Abfahrkontrolle am Motorrad

Transkript

1 Abfahrkontrolle am Motorrad

2 Was man vor der Prüfung wissen sollte! Flüssigkeitsstände: Vor der Kontrolle des Ölstandes: Fahrzeug auf den Hauptständer stellen, wenn vorhanden ansonsten gerade hinstellen und der Füllstand sollte dann ablesbar sein. Zur Not mit einem Helfer das Motorrad gerade hinstellen und der zweite kontrolliert dann.

3 Schauglas zur Ölstandskontrolle Öl sollte sich zwischen Minimum (1.) und Maximum(2.)befinden! Kontrolle mit Ölmessstab: Kontrolle: Messstab(1) herausschrauben und säubern und anschließend wieder einschrauben und erneut herausschrauben und der Füllstand muss zwischen min (2) und max. (3). sich befinden (Ölmessstab nicht hochhalten sonst wird der Wert verfälscht) Nachfüllen gemäß Betriebsanleitung!

4 Kühlwasser dient zur Kühlung des Motors und schützt vor Überhitzung und somit Schäden am Motor! 60 % Frostschutzmittel und 40 % Wasser Nur unter 50 Celsius öffnen (Verbrühungsgefahr!) Füllstand immer zwischen Min und Max (Nur Frostschutz nachfüllen) Luftgekühlte Motoren können aber auch noch zusätzlich einen Ölkühler besitzen. Wichtig ist: das alle Leitungen und Anschlüsse dicht sind und fest sitzen. Dass die Kühllamellen nicht verbogen oder Verdreckt sind!

5 Entweder kann man den Füllstand durch ein Schauglas kontrollieren oder wenn vorhanden den Kühlerverschlussdeckel abschrauben. Da sollte der Füllstand allerdings bis zu 1cm unter der Oberkante des Kühlers liegen. Bei Luftgekühlten Motoren müssen die Kühlrippen sauber sein! Behälter für die Bremsflüssigkeit Hinterradbremse

6 Vorderradbremse Füllstand zwischen min und max. oder nicht unter LOWER! Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch und muss daher alle zwei Jahre gewechselt werden. Niemals nachfüllen! Immer eine Fachwerkstatt aufsuchen um die Ursache zu finden! Nicht mehr fahren! Bremse kann versagen! Ursachen können sein: Verschlissene Bremsbeläge, Bremsscheiben oder Bremstrommeln Undichte Leitungen und Anschlüsse Defekter Behälter Bremszylinder undicht Deshalb auch immer gleich die Leitungen auf Dichtheit oder Ausbeulungen kontrollieren!

7 Kraftstofftank: Man sollte zu Beginn einer jeden Ausfahrt voll tanken und auch wenn man über Winter das Motorrad stehen lässt. ( Rostbildung) Ansonsten kann man bei jedem Tanken den Tageskilometerzähler auf 0 stellen, damit man sich in etwa ausrechnen kann wie viele km man gefahren ist und wie viel Kraftstoff einem noch bleibt um bis ans Ziel zu kommen. Natürlich verfügen viele Motorräder schon über eine Kraftstoffanzeige in den Armaturen.

8 Elektrische Anlagen: Batterie: Leuchtet bei Reserve auf (in der Regel hat man dann noch 3 ltr.) Zustand kontrollieren (Undichtigkeiten, Anschlüsse müssen fest sein) Sie muss in der Haltung fest sein und sich nicht bewegen lassen. Reihenfolge beim Fremdstart: Plus an die leere Batterie und dann an am anderen Fahrzeug an plus anschließen und dann Minus vom Stromgebenden Fahrzeug an die leere Batterie anschließen und dann den Motor des Stromgebenden Fahrzeugs starten und dann das eigene Fahrzeug starten. In umgekehrter Reihenfolge die Fremdstartkabel entfernen. Merke: MINUS NIE ALLEIN! Motoräder mit Kickstarter brauchen das nicht! Beleuchtung: Kontrolle der Beleuchtung/ Hupe. Alles durchschalten und überprüfen!

9 Standlicht Abblendlicht Fernlicht, Lichthupe Hupe Blinker Warnblinklicht (meist nur bei neueren Fahrzeugen ) Rückstrahler Kennzeichenbeleuchtung Bremslicht Vorderrad und Hinterradbremse Es muss alles funktionieren und die Reflektoren dürfen nicht blind sein! Hauptscheinwerfer einstellen: Das Motorrad muss so aufgestellt werden das der Abstand vom Scheinwerfer zur Wand 5 Meter beträgt. Dabei sollte das Bike im rechten Winkel zur Wand stehen. Auf der Wand kann nun die Achse senkrecht aufgezeichnet werden. Eine Person sollte sich nun auf dem Motorrad befinden und es halten, es darf nicht auf dem Hauptständer stehen. Mit dem Bandmaß ist der Abstand vom Boden bis zur Mitte des Scheinwerfers festzustellen. Dieser Abstand wird nun auf die Wand entlang, der eingezeichneten senkrechten Achse übertragen und mit einem horizontalen Strich markiert. Unterhalb des ersten horizontalen Strichs ist 5 cm weiter darunter ein weiterer

10 waagerechter Strich zu ziehen. Beim jetzigen einschalten des Abblendlichtes sollte die Hell Dunkel Grenze genau auf dem unterem horizontalem Strich liegen. Schaltet man um auf Fernlicht, muss sich der hellste Punkt des Lichtstrahles auf der oberen Markierung befinden, genau dort, wo sich horizontale und vertikale Achse sich treffen. Sicherungen: In der Regel werden Schmelzsicherungen verwendet.

11 Hauptsächlich befinden sie sich unter der Sitzbank oder in einem extra Sicherungsbehälter. Häufig mit der Aufschrift: FUSE! Bei Ausfall von elektrischen Verbrauchern zuerst die Sicherungen kontrollieren, bevor man z.b. eine Glühlampe wechselt Näheres findet man aber immer in der Betriebsanleitung.

12 Luftfilter: Wenn er verschmutzt ist erhöht sich der Kraftstoffverbrauch und ist ebenfalls feststellbar durch schwarzen Auspuffqualm Wechseln lassen in der Werkstatt gemäß Serviceplan Befindet sich meistens unter der Sitzbank oder außerhalb des Motors mit oder ohne einem Gehäuse

13 Die wichtigsten Kontrolllampen benennen können: Blinkleuchten Fernlicht (Blinklichthebel zum Lenkrad hin ziehen) Diese Kontrolllampen müssen nach dem Starten des Motors erlöschen: Ladestromkontrollleuchte, Strom wird von der Batterie entnommen und oder der Generator (Lichtmaschine) arbeitet nicht (Keilriemen oder Kabel defekt) wenn sie während der Fahrt aufleuchtet, sofort anhalten und Motor abstellen. Werkstatt aufsuchen! Öldruckwarnleuchte (leuchtet auf, wenn zu wenig Öl im Motor ist oder die Ölpumpe kann keinen Druck aufbauen weil sie selbst

14 defekt ist) ANHALTEN UND MOTOR SOFORT ABSTELLEN!!! Kühlmitteltemperaturwarnleuchte falls vorhanden, leuchtet bei über 100 Celsius auf, Fahrzeug sofort anhalten und Motor abstellen! Kühlmittelstand kontrollieren! (Achtung Behälter nicht öffnen!) Es gibt aber auch Ölthermometer die am Motor angeschraubt sind. Allgemein müssen bei betätigen der Zündung alle Kontrolllampen eine Sekunde lang aufleuchten, damit man weiß ob alle funktionieren. Die Kontrolllampen müssen nicht immer als Symbol dargestellt sein, sie sind dann eine einfache Leuchten mit der jeweiligen Farbe.

15 Räder und Bereifung: Profiltiefe min. 1,6 mm, mehr ist besser. Kleinkrafträder benötigen nur 1mm. Aber wir empfehlen mind. 2mm Beachte die Indikatoren: An der Seite des Reifens steht TWI und zwischen den Hauptprofilrillen findet man diese Erhebung, die 1,6 mm hoch ist, und bis zu dieser Markierung kann der Reifen abgefahren werden! Sichtprüfung auf Beschädigungen wie Beulen, Risse in der Seitenflanke die durch Alterung des Reifens entstehen, keine Fremdkörper wie Schrauben, Nägel und oder Scherben im Profil oder an der Seitenflanke des Reifens Luftdruck der Beladung des Fahrzeugs anpassen Sichtprüfung zum Luftdruck des Reifens (beult er unten stark aus, wie z.b. ein platter Fahrradreifen, den Luftdruck mittels eines Manometers das es an jeder Tankstelle oder in allen Werkstätten gibt prüfen und

16 erforderlichenfalls Luft aufpumpen. Kontrolle auf Fremdkörper durchführen, da ein Reifen meistens nicht von alleine den Druck verliert.) Kontrolle nur am kalten Reifen durchführen. (5 Kilometer Fahrstrecke) Laufrichtungspfeile beachten.(werden gerne mal falsch montiert) Luftdruckwerte stehen auf der Tabelle an der Hinterradschwinge, oder Kettenschutz und in der Betriebsanleitung. Am besten wöchentlich kontrollieren! Reifengröße: Reifenbezeichnung am Reifen muss für das Fahrzeug genehmigt sein und mit dem Eintrag in der Zulassungsbescheinigung Teil I übereinstimmen. Reifenbezeichnungen erklären können Alter des Reifens nicht vergessen (5 bis 6 Jahre sagt man) DOT Kennzeichnung

17 Im Zuge der Entwicklung haben sich verschiedene Arten von Bezeichnungen der Reifengrößen herausgebildet. Konventionelle Bezeichnungsweise in Zoll: z.b.: , , H, V Millimetrische Niederquerschnitt Bezeichnung z.b.: 110/90 18, 130/80 18, 110/90 19 Weitere Kennzeichnungen Die Beschriftungen auf den Seitenwänden müssen aufgrund gesetzlicher Forderungen verschiedener Länder angebracht werden. Reifenkenndaten in englischer Sprache, z. B. Load (Tragfähigkeit) in lbs, inflation pressure (Luftdruck) in psi, gelten nur für Länder, in denen Gesetzesvorschriften nach dem DOT Standard gültig sind.

18 DOT Nummer DOT steht für das amerikanische ''Department of Transportation''. Die DOT Nummer auf der Reifenflanke besagt nicht nur, dass der Reifen den US Bestimmungen entspricht. Seit dem werden die Bauwoche und das Baujahr eines Reifens vierstellig festgehalten. Das bedeutet, dass die letzten vier Ziffern der DOT Nummer Bauwoche und Baujahr des Reifens vorgeben: "2906" bedeutet also die 29. Woche Ventilkappe: Niemals ohne: Die fest sitzende Ventilkappe verhindert, dass es bei hohem Tempo zu plötzlichem Druckverlust kommt, weil die einwirkenden Fliehkräfte das Ventil öffnen. Einfahren: Die Oberfläche eines fabrikneuen Reifens ist sehr glatt und muss erst aufgeraut werden, um seine Haftungsqualitäten entfalten zu können. Ein kontrolliertes Einfahren der gesamten Lauffläche ist deshalb unerlässlich. Wichtig!: Den Reifen vor Öl,Fetten, Farben und Kraftstoffen fern halten! Diese Materialien greifen den Reifen an und führen zu Reifenschäden! Bei Stilllegung des Motorrades im Winter: Reifen entlasten oder Die Radstellung von Zeit zu Zeit ändern, damit sich der Reifen nicht kaputt steht! Prüfen der Felgen auf Beschädigung:

19 Auf Dellen und Risse achten, Felge darf nicht beschädigt sein (kleine Kratzer oder Kanten sind unbedenklich) Fester Sitz der Steckachsen und der Verschraubungen. Kein Spiel in den Lagern zulässig! Prüfen: Rad entlasten (Hauptständer) und dann mit beiden Händen (gegenüber liegend) am Rad wackeln ob sich was bewegt!

20 Speichen: Speichen sollten auf jeden Fall geprüft werden, denn neue Räder werden maschinell eingespeicht. Mit der Klangprobe (antippen der Speiche mit z.b. Schraubenschlüssel) kann man gut einen hohen oder niedrigen Ton erkennen, wobei bei einem niedrigen/dumpfen Ton die Speiche locker ist und mit Gefühl nachgezogen werden sollte. Schwingenlager kontrollieren: Hinterrad entlasten und an der Schwinge mit zwei Händen anfassen und nach links und rechts bewegen.es darf kein Spiel vorhanden sein!

21 Lenkkopflager kontrollieren: Die Maschine wird auf den Hauptständer gestellt oder falls keiner vorhanden ist so aufgebockt, dass beim Herabdrücken des Hecks vom Helfer das Vorderrad frei steht. Nun werden die Gabelenden umfasst, die Gabel vor und zurück, sowie nach

22 rechts und links bewegt. Ist Lagerspiel spürbar, hakelt sie oder ist zum Einschlagen sogar Kraftanstrengung nötig, ist es ein sicheres Zeichen dafür, dass das Lager verschlissen ist. Lenkradschloss und Parkfertiges abstellen: Das Lenkradschloss abschliessen Parkfertiges abstellen nach der Fahrt bedeutet: Bremsen und Kupplung: Eventuell Gang einlegen Lenker zum Fahrbahnrand einlenken dabei (wenn möglich) Immer bergseitig abstellen und auf festen Untergrund achten! Bremsflüssigkeitsstand kontrollieren Bremsbeläge kontrollieren (Verschleiß Markierung zeigen können) Bremsscheiben auf Riefen und Abnutzung kontrollieren (Mindestdicke) Verschleiß anzeige bei Trommelbremsen, Nachstellung und Gestänge kontrollieren Bremsschläuche auf Beulen und Risse und Dichtigkeit überprüfen Wichtig!: Die Bremshebel müssen einen spürbaren Wiederstand aufbauen Spiele an den Hebeln maximal: Kupplung o,5mm Handbremse 1,0 cm Fußbremse 2,0 cm Telegabel:

23 Telegabel darf nicht verölt sein (Simmerringe) und sonst auch keine Beschädigungen aufweisen! Antrieb: Kettenspannung bei belastetem Motorrad, Kettendurchhang max mm (Betriebsanleitung beachten, Gelände Motorräder meist höher) Kontrolle der Kettenräder (Sägezahn, abgebrochene Zähne, Markierung wenn vorhanden)

24 Richtiger Sitz des Kettenschlosses (nur A1) Verschleiß der Kette zeigen können (am hinteren Ritzel darf die Kette sich nur so weit wegziehen lassen, dass man zwischen Kette und Ritzel durchschauen könnte) Schmierung der Kette Bei Kardanantrieb, Ölstand

25 Die Kette: Je nach Typ ist der Kettendurchhang unterschiedlich groß meistens jedoch 2cm bis zu 3 cm. So geht's: Kette spannen

26 Nur eine gespannte Kette ist eine gute Kette. Hier sehen Sie, wie's geht Schritt 1: Zuerst für sicheren Stand der Maschine sorgen. Bei Motorrädern ohne Hauptständer den ersten Gang einlegen. Hinterachse immer an der Achsmutter gegen den Uhrzeigersinn lösen, nicht abschrauben. Zuvor ggf. Splint entfernen. Schritt 2: Es gibt verschiedene Kettenspanner Typen, prinzipiell sorgen sie aber immer dafür, dass das Rad nach hinten verschoben und damit die Kette gespannt wird. Kontermuttern lösen, dann mit Hilfe der Einstellschrauben auf beiden Seiten gleichmäßig die Achse verschieben.

27 Schritt 3: Der Kettendurchhang ist das Maß, das es einzustellen gilt. Gemessen wird an der strammsten Stelle (Hinterrad zur Kontrolle drehen) in der Mitte des unteren Kettenstrangs. Der korrekte Einstellwert steht im Fahrerhandbuch. Das verrät auch, ob im ein oder ausgefederten Zustand gemessen wird. Beim Einfedern verringert sich der Kettendurchhang zwangsläufig. Daher nicht wundern, wenn einem die Kette im entlasteten Zustand ggf. zu locker vorkommt.

28 Schritt 4: Damit das Hinterrad nicht schief sitzt, müssen die Einstellschrauben des Kettenspanners absolut gleichmäßig angezogen werden. Am besten in Sechstelumdrehungs Schritten vorgehen. Auf der Schwinge oder dem Spanner sind Markierungen angebracht, die die genaue Kontrolle ermöglichen. Die Bezugspunkte auf der Achsaufnahme müssen beidseitig auf die gleiche Markierung zeigen.

29 Schritt 5: Nach dem Festziehen der Achsmutter den Kettendurchhang nochmals an mehreren Stellen kontrollieren. Sollte sich die korrekt gespannte Kette einfach vom Kettenrad abheben lassen oder sind Haifischzähne sichtbar, hilft nichts mehr der komplette (!) Kettensatz ist austauschreif. Wenn keine Einstellwerte vorliegen, gilt als Faustregel: Im voll eingefederten Zustand muss noch minimal Spiel vorhanden sein. Eine zu stramm gespannte Kette ist mindestens genauso schlimm wie eine zu lose Kette..

30 Schritt 6: Zum Schluss die Einstellschrauben auf beiden Seiten nochmals leicht nachziehen und danach die Kontermuttern festziehen. Nicht wundern, wenn die ganze Sache nicht auf Anhieb klappt. Kette spannen hat viel mit Gefühl und Übung zu tun. Oft klappt s erst im zweiten oder dritten Versuch.

31 Schieber: Der Verstellmechanismus sitzt in einer in die Schwingenenden gefrästen Führung. Einfach Exzenter: Bei dieser Ausführung ist eine Exzenterscheibe mit

32 Einkerbungen der Versteller. Edel Exzenter: Sehr aufwendige Lösung für einfachste Einstellung. Solche Teile beweisen Detail Liebe.

33 Werkzeug: Meist genügt schon das Bordwerkzeug, um die Kette spannen zu können: eine Zange (Splint), ein Radmutternschlüssel (ggf. mit Verlängerung) sowie zwei kleine Ring /Maulschlüssel für die Konter und Einstellschrauben. Bremsbelagstärke prüfen:

34 Weil die Inspektionsintervalle in den letzten Jahren weiter gestreckt wurden, sollte man selbst seinen Bremsbelägen die entsprechende Aufmerksamkeit schenken. Ein normaler Bremsbelag ist nur etwas größer als eine Streichholzschachtel und nur wenige Millimeter dick. Er verrichtet seine Arbeit weitgehend im Dunkel des Bremssattels und braucht deswegen von Zeit zu Zeit etwas Aufmerksamkeit. Wenn es von der Bremse her schrabbelt und raspelt, ist es schon zu spät: Dann bremst Eisen auf Eisen, der Bremsbelag ist abgefahren, völlig verschlissen, und die metallene Trägerplatte des Bremsklotzes drückt laut und unüberhörbar auf die Bremsscheibe. Glück hat, wer dann noch rechtzeitig zum Stehen kommt und die Bremsscheibe dabei nicht zugrunde gerichtet hat: Unfall vermieden, 250 Euro für neue Bremsscheiben gespart. Bei größeren Bremsbelägen sind häufig mehrere Nuten eingefräst. Das verhindert zusätzliche Verspannungen im Material. Zum besseren Verständnis: Beim Betätigen des Bremshebels wird vom Kolben im Hauptbremszylinder ein Druck in der Bremsflüssigkeit aufgebaut, der auf die Kolben im Bremssattel ("Bremskolben") übertragen wird. Dadurch fahren die Bremskolben aus ihren Bohrungen und pressen die Bremsbeläge gegen die sich drehende Bremsscheibe. Die Reibung zwischen Belag und Scheibe bremst das Rad ab. Weil dabei die Oberfläche der Bremsscheibe über den Bremsbelag rutscht, verschleißt beides, die Bremsscheibe weniger, der Bremsbelag dafür umso mehr. Als Faustformel gilt: Bei normaler Belastung hält ein Bremsbelag ungefähr bis Kilometer, die Bremsscheibe etwa die dreifache Distanz, dann ist auch

35 sie verschlissen und muss erneuert werden. In den Wartungsvorschriften aller Hersteller findet sich der Posten "Bremsbeläge prüfen" bei jeder kleinen und großen Inspektion. Weil die Inspektionsintervalle in den letzten Jahren weiter gestreckt wurden und manche modernen Motorräder nur noch alle Kilometer in die Werkstatt müssen, sollte man selbst seinen Bremsbelägen die entsprechende Aufmerksamkeit schenken. So wird's gemacht So sieht es aus, wenn ein Bremsbelag verschlissen ist (links) und ausgetauscht werden muss. Daneben ein neuer Belag. Regelmäßig nachsehen, ob der Belag noch ausreichend dick ist: Er muss noch deutlich stärker sein als ein Millimeter! Ein neuer Bremsbelag ist fünf bis acht Millimeter dick. Kontrollieren Sie vor allen Dingen rechtzeitig, bevor Sie zu einer längeren Ausfahrt aufbrechen, die Dicke der Bremsbeläge vorne und hinten: Ein plötzlich auftretendes "Schrappschrapp" vom Rad ist bei einer Passabfahrt nicht nur peinlich, sondern auch gefährlich! Wie schaut man nun "fachlich richtig" nach dem Zustand der Bremsbeläge, wie kann man ihre Dicke feststellen? Ausbauen und messen ist meist zu umständlich und wird auch in keiner Werkstatt so gemacht. Man muss einfach das richtige "Augenmaß" haben es ist nicht schwer, einen Millimeter von fünf zu unterscheiden. Der Bremsbelag ist auf einer Trägerplatte befestigt, meistens geklebt und zusätzlich unter hohem Druck aufgepresst.

36 Bei Einzelbelägen auf sehr großen Trägerplatten gibt es meist keine Verschleißmarkierungen. Da hilft nur Augenmaß. Wie bereits erwähnt, verrichten die Bremsbeläge ihre Arbeit im Dunkel des Bremssattels. Deswegen braucht man zunächst etwas Licht, um die Belagstärke kontrollieren zu können: Leuchtet man mit einer Taschenlampe an der Bremsscheibe entlang, ist der Bremsklotz zu sehen. Der Bremsbelag ist etwas kleiner als die zirka drei Millimeter dicke Trägerplatte aus Metall. Zwischen dieser und der Bremsscheibe muss noch mehr als ein Millimeter sein, das ist der Bremsbelag. Die meisten Bremsbeläge sind mit Verschleißmarkierungen versehen. Die unten stehenden Fotos zeigen die gebräuchlichsten. Ein Tipp für alle, die kein gutes Gefühl für Maße haben und auch keine Verschleißmarkierungen an den Bremsklötzen ihrer Maschine erkennen können: Ein Streichholz ist zirka 1,5 Millimeter dick. Dieses muss zwischen die Bremsbelag Trägerplatte und die Bremsscheibe geschoben werden können: Passt es und ist auch rechts und links noch genügend "Luft", ist der Bremsbelag noch ausreichend dick. Passt es nicht, ist der Bremsbelag schon so dünn ("abgefahren"), dass die Bremsklötze schleunigst gewechselt werden müssen.

37 Bremsscheiben: Bremsscheiben weisen oft Riefen und Vertiefungen auf. Die Mindestdicke sollte jedoch mehr als 3,5 mm betragen! Bei tiefen Riefen und sogar rissen: Fahrzeug stehen lassen!!! Angelaufene Bremsscheiben zeugen von hohen thermischen Belastungen.

38 Trommelbremsen: Ältere Modelle sind hinten noch mit Bremstrommeln ausgerüstet. Hier ist die Kontrolle einfach. Es genügt ein Blick auf die Verschleißmarkierung (Pfeil) auf der Bremsankerplatte. Befindet sich der Pfeil noch im Toleranzbereich ist alles in Ordnung. Ansonsten muss das Rad ausgebaut werden und die Backen erneuert werden. Wichtig dabei ist, dass die backen immer paarweise getauscht werden, sonst trägt immer nur der größere Backen und die Bremswirkung ist geringer. Zu überprüfen ist auch das Gestänge (ob verbogen, ausgeschlagen)sowie eventuelle Bremsseile( gerissen, schwergängig). Bremsleitungen und Züge: Bremsleitungen und züge müssen auch regelmäßig auf Undichtigkeiten oder Risse überprüft werden. Suzuki verlangt sogar, sie etwa alle 4 5 Jahre auszutauschen. Das ist eine gute Gelegenheit auf Stahlflex Leitungen

39 umzusteigen, die einen besseren Druckpunkt haben und beinahe unbegrenzt halten. Einen Blick auf den äußeren Zustand der Bowdenzüge kann man auch riskieren. Scheuerstellen, bei denen die Stahlseele durchschaut sollte man mit wasserfestem Isolierband abdichten. Auch sollte darauf geachtet werden, dass die Züge knickfrei in möglichst weiten Bögen verlegt sind. Einfahren: Wurden neue Bremsbeläge montiert, solltest Du sie vorsichtig auf den ersten 100 km einfahren übrigens auch nach der Winterpause. Durch den sanften Abrieb wird die Oberfläche des Belags gereinigt und die entstehende Wärme entfernt eventuelle Schmutzreste von der Reibfläche. Federung und Dämpfung:

40 Überprüfen ob die Telegabel (Standrohr) nicht verölt istund ausreichend Federweg hat und sie muss so eingestellt sein, dass sie nicht zu weit eintauchen kann (ansonsten Fachwerkstatt aufsuchen). An der Hinterradschwinge die Stoßdämpfer kontrollieren (dürfen nicht verölt sein) und dass die Schraubenfeder nicht gebrochen ist und auf das Gewicht richtig eingestellt ist. Im Soziusbetrieb entsprechend der Betriebsanleitung ändern. (härtere Einstellung) Technische Überprüfung des Fahrzeuges (TÜV): TÜV Plakette am hinteren Kennzeichen erklären können Fahrzeug muss zur nächsten Hauptuntersuchung wenn Ablaufdatum der Plakette erreicht ist (im Monat der oben steht, quasi auf 12 Uhr) und das Jahr steht in der Mitte Hier im Dezember 2012

41 Technische Details Kawasaki ER6N Motor: Schmiersystem: Druckumlaufschmierung, Nasssumpf Motortyp: Flüssigkeitsgekühlter Viertakt-Reihenzweizylinder Hubraum: 649 cm³ Ventil-/Einlasssystem: DOHC, 8 Ventile Antrieb: Kupplung: Mehrscheibenkupplung im Ölbad, mechanisch betätigt Getriebe: Sechsganggetriebe Endantrieb: Dichtringkette Chassis/Rahmen: Rahmentyp: Diamond-Rahmen aus hochfestem Stahl Radfederweg, vorn: 125 mm Radfederweg, hinten: 130 mm Reifen, vorn: 120/70ZR17M/C (58W) Reifen, hinten: 160/60ZR17M/C (69W) Federelemente: Radaufhängung, vorn: 41-mm-Teleskopgabel Radaufhängung, hinten: rechtsseitig montiertes Monofederbein mit stufenlos einstellbarer Federbasis

42 Bremsen: Bremse, vorn: Doppelscheibenbremse, Ø 300 mm, semischwimmend, Petal-Design Doppelkolben-Schwimmsättel, ABS Bremse, hinten: Scheibe, Ø 220 mm, Petal-Design Einkolben-Schwimmsattel Maße und Gewichte: Abmessungen (L x B x H): mm x 770 mm x mm Bodenfreiheit: 130 mm Radstand: mm Sitzhöhe: 805 mm Tankinhalt: 16 Liter Gewicht fahrfertig: 206 kg Leistung: Maximale Leistung: 53 kw (72,1 PS) bei 8.500/min Maximales Drehmoment: 64 Nm bei 7.000/min Leistungsbeschränkte Version: Leistungsumrüstkit 25 kw (34 PS)

43 Viel Erfolg in der Prüfung wünscht dir deine Fahrschule Heiko Weißleder!