Thema: Innovationshemmnisse / Widerstand gegen Innovationen
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- Gundi Vogt
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1 Thema: Innovationshemmnisse / Widerstand gegen Innovationen 1. Einleitung: Die Kernaufgabe des Innovationsmanagements ist es, Widerstände im Innovationsprozess vorausschauend zu erkennen, zu analysieren, konstruktiv zu nutzen und im Sinne des Innovationserfolges zu überwinden. Widerstände können sich dabei nicht nur gegen die Innovation allein, sondern auch gegen die Innovatoren selbst richten. 2. Wirkung von Widerständen: Widerstände können sich positiv und negativ auf die Innovation auswirken. Betrachtet man den positiven Aspekt, kann man folgendes Beispiel benennen: Dem einen wird gedankt, der den Innovationsprozess mit seinem Widerstand verzögert hat, wenn sich z. B. herausstellt, dass die technische Machbarkeit nicht hinreichend war und der Konkurrent zu früh mit einer unreifen Lösung auf den Markt getreten ist. Ein anderer wird "verdammt", weil sein Widerstand zu Verzögerungen bei einer aussichtsreichen Innovation geführt hat und man zu spät auf dem Markt ist. Betrachtet man die negativen Wirkungen von Widerstand, so spricht man häufig von der 3-V-Regel: Verhindern Verzögern Verändern Diese Regel sagt aus, dass die Innovationsgegner als erstes versuchen werden die Innovation argumentativ zu verhindern oder es wird versucht die Glaubwürdigkeit der Innovatoren in Frage zu stellen. Bleibt dieser Versuch wirkungslos, wird versucht den Innovationprozess, durch z.b. die Forderung nach weiteren Prüfungen oder Tests, zu verzögern. Bleiben die ersten Beiden Versuche wirkungslos, so werden die Innovationsgegner versuchen die Innovation nach ihren Vorstellungen zu verändern oder Alternativen aufzuzeigen. 3. Kategorisierung der Hemmnisse: 3.1. Funktionale Kategorisierung: Für ein erfolgreiches Innovationsmanagement kann zum Beispiel eine Kategorisierung nach funktionalen Gesichtspunkten aufgestellt werden. Diese Einteilung bietet eine anschauliche und verständliche Darstellung der Hemmnisse. Sie gliedert sich wie folgt. Personale Hemmnisse Organisatorische Hemmnisse Finanzielle Hemmnisse Technische und Methodische Hemmnisse Innovationshemmnisse Gumprecht, Dennis / Kloke, David 1
2 Personale Hemmnisse Hier spielen alle Gesichtspunkt hinsichtlich des Personals innerhalb und außerhalb des Unternehmens eine Rolle. Außerhalb des Unternehmens können die Hemmnisse aus der Tatsache entstehen, dass ein Unternehmen zu wenig Kapital besitzt, um neue Arbeitskräfte anzuwerben, oder der Arbeitsmarkt keine qualifizierten Kräfte bietet. Innerhalb eines Unternehmens können die Widerstände durch Personen entstehen, die am Innovationprozess beteiligt sind. Als wesentliche Punkte sind hier Bereichsdenken, Missgunst, Neid und Unwille zu Veränderungen zu nennen. Organisatorische Hemmnisse Diese Hemmnisse entstehen im organisatorischen Zusammenwirken der beteiligten Unternehmensbereiche. Besonders bei KMU entstehen Widerstände durch den mangelnden Einsatz an Projekttechniken oder unflexiblen Kommunikationsstrukturen. Weiterhin können Koordinationsprobleme auftreten sowie eine generelle innovationsfeindliche Atmosphäre vorherrschen. Finanzielle Hemmnisse Hierbei sind alle Widerstände zu betrachten, die sich aus der Finanzierung der Innovationsaktivitäten ergeben. Bei KMU ist hier besonders das Fehlen von Risikokapital zur Realisierung der Innovation zu nennen. Allgemein kann im Anfangsstadium des Innovationsprozesses durch den fehlenden finanziellen Anreiz von kreativen MA oder die Gefahr von unvorhergesehenen Kosten, wie etwa Schulungsgeldern, das Projekt ins Stocken geraten. Ein nicht vorhandenes betriebliches Vorschlagswesen zur Belohnung von engagierten MA kann sich ebenfalls hemmend auswirken. Technische und methodische Hemmnisse Hier sind alle Schwierigkeiten der technischen und methodischen Umsetzung der Innovationen zu betrachten. Neben einer mangelnden technischen Ausstattung oder einem unzureichenden Methodenwissen des Projektmanagements sind beispielsweise auch fehlende moderne Medien zu nennen. Innovationshemmnisse Gumprecht, Dennis / Kloke, David 2
3 Nach Vahs/Burmester gibt es in KMU und Großunternehmen Hemmnissen, die einen Erfolg beeinträchtigen können. eine Fülle von 3.2. Kategorisierung nach Ausprägungsformen: Des Weiteren können sich Widerständen verbal oder non-verbal, aktiv oder passiv sowie offen oder verdeckt ausdrücken, bzw. darstellen. Innovationshemmnisse Gumprecht, Dennis / Kloke, David 3
4 Neben den Kategorisierungen von Innovationshemmnissen ist es auch wichtig zu wissen, wie die Widerstände gegen Innovation entstehen. Teilt man den Widerstand in Ebenen ein, so ergibt sich folgende Aufstellung. 4. Ebenen des Widerstands: 1. Ebene: Argumentative Oberfläche Technologische, ökonomische und ökologische Argumente Die Innovation kommt zu früh... kannibalisiert unsere Cash Cows... bringt uns in eine unbeherrschbare Konkurrenzsituation... ist nicht finanzierbar... birgt schädliche Folgen, die wir heute noch nicht kennen 2. Ebene: Verstärkungen Eigendynamik der Organisation im Unternehmen. Die Organisation ist für den reibungslosen Ablauf der Routineaufgaben zuständig und nicht für Innovationen. für das Neue ist niemand zuständig es kommt zu Kompetenzanmaßungen durch (selbsternannte) Experten Vorgesetzte, die sich durch die Innovation kritisiert fühlen, filtern, verändern oder okkupieren die Initiativen Das Rechnungswesen der Unternehmung behandelt Innovationen nicht sachgerecht: Investitionen sind verlorene Ausgaben Innovationserfolgsrechungen fehlen F&E-Ausgaben werden pauschal und vergangenheitsbezogen budgetiert, also nicht als Investition kalkuliert 3. Ebene: Tiefere Ursachen Unter der rationellen Oberfläche verbergen sich tiefere Ursachen individual- und sozialpsychologische Hintergründe Barriere des Nicht-Wissens (Kapazitätsdefizite der Beteiligten) Barriere des Nicht Wollens (intentionale Ursachen) Innovationshemmnisse Gumprecht, Dennis / Kloke, David 4
5 5. Grundsätze zum Umgang mit Widerständen Da Widerstände nicht nur negativ sondern auch als Chance angesehen werden können, sollte man folgende Grundsätze im Umgang mit Widerständen beachten. 1. Grundsatz: 2. Grundsatz: 3. Grundsatz: Es gibt keine Veränderung ohne Widerstand! Widerstand gegen Veränderungen ist etwas ganz normales und alltägliches. Wenn bei einer Veränderung keine Widerstände auftreten, bedeutet dies, dass von vornherein niemand an ihre Realisierung glaubt. Nicht das Auftreten von Widerständen, sondern deren Ausbleiben ist Anlass zur Beunruhigung! Widerstand enthält immer eine verschlüsselte Botschaft! Wenn Menschen sich gegen etwas sinnvoll oder sogar notwendig Erscheinendes sträuben, haben sie irgendwelche Bedenken, Befürchtungen oder Angst. Die Ursachen für Widerstände liegen im emotionalen Bereich! Nichtbeachtung von Widerständen führt zu Blockaden! Widerstand zeigt an, dass die Voraussetzungen für ein reibungsloses Vorgehen im geplanten Sinne nicht beziehungsweise noch nicht gegeben sind. Verstärkter Druck führt lediglich zu verstärktem Gegendruck. Denkpause einhalten nochmals über die Bücher gehen! 4. Grundsatz: Mit dem Widerstand, nicht gegen ihn gehen! Die unterschwellige emotionale Energie muss aufgenommen das heißt zunächst einmal ernst genommen und sinnvoll kanalisiert werden: (1) Druck wegnehmen (dem Widerstand Raum geben), (2) Antennen ausfahren (in Dialog treten, Ursachen erforschen), (3) gemeinsame Absprachen treffen (Vorgehen neu festlegen). Quellenverzeichnis: Kehlbeck, Lehrbrief Innovationserfolg und Innovationshemmnisse im Unternehmen, S Doppler, 2005, S. 333 f. Vahs/Burmester, Innovationmanagement, 2005, S.38 ff. Innovationshemmnisse Gumprecht, Dennis / Kloke, David 5
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