Schulhausarchitektur. Ganztagsschule- Lern- und Lebensraum

Transkript

1 Schulhausarchitektur Ganztagsschule- Lern- und Lebensraum

2 Gliederung Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Architektur und Schule / Bayern Eine veränderte Lernkultur im Ganztag erfordert eine veränderte Schulhausarchitektur Exkurs: Schulhaustypologien- Schulhausanalyse Innovative Konzepte nach Buddensiek und Watschinger Diskussion/ Anregungen

3 Die Landesarbeitsgemeinschaft Architektur und Schule / Bayern Ziele, Arbeitsweise, Handlungsfelder

4 Ziele Wahrnehmung für architekturästhetische Qualitäten schärfen Kritisches Bewusstsein gegenüber der gebauten Umwelt entwickeln Handwerkszeug vermitteln Kompetenzen schaffen, um an Planungs- u. Bauprozessen mitwirken zu können

5 Arbeitsweise Lehrplanbezoge und projektorientierte Unterrichtsmodule in der Praxis entwickeln Evaluieren und in Fortbildungen weitervermitteln Bewährtes der Öffentlichkeit in Ausstellungen und Publikationen zugänglich machen Netzwerkbildung mit Architekten und Institutionen

6 Handlungsfelder Städtebau/ integrierte Stadtentwicklung Baulücken schließen, Jugendliche nutzen Stadtbrachen, Städtebauliche Analyse, Nutzungskonzepte für Jugendeinrichtung I Planungsbeteiligung im Freiraum (Spielplatz) Nachhaltiges Bauen Konstruktionsprinzipien, Material, Funktion, Wohnen Schulhausbau Analyse I Raumwahrnehmung

7 Eine veränderte Lernkultur erfordert eine veränderte Schulhausarchitektur

8 Schulen sind Zeugnisse der Baukultur setzen pädagogische Inhalte in Architektur um beeinflussen unmittelbar und mittelbar Verhalten und Gesundheit ihrer Nutzer prägen und vermitteln Werte sind herausragende Bauten für die Gemeinschaft KMK Schulbauempfehlungen,

9 Schule im Wandel vom Haus der Belehrung zum Haus des Lernens und Lebens

10 Kompetenzorientierung Interaktive Anwendung von Medien und Mitteln Interagieren in heterogenen Gruppen Autonome Handlungsfähigkeit

11 10 Punkte für eine gute Schule 1. Kinder gehen gern in die Schule 2. Die Schule fordert und fördert Leistung 3. Bei Schwierigkeiten erhalten Schüler Hilfe 4. Lehrer begegnen Schülern auf Augenhöhe 5. Es gibt klare Vereinbarung 6. Schule ist auch Lebensort 7. Die Schule ist keine pädagogische Insel 8. Der Lehrer ist kein Einzelkämpfer 9. Die Eltern arbeiten aktiv in der Schule mit 10. Eltern würden sich in der schule wohlfühlen

12 Die Ganztagsschule

13 Offene Ganztagsschule Der Unterricht an offenen Ganztagsschulen findet wie gewohnt überwiegend am Vormittag im Klassenverband statt. Das Angebot der Mittagsbetreuung ist freiwillig. Es umfasst: Mittagsverpflegung Hausaufgabenbetreuung/Fördermaßnahmen Freizeitangebote

14 Gebundene Ganztagsschule Ein durchgängig strukturierter Aufenthalt in der Schule an mindestens vier Wochentagen bis mindestens 15:30 Uhr ist verpflichtend. Die vormittäglichen und nachmittäglichen Aktivitäten der Schüler und Schülerinnen stehen in einem konzeptionellen Zusammenhang. Der Unterricht wird in Ganztagsklassen erteilt.

15 Die Schule als Lernraum Wechsel von Unterrichtsstunden mit Übungs- und Studierzeiten und sportlich, musisch und künstlerisch orientierten Fördermaßnahmen. neue Lernkultur, die stark rhythmisiert und differenziert ist, offene Lernformen eigenverantwortliches und selbsgesteuertes Lernen

16 Raum für Differenzierung Äußere Differenzierung: Modularisierung/ Diff. Gruppen/ M-Kurse d.h. aus zwei Klassen werden z.b. drei Lerngruppen, drei Klassenräume Innere Differenzierung Teamteaching, Wochenplanarbeit, Lernstationen, Lerntheken, Lernwerkstätten, Projektarbeit d.h. im Klassenzimmer muss genügend Platz für Phasen der Freiarbeit sein sowie Aufbewahrungsräume für das umfassende Material. Es müssen zusätzliche Räume zur Verfügung stehen, in die sich Schülergruppen zurückziehen können.

17 Maxime der neuen Lernkultur 1. Handlunsgorientierte- und entdeckende Lernen 2. Eigenverantwortliche und soziale Lernen 3. Medienkompetenz d.h. Der Klassenraum muss groß genug sein (m²). Eine ausreichende Medienausstattung im Klassenzimmer als auch an Selbstlernorten im Schulhaus (Computerstationen/Bibliotheken) muss vorhanden sein.

18 Die Schule als Lebensort Gemeinsames Mittagessen Freizeitangebote Projektarbeit: künstlerische, sportliche und handwerkliche Aktivitäten; Medien- Projekt und naturwissenschaftliche Projekte; vertiefte Berufsorientierung d.h. Mensa für die Mittagsverpflegung, Räume für die Freizeit auch im Außenbereich (Ruheraum/Spielraum/Sporthalle); ausreichend Raum für die Projektgruppen

19 Welche Konsequenzen folgen für den Schulhausbau?

20 Bestandsaufnahme Schulbauverordnung bzw. Empfehlungen Bayern (BayEuG Art 4) 2m² pro Schüler d.h. bei einer maximalen Klassenstärke von 29 Schülern beträgt die Raumgröße 58 m² Das Raumprogramm sieht einen Klassenraum pro Klasse vor Ausweichräume Räume zur ganztägigen Förderung: zweckmäßige Versorgungsküche, zwei Aufenthaltsräume, ein weiterer Aufenthaltsraum bei Ganztagsschule

21 Förderrichtlinien FA-ZR 2009 Kommunaler Schulbau Die Feststellung der schulaufsichtlichen Genehmigung zum notwendigen Raumbedarf ist der Förderung zugrunde zu legen. FAG plus 15 Kommunaler Ganztagsschulbau Grundlage der Förderung ist das individuell abgestimmte pädagogische Konzept der Ganztagsschule Förderfähig ist der für einen Ganztagschulbetrieb notwendige Raumbedarf

22 Diskrepanzen

23 Was wäre sinnvoll?

24 Die fraktale Schule nach Prof. Dr. Buddensiek

25 Die fraktale Schule nach Buddensiek

26 Konzept nach Buddensiek- Umbau im Bestand

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28 Die fraktale Schule- Grundschule Landsbergerstraße in Herford

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30

31 Neues Lernen- neues Raumverständnis Beispiele nach Watschinger

32 Lerngemeinschaft

33 Aus drei mach zwei

34 Schachbrett

35 Lernbüro

36 Die österreichischen Schulbaurichtlinien Hinweis auf Veränderbarkeit Der Entwurf enthält Flexibilitätsklauseln Hinweis auf die Tauglichkeit für eine neue Lernkultur Hinweis Kleingruppen- und Ausweichräume Flure als Arbeitsplätze Partizipation

37 Auch ist es Aufgabe der Politik, durch eine Anpassung der Schulbaurichtlinien die notwendigen Rahmenbedingungen für zukunftsfähige Schulen zu schaffen.

38 Literatur Bruce Mau Design: The Third Teacher/ 79 Ways You Can Use Design to Transform Teaching & Learning. New York, Watschinger, J./Kühebacher, J. (Hg.): Schularchitektur und neue Lernkultur. Neues Lernen Neue Räume. Bern, Schulen in Deutschland. Neubau und Revitalisierung. Stuttgart: Wüstenrot-Stiftung, Dudek, Marc: Entwurfsatlas Schulen und Kindergärten. Birkhäuser, Opp, Günther (Hg.): Lebensraum Schule: Raumkonzepte planen, gestalten, entwickeln. Wagner, Ernst, Weber-Ebnet Jan (Hg.): Raum erfahren- Raum gestalten. Zürich, 2010.

39 Weblinks Referentin: Barbara Shatry LAG Architektur und Schule /Bayern