Elke Zippel, Botanischer Garten Berlin-Dahlem, FU Berlin
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- Walter Rothbauer
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Transkript
1 Ex-situ trifft in-situ Möglichkeiten und Grenzen der Einlagerung von Saatgut, Erhaltungskulturen und Wiederausbringungen gefährdeter Wildpflanzenarten in Anbetracht des Klimawandels
2 Auswirkungen des Klimawandels auf Pflanzenarten Gefährdung durch Pflanzenarten lt. BfN ( Standortzerstörung (Baumaßnahmen, Abbau von Rohstoffen) Landwirtschaftliche Nutzung (Nutzungsaufgabe, Intensivierung) Forstwirtschaftliche Nutzung (Aufforstung, Forstwegebau, Entwässerung, Monokulturen standortfremder Gehölze, Hochwaldwirtschaft) Wildhege und Jagd (überhöhte Wilddichten) Standortveränderungen (Nährstoffeinträge, Verhinderung der Neubildung und natürlichen Dynamik von Standorten, Eindeichung, Verbauung der Flüsse) Studie im Auftrag des BfN untersuchte die Auswirkungen des Klimawandels auf die Fauna, aber nicht auf die Flora und Vegetation (Rabitsch et al. 2010).
3 Auswirkungen des Klimawandels auf Pflanzenarten Walther et al An ecological footprint of climate change, Proceed. Royal Soc. 272
4 Auswirkungen des Klimawandels auf Pflanzenarten Pauli et al. 2012, Recent Plant Diversity Changes on Europe s Mountain Summits, Science 336. GLORIA-Projekt (
5 Auswirkungen des Klimawandels auf Pflanzenarten Pauli et al 2009: Nemorale und mediterrane Hochgebirge: Klima, Vegetationsstufen, Artenvielfalt und Klimawandel am Beispiel der Alpen und der spanischen Sierra Nevada. In: D. Anhuf et al.(eds.): Ökozonen im Wandel, Passauer Kontaktstudium Geographi
6 Dahlem Seed Bank Sammlung und Lagerung von Pflanzensamen in Saatgutbanken, Aufbau von Erhaltungs- und Vermehrungskulturen mit dem Ziel der Wiederansiedlung
7 Zweck wissenschaftlicher Diasporensammlungen Beitrag zum Artenschutz ex situ außerhalb des Naturstandortes in situ: am ursprünglichen Wuchsort
8 WIPS-De Aufbau eines nationalen Verbundes zum Schutz gefährdeter Wildpflanzenarten in besonderer Verantwortung Deutschlands ( WIPS-De ) Bundesweites Verbundprojekt von 5 Bot. Gärten (Berlin, Potsdam, Regensburg, Karlsruhe, Osnabrück) und einer Pädagogischen Hochschule (Karlsruhe) Gefördert im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt 06/ /2017 (2018)
9 WIPS-De-Module Sammlung und Einlagerung von Diasporen repräsentativer Populationen der 15 Verantwortungsarten des Bundesamtes für Naturschutz Vermehrungskulturen ausgewählter Populationen Wiederausbringung an nachhaltig gesicherten Standorten, Monitoring und Evaluierung der Maßnahmen Öffentlichkeitsarbeit
10 WIPS-De-Module Sammlung und Einlagerung von Diasporen repräsentativer Populationen der in Nordost- und dem östlichen Mitteldeutschland vorkommenden Verantwortungsarten Vermehrungskulturen ausgewählter Populationen Wiederausbringung an nachhaltig gesicherten Standorten, Monitoring und Evaluierung der Maßnahmen Öffentlichkeitsarbeit
11 Wildpflanzensamen für Saatgutbanken Sammlung und Lagerung einer Akzession in einer Saatgutbank
12 Saatgutbanken für Wildpflanzen Langzeitlagerung von Samen orthodoxe, d.h. austrocknungsresistente Samen Arten trockener Standorte (Steppen- und Trockenrasenarten, mediterrane Arten) recalcitrante und intermediäre Samen Samen von Arten feuchter Standorte und große Samen verschiedener Baumarten In Saatgutbanken kurzlebige Arten Samen alpiner Arten und Arten schattiger Waldstandorte bei vielen Arten noch nicht hinreichend bekannt Forschungsbedarf!
13 Sammlung von Wildpflanzensamen für Saatgutbanken Feldarbeit Ziel: genetisch repräsentative Saatgutsammlung einer Population wieviel Populationen einer Art sind zu sammeln, um die Art wirksam ex situ erhalten zu können? von wie vielen Individuen einer Population sind Samen zu entnehmen und wie viele? wie sammele ich die Samen bzw. Früchte, ohne die natürliche Reproduktion der Population zu gefährden? wann ist der beste Zeitpunkt der Samenernte? wie sammele ich die Samen bzw. Früchte und wie bewahre ich sie auf, ohne dass die Samen ihre Keimfähigkeit einbüßen? wie ist meine Aufsammlung zu dokumentieren, welche Parameter muss ich erfassen? Welche rechtlichen Vorschriften muss ich beachten?
14 Sammlung von Wildpflanzensamen für Saatgutbanken
15 Sammlung von Wildpflanzensamen für Saatgutbanken Pulsatilla pratensis
16 Sammlung von Wildpflanzensamen für Saatgutbanken Adonis vernalis
17 Sammlung von Wildpflanzensamen für Saatgutbanken Astragalus excapus
18 Leucojum vernum Sammlung von Wildpflanzensamen für Saatgutbanken
19 Sammlung von Wildpflanzensamen für Saatgutbanken Viola odorata
20 Sammlung von Wildpflanzensamen für Saatgutbanken
21 Sammlung von Wildpflanzensamen für Saatgutbanken ENSCONET passport - Angaben zu Fundort, Standort und zur Population
22 Aufbereitung und Lagerung von Wildpflanzensamen für Saatgutbanken
23 Aufbereitung und Lagerung von Wildpflanzensamen für Saatgutbanken Vortrocknung bei 15% rel. Luftfeuchte und 15 C
24 Aufbereitung und Lagerung von Wildpflanzensamen für Saatgutbanken Manuelle Reinigung der Samen Foto: A. Obermüller
25 Aufbereitung und Lagerung von Wildpflanzensamen für Saatgutbanken Ultratrocknung mit Hilfe von Silicagel (Trockenperlen) auf 3-8% Restfeuchte
26 Aufbereitung und Lagerung von Wildpflanzensamen für Saatgutbanken Luftdichte Verpackung Lagerung bei unter -20 C Foto: A. Obermüller
27 Aufbereitung und Lagerung von Wildpflanzensamen für Saatgutbanken Regelmäßige Keimungs- und Vitalitätstests Foto: A. Obermüller
28 WIPS-De-Module Sammlung und Einlagerung von Diasporen repräsentativer Populationen der in Nordost- und dem östlichen Mitteldeutschland vorkommenden Verantwortungsarten Vermehrungskulturen ausgewählter Populationen Wiederausbringung an nachhaltig gesicherten Standorten, Monitoring und Evaluierung der Maßnahmen Öffentlichkeitsarbeit
29 Erhaltungs- und Vermehrungskulturen
30 Erhaltungs- und Vermehrungskulturen für Wildpflanzen Genetische Prozesse Isolation und kleine Größe der Ursprungspopulation + Haltung im Garten über mehrere Generationen Genetische Drift / Verarmung? Inzuchtdepression? Gärtnerische Selektion? Hybridisierung? Anpassung an künstliche Umwelt?
31 Erhaltungs- und Vermehrungskulturen für Wildpflanzen Dormanz von Wild- und Gartenherkünften bei Cynoglossum officinale Enßlin, A., Sandner, T., & Matthies, D. (2010). Consequences of ex situ cultivation of plants: Genetic diversity, fitness and adaptation of the monocarpic Cynoglossum officinale L. in botanic gardens. - Biological Conservation 144, Foto:
32 WIPS-De-Module Sammlung und Einlagerung von Diasporen repräsentativer Populationen der in Nordost- und dem östlichen Mitteldeutschland vorkommenden Verantwortungsarten Vermehrungskulturen ausgewählter Populationen Wiederausbringung an nachhaltig gesicherten Standorten, Monitoring und Evaluierung der Maßnahmen Öffentlichkeitsarbeit
33 Populationsstützungen und Wiederansiedlungen
34 WIPS-De: Arnica montana
35 WIPS-De: Dactylorhiza majalis
36 WIPS-De: Dianthus gratianopolitanus
37 Saatgutbanken für Wildpflanzen - Projekte
38 WIPS-De: Scabiosa canescens
39 WIPS-De: Lycopodiella inundata
40 WIPS-De: Rhynchospora alba
41 WIPS-De: ex situ trifft in situ Zusammenfassung = Kombination aus ex situ und in situ-maßnahmen für 15 Modellarten aus verschiedenen Familien mit unterschiedlicher Biologie und unterschiedlichen Standortansprüchen = Verbesserung des Kenntnisstandes über diese seltenen und gefährdeten Arten = Erfahrung mit der Kultivierung dieser Arten = Beitrag zum Schutz dieser Arten und ihres Evolutionspotentials = Verbesserung der Zusammenarbeit von Botanischen Gärten, Naturschutzbehörden und ehrenamtlichen Akteuren im Naturschutz Elke Zippel & Albert-Dieter Stevens, Botanischer Garten Berlin-Dahlem, FU Berlin
42 Danke!
43 Sammlung und Einlagerung von Diasporen repräsentativer Populationen der in Nordost- und dem östlichen Mitteldeutschland vorkommenden Verantwortungsarten Vermehrungskulturen ausgewählter Populationen Wiederausbringung an nachhaltig gesicherten Standorten, Monitoring und Evaluierung der Maßnahmen Öffentlichkeitsarbeit
44 Konzeption und Entwicklung der Ausstellung zur Woche der Botanischen Gärten 2015 Ausstellungsbeete auf der BUGA 2015 in Brandenburg Beds showing the project target species at the National Horticultural Show in Brandenburg 2015 Exhibition during the Week of Botanical Gardens in Germany June 2015 Elke Zippel & Albert-Dieter Stevens, Botanischer Garten Berlin-Dahlem, FU Berlin
45 Entwicklung einer App für die Dokumentation von Arten und der Geländearbeit im Feld Werkzeug sowohl für Wissenschaftler als auch für Ehrenamtliche (citizen science) Dokumentation der Akzessionen direkt im Feld gemäß den ENSCONET- Richtlinien Online-Datentransfer zu der WIPS-De- Datenbank
1 ex situ bedeutet die Existenz einer Art außerhalb des natürlichen Lebensraums, also die Sammlung
Ex situ trifft In situ - Möglichkeiten und Grenzen der Einlagerung von Saatgut, Erhaltungskulturen und Wiederausbringung von gefährdeten Wildpflanzenarten in Anbetracht des Klimawandels am Beispiel des
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