Aneignung Abruf R

24 Strukturen im medialen temporalen Kortex, die in Gedächtnisprozessen Bedeutung haben (Rhesus-Affe) Perirhinal Kortex Parahippokampal Kortex Amygdala Hyppokampus Entorhinal Kortex

25 Gedächtnisarten. Hirnregionen, die für die verschiedene Formen von Lernen und Gedächtnis verantwortlich sind

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