Rückerstattung von Taxen und Gebühren im Zweiten Weltkrieg
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- Samuel Beutel
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1 Rückerstattung von Taxen und Gebühren im Zweiten Weltkrieg Christian Geissmann, Post und Geschichte Verlag Während des Krieges kommt es vor, dass im Auslandverkehr Dienste mit bestimmten Ländern plötzlich eingestellt werden müssen. Eine rechtzeitige Bekanntmachung solcher Massnahmen in der Presse ist vielfach nicht möglich und zahlreiche schon aufgegebene Sendungen gelangen jeweilen an den Aufgabeort zurück. Über die Taxvergütung für solche Sendungen, die vom Aufgabeort abgegangen sind, werden für die Dauer des Krieges folgende Bestimmungen erlassen. Vor der Übergabe der Sendung an das Ausland a) Für Briefpostsendungen wird auf Verlangen der Unterschied zwischen der vorhandenen Frankatur und der Inlandtaxe für eine gleichartige Sendung vergütet. Wünscht der Absender eines an ihn zurückgelangten Briefes bei Wiederaufnahme des Verkehrs mit dem Bestimmungsland die Wiederbeförderung der Sendung im ursprünglichen Umschlag, so kann ein solcher Brief, sofern kein Rückerstattungsgesuch gestellt wurde, ausnahmsweise ohne neue Frankatur entgegengenommen werden. Voraussetzung dabei ist, dass der Umschlag unversehrt, d. h. nicht geöffnet und wieder verschlossen worden ist. b) Für Stücksendungen bis 15 kg ist die Taxe für ein Inland-Stücksendung von gleichem Gewicht und gleichem Wert im doppelten Betrag, d. h. für die auf dem Hin- und Rückweg der schweizerischen Landtaxenanteil nach A 26, Seite 4, Nr. 8, und Seite 28, Nr. 75a, zu berechnen. Der Rest der bezogenen Taxe wird vergütet. Nachnahmetaxen sind ganz rückzuvergüten. c) Bei Wertbriefen und Wertschachteln wird nach A 25, Seite 24, Nr. 27, verfahren. d) Für Postanweisungen wird der 20 Rp. übersteigende Betrag rückerstattet. 90 Rp. Lupo -Postkarte vom von Zürich nach New York. 2. Aufgabe im Februar Beförderung über Berlin (Zensur) Lissabon New York 1
2 Luftpostbrief vom von Stein am Rhein nach Kalifornien, USA. Der Brief konnte Infolge der Besetzung von Vichy-Frankreich durch die deutsche Wehrmacht und dem daraus resultierenden Postunterbruch, erst nach Aufhebung der Postsperre am weiterbefördert werden. Der Brief wurde ungeöffnet der Post übergeben und konnte daher ohne neue Frankatur aufgegeben werden. 1. Aufgabe am Zurück Postverkehr eingestellt 2. Aufgabe am Zurück Postverkehr eingestellt 3. Aufgabe am und Spedition zur Sammelstelle Basel. Weiter mit Luftpost Zürich Stuttgart Berlin (Zensur) Stuttgart Lissabon Bermuda (brit. Zensur) New York. Zensur: Durch die Auslandsbriefprüfstelle Berlin und die britische Zensur auf den Bermudas Taxberechnung: 30 Rp. Auslandbrief bis 20 g + 2 x 70 Rp. Luftpostzuschlag für je 5 g = 170 Rp. Änderung in der Übersicht der Postverbindung mit dem Ausland. Nr.11 Ausgabe vom Wegen teilweiser Unterbrechung der Verbindungen in Frankreich muss der Versand von Postsendungen aller Art nach Spanien, Portugal, Großbritannien, Irland und überseeischen Ländern über Frankreich bis auf weiteres eingestellt werden. Mit der Aufgabe neuer Sendungen ist daher zuzuwarten. Da angesichts der neuen Lage in Frankreich ungewiss ist, ob und wann der Postaustausch über dieses Land im bisherigen Umfang wieder hergestellt werden kann, werden Briefsendungen nach Kriegsführenden Ländern den Absendern zurückgegeben. 2
3 Nach der Übergabe der Sendungen an das Ausland a) Für Briefpostsendungen, Wertbriefe und Wertschachteln ist die bezogene Taxe grundsätzlich verfallen. Für Briefe über 20 g und für andere Sendungen über 300 g kann auf Verlangen die bezogene Frankatur unter Abzug der Taxe für einen Brief im ersten Gewichtsatz (bei Wertschachteln unter Abzug der Mindesttaxe) rückerstattet werden. Die Einschreibetaxe und die Werttaxe bleiben in allen Fällen verfallen. b) Poststücke. Unverbrauchte Taxen werden auf Grund der Vormerkung des Auswechslungsamtes auf der Begleitadresse rückvergütet. Fehlbeträge sind mit Frankomarken auf der Begleitadresse zu decken und vom Absender zu erheben. c) Für Postanweisungen wird der 40 Rp. übersteigende Betrag rückerstattet. Leitweg: Zürich, Lissabon - New York - Leopoldville - Kairo - Basra - Karachi - Kalkutta - Bombay - zurück nach New York (infolge Unterbruch der Postverbindung nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor!) - New York, Lissabon - Zürich. Zensur: Britische Zensur Bermudas und Britische Zensur in Bombay Taxberechnung: 30 Rp. für Auslandbrief bis 20 g Rp. Luftpostzuschlag bis 5 g = 240 Rp. (Fr zurückerhalten. Unterschrift des Empfängers.) 3
4 Leitweg: Interlaken 1, Zollamt Genf, (Zurück Postverkehr eingestellt) - zurück in Interlaken am Taxberechnung: 30 Rp. Auslandbrief bis 20 g + 30 Rp. Einschreiben + 2 x 70 Rp. Luftpostzuschlag je 5 g = 200 Rp. Dem Empfänger wurden Fr rückerstattet. 20 Rp. für die Inlandtaxe und 20 Rp. Einschreiben wurden nicht rückerstattet. Zurückerhalten am
5 Leitweg: Bern 1, mit Bahn zur Sammelstelle Genf - zurück. Taxberechnung: 30 Rp. Auslandbrief bis 20 g Rp. Luftpostzuschlag für 5 g = 180 Rp. Fr zurückerhalten. Unterschrift. Leitweg: Basel 16, D.R.B., , mit Bahn zur Sammelstelle Genf Taxberechnung: 30 Rp. Auslandbrief bis 20 g Rp. Luftpostzuschlag für 5 g = 160 Rp. Es wurden Fr zurückerstattet. Damit der Brief nicht wieder aufgegeben werden konnte, wurde der Stempel UNGÜLTIG angebracht. 5
6 Quelle: Dienstliche Mitteilung 108/40 vom Die Weiterverwendung in Fachzeitschriften etc. ist gestattet unter folgenden Bedingungen: Unveränderte Wiedergabe mit Quellenangabe. Belegsexemplar an Verlag Post und Geschichte GmbH. Anmerkungen und Ergänzungen erwünscht, falls notwendig am Schluss anfügen mit neuen Quellenangaben und Angabe der bearbeitenden Person. Post und Geschichte GmbH, Verlag und Handelsgesellschaft Christian Geissmann, Postfach 56, CH 5612 Villmergen (Schweiz) 6
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