POLITISCHE EINSTELLUNGEN VON TÜRKISCHSTÄMMIGEN MIGRANTEN IN HAMBURG
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- Simon Peters
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1 POLITISCHE EINSTELLUNGEN VON TÜRKISCHSTÄMMIGEN MIGRANTEN IN HAMBURG Eine empirische Untersuchung Diese Studie wurde von ABH/Institut für Soziobilitättsforschung gefördet Dr. phil. Mustafa Acar 2011
2 1. Zielsetzung und Durchführung der Umfrage Die Zielsetzung dieser repräsentativen Befragung ist es Informationen zur politischen Einstellung türkischstämmiger Migranten und Deutscher in Hamburg erfassen. Für diese Studie wurde das persönliche Interview (Face-to-Face) als empirische Forschungsmethode ausgewählt und mittels Paper-and-pencil durchgeführt. Die Interviews fanden vom bis statt und wurden mit 500 Personen durchgeführt.
3 2. Das Interesse an deutscher Politik Interesse an deutscher Politik (in %) kein 21 w enig 21,2 mittel 35,8 stark Im Allgemeinen haben die Türken geringeres Interesse an deutscher Politik. Der Anteil des starkes Interesses liegt bei 22%. 35,8% von Befragten interessieren sich für die deutsche Politik mittelmäßig und 21,2% wenig. Nur 21% der Befragten hat kein Interesse an deutscher Politik.
4 3. Das Interesse an türkischer Politik Interesse an türkischer Politik (in %) kein 12,4 w enig 14,2 mittel 43 stark 30, Das herkunftslandorientierte Interesse an Politik türkischstämmiger Migranten in Hamburg ist höher als das Interesse an der aufnahmelandorientierten Politik. Während 22% der Befragten starkes und 35,8% mittleres Interesse an deutscher Politik haben, interessieren sich 30,4% der Befragten stark und 43% mittelmäßig für die türkische Politik. Fast die Hälfte der Befragten (42,2%) zeigt entweder wenig oder kein Interesse an deutscher Politik. Dieser Anteil liegt beim Interesse an türkischer Politik nur bei 26,6%.
5 4. Parteipräferenzen Parteipräferenzen (in %) Unentschlossen 5 Nicht Wähler 6,2 FDP 0,4 DIE LINKE 11,2 SPD 47,6 CDU 1,6 DIE GRÜNEN 28 Die Parteipräferenzen liegen mit 47,6% eindeutig bei der SPD, obwohl der Wähleranteil der SPD ab 2005 immer weiter zurückging. Bündnis 90/Die Grünen folgen an zweiter Stelle mit 28%. Der türkischstämmige Wähleranteil der Grünen nahm ab 2009 relativ stark zu. An dritter Stelle liegt die Linke mit 11,2%. Ab 2002 steigt der Anteil derer, die der Linke zuneigen. Der Stimmenanteil der CDU unter den türkischstämmigen Migranten beträgt 1,6%. Nur 0,4% der Befragten präferiert die FDP. Der Anteil der Nichtwähler liegt bei 6,2%. 5% der Befragten können sich nicht für eine Partei entscheiden.
6 5. Präferenzen der Kanzlerkandidaten Präferenzen der Kanzlerkandidaten (in %) Unentschlossen 7,4 Nicht Wähler 8,2 Özdemir 45,6 Westerwelle 0,4 Gysi 9,6 Merkel 0,8 Steinmeier 28 *Während der Umfrage war Westerwelle an der Spitze der FDP Kandidatenorientierung ist ein kurzfristig wirksamer Faktor und von persönlichkeitsbezogenen sowie leistungsbezogenen Merkmalen abhängig. Obwohl die Mehrheit der Befragten die SPD wählen will, präferiert fast die Hälfte der Befragten (45,6%) als Kanzlerkandidaten Cem Özdemir. Steinmeier liegt mit 28% an zweiter Stelle, während 9,6% der Befragten Gysi als Kanzlerkandidaten unterstützt. Die Präferenz für Merkel und Westerwelle liegt unter 1%. Der Nichtwähleranteil ist mit 8,2% höher
7 als der unentschlossene Wähleranteil (7,4%). 6. Politische Probleme Politische Probleme nach Geschlecht (in %) Gar nichts 7,51 9,75 Alles 72,3 63,41 Diskriminierung 12,67 13,93 Männer Frauen EU-Beitrittsfrage der Türkei 2,81 4,53 Ausländerfeindlichkeit 8,92 11,84 Arbeitslosigkeit 12,67 13, Themenorientierung ist ein wichtiger Indikator für die Wahlentscheidung. Die Befragten sehen die Themenbereiche Arbeitslosigkeit, Ausländerfeindlichkeit, die EU- Beitrittsfrage der Türkei und Diskriminierung als einzelne Faktoren als nicht so wichtig an. Stattdessen werden diese Probleme als ein Themenkomplex angesehen. 63,41% der Männer und 72,3% der Frauen finden die Antwortkategorie Alles sehr wichtig. Diese Themen werden von 9,75% der Männer und 7,51% der Frauen nicht als politische Probleme angesehen.
8 7. Mediennutzung Mediennutzung (in %) Beide 66,8 Deutsch 6,8 Türkisch 26, Politische Informationen werden heutzutage durch die Medien, die den politischen Prozess und die Wahlentscheidung der Bürger beeinflussen, bezogen. Tageszeitungen und Fernsehkanäle sind die wichtigsten Medien zur Informationsbeschaffung. Türkischstämmige Migranten verwenden heute türkische und deutsche Medien komplementär. 66,8% der Befragten nutzen beide Medien. Der Anteil der deutschsprachigen Medien liegt bei 6,8%. Dagegen nutzen 26,4% der Befragten nur türkische Medien.
9 8. Wirkung der türkischen Medien auf das Wahlverhalten Türkische Medien und Wahlverhalten (in %) kein Einfluss 18,4 w enig 23 mittel 32,2 stark 26, In den türkischen Medien wird viel über die deutsche Politik berichtet. Die Wahlentscheidung türkischstämmiger Migranten in Deutschland wird daher von den türkischen Medien beeinflusst. Beim Wahlverhalten lässt sich die Mehrheit der Befragten (58,6%) stark oder mittel von türkischen Medien beeinflussen. Dagegen liegt der Anteil der Befragten, deren Wahlentscheidung von türkischer Medien nicht beeinflusst wird, nur bei 18,4%.
10 9. Wirkung der Türkei auf das Wahlverhalten Die Wirkung der Türkei auf das Wahlverhalten (in %) kein Einfluss 22,4 w enig 25,8 mittel 32,2 stark 19, Ein anderer Einflussfaktor auf das Wahlverhalten türkischstämmiger Migranten ist die Türkei (Parteien, Regierungen und Politiker). Ihre Wahlempfehlungen werden von 51,8% der Befragten stark oder mittel wahrgenommen. Nur 22,4% der Befragten werden nicht von den Wahlempfehlungen der türkischen Parteien, Regierungen oder Politiker beeinflusst.
Der Einfluss der Türkei auf das Wahlverhalten der eingebürgerten Türken. in Deutschland
Der Einfluss der Türkei auf das Wahlverhalten der eingebürgerten Türken in Deutschland Dr. phil. Mustafa Acar Anschrift: Berner Allee 49a 22159 Hamburg Tel: 040-66979852 Handy: 017649350595 E-Mail: a.m.acar@web.de
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