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- Karin Glöckner
- vor 7 Jahren
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2 Die Welt altert Die Welt altert in atemberaubendem Tempo: Schätzungen zufolge werden im Jahr 2050 erstmals mehr alte Menschen über 60 Jahre als Kinder unter 15 auf der Erde leben 80% davon in den Entwicklungsländern. Die meisten von ihnen haben bereits heute kein regelmäßiges Einkommen und sind von extremer Armut betroffen. Viele verrichten bis ins hohe Alter schwere körperliche Arbeit. Eine soziale Absicherung oder ein Anspruch auf Rente existiert für sie in den meisten Fällen nicht. Das Wissen und das Engagement der Älteren werden sowohl in ihren Gesellschaften als auch in der Entwicklungspolitik häufig ignoriert. Dabei leisten sie Bewundernswertes: So werden im südlichen Afrika mehr als die Hälfte der Aids-Waisen von ihren Großeltern versorgt, da die mittlere Generation an Aids gestorben ist. Es gilt, diese Leistungen zu würdigen und der Marginalisierung alter Menschen entgegenzuwirken.
3 Das Projekt Global Ageing Mit dem Projekt»Global Ageing«will HelpAge Deutschland zusammen mit seinen europäischen Partnerorganisationen World Granny (Niederlande), Global Initiative on Psychiatry (Litauen) und Foundation Sue Ryder (Polen) das Thema der globalen Alterung und seine Auswirkungen auf die internationale Entwicklungszusammenarbeit stärker in den Blick der europäischen Öffentlichkeit rücken. Dabei soll der Fokus insbesondere auf die Situation im südlichen Afrika gerichtet werden. Durch Bildungs- und Kulturprojekte soll die Sensibilität für die weltweiten Herausforderungen des Alterns gefördert werden. Durch den Austausch zwischen Senioren aus Nord und Süd sollen Netzwerke und Kooperationen entstehen, um gemeinsam Rechte für alte Menschen in den Entwicklungsländern einzufordern und sie angemessen in die Entwicklungspolitik einzubeziehen.
4 Älter werden in Afrika In Tansania existiert kein System der Altersversorgung. Armut prägt das Leben von fast zwei Millionen älteren Menschen. Besonders alte Frauen sind häufig mittellos. Die rasante Verbreitung von HIV und Aids stürzt sie in größte Not. Meist sind es die Großmütter, die nach dem traumatisierenden Tod der eigenen Kinder die Versorgung der Aids- Waisen übernehmen. Das von HelpAge geförderte Projekt Kwa Wazee unterstützt diese stillen Heldinnen: Kwa Wazee lässt 850 Großmüttern eine kleine monatliche»grundrente«für sich und ihre Enkelkinder zukommen und fördert zudem die Bildung gegenseitiger Unterstützungsgruppen. Die Renten verbessern die Lebensqualität der alten Frauen und ihrer Enkel immens. Das Projekt dient zudem als Vorbild für eine landesweite Diskussion zu den Möglichkeiten einer verbesserten Alterssicherung.
5 Etwa 5,6 Millionen Menschen leben in Südafrika mit HIV/Aids. In Kwa- Zulu Natal liegt die Ansteckungsrate bei über 30%. Mehr als Waisen leben hier. Ihre Versorgung und die Pflege der Kranken werden vor allem von alten Menschen geleistet. Das Projekt MUSA arbeitet in der Region Durban mit über älteren Menschen, die bei der Pflege ihrer an HIV/Aids erkrankten Kinder und der Enkel auf sich alleine gestellt sind. Durch Information und Training erfahren sie mehr über die Ansteckungsgefahren und die beste Pflege. Als Berater und Multiplikatoren helfen sie auch anderen Betroffenen und überwinden ihre eigene Isolation. Zudem erhalten sie ausreichende Mengen an Nahrung, Kleidung sowie notwendige Mittel zur Pflege ihrer Angehörigen. Für die Enkelkinder werden Bücher, Schulmaterialien, -gelder und -uniformen beschafft. Dabei will MUSA nicht den Staat ersetzen, sondern macht im Interesse älterer Menschen politischen Druck bei den zuständigen Behörden. Diese werden bei Problemlösungen mit in die Verantwortung genommen.
6 Aktivitäten in Deutschland Im Rahmen des Projektes wird in Deutschland eine Vielzahl unterschiedlicher Aktivitäten realisiert. Die Zusammenarbeit von Alt und Jung spielt dabei oftmals eine zentrale Rolle. Aber auch die nationale und internationale Vernetzung der Senioren untereinander wird gezielt gefördert.. Eine interaktive Ausstellung zum Thema des globalen Alterns.. Die Gründung von Altengruppen mit dem Ziel 100 Senioren als Multiplikatoren zu gewinnen, die generationsübergreifende Bildungsarbeit leisten.. Jährliche Solidaritätstage unter dem Motto Schüler helfen Senioren mit insgesamt teilnehmenden Schülern und Älteren und 40 Lehrern.. Aktionstage zum Weltaltentag (1. Oktober), bei denen politische Aufmerksamkeit für die Probleme globalen Alterns geschaffen werden soll.. Die Initiierung von Generationentheaterstücken: Junge und ältere Laienschauspieler entwickeln zusammen Theaterstücke und führen diese auf.. Eine zweitägige Konferenz mit 100 Teilnehmern aus Tansania, Südafrika und Malawi sowie den Seniorengruppen aller vier Nationen.
7 Über HelpAge Deutschland HelpAge Deutschland ist ein entwicklungspolitisches Hilfswerk, das sich für die Förderung der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse und Rechte alter Menschen in den Entwicklungs- und Transformationsländern einsetzt. Dabei sollen insbesondere die Teilhabe von Senioren gefördert und ihre großen Potenziale durch Selbsthilfe gestärkt werden. Alte Menschen sollen deshalb aktiv in die Gestaltung ihrer Lebensverhältnisse einbezogen werden und Politik mitgestalten. Zur Verbesserung der Lebensverhältnisse alter Menschen fördert HelpAge Deutschland beispielhafte Projekte in Entwicklungs- und Transformationsländern. So werden im südlichen Afrika und in Ostafrika Großeltern unterstützt, die im hohen Alter die Pflege ihrer an Aids sterbenden Kinder und die Betreuung der Enkelkinder übernehmen. In Lateinamerika werden Altenclubs gefördert, deren Mitglieder in verschiedenen Schulen praktische Kenntnisse der traditionellen indianischen Kultur an die Kinder vermitteln, um zu verhindern, dass diese Kenntnisse unwiderruflich verschwinden. In Asien werden alte Frauen in ihrem Überlebenskampf unterstützt. Diese Projekte sollen den Alten Anerkennung, finanzielle Absicherung, Wohlergehen und ein Leben in Würde ermöglichen. HelpAge Deutschland will gleichzeitig gezielt Einfluss auf die Alten- und Entwicklungspolitik der Bundesregierung und der Europäischen Union nehmen und Politik, Wirtschaft und Bevölkerung für die Bedürfnisse und Interessen alter Menschen sensibilisieren. HelpAge Deutschland ist Mitglied des weltweit aktiven Netzwerkes HelpAge International, das seit 1983 existiert. Das Netzwerk arbeitet in über 50 Ländern des Nordens und Südens. Gemeinsam setzen wir uns mit unseren Partnern für die Verbesserung der Lebensbedingungen und die Durchsetzung der Rechte alter Menschen ein. Mehr Informationen zur Lage alter Menschen, der demographischen Entwicklung der nächsten Jahre sowie zu unseren Zielsetzungen, Projektkriterien, Arbeits- und Förderschwerpunkten unter
8 HelpAge Deutschland e.v. Alte Synagogenstr. 2 D Osnabrück Tel: +49(0) Fax +49(0) info@helpage.de Die Sue Ryder Stiftung in Polen unterstützt alte und behinderte Menschen in Altenheimen, Hospizen und anderen Sozialeinrichtungen. In Malawi wird die gesundheitliche Betreuung behinderter Menschen, insbesondere Älterer, gefördert. WorldGranny ist eine niederländische Nichtregierungsorganisation, die älteren Menschen in Entwicklungsländern im Kampf gegen ihre Armut hilft und junge Menschen dabei unterstützt, finanzielle Sicherheit für das Alter aufzubauen. Die Global Initiative on Psychiatry ist eine Nichtregierungsorganisation, die Projekte im Bereich psychischer Erkrankungen insbesondere in Ländern der ehemaligen Sowjetunion durchführt. Diese Publikation ist mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union entstanden. Die Inhalte sind allein von HelpAge Deutschland zu verantworten und können nicht als Positionen der Europäischen Union betrachtet werden.
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