Die Macht der Angst in der Arbeit

Transkript

1 Die Macht der Angst in der Arbeit Dr. in Margit Burger Gaby Sipöcz

2 1.Angst und Macht

3 Angst ist ein ganz normales Gefühl Lust Anspannung Entspannung Angst als Kraft, die uns antreibt Angst hat Sinn, etwas zu klären

4 Angstbewertung im Gehirn sinnvolle Reaktion Überleben! Warn- und Alarmsignal immer seelisch und körperlich

5 Angststörungen - Relevanz Angststörungen zählen zu den häufigsten psychischen Störungen und neigen oft zur Chronifizierung Häufig körperliche (vegetative) Symptome kann lange dauern bis erkannt wird Chronische Erschöpfung -> Depression Hohe Belastung für Patient + Familie

6 Ängste am Arbeitsplatz Existenzängste Arbeitslosigkeit, Krankheit, überflüssig zu werden Soziale Ängste Zwischenmenschlicher Bereich: Konkurrenz, Mobbing, Fehlinformation, Ausschluss Information, mangelnde Wertschätzung / Anerkennung Leistungsängste Angst vor Versagen, Überforderung, Fehler, Zeitdruck Angst vor Kontrollverlust

7 Z56 berufsbezogenen Gründe für einen Arztbesuch Z56.0 Arbeitslosigkeit, nicht näher bezeichnet Z56.1 Arbeitsplatzwechsel Z56.2 Drohender Arbeitsplatzverlust Z56.3 Belastende Einteilung der Arbeitszeit Schichtarbeit Z56.4 Unstimmigkeit mit Vorgesetzten oder Arbeitskollegen Z56.5 Nicht zusagende Arbeit, Schwierige Arbeitsbedingungen Z56.6 Andere physische oder psychische Belastung im Zusammenhang mit der Arbeit Z56.7 Sonstige oder nicht näher bezeichnete Probleme mit Bezug auf die Berufstätigkeit

8 2. Arbeitswelt Arbeit ist ein wichtiger Faktor, dass es mir psychisch gut geht! Flexibilisierung der Arbeitswelt Wirtschaftskrise Psychische Erkrankungen im Steigen!?

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10 Belastung - Beanspruchung ÖNORM EN ISO Ergonomische Grundlagen bzgl. Psychischer Belastungen Fehlbeanspruchung: Psychische Ermüdung (Fehler) Monotonie Stress

11 Wozu Evaluierung Psychischer Belastungen? Die Frage lautet: Stellt ein Arbeitsplatz, unabhängig von einzelnen ArbeitnehmerInnen, ein Risiko für die psychische Gesundheit dar? Gesetzlicher Auftrag: Schutz der ArbeitnehmerInnen, Arbeitsinspektorat prüft, ob physische und psychische Fehlbelastungen erhoben werden. Arbeitsumgebung + Arbeitsaufgaben + Arbeitsorganisation + Organisationsklima gute (angstfreie) Arbeitsbedingungen Margit Burger 11

12 Fallbeispiel Fr. S 45 J, in Partnerschaft, keine Kinder. Extrem problematische Kindheit, Mutter schwere Depression, Gewalt, Jugendwohlfahrt Heim. hohe Ansprüche im Beruf zu reüssieren hochgearbeitet, die letzten 15 Jahre Produktmanagerin sehr erfolgreich Zusammenbruch seit 10 Mo im Krankenstand! Firma sehr verständnisvoll Angst vor Entscheidung!

13 Wiedereinstieg - Arbeitsassistenz Problem Begleitung KlientIn Auftrag Roundtable Prävention Beratung Betrieb Vereinbarung ExpertInnen Netzwerk

14 Wiedereinstieg - Roundtable Vorgesetzter direkter Kollege Leitung Personalentwicklung HR Personal referentin interwork Mitarbeiter

15 3. Umgang mit der Angst Flüchten Erstarren Vermeiden Kämpfen Macht durchschauen Gestalten Achtsamkeit, Resilienz, Kohärenz Positive Psychologie anwenden etc.

16 Macht und Management Wenn Verantwortung auch unten gelebt werden soll Macht verteilen Problem des wechselseitigen Misstrauens: Beide Seiten versuchen ihre eigene Sicherheit zu optimieren, unterstellen der anderen Seite extrem negative Motive Self-fulfilling-prophecy

17 Konfliktpotential Enzler Denzler R. Die Kunst des klugen Umgangs mi tkonflikten

18 Selfcare

19 Warum? Sollte der Druck in der Kabine sinken, fallen automatisch Sauerstoffmasken aus der Kabinendecke. In diesem Fall ziehen Sie eine der Masken ganz zu sich heran und drücken Sie die Öffnung fest auf Mund und Nase. Danach helfen Sie mitreisenden Kindern.

20 Verantwortung für Gefühle übernehmen Das macht mir Angst Ich versetze mich in Angst Das regt mich auf Das macht mich verrückt Ich rege mich auf Ich mache mich verrückt

21 Gelassen statt panisch Medizin populär 11/2015 Akzeptieren Sie die Angst als normale Emotion und bewerten Sie Ängste nicht negativ. Setzen Sie sich der Angst aus: Nur indem man sich mit der Angst konfrontiert, verliert sie die Macht. Sie zu vermeiden, verstärkt sie. Handeln Sie trotz der Angst! Wenn Angst oder Panik aufkommen, nehmen Sie diese wahr und versichern Sie sich zugleich, dass Sie diese Situation meistern werden. Verstehen Sie die bedrohlichen Symptome als körperlichen Ausdruck Ihrer Angs: Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Herzrasen, Schwindel, Benommenheit, Durchfall. Entlarven Sie negative, angstauslösenden Gedanken und ersetzen Sie diese durch positive.

22 Angst verstehen und überwinden Kann das, was ich als gefährlich ansehe, tatsächlich eintreffen. Lebensgefährlich. Beweise? wenn die von mir als lebensgefährlich bewertete Situation unangenehm sein kann, wie wahrscheinlich ist sie? Gibt es Möglichkeiten das Ereignis zu verhindern. Welche Überlebensmöglichkeiten. Was wäre wenn? Halben alle Menschen vor diesen Situation Angst? Was verliere ich, wenn ich nicht in die Gefahr gehe? Beruflich gesellschaftlich Selbstachtung. Was kann ich gewinnen? Gewinn-Verlust-Rechnung. Wer wagt gewinnt.

23 Können wir auf unsere Arbeit pfeifen?

24 Work in LADAKH Foto: M. Burger

25 Kontakt Dr.in Margit Burger Leitung inter.work Arbeitsassistenz Klinische, Gesundheits- und Arbeitspsychologin M: Gaby Sipöcz Atelier Einklang Kreativwerkstatt