INKLUSIVE SCHULE INKLUSIVER KINDERGARTEN Visionen und Realität
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- Christian Albrecht
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1 INKLUSIVE SCHULE INKLUSIVER KINDERGARTEN Visionen und Realität Das Beispiel Südtirol - Italien 03/12/2010
2 Man nehme 2 Kinder mit einer Beeinträchtigung, 2 Kinder mit einer Lernstörung, 2 Kinder mit Migrationshintergrund, und weitere zwei mit italienischer Muttersprache, dazu noch 12 Kinder, die zwar in der Norm, von ihren Kompetenzen, Fertigkeiten und Fähigkeiten her aber zufällig so unterschiedlich sind wie ein Dutzend Fingerabdrücke. Und siehe da: fertig ist die reale Klasse, wie wir sie kennen (Zitat aus einem Eintrag in der Lernplattform Integrative Didaktik II) 03/12/2010
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4 03/12/2010 Integration als von breiter Mehrheit getragene politische Entscheidung für das gesamte Staatsgebiet seit dem Jahr 1977 Vorausgegangen: Einführung der Einheitsmittelschule im Jahre 1962 Kaum ausgebautes Sonderschulsystem Integration als Anstoß für Schulentwicklung Überzeugung: das gemeinsame Lernen ist die beste Voraussetzung für alle Schüler, die allgemeine Schule der beste Förderort
5 Wo die Integration nicht Widerstand, sondern berufliches Interesse auslöst, wird die Schule kindgerechter und da haben endlich die Behinderten etwas für die sogenannten Normalen getan (Ludwig-Otto Roser; /12/2010
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8 Grundlegende Eckpfeiler Für Schüler/innen mit einer Beeinträchtigung: Uneingeschränktes und bedingungsloses Recht auf den Besuch der Grund- und Mittelschule des Einzugsgebietes, sowie der weiterführenden Schulen Recht auf die Zuweisung spezialisierter Lehrpersonen; diese sind gleichwertige Mitglieder der jeweiligen Klassenräte und Gremien auf Schulebene; der Klasse zugewiesen, um die Integration besser zu gewährleisten 03/12/2010
9 Ein auf jeden Schüler mit einer Beeinträchtigung abgestimmter Individueller Erziehungsplan mit individuellen Bewertungen Möglichkeit differenzierter Abschlüsse in der Oberstufe Die Feststellung der Beeinträchtigung erfolgt durch die Fachkräfte (Ärzte, Psychologen) der Gesundheitsbezirke Die Sicherstellung der notwendigen therapeutischen Maßnahmen durch die Gesundheitsbezirke 03/12/2010
10 Warum ein Individueller Erziehungsplan Wir haben in Italien Rahmenlehrpläne für die allgemeinen Schulen, aber keine spezifischen Lehrpläne für spezifische Behinderungsarten/ Störungsbilder Gleiche Diagnose bedeutet nicht gleichen Entwicklungsstand Down-Syndrom ist nicht gleich Down- Syndrom IEP s werden für alle Schüler/innen mit einer Funktionsdiagnose erstellt, manchmal auch nur bezogen auf spezifische Maßnahmen
11 Der IEP Der IEP ist eine Vereinbarung Eltern Schule SB zur Förderung einer Schülerin/eine Schülers mit einer Beeinträchtigung für einen bestimmtem Zeitraum in der Regel 1 Jahr Notwendig dazu, dass Ziele, Maßnahmen und Verantwortlichkeiten der verschiedenen Partner vereinbart, festgehalten und laufend überprüft werden
12 Klassenrat RRL Indiv. Erziehungspl. Jahresplan der Klasse
13 Interdisziplinäres Team
14 Reduzierung der Klassengrößen (in der Regel 20 Schüler/Klasse in integrierten Klassen mit max. 2 Schülern mit einer Beeinträchtigung) Die Zuweisung von Mitarbeiter/innen für Integration bei Schülern mit einer umfassenden Beeinträchtigung Die Ausstattung der Schulen mit spezifischen Materialien Die notwendigen baulichen Veränderungen Individuelle Begleitung und Beförderung 03/12/2010
15 Nicht: welches ist der beste Förderort für einen Schüler, sondern wie kann der Schüler in seiner Schule in seiner Lernentwicklung gut begleitet werden Wie muss der Unterricht gestaltet werden, damit auch Schüler mit einer Beeinträchtigung gewinnbringend daran teilhaben können Engagement, Ressourcen, Energien können/müssen auf die Umsetzung der gesetzlichen Bestimmungen und auf die Qualität der Integration gelegt werden 03/12/2010
16 Inklusiver Unterricht
17 Individualisierung des Lernens ist die oberste Leitvorstellung
18 Schüler sollen erfahren, dass auch ihr individuelles Lernniveau zum Unterrichtsgeschehen beiträgt und ihre individuelle Arbeit durch ein gemeinsames Thema verbunden ist! Heterogenität als Lernchance!
19 Individualisierter Unterricht
20 Es ist normal verschieden zu sein! Kein Unterricht an dem alle zur selben Zeit das gleiche Tun! Zwei Gruppen- Theorie Individuumszentrierter Ansatz
21 Seit jeher Verfechter der integrativen Beschulung Arbeitskreis Eltern Behinderter als Vorreiter, aber auch als Bündnispartner Eltern vielfach als kompetente Erziehungspartner für Kindergarten und Schule auch im Rahmen der Individuellen Erziehungspläne Gute Akzeptanz auch von Seiten von Eltern nicht behinderter Kinder 03/12/2010
22 Wie ist es möglich, dass im Gegensatz zu allen Erwartungen nicht die Schule sich verändert hat, um die Behinderten aufzunehmen, sondern die Aufnahme der Behinderten allmählich die Schule verändert? (Ludwig-Otto Roser, 1998) 03/12/2010
23 Was hat Integration bewegt Auf der Ebene der Lehrpersonen Auf der Ebene des Kindergartens, der Schule Auf der Ebene der gesellschaftlichen Bedingungen, der Normen und Werte und deren Auswirkungen auf das Bildungssystem 03/12/2010
24 Die Entwicklung der Rolle der Integrationslehrperson im Laufe der Jahrzehnte ILP war immer schon der Klasse zugewiesen, wurde aber nicht so wahrgenommen In erster Linie Stützlehrer für die Schüler mit einer Beeinträchtigung Zunehmende Einbindung in die gemeinsame Planung und Verantwortung In die gemeinsame Unterrichtsorganisation und Klassenführung Integrationskindergärtnerinnen und Integrationslehrpersonen als Fachkräfte 03/12/2010
25 Entwicklungen auf der Ebene der Regellehrpersonen Positive Erfahrungen und Erweiterung der eigenen Handlungskompetenz o Entwicklung der Einstellungen und Haltungen o Abbau von Ängsten o Mehr Sicherheit im Umgang mit Schülern und Schülerinnen mit einer Beeinträchtigung o Differenzierende Angebote o Sinnhaftigkeit der Integration für alle Schüler 03/12/2010
26 Wahrgenommene Schwierigkeiten Im Umgang mit Behinderung und Anderssein, eigene Unsicherheit > dafür bin ich nicht ausgebildet Im Umgang mit aggressiven Verhaltensweisen In der Differenzierung der Arbeitsaufträge für alle Schüler In der Zusammenarbeit mit Integrationslehrpersonen, im Klassenrat Mangelnde pädagogisch-diagnostische Kompetenz Mangelnde Ausbildung im Umgang mit der Heterogenität in der Klasse 03/12/2010 Inklusive Schule und inklusiver Kindergarten in Südtirol -
27 Entwicklungen auf der Ebene des Kindergartens, der Schule Kinder, Schüler/innen mit einer Beeinträchtigung gehören zum Alltagsbild von Kindergarten und Schule Verbesserung struktureller Bedingungen für alle: Zusätzliche Räumlichkeiten für individualisiertes und differenziertes Arbeiten Reichhaltiges Angebot an Lehr- und Lernmaterialien Zusätzliches Personal Positiver Aspekt im Bereich Soziales Lernen Vom Lernen im Gleichschritt zu offenen Unterrichtsformen Integrationslehrperson als Bereicherung im Unterricht 03/12/2010
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30 Von der Integration zur Inklusion 03/12/2010
31 Didaktische Autonomie die Schulen setzen die allgemeinen und spezifischen Ziele in Lernwege um, die das Recht aller Schüler und Schülerinnen auf Bildung und Erziehung gewährleisten. Sie erkennen und nutzen die Fähigkeiten jedes Einzelnen, indem sie alle zweckdienlichen Maßnahmen treffen, um den Bildungserfolg zu erreichen. (Art. 6, Abs 1) 03/12/2010
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33 Unterschiedlichkeit bedeutet Reichtum, denn daraus erwachsen beziehungsreiche Lernsituationen, die zu größerem, individuellem und gemeinsamen Lerngewinn führen. Das Konzept der inklusiven Bildung erkennt in der Vielfalt menschlicher Ausdrucksformen einen besonderen Wert. 03/12/2010
34 03/12/2010 Inklusive Schule und inklusiver Kindergarten in Südtirol - Edith Brugger-Paggi
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36 03/12/2010 Inklusive Schule und inklusiver Kindergarten in Südtirol - Edith Brugger-Paggi
37 03/12/2010 Inklusive Schule und inklusiver Kindergarten in Südtirol - Edith Brugger-Paggi
38 Die Schule baut durch einen auf dem Grundgedanken der Inklusion beruhenden Unterricht die Haltung auf, Unterschiede der Personen und Kulturen als Bereicherung zu verstehen und dem Anderssein mit Respekt und Offenheit zu begegnen. Im Mittelpunkt aller Bildungstätigkeiten stehen die Kinder und Jugendlichen in ihrer Einzigartigkeit... Dabei spielen die Individualisierung und Personalisierung der Lernprozesse eine bedeutsame Rolle Dies geschieht nicht durch Separierung, sondern durch persönliche Wahlmöglichkeiten und differenzierte Förderung im gemeinsamen Unterricht 03/12/2010
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40 Inklusion in der Oberstufe Seit 1987 gesetzlich verankert Freie Wahl der Oberschule ohne Bindung an Notendurchschnitt bzw. Schweregrad der Beeinträchtigung Möglichkeit differenzierter Abschlüsse
41 03/12/2010 Inklusive Schule und inklusiver Kindergarten in Südtirol - Edith Brugger-Paggi
42 Es besteht im Team ein gemeinsames Unterrichtskonzept Alle Lehrpersonen und pädagogischen Fachkräfte fühlen sich für alle Kinder/Schüler/innen verantwortlich Es bestehen im Team konkrete Kompetenzen im Erkennen individueller Bedürfnisse Die Teammitglieder verfügen über Wissen auf unterschiedliche Bedürfnisse und Kompetenzen angemessen zu reagieren Diese Kompetenzen werden ausgetauscht und führen zu einer erhöhten Professionalität bei allen Teammitgliedern 03/12/2010
43 Es gibt für alle Kinder/Schüler/innen die Möglichkeit Aufgaben zu bewältigen, die ihrem jeweiligen Entwicklungsstand entsprechen Allen Kindern werden Entwicklungen zugetraut An alle Kinder werden hohe Erwartungen gestellt Man ist bemüht, die Barrieren für Lernen und Teilhabe für alle Kinder, Schüler/innen zu beseitigen (s.a. Index für Inklusion). rp83100.htm 03/12/2010
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47 Schlüsselfigur und Garant für die Umsetzung einer inklusiven Schule Wie: Durch die Entwicklung einer gemeinsamen Vision im Schulprogramm und im Unterricht Durch Wertschätzung Durch die Schaffung eines kooperationsfördernden Klimas in der Schule 03/12/2010
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49 Durch die Gestaltung der Rahmenbedingungen Raumgestaltung und Raumnutzung Unterrichtszeiten Lernzeiten Zeitstrukturen für Planung und Gespräche Materialien optimalen Einsatz des Personals Fort- und Weiterbildung 03/12/2010
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52 Auch in einer inklusiven Schule wird es weiterhin besondere Rechte und Maßnahmen für Schüler mit einer Beeinträchtigung geben Schulen vorbereiten, aber nicht warten bis alles perfekt ist; auch der normale UNTERRICHT IST NICHT IMMER PERFEKT Von den guten Beispielen ausgehen: Machbarkeit überzeugend weitergeben s.a. Jakob-Muth-Preis Unterstützungsmaßnahmen zugestehen, sie nicht als Bedingung setzen Integrationslehrpersonen als Teil des Lehrerkollegiums 03/12/2010
53 Ausbildung aller Lehrpersonen in Richtung inklusive Schule, inklusiver Unterricht Rolle der Schulführungskräfte Kontinuierliche Weiterbildung und Begleitung auf Schulebene Nutzung der bestehenden Kompetenzen; inklusive Unterstützungssysteme Auf verschiedenen Ebene parallel arbeiten 03/12/2010
54 Inklusive Pädagogik ist eine Zu-Mutung ich mute allen Kindern Begabungen zu Ich mute allen pädagogischen Fachkräften, aber auch den Verwaltern und Gesetzgebern Kreativität zu, um sich auf dieses Konzept einzulassen 03/12/2010
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