Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Die erweiterte Europäische Union: Informationen, Aufgaben, Lösungen

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1 Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Die erweiterte Europäische Union: Informationen, Aufgaben, Lösungen Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de

2 Lendersdorfer Qualität zum Lernen 1. Auflage 2007 Alle Rechte vorbehalten Layout und Satz Covergestaltung Druck Stolz Verlags GmbH 2007 Edition Lendersdorfer Traumfabrik Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen. Für den unmittelbaren Gebrauch im Unterricht dürfen Kopien in Klassensatzstärke angefertigt werden. Stolz Verlag Stolz Verlag Greiserdruck, Rastatt ISBN STOLZ

3 Jens Jesseburg Die erweiterte Europäische Union Texte Aufgaben Lösungen Wissenswertes leicht erklärt Stolz Verlag Edition Lendersdorfer Traumfabrik

4 Europa, die atemberaubend schöne Prinzessin, wurde von Göttervater Zeus umworben in der Gestalt eines Stieres hatte er die Angebetete entführt. Auf dem Rükken des Stiers landete die junge Frau auf dem Erdteil, den wir heute Europa nennen. So jedenfalls erzählt es die bekannte griechische Sage. Seit mehr als 50 Jahren ist Europa auch eine politische Größe, repräsentiert durch die Europäische Union, der immer mehr Mitglieder angehören. Abgeordnete aus allen Mitgliedsstaaten werden direkt vom Volk in das Europaparlament in Brüssel gewählt. Und seit dem Jahr 2000 gibt es in den meisten EU-Ländern bereits eine gemeinsame Währung, den Euro. Das neue Europa aber sorgt für Schlagzeilen. Die Bürger, die den Euro als Teuro verspotten, haben das deutliche Gefühl, durch Inflation werde ihnen Vermögen entzogen. Dies wird zwar von offizieller Seite dementiert, doch die Realität wird von den Bürgern anders wahrgenommen. Nicht zuletzt deshalb hält sich die Europabegeisterung beim Volk selbst eher in Grenzen. Die Politiker hingegen werden nicht müde, das Unternehmen EU über den grünen Klee zu loben. Tatsache ist, dass die EU-Bürokratie krebsartig wuchert: Noch im Jahr 1970 betrug der EG-Haushalt 9,5 Milliarden DM (rund 4,8 Millionen Euro), im Jahr 2000 waren es bereits 100 Milliarden Euro. Von wem werden diese enormen Geldsummen aufgebracht? Es sind die fleißigen und sparsamen Bürger Europas, die immer mehr vom ihrem Privateinkommen abgeben müssen, damit der teure bürokratische Apparat in Brüssel unterhalten werden kann. Dazu kommen die demokratischen Defizite. Bis heute gibt es keine EU-Verfassung, der alle Länder zugestimmt haben. Und die Organe der EU entziehen sich den demokratischen Kontrollmechanismen: eine echte Gewaltenteilung zur Beaufsichtigung und Begrenzung der Macht ist (noch?) nicht verwirklicht worden. Was auch immer Gutes die EU bewirken mag für alle dort tätigen Personenkreise und Institutionen ist diese komfortable Einrichtung vor allem eine verlockende Geldquelle. Außerdem bildet sich durch Verquickung von Großindustrie und Politik eine bedenkliche Machtkonzentration. Allein die Auswirkungen der zentralistischen EU-Agrarpolitik bedrohen die Existenzen von kleinen und mittleren bäuerlichen Betrieben. Zunehmender Militarismus ist zu befürchten: Frieden nach innen, militärische Einsätze weltweit? Und je größer eine politische Struktur ist, desto autoritärer und bürgerferner ist sie das ist nichts Neues. Durch die jüngsten Erweiterungen ist die Bevölkerung der Europäischen Union auf fast eine halbe Milliarde Menschen angewachsen. Darauf sind die Politiker stolz. Was aber bedeutet eine solche unvorstellbare Zahl für uns, das Volk? Bereits zweimal stimmte das norwegische Volk in einem Referendum gegen den Beitritt zur EU. In Frankreich durfte sich das Volk zur EU-Verfassung äußern: es sagte NEIN. Die Schweden haben sich gegen die Einführung des Euro entschieden den Deutschen aber wurde und wird bis heute das Mitspracherecht in Sachen EU verweigert. Im Mai 2005 titelte die Tageszeitung Die Welt : Vorerst keine EU-Volksabstimmung in Deutschland. Berlin Das Bundesverfassungsgericht hat den Weg für eine Abstimmung des Bundestages zur EU-Verfassung am 12. Mai freigemacht. Die Karlsruher Richter wiesen am Donnerstag eine Klage eines Bundestagsabgeordneten ab, der das Ratifizierungsverfahren stoppen und eine Volksabstimmung durchsetzen wollte. Europa als demokratische Einrichtung, in dem das Recht der einzelnen Völker geachtet wird, hat noch einen langen Weg vor sich. Jens Jesseburg Kritischer Prolog Vorschläge zum Lernkurs Geographische und politische Grundbegriffe zum Thema Europa und EU will dieses Heft vermitteln. Lernen ist hier textbezogen, der Schüler soll sich intensiv mit dem Stoff auseinandersetzen. Für den Unterricht in der Schulklasse empfiehlt es sich, zu jedem Mitgliedsland Referate anfertigen zu lassen. Die Themen werden auf einzelne Schüler oder Arbeitsgruppen verteilt. Zum Vortrag kommen sowohl Fakten wie auch unterhaltsame Details: Kultur, Sprache, Reisen, Geschichte, Mythologie, Sitten und Gebräuche, Speisen...

5 Inhaltsverzeichnis 1. Was ist Europa? Staaten 3. Die Mitgliedsländer 4. Kurze Geschichte der EU 5. Der Euro 6. Die Organe der EU 7. Symbole der EU 8. Keine Grenzen mehr? 9. Zukunft der EU 10. Europa-Quiz 11. Anmerkungen & Lösungen 12. Glossar Stolz Verlag Die erweiterte Europäische Union Best.-Nr. 251 Zukunft für alle 3

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7 Was ist Europa? 1 Ein Kontinent mit vielen Staaten Europa als Erdteil ist Bestandteil der eurasischen Landmasse. Durch seine reiche geographische Gliederung unterscheidet Europa sich vom gewaltigen Festlandblock Eurasien. Aufgrund seiner geographischen Gestalt mit vielen Inseln und Halbinseln bildeten sich viele eigenständige Kulturzentren heraus, die einander verbunden sind. Das macht Europa zu etwas Einmaligem. Mit einer Fläche von etwa 10,5 Millionen Quadratkilometern ist Europa der zweitkleinste Kontinent. Doch wohnen auf diesem engen Raum rund 680 Millionen Einwohner! Zur Zeit besteht Europa politisch aus 46 souveränen Staaten. In den vergangenen Jahrhunderten gab es in Europa immer wieder Kriege, die viel Zerstörung und Leid mit sich gebracht haben. Nach 1945 wollten es die Menschen besser machen. So schlossen sich schon bald nach Kriegsende einige Länder zusammen, um friedlich Handel treiben zu können ohne Zollbeschränkungen. Das war der Beginn einer Zusammenarbeit in Europa, wie sie heute von der Europäischen Gemeinschaft, abgekürzt EU, vorangetrieben wird. Das vorrangige Ziel ist unbeschränkter Binnenhandel also innerhalb Europas und friedliches Zusammenleben der Völker: Nie wieder Krieg! Es gibt zahlreiche Programme zum Jugendaustausch auch das ist sehr wichtig, denn was man persönlich schätzen gelernt hat, wird man nicht bekriegen wollen. So ist die Idee, ein einiges Europa zu schaffen, etwas Gutes, das wir alle unterstützen sollten. Voraussetzung zum Gelingen ist die Schaffung demokratischer Strukturen, auf welche die Mitgliedsstaaten und deren Bürger Einfluss nehmen können. Bloßer romantischer Einigungswille ist nicht ausreichend, um ein Europa zu erschaffen, das zugleich eins und doch unterschiedlich ist. An der Mitbestimmung aber hapert es zunehmend. Die Bevölkerung der Schweiz und Norwegens mag ihre Gründe haben, sich bei Volksbefragungen bis heute gegen einen Beitritt zu diesem Megagebilde in Brüssel auszusprechen. Merkwörter: Stolz Verlag Die erweiterte Europäische Union Best.-Nr. 251 Im ersten Teil dieses Themenheftes lernst du die Mitgliedsländer kennen. Das ist wichtig, damit du weißt, wovon die Rede ist. Im zweiten stellen wir dir die EU und ihre Organe vor. Aufgaben 1. Lies aufmerksam, unterstreiche wichtige Begriffe und schreibe sie rechts an den Rand heraus. 2. Europa ist der zweitkleinste Kontinent. Welches ist der kleinste? 3. Vergleiche die Einwohnerzahl Europas mit der Nordamerikas. (Internet, Lexikon) 4. Was war im Jahr 1945? 5. Was stellst du dir unter Binnenhandel vor? Klärt den Begriff im Gespräch ab. 5

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