Vorteile einer mobilen elektronischen Patientenakte Perspektive der Pflegedokumentation
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- Katrin Peters
- vor 8 Jahren
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1 Vorteile einer mobilen elektronischen Patientenakte Perspektive der Pflegedokumentation Begriffsdefinition Die elektronische Patientenakte ist ein Medium der Informationsspeicherung und Kommunikation. Sie erfasst alle Patientendaten (Diagnosen, Therapieempfehlungen, unverträgliche Medikamente, Pflege- und Therapiedaten etc.) in elektronischer Form. Springer Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: elektronische Patientenakte, online im Internet: EHRs were classified on the basis of the International Organization for Standardization (ISO) definition. According to this definition, the EHR means a repository of patient data in digital form, stored and exchanged securely, and accessible by multiple authorized users. It contains retrospective, concurrent, and prospective information and its primary purpose is to support continuing, efficient and quality integrated health care. ISO also gives a number of other terms commonly used to describe different types of EHRs. Hayrinen, K., Saranto, K., & Nykanen, P. (2008). Definition, structure, content, use and impacts of electronic health records: a review of the research literature. Int J Med Inform, 77(5), doi: /j.ijmedinf ISO/DTR 20514, Health Informatics Electronic Health Record Definition, Scope, and Context,
2 Voraussetzung: Interoperabilität Syntaktische Interoperabilität Struktur der Schnittstellen bzw. Datenformate (Syntax) ist zwischen beteiligten Systemen bekannt und nutzbar z. B. mittels XML oder H7-Standard Semantische Interoperabilität Bedeutung einzelner Informationen in den beteiligten Systemen wird erkannt und nutzbar gemacht; Rückgriff auf Terminologien, Klassifikationen z. B. in der Pflege auf ENP, NANDA-I, in der Medizin auf ICD-10, OPS... Häyrinen et al. 2008; Haas 2005, ehealth-gesetz 2015 OBR observation request segment (HL 7) Anordnung lf. Nr. Anordnung an Labor OBR ^Harnstoff^FN Datum, Uhrzeit der Analyse OBR attribute Nr., Name des zu untersuchenden Wertes Datum, Uhrzeit der Probe F Wert/Ergebnis Maßeinheit Referenzwert OBX 1 ST 41^Harnstoff^FN 46 mg/dl F 4 2
3 Syntaktische Interoperabilität zum Transfer von Pflegeprozessdaten bedeutet, den Rahmen für den Datenaustausch zwischen den IT-Systemen festzulegen.. Beispielausschnitt: epflegebericht auf der HL7 CDA Release 2 <component> <section> <code nullflavour= NA > <translation code= NursDiag:NOM codesystem= /> <code code="000018" codesystem=" " codesystemname="enp"> <text> Der Patient kann sich aufgrund einer Hemiplegie/-parese nicht selbstständig waschen </content></text>.. Vgl. HL7-Benutzergruppe in Deutschland e.v. epflegebericht auf Basis der HL7 Clinical Document Architecture Release 2 für das deutsche Gesundheitswesen (Stand: ) OID (Objekt-Identifikatoren) Quelle: Implementierungsleitfaden "epflegebericht" auf Basis der HL7 Clinical Document Architecture Release 2 für das deutsche Gesundheitswesen (2010:93) vgl. DIMDI 3
4 Erfüllt Ihre elektronische Patientenakte den Aspekt der semantischen Interoperabilität? 1.) Ja, wir arbeiten in der Pflege mit einer standardisierten Terminologie und können Daten wie den Pflegeplan, pflegerischer Entlassungsbericht an andere Softwareprodukte übergeben 2.) Nein, wir arbeiten mit Hauskatalogen 3.) Nein, wir arbeiten papierbasiert Begriffsdefinition: Mobile Patientenakte 4
5 Abzugrenzender Begriff mhealth (Mobile Health) mhealth ist die Bereitstellung von Gesundheitsdiensten über mobile Kommunikationsgeräte Foundation for the National Institutes of Health mhealth ist ein Bereich der ehealth und bezeichnet die Bereitstellung von Gesundheitsdiensten und Informationen über mobile Technologien wie Mobiltelefone und Personal Digital Assistants (PDAs). WHO Beispiel: Telemonitoring Plattform für die ärztlichen Kontrollierte Heimselbstbehandlung von Patienten mit Hämophilie der Firma Rösch Associates GmbH 2014 Nutzen einer mobilen elektronischen Patientenakte MOBIL 1 2 Befreit vom PC-Arbeitsplatz und gibt Ihnen alle notwendigen Informationen dort, wo diese benötigt werden z. B. am Patientenbett, im Bereitschaftszimmer (Schneider-Adamek 2014) Verbesserung der Dokumentationsqualität durch eine zeitnahe Dokumentation Elektronische Patientenakte oder Electronic Patient Record 3 Interdisziplinäre Nutzung vorhandener Informationen, Abbau von Doppeldokumentation, Beschleunigung der Entscheidungsfindungsprozesse 4 Optimierung der Verzahnung der Informationen der unterschiedlichen Disziplinen, die am Therapie-, Behandlungsprozess beteiligt sind 5 Gleichzeitiger Zugriff auf die Patientenakte von unterschiedlichen Orten 10 5
6 Wie wichtig sind Ihnen zukünftig folgende Vorteile einer mobilen elektronischen Patientenakte? 1.) Die Prozessteuerung kann durch Daten zur Arbeitsbelastung zeitnah optimiert werden. 2.) Die Daten sind dort verfügbar, wo sie benötigt werden. 3.) Verbesserte Datenqualität durch eine zeitnahe Dokumentation. 4.) Keiner der aufgeführten Punkte ist mir wichtig. Nutzen einer mobilen Patientenakte Elektronische Patientenakte unter Verwendung von standardisierter Terminologie (Pflegeklassifikation) 6 Daten für die Fallkostenkalkulation und Pflegepersonalberechnung (Gordon 2001:VII, Halloran 1985, Wieteck 2005) 6
7 ENP und Zeitwerthinterlegung fallbezogene Auswertung Stationsbezogene Minutenauslastung mit ENP-Zeitwerten 7
8 Nutzen einer mobilen Patientenakte Elektronische Patientenakte unter Verwendung von standardisierter Terminologie (Pflegeklassifikation) 7 Daten für die Fallkostenkalkulation und Pflegepersonalberechnung (Gordon 2001:VII, Halloran 1985, Wieteck 2005) 8 Unterstützung der Erlösoptimierung im Kontext der DRGs durch automatisierte Nebendiagnosenvorschläge aus der Pflegedokumentation (Wieteck 2005, Berger et al. 2006) Automatisierte Nebendiagnosenvorschläge Fragestellung: Lässt sich die Erlössituation im Krankenhaus durch eine Pflegeprozessdokumentation, die automatisiert Nebendiagnosen generiert, verbessern? Design/Methode Multizentrische, deskriptive komparative Querschnittstudie Setting Vier Kliniken der Schwerpunkt- und Maximalversorgung in Hamburg Berger, S. & Schütze, F. (2006). Automatisierte Nebendiagnosengenerierung zur Elrössicherung im Krankenhaus. Posterpräsentation. 8
9 Ergebnisse der Studie Bei neun Patienten veränderte sich der Erlös durch die zusätzlich kodierten Nebendiagnosen/ Prozeduren. Der Gesamterlös bei allen 79 Fällen wurde um 9.163,62 (1,36 %) gesteigert. Nutzen einer mobilen Patientenakte Elektronische Patientenakte unter Verwendung von standardisierter Terminologie (Pflegeklassifikation) Daten für die Fallkostenkalkulation und Pflegepersonalberechnung (Gordon 2001:VII, Halloran 1985, Wieteck 2005) Unterstützung der Erlösoptimierung im Kontext der DRGs durch automatisierte Nebendiagnosenvorschläge aus der Pflegedokumentation (Wieteck 2005, Berger et al. 2006) Automatisierte PKMS-Dokumentation durch die pflegerische Regeldokumentation Erlösoptimierung ohne zusätzlichen Dokumentationsaufwand in der Pflege 9
10 PKMS automatisch ausleiten 1. Schritt Die Pflegeperson wählt eine passende Pflegediagnose aus. PKMS automatisch ausleiten 1. Schritt 2. Schritt ENP-Praxisleitlinie unterstützt die Pflegeperson bei der Maßnahmenauswahl. 10
11 PKMS automatisch ausleiten 3. Schritt Pflegeplan erstellen und erbrachte Pflegemaßnahmen dokumentieren. PKMS automatisch ausleiten 4. Schritt automatische PKMS- und OPS-Kodierung Der Pflegeplan wird im Hintergrund übersetzt in die Sprache des PKMS. OPS-Kodierung wird getriggert. 11
12 10,00 9,00 8,00 Erlöse sichern! Beispiel: PKMS prozentuale Anteile an der Fallzahl je Klinik OPS 9-20: Pro Fall > 1000 Mehrerlöse P r o z e n t 7,00 6,00 5,00 4,00 3,00 2,00 1,00 2,65 0,66 4,69 5,95 4,61 4,24 1,88 3,50 3,91 1,15 3,97 1,05 1,57 0,38 2,65 3,26 0,00 Nutzen einer mobilen Patientenakte Elektronische Patientenakte unter Verwendung von standardisierter Terminologie (Pflegeklassifikation) Daten für die Fallkostenkalkulation und Pflegepersonalberechnung (Gordon 2001:VII, Halloran 1985, Wieteck 2005) Unterstützung der Erlösoptimierung im Kontext der DRGs durch automatisierte Nebendiagnosenvorschläge aus der Pflegedokumentation (Wieteck 2005, Berger et al. 2006) Automatisierte PKMS-Dokumentation durch die pflegerische Regeldokumentation Erlösoptimierung ohne zusätzlichen Dokumentationsaufwand in der Pflege Förderung der Pflegequalität durch Reflexion der Pflegepraxis durch Datenanalysen und Leitlinienstruktur (Kahouei, M. et al. 2014, Wieteck et al. 2014) 12
13 9 Beispiel: Verfügbares Wissen am Point of care Praxisleitlinienstruktur von ENP und mögliche Einsprünge auf Wissensportale Ergebnisse der Projektstation St. 42, Klinikum Weiden 3 Monate nach Einführung Mitarbeiterbefragung zur Patientensicherheit Sept Frage: Ich bin der Meinung, dass das Arbeiten mit der elektronischen Patientenakte dazu beiträgt, die Patientensicherheit und Qualität der Versorgung zu optimieren. Keine Angaben Stimmt völlig Stimmt eher Stimmt teils/teils Stimmt eher nicht Stimmt überhaupt nicht Arbeiten mit einer mobilen elektronischen Patientenakte
14 Nutzen einer mobilen Patientenakte Elektronische Patientenakte unter Verwendung von standardisierter Terminologie (Pflegeklassifikation) 6 7 Daten für die Fallkostenkalkulation und Pflegepersonalberechnung (Gordon 2001:VII, Halloran 1985, Wieteck 2005) Unterstützung der Erlösoptimierung im Kontext der DRGs durch automatisierte Nebendiagnosenvorschläge aus der Pflegedokumentation (Wieteck 2005, Berger et al. 2006) 8 Automatisierte PKMS-Dokumentation durch die pflegerische Regeldokumentation Erlösoptimierung ohne zusätzlichen Dokumentationsaufwand in der Pflege 9 Förderung der Pflegequalität durch Reflexion der Pflegepraxis durch Datenanalysen und Leitlinienstruktur (Kahouei, M. et al. 2014, Wieteck et al. 2014) 10 Zusammenfassende Nutzeneffekte durch Pflegeklassifikationen wie z.b. ENP (European Nursing care Pathways) Ziele der Datennutzung aus der elektronischen Pflegeprozessdokumentation Nationale Ebene Managementebene Pflegepersonen Grundlage für politische Entscheidungen z. B. Entwicklung von Pflegebedarf /- bedürftigkeit Verschiebungen des Leistungsspektrums Outcomeforschung und Förderung von EBN Aufwandgerechtes Personalmanagement Daten für Risikomanagement Daten für Qualitätsmanagement, Marketing Daten zur Outcomebewertung Fallkostenkalkulation für Budgetverhandlungen Vereinfachte Pflegeprozessdokumentation Unterstützung bei der Entscheidungsfindung Systematisierte Verlaufsdarstellung z. B. über Zielerreichung Sektorenübergreifender Datentransfer und Unterstützung des Informationsflusses 14
15 Wie bewerten Sie diese Session insgesamt? 1.) sehr gut 2.) gut 3.) befriedigend 4.) ausreichend 5.) mangelhaft 6.) ungenügend Semantische Interoperabilität! 15
16 Quellen Berger, S. & Schütze, F. (2006). Automatisierte Nebendiagnosengenerierung zur Elrössicherung im Krankenhaus. Posterpräsentation. Definitions of mhealth Gordon, M. (2001). Handbuch Pflegediagnosen. Das Buch zur Praxis, München; Jena, Urban & Fischer Verlag. Günther, U. & Redmann, J. (2008). Prozessnutzen durch die Einführung einer elektronischen Patientenakte. Krankenhaus IT Journal, 4, pp Haas, P. (2005). Medizinische Informationssysteme und Elektronische Krankenakten. Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag. Halloran, E. J. (1985). Nursing Workload, Medical Diagnosis Related Groups, and Nursing Diagnoses. Research in Nursing & Health, 8, Hayrinen, K., Saranto, K., & Nykanen, P. (2008). Definition, structure, content, use and impacts of electronic health records: a review of the research literature. Int J Med Inform, 77(5), doi: /j.ijmedinf ISO/DTR 20514, Health Informatics Electronic Health Record Definition, Scope, and Context, 2004 Kahouei, M. et al. (2014). Nurses' perceptions of usefulness of nursing information system: module of electronic medical record for patient care in two university hospitals of iran. Mater Sociomed, 26(1), pp doi: /msm Kelley, T. F., Brandon, D. H., & Docherty, S. L. (2011). Electronic nursing documentation as a strategy to improve quality of patient care. J Nurs Scholarsh, 43(2), pp doi: /j x Neubauer, A. S., Priglinger, S., & Ehrt, O. (2001). Elektronische oder papiergebundene Patientenakte, Ein Kosten-Nutzen- Vergleich. Ophthalmologe, 98 (11), pp Uslu, A. M. & Stausberg, J. (2005). Nutzen und Kosten der elektronischen Patientenakte in Krankenhäusern Teil 2. Krankenhaus IT Journal, 6 (Download 2014: ), pp Springer Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: elektronische Patientenakte, online im Internet: Wieteck, P. (2005). Zur Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit im Kontext der DRG. Ein Diskussionsbeitrag zur optimierten Prozesssteuerung. Pflege & Gesellschaft, 10(3), pp Wieteck, P. (2009). Abbildung des Kernprozesses Arzt-Pflege in einer elektronischen Patientenakte (EPA). Lösungsansätze einer EPA. Krankenhaus IT Journal, 8 (4/2009), pp Wieteck, P. et al. (2014). Wissenschaftliche Hintergründe European Nursing care Pathways Version
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