Kulturreferat. Telefon Telefax Künftige Förderung der Comic-Kunst in München
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- Edith Kästner
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1 Telefon Telefax Kulturreferat Künftige Förderung der Comic-Kunst in München Beschluss des Kulturausschusses vom (SB) Öffentliche Sitzung I. Vortrag der Referentin: 1. Anlass für die Vorlage/Kompetenzen Die Förderung der Comic-Kunst in München durch das Kulturreferat konzentrierte sich seit 1990 auf die Unterstützung des Comicfestes, das seither insgesamt zehnmal stattfand. Hauptveranstalter seit 1991 ist der Comicfest München e.v.. Insbesondere aufgrund steigender Kosten wurde bereits im Jahr 2002 vereinbart, zu einer biennalen Durchführung des Festivals überzugehen. Durch die Umstellung werden Mittel verfügbar, die sowohl dem Comicfest wie auch der Münchner Comicszene insgesamt zugute kommen sollen. Ein Anhörungsrecht eines Bezirksausschusses besteht nicht. 2. Vorschlag Das Kulturreferat schlägt vor, einen Teil der durch den neuen Turnus des Comicfestes München verfügbaren Haushaltsmittel im Ansatz Zuschüsse Literaturförderung; Zuschuß Comicfest (HST ) für eine Verbesserung der Bedingungen bei der Durchführung des Comicfestes, einen weiteren Teil für die allgemeine Förderung von Comic-Projekten in München zu verwenden. Zur Beratung des Kulturreferates bei der Vergabe der Projektmittel wird ein Gremium aus Comic-Experten eingesetzt. 3. Im Einzelnen 3.1 Entwicklung des Comicfestes Das erste Münchner Comicfest wurde 1985 im Gasteig-Kulturzentrum vom Kulturreferat veranstaltet. Nach einer fünfjährigen Pause wurde 1990 das nächste Comicfest im Gasteig durchgeführt. Veranstalter war erneut das Kulturreferat. Das Festival wurde Bestandteil des vom damaligen Kulturreferenten Hummel entwickelten Konzepts des Münchner Literaturjahres mit den drei Veranstaltungsschwerpunkten Internationale Frühjahrsbuchwoche - Comicfest - Münchner Bücherschau ging die Hauptveranstalterschaft auf den Comicfest <KA \bv-Comic-Kunst Förderung>
2 Seite 2 München e.v. über, der - gegründet auf Initiative des Kulturreferates - die organisatorische und inhaltliche Plattform für das Comicfest bilden sollte. Der Verein setzte sich aus Comicexperten und erfahrenen Organisationsfachleuten zusammen. Das Kulturreferat fungierte ab 1991 als Mitveranstalter mit entsprechenden vertraglichen Vereinbarungen. Bis 1993 erfolgte die Finanzierung des städtischen Anteils aus der Haushaltsstelle Gasteig; Film. Erstmals mit einem eigenen Haushaltsansatz "Comicfest" wurde der Stadtrat am befasst. In den Folgejahren wurden im Rahmen der Haushaltsbeschlüsse jeweils die Ansätze für das Comicfest beschlossen. Im Haushaltsbeschluss für 1998 wurde am die Einstellung der Unterstützung für das Comicfest aufgrund von notwendigen Einsparungen festgelegt. Bereits kurz nach seinem Amstantritt 1998 kündigte der neue Kulturreferent Prof. Dr. Nida-Rümelin als eine seiner ersten kulturpolitischen Maßnahmen an, das Comicfest wieder zu unterstützen. Er begründete dies mit der Absicht, das Comicfest könne dazu beizutragen, dem Comic auch in Deutschland den Stellenwert als autonome Kunstgattung zu verschaffen, den er in Frankreich und anderen europäischen Ländern längst besitzen würde. Im Haushaltsbeschluss für 1999 wurde am entschieden, dass das Comicfest in diesem Jahr wieder stattfinden solle; der Etat dafür wurde bereitgestellt. Im Eckdatenbeschluss v legte der Stadtrat eine Erhöhung des Etats für die Durchführung des Comicfestes 2001 von DM auf DM fest. Der finanzielle Aufwand bzw. (ab 1991) die finanzielle Beteiligung des Kulturreferates für das Comicfest umfasste jeweils folgende Beträge: Gasteig ,-- DM Gasteig ,-- DM 1992 entfallen Gasteig ,-- DM Gasteig ,-- DM Gasteig ,-- DM Gasteig ,-- DM Gasteig ,-- DM 1998 entfallen Praterinsel ,-- DM Praterinsel ,-- DM Praterinsel ,-- DM 2002 entfallen Konzeptionell war und ist das Comicfest darauf angelegt, Comic als eigenständige Kunstform einem breiten Publikum nahezubringen. Gleichzeitig bot es durch seine große, auch überregionale Öffentlichkeitswirkung den Münchner Zeichnern ein hervorragendes Präsentationsforum und ermöglichte ihnen außerdem wichtige Kontakte zu hochrangigen internationalen Künstlern bzw. überregionalen Comic- Verlagen. Die Einbindung der Münchner Szene (Zeichner, Verlage, Initiativen) stellte immer einen wichtigen Bestandteil des Comicfestes dar. Bis auf wenige Ausnahmen ist dies auch jedesmal gelungen. Weitere Aktivitäten im Comic-Bereich wie z.b. der von Cultur ohne weiteres e.v. in der Pasinger Fabrik im April 2001 durchgeführte Comicologische Congress konnten wegen der begrenzten Haushaltsmittel nicht gefördert werden. Im Herbst 2001 schloss sich ein Teil der Münchner Comic-Initiativen zur ComicStadt München e.v.
3 Seite 3 zusammen. Durch die Turnusänderung wurden im Jahr 2002 bereits erste Förderbeträge mit einem Gesamtbetrag von ca. 4000,-- Euro an die ComicStadt München gewährt. Wegen der Haushaltssperre konnten einige Projekte, für die ebenfalls Förderung beantragt wurde, nicht unterstützt werden. 3.2 Künftige Förderstruktur Durch die Umstellung des Comicfestes auf biennalen Turnus stehen ab 2003 bis zum Ende des Konsolidierungszeitraumes 2006 insgesamt Mittel in Höhe von ca Euro zur Verfügung. Das Kulturreferat schlägt vor, diese Mittel in einem Verhältnis von 60 : 40 für die Durchführung der Comicfeste 2003 bzw und für Einzelprojekte aus dem Bereich der Comicszene zu vergeben. Für das Comicfest würde das einen Gesamtbetrag von ca ,-- Euro (72.900,-- Euro pro Festival), für die Projektförderung ,-- Euro (24.300,-- Euro pro Jahr) ergeben. In den Comicfest-Jahren sollte das Ziel sein, die Aktivitäten der Comicszene möglichst in dem Rahmen des Comicfestes zu integrieren, in den Jahren 2004 und 2006 dafür den Förderschwerpunkt auf die freien Comic-Projekte zu legen Comicfest 2003 Der Vorstand des Comicfest München e.v. hat dem Kulturreferat das Programm-Konzept für das Comicfest 2003 vorgelegt. Schwerpunkt soll in diesem Jahr das Thema Manga sein. Das Comicfest will die verbindende gesellschaftlich-kulturelle und künstlerische Wirkung dieser japanischen Bildersprache im Medium Comic hervorheben. Eine Ausstellung mit Retrospektiven der wichtigsten Manga-Serien soll die historische Entwicklung und die künstlerischen Ausprägungen dieser fernöstlichen Bilderkultur verdeutlichen und ihre eindringliche Bildersprache auch dem Manga-Neuling nahe bringen. Durch eine große Ausstellung von Arbeiten eines bekannten franco-belgischen Künstlers sowie von deutschen Zeichnern sollen Verbindungen zwischen der japanischen und westeuropäischen Comic-Kunst hergestellt werden. Wie bei den vorherigen Comicfesten ist auch wieder ein umfangreiches Programm u.a. mit Ausstellungen von Künstlern der Münchner Comic-Szene, einer Comic- Buchausstellung mit allen Neuerscheinungen der deutschen Comic-Verlage des Jahres 2003 und der wichtigsten Manga-Serien sowie mit Film-Vorführungen vorgesehen Comic-Projektförderung Ein kooperatives Modell analog zur Filmstadt München erscheint in der Münchner Comic-Szene wegen ihrer Vielfältigkeit nicht realisierbar. Die ihr ursprünglich zugedachte Repräsentanzfunktion erfüllt der ComicStadt München e.v. nach den dem Kulturreferat vorliegenden Informationen derzeit nicht. Es wird deshalb vorgeschlagen, keine institutionelle Förderung zu leisten, sondern Projektförderung
4 Seite 4 auf der Basis einer in anderen Vergabeverfahren bereits praktizierten Vorgehensweise: Es soll ein Beratergremium aus unabhängigen Comic-Fachleuten einberufen werden, das sämtliche vorgeschlagenen Projekte von ComicStadt und freien Initiativen prüft und Förderempfehlungen abgibt. Damit wird die Transparenz der Vergabeentscheidungen sichergestellt, zugleich werden Vorwürfen gegen das Kulturreferat bezüglich einseitiger Unterstützung von vornherein die Grundlage entzogen. Für eine Förderung in Frage kommen alle Projekte, in denen Comic als künstlerische Ausdrucksform präsentiert wird, z.b. im Rahmen von Ausstellungen, Comic-Seminaren, Zeichner-Wettbewerben, Comic-Zeichenaktionen, Filmvorführungen. Folgende Fachleute werden für dieses Beratergremium vorgeschlagen: - Rossi Schreiber, Verlagsleiterin eines Münchner Comic-Verlages, in der Anfangszeit des Comicfestes in den Neunziger Jahren an Planung, Organisation und PR-Arbeit beteiligt - Dr. Thomas Knieper, Kommunikationswissenschaftler an der LMU, regelmäßige Lehrveranstaltungen zum Thema Comic - Wolfgang J. Fuchs, Comic-Sachbuchautor, Comic-Übersetzer, Gründer und Organisator des 1. Comicfestes München Rudolf Bögel, Journalist (stv. Chefredakteur tz ) und Comic-Experte - Karl Manfred Fischer, ehem. Leiter des Internationalen Comic-Salons Erlangen, Stadt Erlangen - Jens Balzer, Redakteur der Berliner Zeitung, Herausgeber des Bandes Sprechende Bilder. Blickstörung Vom Eigensinn der Comics Es ist mit einer, maximal 2 Sitzungen pro Jahr zu rechnen. Anfallende Reise- und Aufenthaltskosten der Mitglieder des Gremiums werden ersetzt. 3.3 Finanzierung Die Finanzierung erfolgt aus der HST (Zuschüsse Literaturförderung) und setzt sich für die Jahre einschließlich Konsolidierung wie folgt zusammen: Euro ,-- Euro (Ansatz 2003 abzügl. Konsolidierung) Euro (Ansatz 2004 abzügl. Konsolidierung) Euro (Ansatz 2005 abzügl. Konsolidierung) gesamt: Euro
5 Seite 5 Die Vorlage muss als Nachtrag behandelt werden, da die verwaltungsinterne Abklärung erst jetzt abgeschlossen werden konnte. Eine Beschlussfassung in diesem Ausschuss ist erforderlich, um zum einen baldestmöglich mit den Vorbereitungen für die Durchführung des Comicfestes 2003 beginnen zu können und zum anderen das Vergabeverfahren für die freien Projektmittel einleiten zu können. Die Korreferentin des Kulturreferats, Frau Stadträtin Sabathil, und der Verwaltungsbeirat für Literatur, Herr Stadtrat Liebich, sowie die Stadtkämmerei haben Kenntnis von der Vorlage. II. Antrag der Referentin: 1. Mit der vorgeschlagenen Förderstruktur für die Comic-Kunst in München mit einer Aufteilung der in den jeweiligen Haushaltsjahren ( ) zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel im Verhältnis 60 : 40 zwischen dem Comicfest München e.v. und der freien Projektförderung besteht Einverständnis. 2. Mit der Berufung eines Expertengremiums zur Beratung des Kulturreferates bei der Vergabe der freien Projektfördermittel besteht Einverständnis. III. Beschluss: nach Antrag. Der Stadtrat der Landeshauptstadt München Der Vorsitzende: Die Referentin: Ude Oberbürgermeister Prof. Dr. Dr. Hartl Berufsm. Stadträtin IV. Abdruck von I. bis III. über den Stenografischen Sitzungsdienst an die Stadtkämmerei an das Direktorium - Dokumentationsstelle an das Revisionsamt mit der Bitte um Kenntnisnahme.
6 Seite 6 V. Wv. Kulturreferat (Vollzug) Zu V. (Vollzug nach Beschlussfassung): 1. Übereinstimmung vorstehender Ausfertigung mit dem Originalbeschluss wird bestätigt. 2. Abdruck von I. mit V. an StD an GL-2 an GL-4 an FG 4 mit der Bitte um Kenntnisnahme bzw. weitere Veranlassung. 3. Zum Akt München, den... Kulturreferat I. A.
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