Epidemiologische Beobachtungsstelle. Geistige Gesundheit PASSI
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- Karlheinz Kohl
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1 Epidemiologische Beobachtungsstelle Geistige Gesundheit PASSI
2 Herausgegeben von Antonio Fanolla, Sabine Weiss Epidemiologische Beobachtungsstelle der Autonomen Provinz Bozen An der Durchführung haben teilgenommen: - auf nationaler Ebene: Technische Gruppe PASSI - auf Landesebene: Irmgard Prader, Carla Melani - auf Sanitätsbetriebsebene: Patrizia Corazza
3 Geistige Gesundheit. PASSI SYMPTOME DER DEPRESSION Die Depression ist eine psychische Störung mit Zuständen der Niedergeschlagenheit als Leitsymptom. Die Depression ist charakterisiert durch Stimmungseinengung, Antriebshemmung bei den einfachsten Tätigkeiten wie die Körperpflege, soziale Selbstisolation, verringerte Konzentrations- und Entscheidungsfähigkeit. Die Depression ist die am häufigsten auftretende psychische Erkrankung. Laut der Weltgesundheitsorganisation belegt die Depression den dritten Platz was die Inanspruchnahme von Ressourcen anbelangt; bei gleichbleibendem Verlauf wird sie innerhalb 2020 den zweiten Platz belegen und den ersten Platz innerhalb Die Behandlung der Krankheit ist sehr kostenund betreuungsaufwendig und stellt somit ein beträchtliches Problem für den nationalen Gesundheitsdienst dar. Anhand PASSI werden die grundsätzlichen Symptome einer Depression (Stimmungseinengung, Antriebshemmung bei fast allen Tätigkeiten) überwacht. Hierfür wird die allgemein anerkannte Methode, der sogenannte Patient Health Questionnaire-2 (Phq-2) verwendet. Eigenschaften der Personen mit Symptomen der Depression In der Provinz Bozen geben 4,5% der Befragten an, an Symptomen der Depression zu leiden; diese Symptome kommen häufiger bei folgenden Kategorien vor: - Personen mit mindestens einer chronischen Krankheit - Personen mit finanziellen Schwierigkeiten. Bei einer spezifischen Analyse (logistische Regression) aller Eigenschaften gemeinsam, bleiben finanzielle Schwierigkeiten und die Präsenz einer chronischen Erkrankung statistisch signifikant mit der Depression assoziiert. Symptome der Depression. Provinz Bozen Prävalenz der sozio-demografischen Eigenschaften Alter Geschlecht Männer Frauen Schulausbildung Volks-/Mittelschule Oberschule/Universität Finanzielle Schwierigkeiten manche/viele keine Chronische Krankheit keine >=1 wohnt allein ja nein Gasamt: 4,5 (IC95%: 3,4-5,6) 2.4% 2.9% 3.8% 4.0% 3.8% 4.1% 4.6% 4.9% 4.5% 5.2% 5.8% 9.0% 8.9% 0% 2% 4% 6% 8% 10% 3
4 Salute mentale. PASSI Symptome der Depression Pool PASSI (%) Gesamt: 6,6% (IC95%: 6,4%-6,8) Im Pool PASSI beträgt der Prozentsatz der Personen, die in den Wochen vor dem Interview an Symptomen der Depression litten, 7%. Bei einem regionalen Vergleich gehen statistisch signifikante Unterschiede hervor. signifikant höher als im Pool Passi (%) nicht signifikant verschieden vom Pool Passi (%) signifikant geringer als im Pool Passi (%) Folgen der Depression Personen, die an Depression leiden, geben eine schlechtere Wahrnehmung der Lebensqualität an: - 54% beschreiben ihren Gesundheitszustand als gut oder sehr gut im Vergleich zu 84% der Personen ohne Symptome einer Depression - die durchschnittliche Anzahl der Tage in schlechtem psychophysischem Zustand und mit Einschränkungen der alltäglichen Tätigkeiten ist bei Personen mit Symptomen einer Depression signifikant höher. Wahrgenommene Lebensqualität und Depression Provinz Bozen Einschränkung der alltäglichen Tätigkeiten Schlechter psychologischer Zustand Schlechter körperlicher Zustand ohne Symptome der Depression mit Symptomen einer Depression 4
5 Geistige Gesundheit. PASSI An wem wenden sich Personen mit Symptomen einer Depression? Um dem psychophysischen Bezugspersonen bei einer Depression Provinz Bozen Unbehagen entgegenzutreten, suchen Arzt/Gesundheitspersonal 35% 72% der Betroffenen Unterstützung, wobei in 35% der Fälle beim Familie/Freunde 24% Arzt/Gesundheitspersonal, in 24% der Fälle bei der Familie/Freunden und in 13% Beides 13% der Fälle bei Beiden. Niemand 28% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% Ergebnisse und Empfehlungen In der Provinz Bozen sind schätzungsweise 4 von 100 Personen betroffen, mit höheren Werten bei Frauen, Personen mit mindestens einer chronischen Krankheit und Personen mit finanziellen Schwierigkeiten. Die Ergebnisse bestätigen eine unzureichende Behandlung der Erkrankung und eine geringe Inanspruchnahme der Gesundheitsdienste; der Anteil der nicht behandelten Fälle ist signifikant höher (eine von drei Personen). Die Behandlung der psychischen Störung ist sehr aufwendig und stellt daher eine Herausforderung für die Gesundheitsdienste dar. 5
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