Gesundheitso konomische Evaluation der HPV Impfung in O sterreich
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- Gregor Graf
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1 Gesundheitso konomische Evaluation der HPV Impfung in O sterreich
2 Klinische Perspektive Intervention einsetzen, wenn wirksam mehr Nutzen als Schaden Gesundheitsökonomische Perspektive Kosten spielen keine Rolle -> Evidenz: klinische Studien Individuelle Ebene Intervention einsetzen, wenn keine billigere Alternative mit gleichem Nutzen existiert Ressourcen sind begrenzt -> Geld, für die Behandlung EINER Krankheit steht für andere nicht mehr zur Verfügung Ressourcen so einsetzen, dass zur Gesundheit möglichst vieler beigetragen wird -> Evidenz: Synthese mehrerer Quellen (Epidemiologie, Demographie, Klinische Studien, Kosten ) Gesellschaftliche Ebene
3 Gesundheitso konomische Evaluation GE GE untersucht Langfristige Effekte und Kosten im Vergleich zu Alternativen Kosteneffektivität ( pro LYG; pro QALY) (Budgetfolgen) Unterstützt EXPLIZITE Finanzierungsentscheidung, jedoch: Entscheidung bleibt politisch
4 HPV Studie: Forschungsfrage Wie hoch ist die prognostizierte Langzeit- Effektivität sowie Kosteneffektivität unterschiedlicher HPV Impfprogramme (nur Mädchen/Mädchen und Buben), wenn Impfung zusätzlich zur derzeitigen Screeningpraxis in Österreich durchgeführt wird?
5 Ergebnisparameter Langzeit-Effektivität Zervixkarzinominzidenz Zervixkarzinommortalität Restlebenserwartung (LYG) Gesamtkosten Inkrementelle Kosteneffektivität Direkte (+ indirekte) Kosten Budgetfolgen Zeithorizont: bis 2060
6 Methode 1. Analyse Public health Kontext Zervix-CA in Österreich 2. Literaturübersicht zu gesundheitsökonomischen Evaluationen der HPV Impfung 3. Mathematische Prognose gesundheitsrelevanter Ereignisse und Kosten für Österreich Adaption des Britisch/Norwegischen Modells ( dynamisches disease model + populationsbezogene Kostenkalkulation)
7 Public health Kontext Zervix-CA Epidemiologie sinkende Inzidenz und Mortalität (2003: ~ 500/200), jedoch hoch im Ländervergleich Screening Verbesserungspotenzial Neue wirksame Präventionsmaßnahme: Impfung Jedoch noch zahlreiche offene Fragen
8 Epidemiologie im internationalen Vergleich Altersstandardisierte Zervixkarzinominzidenzraten pro in 14 europäischen Ländern Altersstandardisierte Zervixkarzinommortalitätsraten pro in 14 europäischen Ländern Finnland Dennmark Austria Germany Norway France Belgium England Sweden Italy Spain Holland Finnland Dennmark Portugal Austria Germany Norway Belgium France Sweden England Holland Italy Spain Portugal
9 Modellprognose Inzidenz Zervixkarzinominzidenz in verschiedenen Szenarien (2008 bis 2060) SCREENING only Karzinominzidenz minus 4/7% minus 27/37 % Durchschnitt: minus 10/15 % HPV M (Basisfall) Durchimpfung 55 % max. optimist. HPV M+B max. optimist. M+B
10 Modellprognose Mortalita t Zervixkarzinommortalität in verschiedenen Szenarien (2008 bis 2060) SCREENING only HPV M (Basisfall) Mortalität minus 6/10 % Durchschnitt: minus 13/20 % minus 32/45 % Durchimpfung 55 % max. optimist HPV M+B max. optimist M+B
11 Kosten Impfung 12-jähriger Mädchen Impfung 12-jähriger Mädchen + Buben ~ 15 Mio. pro Jahr ~ 750 Mio. bis 2060 ~ 30 Mio. pro Jahr ~ 1,5 Mrd. bis 2060
12 Budgetfolgen Impfung 12-jähriger Mädchen (In ) Impfung 12-jähriger Mädchen + Buben
13 Diskussion/1 Prognose liegt unter Erwartungen: Warum? Durchimpfung <100% Zeitdimension Effekt 2060 noch nicht maximal Anfangs wenig Geimpfte und viele Ungeimpfte Erfolg erst nach 20 Jahren sichtbar -> weit über 50 Jahre Impfung notwendig um Annäherung an minus 70 % zu erreichen
14 Diskussion/2: Limitationen Zahlreiche Daten aus norwegischem Ausgangsmodell (z.b. sexuelle Aktivität, Progressions/Regressionsraten) Einige Parameter prinzipiell noch unbekannt (z.b. Dauer des Schutzes) Keine Berücksichtigung von nicht zervixkarzinomrelevanten Erkrankungen Virusinteraktion Zuwanderung Verhaltensänderung (Screening, geschützter GV) Geänderte Sensitivität/Spezifität bei Screening
15 Impfung finanzieren? Entscheidung = Werturteil ->trifft Politik Beitrag der GE für rationale Präventionspolitik Impfung: > 50 Jahre Impfung für erwarteten Effekt nötig Unsicherheiten + zusätzliche Kosten -> weniger Zervix-Ca anders/früher mit weniger Geld erreichbar? Ländervergleich zeigt: ja Können mit den Ressourcen anders eingesetzt mehr Menschen gesünder bleiben/werden? z.b. Gebärmutterhalskrebs: Früherkennung verbessern + Ressourcen zur qualitätsgesicherten Vorsorge häufiger Krebsarten Im Falle einer Impfung: Preisreduktion, dennoch: Unsicherheit zu Langzeitwirkung bleibt aufrecht Für nachhaltige Finanzierbarkeit eines solidarischen Gesundheitswesens ist transparente Auseinandersetzung mit diesen Fragen unumgänglich!
16 Vielen Dank!
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