Symbolischer Interaktionismus Georg Herbert Mead

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1 Symbolischer Interaktionismus Georg Herbert Mead Beim symbolischen Interaktionismus handelt es sich um eine Sozialtheorie, die menschliches Verhalten als symbolisch vermittelte Interaktion auffasst und aus diesem Prozeß [ ] auch die Entstehung von Bewusstsein, Individuum und Gesellschaft erklärt. Die Grundannahme liegt darin, dass eine gemeinsame Verständigung über die Welt stattfinden muss. Wenn Menschen in der Welt in Bezug auf Dinge und auch auf einander bezogen handeln, tun sie dies auf Grundlage der Bedeutungen, die diese Dinge für sie haben. Diese Bedeutung wiederum ist nicht a priori gegeben, sondern erwächst aus sozialer Interaktion und muss interpretiert werden. Durch Interaktion entsteht die soziale Wirklichkeit. Die Interaktion wird durch Symbole vermittelt. Der Ansatz geht zurück auf den amerikanischen Philosophen und Sozialpsychologen George Herbert Mead ( ). Seine beiden Tätigkeitsfelder (Philosophie und Sozialpsychologie) weisen darauf hin, dass Mead für seine Theoriebildung fachübergreifende Inspiration fand. Wobei er sich nur auf die Theoriebildung konzentrierte, während er die Empirie anderen überließ. Beeinflusst von Darwins Evolutionstheorie, übernimmt er den Gedanken der Anpassung von Organismen an ihre Umwelt. Aus der philosophische Strömung des amerikanischen Pragmatismus übernimmt er den Gedanken, dass sich dieser Anpassungsprozess der Menschen an ihre Umwelt in Abhängigkeit vom bewusstem problemlösenden Denken und Handeln vollzieht. Das Selbstbewusstsein, das Mead für das Handeln als selbstbewusstes Subjekt voraussetzt, hat sein Vorbild im deutschen Idealismus, der den Menschen als vernünftiges, frei handelndes Subjekt sieht. Ablehnend stand er den Reiz-Reaktionserklärungen der behavioristischen Psychologie gegenüber. Jeder dieser Haupteinflüsse enthält für Meads Theoriesystem wichtige charakteristische Schlüsselbegriffe, die in der weiteren Erklärung von Interaktion und menschlichem Zusammenleben grundlegend sind: Anpassung, Handeln, selbstbewusstes Subjekt. Die vorläufige Kernaussage umfasst also die Herausbildung eines an die Umwelt angepassten, selbstbewussten Subjekts in einer Gemeinschaft handelnder und kommunizierender Menschen mittels symbolischer Interaktion. Eine solche Konzeption, die dass Handeln bzw. die Anpassung an die Umwelt annimmt, ist jedoch nur möglich, da der Mensch besondere 1

2 Voraussetzungen mit sich bringt, die ihn zur Entstehung hochentwickelter sozialer Prozesse befähigen. Die menschlich-evolutionäre Sonderstellung besteht zunächst darin, dass sich der Mensch als animal symbolicum in mehrfacher Hinsicht von seinen tierischen Verwandten abhebt. Die Instinktarmut und Weltoffenheit, die die philosophische Anthropologie hervorhebt, weist dem Menschen keine ökologische Nische zu, sondern zwingen ihn, durch symbolisch sprachliche Kommunikation sein Verhalten und die Interpretation der Umwelt selbst zu steuern. Die Fähigkeit zu Arbeitsteilung und funktionaler Differenzierung sorgt dafür, dass eine reversible, je nach Notwendigkeit anpassbare soziale Differenzierung an die Stelle einer physiologischen Differenzierung tritt. Die evolutionäre Anpassung der Menschheit durch gezielte Erfindung und systematische Erprobung von Lösungen für Anpassungsprobleme (Beispiele hierfür sind die Wissenschaft oder auch der Verfassungsstaat) mündet dann in der Symbolverwendung und der Möglichkeit zur Kontrolle der Umwelt. Auf eine solche symbolische Vermittlung menschlichen Verhaltens richtet sich das Hauptaugenmerk von Meads Theorie. Dabei sieht er symbolisch vermittelte Interaktion als charakteristische Form sozialen Verhaltens beim Menschen an. Soziale Handlungen sind nach Mead dadurch charakterisiert, dass das Verhalten eines Individuums einen Reiz für ein anderes darstellt, in einer bestimmten Weise zu reagieren, die wiederum das erste Individuum betrifft. Der Sinn bzw. die Bedeutung (meaning) solchen Verhaltens leitet sich aus der Reaktion ab und ist den beteiligten Individuen nicht notwendigerweise bewusst. Auch tierisches Verhalten hat in diesem Sinne eine Bedeutung, der sich das Tier, im Gegensatz zum Menschen, aber nicht reflexiv zuwenden kann. Zur Beschreibung sozialen Verhaltens bedient sich Mead des Wundtschen Begriffs der Geste. Die Geste definiert er als die Anfänge oder Teile sozialer Handlungen, die als Reiz für eine Reaktion seitens eines anderen Organismus stehen, der an derselben sozialen Handlung beteiligt ist. Dabei zeigen Gesten bestimmte Einstellungen der sie benutzenden Organismen im Sinne von Reaktions- bzw. Handlungsbereitschaft an. Sie sind Anzeichen für spezifische Reaktionsbereitschaften eines Organismus A, die als Reiz für einen weiteren Organismus B dienen, sich in spezifischer Art und Weise zu verhalten. Da Gesten 2

3 Anzeichen für eine Einstellung und damit für eine mögliche auszuführende Handlung sind, werden sie von Mead auch als gehemmte Handlungen bezeichnet. So ist beispielsweise die Drohgebärde eines Tieres ein Anzeichen für dessen aggressive Einstellung dem zweiten Organismus gegenüber und verweist auf einen möglichen tatsächlich auszuführenden Angriff. Die Geste steht für eine mögliche vollständige individuelle Handlung seitens eines Organismus und fungiert im Zusammenhang einer komplexen sozialen Handlung als Reiz für einen weiteren Organismus, dessen Reaktion auf diesen Reiz wiederum zum Reiz für eine Reaktion seitens des ersten Organismus wird usw. Die derart bestimmte Gestenkommunikation wird so lange fortgeführt, bis letztlich eine soziale Handlung zustande kommt. Mead führt für die gestenvermittelte Kommunikation das Beispiel des Hundekampfes an: "Ich brachte das Beispiel von den kämpfenden Hunden, um den Begriff der Geste einzuführen. Die Handlung jedes der beiden Hunde wird zum Reiz, der die Reaktion des anderen beeinflußt. Es besteht also eine Beziehung zwischen den beiden; und da der andere Hund auf die Handlung reagiert, wird diese wiederum verändert. Eben die Tatsache, daß der Hund zum Angriff auf einen anderen bereit ist, wird zu einem Reiz für diesen anderen, seine eigene Position oder seine eigene Haltung zu ändern. Kaum tritt dies ein, löst die veränderte Haltung des zweiten Hundes beim ersten wiederum eine veränderte Haltung aus. Hier werden Gesten ausgetauscht. Es handelt sich jedoch nicht um Gesten in dem Sinne, daß sie etwas besagen. Wir nehmen nicht an, daß sich der Hund sagt: 'Wenn das Tier aus dieser Richtung kommt, wird es mir an die Kehle springen, und ich werde mich so bewegen.' Es findet aber eine tatsächliche Veränderung in seiner eigenen Position statt, aufgrund der Richtung, aus der sich der andere Hund nähert." Gestenvermittelte Kommunikation entsteht aufgrund der Notwendigkeit, dass in Gruppen lebende Organismen kooperative Tätigkeiten ausführen, die zunächst durch biologische Antriebe motiviert sind. Zu solchen sozialen Handlungen, die aus der biologischen Ausstattung resultieren, über die die jeweilige Art, denen die betreffenden Organismen angehören, verfügt, zählen das Fürsorgeverhalten der Eltern ihren Kindern gegenüber, heterosexuelle Geschlechtsbeziehungen zum Zwecke der Fortpflanzung und das vorangehende Werbeverhalten sowie Handlungen des Kampfes, die beispielsweise der Verteidigung der Gruppe gegenüber Feinden oder der Herstellung einer Rangordnung innerhalb einer Gruppe 3

4 dienen können. Während die Sozialbeziehungen im Falle tierischer Gesellschaften weitestgehend auf die genannten Formen beschränkt bleiben, differenzieren sich in menschlichen Gesellschaften unter der Bedingung bewußter Kommunikation eine Vielzahl unterschiedlicher sozialer Beziehungen aus. Die genannten Sozialbeziehungen bilden allerdings die Grundformen, die aus biologischen Gründen notwendig zustande kommen. Das Merkmal, das nach Mead den Menschen wesentlich vom Tier unterscheidet, ist seine Fähigkeit, mittels signifikanter Symbole, d.h. mittels Gesten, die im Individuum selbst die gleiche Reaktion auslösen wie im Gegenüber, zu kommunizieren. Wie kommt es nun dazu, daß Menschen ausgehend von der Stufe der Gestenkommunikation eine Sprache hervorbringen, die aus solchen signifikanten Symbolen besteht? Zur Beantwortung dieser Frage gilt es zunächst den Begriff der 'Bedeutung' bzw. des 'Sinns' aus sozialbehavioristischer Perspektive aufzuklären. Mead zufolge, ist der Sinn nicht erst auf der Ebene bewußter Kommunikation zu finden, sondern schon auf der Ebene der unbewußten Kommunikation vermittels Gesten. Mead faßt Bedeutung oder Sinn zunächst in einem objektiven Sinne als Struktur sozialer Handlungen auf. Sinn ist insofern ein Strukturmerkmal sozialer Handlungen, als er zunächst die Reaktion eines Organismus B auf eine Geste eines weiteren Organismus A ist, der damit eine vorangegangene komplexe soziale Handlung angezeigt hat. Die Reaktion seitens des zweiten Organismus interpretiert die Geste, auf die sie bezogen ist, und bezeichnet dadurch ihre Bedeutung bzw. ihren Sinn. Der im Vollzug einer sozialen Handlung objektiv entstehende Sinn verweist, Mead zufolge, auf drei Relationen der Geste als Teil einer umfassenden sozialen Handlung: 1. zum ersten steht die Geste in einer Relation zum ersten Organismus, 2. zum zweiten in einer Relation zum zweiten Organismus und dessen Reaktion 3. zum dritten steht sie in einer Relation zu der komplexen sozialen Handlung, dessen Anfang oder Teil sie darstellt. In diesem Sinne symbolisiert oder bedeutet die Geste aus einer Beoabachterperspektive die gesamte soziale Handlung. Wie kommt es nun von der unbewußten Kommunikation, zu bewußter Kommunikation und zur Konstitution signifikanter Symbole. 4

5 Sinn in dem angeführten objektiven Verständnis Meads entsteht innerhalb einer jeden sozialen Handlung, also in sozialen Zusammenhängen von Tieren und Menschen. Objektiver Sinn ist als Strukturmerkmal sozialer Handlungen, allerdings ist er nur für einen (menschlichen) Beobachter einer sozialen Handlung zu verstehen. Die interagierenden Organismen sind sich des Sinns der sozialen Handlungen, zu deren Zustandekommen sie durch ihre Gesten beitragen, nicht bewußt. Der Hund, der die Haltung eines möglichen Angriffs einnimmt, ist sich nicht bewußt, daß sein Verhalten die Flucht des anderen Hundes bedeutet, d.h., er wählt seine Geste nicht aufgrund der Antizipation des Folgeverhaltens des zweiten Hundes aus, sondern verhält sich instinktiv, z.b. um sein Revier vor Eindringlingen zu schützen. Im gleichen Maße ist auch dem zweiten Hund nicht der Gesamtzusammenhang der sozialen Handlung bewußt und er wählt sein Fluchtverhalten nicht aufgrund einer vorangegangenen Überlegung aus, in der er verschiedene Handlungsalternativen im Hinblick auf das Folgeverhalten des ersten Hundes abwägt. Die soziale Handlung wird zwar kooperativ durch die jeweiligen Teilhandlungen der beteiligten Hunde konstituiert, sie ist jedoch in keinem der Hunde repräsentiert. Eine Repräsentation sozialer Handlungen und eine bewußte Verwendung von Gesten findet sich erst im Fall der Kommunikation zwischen Menschen. Im Unterschied zur unbewußten Kommunikation hat die Geste auf der Ebene bewußter Kommunikation nicht allein objektiv durch die interpretierende Anschlußreaktion eine Bedeutung, sondern sie hat auch für die an der sozialen Handlung beteiligten Individuen selbst eine Bedeutung, einen Sinn. D.h. daß das Individuum, welches eine Geste verwendendet, sich der Reaktion, die seine Geste bei einem anderen Individuum auslösen wird, bewußt ist und so mit der Geste eine antizipierte bzw. intendierte Reaktion erzeugt werden soll. Die menschlichen Individuen müssen den zunächst objektiven Sinn mithin gleichsam verinnerlichen. Dies setzt einen Mechanismus voraus, der in dem die Geste verwendenden Individuum tendentiell dieselbe Reaktion hervorruft, wie bei dem Individuum, an das sie gerichtet ist (vgl. Mead 1980e, 320). Einen solchen Mechanismus findet Mead in dem von Wundt entlehnten Konzept der Lautgeste. Die Lautgeste hat die Eigenschaft, von dem sie verwendenden Individuum in der gleichen Art und Weise wahrgenommen zu werden, wie von dem Individuum, an das sie gerichtet ist. Sie ist durch diese Eigenschaft als Bedingung für das Entstehen signifikanter Symbole in ausgezeichneter Weise geeignet. Die Lautgeste wird aber erst dann zu einem 5

6 signifikanten Symbol, wenn sie außerdem in dem sie verwendenden Individuum die Tendenz auslöst, in der gleichen Art und Weise zu reagieren, wie das zweite an der sozialen Handlung beteiligte Individuum tatsächlich reagiert. Da nun Lautgesten nicht allein bei Menschen vorkommen, sondern auch bei Vögeln, Hunden, Löwen etc., bilden sie noch keinen hinreichenden Mechanismus, der die Entwicklung signifikanter Symbole und mithin Sprache erklären kann. Mead nimmt neben der Lautgeste weiterhin an, daß die spezifisch menschliche biologische Ausstattung es diesem erlaubt, sich selbst durch den Einsatz von Lautgesten in derselben Art und Weise anzuregen, wie das andere die Geste wahrnehmende Individuum. Die physiologischen Bedingungen dafür sieht er in der Entwicklung des spezifisch menschlichen Zentralnervensystems und der Großhirnrinde (vgl. Mead 1980e, 322) und darin, daß jedes menschliche Individuum diesbezüglich gleich strukturiert ist: "Für einen Mechanismus wie den oben beschriebenen ist es notwendig, zunächst irgendeinen Reiz im Sozialverhalten der Mitglieder einer artgleichen Gruppe zu finden, der in dem Individuum, von dem der Reiz ausgeht, die gleiche Reaktion auslöst, die er in den anderen hervorruft. Darüber hinaus müssen die Individuen der Gruppe so gleichartig strukturiert sein, daß der Reiz die gleiche Eigenschaft für das eine wie für das andere Individuum hat. Einen solchen Typ eines sozialen Reizes finden wir in der menschlichen Gesellschaft in der Lautgeste" (Mead). Jedes menschliche Individuum ist aufgrund seiner physiologischen Konstitution in der Lage, im allgemeinen Erfahrungen zu machen und aus diesen zu lernen und im speziellen durch Erfahrungen im gesellschaftlichen Kontext Intelligenz und Sprachfähigkeit auszubilden. Kommen wir nun wieder zur Entstehung signifikanter Symbole. Das entscheidende Moment für die Entstehung signifikanter Symbole ist damit benannt, daß ein Individuum, vornehmlich durch die Verwendung von Lautgesten, tendentiell die gleiche Reaktion bei sich selbst wie bei einem anderen auslösen kann. Damit ist allerdings noch keine Antwort auf die Probleme der Entstehung eines "Bewußtseins von Bedeutungen" und mithin signifikanter Symbole ausgehend von der gestenvermittelten Kommunikation formuliert. Hierzu ist das Geschehen bei der Verwendung von Lautgesten im Interaktionszusammenhang zu betrachten. Ein "Bewußtsein von Bedeutungen" (Mead) und signifikante Symbole entstehen erst, wenn ein menschlicher Organismus als Teilnehmer einer sozialen Handlung 6

7 bemerkt, daß er sein Verhalten an dem von ihm antizipierten Verhalten des anderen orientiert. Ein Individuum bemerkt dies, sobald die Reaktion des anderen in seine Erfahrung tritt und mit seiner Selbstanregung bzw. Selbstaffektion gekoppelt wird. Mead formuliert diesen Sachverhalt wie folgt: "Wenn also eine Lautgeste in dem Individuum, welches diese Geste macht, eine Tendenz zu der gleichen Reaktion auslöst, die sie in einem anderen hervorruft, und wenn dieser Beginn einer Handlung des anderen in ihm selbst in seine Erfahrung eingeht, so wird das Individuum feststellen, daß es dazu tendiert, sich selbst gegenüber so zu handeln, wie andere ihm gegenüber handeln." Anders formuliert geht Mead davon aus, daß ein menschlicher Organismus die Bedeutung bzw. den Sinn seiner Gesten dadurch bewußt erfährt, daß er die Reaktionen des anderen auf sein eigenes ihm zugängliches Tun, bezieht um dieses dann späterhin im Lichte der Reaktionen des anderen zu interpretieren und zu analysieren. Die erste bewußte Erfahrung seines Handelns, die ein Individuum machen kann, ist somit eine Erfahrung der Reaktion des anderen auf die von ihm hervorgebrachte Lautgeste, die in der Verbindung mit der in ihm selbst ausgelösten Reaktionsbereitschaft eine bewußte Bedeutung erlangt. Im Fortgang eines solchen Prozesses, bei dem die Beteiligten ihre eigenen Reaktionen im Hinblick auf die Gesten des Gegenübers fortlaufend reflektieren und interpretieren, entstehen für sie gemeinsame, intersubjektive Bedeutungen der unterschiedlichen Gesten. Es entsteht ein gemeinsamer, gleichsinnig verwendbarer Vorrat signifikanter Symbole. Mead beschränkt nun den Begriff der signifikanten Symbole nicht allein auf Lautgesten. Auch andere körperliche Gesten, die die Eigenschaft der Selbstwahrnehmbarkeit mit den Lautgesten gemein haben, können zu signifikanten Symbolen werden (Mead). So besteht beispielsweise die Gebärdensprache, die gehörlose Menschen verwenden, aus für mindestens zwei Interaktionspartner gleichzeitig sichtbaren Bewegungen. Signifikante Symbole sind stets gesellschaftlich vermittelte, d.h. in und durch Interaktion entstandene Allgemeinbegriffe. Durch signifikante Symbole in Form von Sprache ist der Mensch sowohl in der Lage, das instinkthafte Reiz-Reaktions- Schema zu verlassen und seine Handlungen vor dem Hintergrund vergangener Erfahrungen denkend zu planen und zu kontrollieren (Sprache als Voraussetzung des Denkens), als auch mit anderen Menschen bewusst zu kommunizieren. 7

8 Interaktionsprozesse sind also die Voraussetzung für Sprache, Denken und auch für die Entwicklung der Identität und des Selbst (self). "Identität entwickelt sich; sie ist bei der Geburt anfänglich nicht vorhanden, entsteht aber innerhalb des gesellschaftlichen Erfahrungs- und Tätigkeitsprozesses, das heißt im jeweiligen Individuum als Ergebnis seiner Beziehungen zu diesem Prozess als Ganzem und zu anderen Individuen innerhalb dieses Prozesses" (Mead 1968, 177). Zunächst ist festzuhalten dass das Selbst (Self) nicht identisch mit dem Körper eines Individuums ist, und dass die Wahrnehmung des Selbst nicht identisch mit der Körperwahrnehmung ist; denn: "Der Körper erfährt sich selbst nicht in dem Sinn als ein Ganzes, in dem die Identität in die Erfahrung eintritt" (Mead 1968, 178). Das entscheidende Merkmal des Selbst ist, dass es sich selbst als ein Objekt betrachten kann. Ein Individuum kann seine Aufmerksamkeit auf Objekte oder Mitmenschen in seiner Außenwelt, auf seine eigenen Handlungen oder auf sich selbst als handelnde Person lenken. Es kann über sich selbst reflektieren und selbst diese Reflexionen wieder zum Objekt des Bewusstseins machen. Sprachlich lässt sich diese Objektivierung etwa mit dem Satz "Ich denke über mich nach" verdeutlichen. Hier wird eindeutig zwischen dem Subjekt ("Ich") und dem Objekt ("mich") unterschieden; die beiden sind nicht identisch, auch wenn es sich um ein und dieselbe Person handelt. Sobald ich mich mir selbst reflexiv zuwende, fallen I und me, um die Meadschen Begriffe zu verwenden, auseinander. Die Frage, die sich aus dieser Beschreibung des Selbst ergibt, formuliert Mead wie folgt: "Wie kann ein Einzelner (erfahrungsgemäß) so aus sich heraustreten, dass er für sich selbst zum Objekt wird? Das ist das entscheidende psychologische Problem der Identität oder des Bewusstseins; die Lösung ergibt sich dadurch, dass man sich an den gesellschaftlichen Verhaltensprozess hält, in den die jeweilige Person eingeschaltet ist. [...] Der Einzelne erfährt sich - nicht direkt, sondern nur indirekt - aus der besonderen Sicht anderer Mitglieder der gleichen gesellschaftlichen Gruppe oder aus der verallgemeinerten Sicht der gesellschaftlichen Gruppe als Ganzer, zu der er gehört. Denn er bringt die eigene Erfahrung als einer Identität oder Persönlichkeit nicht direkt oder unmittelbar ins Spiel, nicht indem er für sich selbst zu einem Subjekt wird, sondern nur insoweit, als er zuerst zu einem Objekt für sich 8

9 selbst wird, genauso wie die anderen Individuen für ihn oder in seiner Erfahrung Objekte sind; er wird für sich selbst nur zum Objekt, indem er die Haltungen anderer Individuen gegenüber sich selbst innerhalb einer gesellschaftlichen Umwelt oder eines Erfahrungs- und Verhaltenskontextes einnimmt, in den er ebenso wie die anderen eingeschaltet ist. Die Bedeutung der 'Kommunikation' liegt in der Tatsache, dass sie eine Verhaltensweise erzeugt, in der der Organismus oder das Individuum für sich selbst zum Objekt werden kann" (Mead 1968, 180). Nicht nur die Art wie, sondern auch die grundsätzliche Fähigkeit, dass der Mensch ein Selbst entwickelt, dem er sich reflexiv zuwenden kann, ist sozial bedingt. Bei der Kommunikation mittels signifikanter Symbole, insbesondere bei der Verwendung von Gesten in Form von Sprache, wendet sich das Individuum in gleichem Maße an sich selbst, wie es sich an andere richtet. Es löst in sich die gleichen Reaktionen aus, wie im anderen. Das bedeutet nicht, dass sich beide im Anschluss an die Geste gleich verhalten; es bedeutet vielmehr, dass die Geste für beide den gleichen Sinn hat, und zwar deswegen, weil sich beide mit den Augen des jeweils anderen auf sie als Objekt beziehen können. Wenn man z. B. etwas zu einem anderen sagt, dann sagt man es gleichzeitig auch zu sich selbst und kontrolliert das Gesagte während der Rede. Während man spricht, entscheidet man, ob das Gesagte verständlich, sinnvoll usw. ist und bestimmt danach die Art, wie man weiterredet. Dabei orientiert man sich nicht nur an den sichtbaren Reaktionen des Gegenübers, sondern auch an den Reaktionen, die das Gesagte in einem selbst auslöst. "Unter sinnvoller Sprache verstehen wir, dass die Handlung so beschaffen ist, dass sie den Einzelnen selbst beeinflusst, und dass die Wirkung auf den Einzelnen Teil der intelligenten Abwicklung des Gespräches mit anderen ist" (Mead 1968, 183). Der Einzelne muss also in der Lage sein, sich selbst und sein eigenes Verhalten mit den Augen der anderen zu sehen, er muss die Rolle des anderen (the rôle of the other) einnehmen können. In einer prägnanten Formulierung Meads (1980 e, 327): "Wir müssen andere sein, um wir selbst sein zu können." Die Entstehung dieser Fähigkeit erläutert Mead anhand des kindlichen Spielens mit der Unterscheidung von play und game. Die ersten Spiele des Kleinkindes bestehen 9

10 darin, dass es die Rollen seiner verschiedenen Bezugspersonen übernimmt und von deren Standpunkt aus handelt und denkt. Bei einem solchen Rollenspiel (play) spielt es z. B. Mutter, Vater, Lehrer(in) oder Verkäufer(in), wobei es während des Spielens in der Lage ist, die Rollen ständig zu wechseln. Es ist charakteristisch für ein solches Spielen, dass das Kind dabei "Selbstgespräche" führt, wobei es sich abwechselnd in die verschiedenen Rollen begibt und z. B. als Mutter zu sich selbst als Vater spricht. Es muss sich also in seiner Phantasie die Reaktionen der anderen vorstellen können, um sie dann nachzuahmen. Mit den Worten Meads (1968, 193): "Es hat in sich Reize, die in ihm selbst die gleiche Reaktion auslösen wie in anderen. Es nimmt diese Reaktionen und organisiert sie zu einem Ganzen. Das ist die einfachste Art und Weise, wie man sich selbst gegenüber ein anderer sein kann". Die Phase des play ist die erste Stufe der Entwicklung des Selbst, sie ist "der erste Schritt der sozialen Strukturierung des physiologischen Organismus, der Beginn der Transformation des bloßen Objekt-Seins [...]. Doch führt das 'play' nicht zu einer endgültigen sozialen Strukturiertheit des Selbst". Das Kind schafft sich in seiner Phantasie Interaktionssituationen, in denen es die Standpunkte und Rollen konkreter Anderer einnehmen kann; es kann jedoch permanent zwischen den verschiedenen Rollen wechseln, und was es in dem einen Moment spielt, determiniert nicht das Verhalten im nächsten. Deshalb kann man strenggenommen auch nicht sagen, es tut so, als ob es der andere wäre, sondern es ist der andere in diesem Augenblick. Anders ist dies, sobald das Kind in der Lage ist, an organisierten Wettspielen (games) teilzunehmen: "Das spielende Kind muss hier bereit sein, die Haltung aller in das Spiel eingeschalteten Personen zu übernehmen, und diese verschiedenen Rollen müssen eine definitive Beziehung zueinander haben" (Mead 1968, 193). Bei einfachen Wettspielen, wie Verstecken oder Fangen, sind es im Prinzip nur zwei unterschiedliche Rollen, die das Kind antizipieren muss; bei komplexeren Spielen 10

11 können es unbegrenzt viele sein. So muss z.b. beim Fußballspiel jeder Spieler über die verschiedenen Aufgaben von Verteidigern, Mittelfeldspielern und Stürmern Bescheid wissen. Kleinkinder können dies noch nicht und neigen dazu, sich beim Fußballspielen grundsätzlich dahin zu bewegen, wo der Ball gerade ist. Ein entscheidender Unterschied zwischen play und game ist, dass das letztere nach Regeln gespielt wird, die die Spieler beherrschen müssen. Diese Spielregeln schreiben die Rollen der einzelnen Teilnehmer fest. "Die Regeln sind also eine Gruppe von Reaktionen, die eine bestimmte Haltung auslösen. Man kann eine bestimmte Reaktion von anderen fordern, wenn man selbst eine bestimmte Haltung einnimmt. Alle diese Reaktionen sind auch in einem selbst. [...] Das Wettspiel repräsentiert im Leben des Kindes den Übergang von der spielerischen Übernahme der Rolle anderer zur organisierten Rolle, die für das Identitätsbewusstsein im vollen Wortsinn entscheidend ist" (Mead 1968, 194). Die organisierte Gruppe, in der das Individuum seine einheitliche Identität entwickelt, bezeichnet Mead als den "generalisierten Anderen" (generalized other). Der Mensch verinnerlicht in seiner Entwicklung die verschiedenen Einstellungen, das Werte- und Normensystem der Gesellschaft, zu der er gehört, und zwar nicht nur in Bezug auf sich selbst, sondern auch im Hinblick auf die Gesellschaft als Ganzes und die Beziehungen ihrer Mitglieder untereinander. Er internalisiert somit den generalisierten Anderen, und nur dadurch, dass er die Einstellungen und Rollen der anderen innerhalb der organisierten Gruppe genauso gegenüber sich selbst, wie gegenüber allen anderen einnimmt, ist er in der Lage, seine eigene Identität zu entwickeln und zu stabilisieren. Die Wahrnehmung des eigenen Selbst geschieht immer in der Form des "me", das man mit Mead (1968, 218) als "die organisierte Gruppe von Haltungen anderer, die man selbst einnimmt" definieren kann. Das Selbst besteht aber nicht nur aus diesem "me", ansonsten wären weder individuelle Unterschiede zwischen den Menschen, noch spontanes Handeln oder gesellschaftliche Neuerungen möglich. Daneben gibt es einen unberechenbaren Faktor des Selbst: das "I", d. i. die jeweils aktuelle Reaktion auf diese Haltungen. 11

12 Wenn man eine bestimmte Handlung in einer bestimmten Situation ausführen will, so kann man diese Situation und die verschiedenen Handlungsalternativen unter verschiedenen Perspektiven abwägen, d. h. man kann im Hinblick auf die Situation und sein eigenes voraussichtliches Handeln verschiedene Einstellungen anderer einnehmen. Diese Einstellungen machen das "me" aus. Das "me" definiert also die Situation, auf die das "I" reagiert. Wie diese Reaktion ausfällt, ist aber weder für das handelnde Individuum selbst, noch für seine Umgebung vollständig vorherbestimmbar. Das "I" sorgt in jeder Situation für ein gewisses Maß an Kontingenz. Ein zweiter wesentlicher Aspekt bei der Bestimmung von "I" und "me" betrifft ein zeitphilosophisches Problem. Wenn "ich" über "mich" (als Objekt) nachdenke, dann kann ich nicht gleichzeitig über das nachdenkende "ich" nachdenken. Ich kann mir meines "I" erst im Nachhinein bewusst werden. "Das 'I' ist demzufolge nicht in der Unmittelbarkeit des Handelns, sondern nur in der Erinnerung begreifbar; in der Erinnerung aber ist es bereits ins 'me' integriert und setzt demnach ein anderes 'I' voraus, das beobachtet". In der eigenen Erfahrung tritt es nur "als historische Figur" (Mead 1968, 218) auf. Man kann sagen "Ich habe das und das gemacht", aber erst, nachdem man es tatsächlich gemacht hat. "Selbst wenn man sagt, man wisse, was man im nächsten Moment tun werde, kann man sich täuschen. Man beginnt mit einer Tätigkeit, doch kommt irgendetwas dazwischen. Die sich daraus ergebende Handlung ist immer ein wenig verschieden von dem, was man voraussehen konnte. Das gilt sogar für das ganz einfache Gehen" (Mead 1968, 220). In der Erfahrung des Selbst sind also "me" und "I" zwei unterschiedliche Instanzen; das me (bzw. die verschiedenen mes) steht dabei für die Haltungen anderer, die man selbst einnimmt, und ermöglicht so eine Bestimmung der Situation und ein Abwägen, welche Art des Handelns in dieser Situation angemessen ist. Demgegenüber steht das "I" für die tatsächliche Reaktion des Einzelnen, die niemals vollständig vom me determiniert werden kann. Aus der Erfahrung dieser "Dialektik von 'I' und 'me'" resultiert das Gefühl von Spontaneität, Handlungsfreiheit und Individualität des eigenen Selbst. 12

13 "Gäbe es diese beiden Phasen nicht, so gäbe es keine bewusste Verantwortung und auch keine neuen Erfahrungen" (Mead 1968, 221). Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das Selbst, gemäß Meads sozialpsychologischem Ansatz, ebenso wie Denken, Geist und Sprache nur in und durch Interaktionen, also in einem gesellschaftlichen Prozess entstehen können. Das Selbst ist nicht identisch mit dem Körper, es muss sich vielmehr erst ein Selbst gebildet haben, auf das die verschiedenen Körperwahrnehmungen bezogen werden können. Die Entwicklung des Selbst verdeutlicht Mead an der Entwicklung des kindlichen Spielens, wobei im play die Rollenübernahme eingeübt wird, aber erst im game, mit der Verinnerlichung des generalisierten Anderen, eine vollständig organisierte Identität herausgebildet werden kann. Das Selbst konstituiert sich aus der Dialektik von "I" und "me", wobei das "me" die Situation definiert, auf die das "I" in nicht vollständig vorhersehbarer Weise reagiert. Das Selbst ist insofern zwar immer in den gesellschaftlichen Prozess eingebunden und ohne ihn nicht denkbar, aber nicht vollständig durch ihn festgelegt. Als wesentliches Merkmal von Geist, als einer typisch menschlichen Fähigkeit, nennt Mead die "reflektive Intelligenz" (Mead 1968, 159). Im Unterschied zum Tier verfügen Menschen über die Fähigkeit zur Reflexion und damit auch über die Fähigkeit, ihr zukünftiges Handeln insofern zu planen, als sie verschiedene mögliche Handlungsausführungen im Hinblick auf ein bestimmtes Ziel gegeneinander abwägen können. Tiere hingegen verfügen nicht über die Möglichkeit der Wahl eines bestimmten Verhaltens aus einem Pool von alternativen Handlungsmöglichkeiten. Tierisches Verhalten verläuft nach dem Reiz-Reaktions-Prinzip, d.h. Tiere reagieren auf einen Reiz unmittelbar mit einer bestimmten Reaktion. Mead (1968, 163 f.) exemplifiziert das Verhalten, das auf reflektiver Intelligenz beruht, wie folgt: "Ein über Land gehender Mensch stößt auf eine Kluft, die er nicht überspringen kann. Er will weiter, aber die Kluft hindert ihn daran, diese Tendenz zu realisieren. In einer solchen Situation entwickelt sich seine Aufmerksamkeit gegenüber allen möglichen Merkmalen, die ihm vorher nicht auffielen. Bleibt er stehen, wird sein Geist 13

14 sozusagen freigesetzt. Er blickt nicht einfach auf die Markierung des Pfades. Hund und Mensch würden beide einen Punkt zu finden versuchen, wo sie die Kluft überwinden können. Aber der Mensch könnte im Unterschiede zum Hund bemerken, dass sich in einer Richtung die Ränder einander nähern. Er sucht sich den geeignetsten Platz für seinen Versuch aus, wobei die Methode, die er sich selbst aufzeigt, seine Richtung bestimmt. Sähe der Hund in der Ferne eine enge Stelle, so würde er darauf zulaufen, doch würde er nicht von dem überlegten Vorgehen gelenkt, das der Mensch symbolisch sich selbst aufzeigen kann. Der Mensch wird andere Objekte in seiner Umwelt sehen und andere Bilder in seiner Erfahrung auftreten lassen. Er sieht einen Baum, der als Brücke über den vor ihm befindlichen Graben dienen könnte. Er kann verschiedene mögliche Handlungen ausprobieren, die sich in einer solchen Situation anbieten, und sie sich mittels der von ihm verwendeten Symbole verdeutlichen." Reflexion, im Sinne eines sich auf die eigene Erfahrung Zurückwendens, setzt, Mead zufolge (1968, 174), signifikante Symbole in Form von Sprache voraus. Signifikante Symbole haben die Eigenschaft, in dem Individuum welches das Symbol verwendet, tendentiell dieselbe Reaktion auszulösen wie in dem Individuum, an das es gerichtet ist. Sie entstehen auf Basis unbewusster Kommunikation vermittels von Gesten. Menschliche Organismen sind aufgrund ihrer besonderen physiologischen Ausstattung (Gehirn, Großhirnrinde) und der Verwendung von signifikanten Symbolen oder anderen Gesten, die das sie verwendende Individuum gleichermaßen wie das andere an der sozialen Handlung beteiligte Individuum wahrnehmen kann, in der Lage, Sprache und Bewusstsein zu entwickeln. Indem sich das Individuum durch sein Tun selbst affiziert und die Reaktion seitens seines Gegenübers als Interpretation seiner Geste erfährt, lernt es zum einen, dass es sein Verhalten am Verhalten eines anderen ausrichtet, es wird sich so auch seiner selbst bewusst und lernt zum anderen die Bedeutung seiner Geste kennen. Spielt sich ein solches spezifisches Wechselspiel im Verlauf der Kommunikation ein, entwickeln die beteiligten menschlichen Organismen einen hinreichend gemeinsamen Vorrat an Zeichen, die in beiden die identische Reaktion und somit die identische Bedeutung hervorrufen. Sie gewinnen einen gemeinsamen Vorrat an signifikanten, sprachlichen Symbolen (vgl. Mead 1980 b, 218 ff.). 14

15 Die Bedeutung der Symbole besteht in der Verinnerlichung des Sinnes, der sich zwischen den mindestens zwei Beteiligten insofern zunächst objektiv konstituiert, als die Reaktion des anderen auf die Geste des einen als Interpretation dieser vorangegangen Geste aufzufassen ist. Die menschlichen Organismen verinnerlichen nun diesen objektiv entstandenen Sinn, indem sie, vermittels eines signifikanten Symbols, in sich selbst die Tendenz hervorrufen, in der bestimmten Art und Weise so zu reagieren, wie es der andere tatsächlich tut. In gleichem Maße lernt ein Individuum zudem die Bedeutung von nicht sozialen, also physikalischen Objekten, wie beispielsweise eines Hammers, eines Steins, eines Stuhls etc. Die Bedeutung dieser Objekte lernt der Einzelne im Umgang mit ihnen, indem er eine bewusste Einstellung, im Sinne von Reaktionsbereitschaften, gegenüber dem Objekt gewinnt. So liegt die Bedeutung eines Hammers beispielsweise in der Praxis, die man mit ihm ausführt, also beispielsweise in der Reaktion des Hämmerns. Nun kann man mit einem Hammer nicht nur hämmern, sondern ihn beispielsweise auch aufheben, tragen, werfen, hinlegen und hinstellen, in Wasser versenken, verkaufen, verschenken etc.. All diese Einstellungen dem spezifischen Objekt gegenüber sind im Zentralnervensystem eines Individuums in organisierter Form vorhanden und ihre Gesamtheit im Hinblick auf ein Objekt bezeichnet für Mead die 'Idee' des bestimmten Objektes (vgl. Mead 1968, 50 f.). Wenn nun ein signifikantes Symbol für diesen Hammer entsteht, so liegt seine Bedeutung eben in der spezifischen Einstellung bzw. in dem ideellen Komplex von Handlungsmöglichkeiten dem Hammer gegenüber, den es symbolisiert (Mead 1968, 160 ff.). Wesentlich ist an dieser Stelle nun, dass das Symbol lediglich die Tendenz zu bestimmten Reaktionen, also bestimmten Einstellungen auslöst. Der Handelnde reagiert also nicht tatsächlich, sondern ruft in sich lediglich die Einstellungen hervor, die als Anfänge spezifischer Handlungen aufzufassen sind. Dass ein signifikantes Symbol bei dem es verwendenden menschlichen Organismus nicht zu einer sofortigen Ausführung der angezeigten Reaktion führt, bezeichnet Mead, als das entscheidende Moment für Reflexion. Die Tatsache, dass Menschen, durch ihr gattungsspezifisch ausgebildetes Zentralnervensystem, in der Lage sind, die Reaktionen, die auf einen Reiz folgen zu verzögern, erlaubt es ihnen, sich reflektiv intelligent zu verhalten: 15

16 "Verzögerte Reaktion ist für intelligentes Verhalten notwendig. Organisation, implizite Überprüfung und schließlich Auswahl der sichtbaren Reaktion auf die gesellschaftlichen Situationen, mit denen ein Individuum konfrontiert wird und die ihm Anpassungsprobleme stellen, wären unmöglich, wenn seine sichtbaren Reaktionen in solchen Situationen nicht so lange verzögert werden könnten, bis dieser Prozess der Organisation, der impliziten Überprüfung und der schließlichen Auswahl abgelaufen ist; d.h. sie wären unmöglich, wenn die eine oder andere sichtbare Reaktion auf den jeweiligen Reiz aus der Umwelt unmittelbar erfolgen müsste. Ohne verzögerte Reaktion könnte keine bewusste oder intelligente Kontrolle über das Verhalten ausgeübt werden; denn durch diesen Prozess der selektiven Reaktion der nur deshalb selektiv sein kann, weil er verzögert wurde bestimmt die Intelligenz das Verhalten. Tatsächlich ist es eben dieser Prozess, der die Intelligenz konstituiert." (Mead 1968, 139 f.) Durch die Fähigkeit zu verzögerten Reaktionen und die Verfügbarkeit signifikanter Symbole ist der Mensch nun in der Lage, sein Verhalten zu kontrollieren und seine Handlungen zu planen. In Form signifikanter Symbole kann er, nachdem diese im Prozess der Kommunikation entstanden und ihm bewusst gegeben sind, in sich selbst Einstellungen hervorrufen und im Hinblick auf ein bestimmtes Handlungsziel verschiedene Handlungsmöglichkeiten durchspielen und die am geeignetsten erscheinende letztendlich auswählen und ausführen. Insofern ist er in der Lage rational und reflektiv intelligent zu handeln. Mead fasst in diesem Sinne Denken begrifflich als die typisch menschliche Fähigkeit, Handeln im voraus zu planen. Menschen sind vermittels signifikanter Symbole in der Lage, verschiedene Handlungsalternativen denkend abzuwägen, indem ihre Folgen im Hinblick auf ein bestimmtes Ziel antizipiert werden. Mead (1968, 133) drückt diesen Sachverhalt in behavioristischer Terminologie wie folgt aus: "Wenn man denkt, zeigt man sich selbst die Merkmale auf, die bestimmte Reaktionen auslösen und das ist auch schon alles." Denken impliziert somit einen spezifischen Zeitmodus, den man mit Mead (1968, 160) als "gegenwärtige Zukunft" bezeichnen kann. Dies meint nichts anderes als den Sachverhalt, dass die von einem menschlichen Individuum im Hinblick auf sein mögliches gegenwärtiges Handeln erwartete Zukunft dieses Handeln beeinflusst. 16

17 Menschen stellen sich vor, was sie mit ihrem Handeln zukünftig bewirken werden und wägen daraufhin ihre Handlungen ab. Die verschiedenen Handlungsmöglichkeiten, die ein Individuum abwägen kann, liegen in seinen vergangenen Erfahrungen begründet und sind insofern vergangene Gegenwarten, so dass man Meads Formulierung erweitern kann. Der Zeitmodus menschlichen reflektiv intelligenten Verhaltens ist sowohl gegenwärtige Zukunft als auch gegenwärtige Vergangenheit, denn in jeder Handlungsplanung beeinflussen die in der Zukunft liegenden Ziele als Reize die vergangenen Erfahrungen im Sinne möglicher Reaktionen, und umgekehrt hängen auch die Wahl der Ziele und das Erkennen eines zu lösenden Handlungsproblems sowie die Handlungsmöglichkeiten von den vergangenen Erfahrungen eines jeden Individuums ab (vgl. Mead 1968, 138 ff.). Insofern, als menschliche Organismen die Welt, in der sie leben und handeln, selektiv wahrnehmen, konstituieren sie diese (vgl. Mead 1968,152). Dies geschieht zum einen durch die Spezifik ihrer sinnlichen Wahrnehmung der Welt, und zum anderen organisieren sie 'ihre' Welt durch die unterschiedlichen Bedeutungen, die die sie umgebenden Objekte für ihr Leben und Handeln haben. Die sinnhafte Organisation der Welt, die Bedeutungen der Objekte in dieser, sowie erstrebenswerte Ziele etc., lernen menschliche Individuen im Laufe ihrer Sozialisation durch ihre Teilnahme an sozialen Handlungen: "Unsere ganze Erfahrungswelt die Natur, so wie wir sie erfahren ist grundlegend mit dem gesellschaftlichen Verhaltensprozess verbunden, einem Prozess, in dem Handlungen durch Gesten eingeleitet werden, die deshalb als solche funktionieren, weil sie wieder anpassende Reaktionen anderer Organismen auslösen, die auf die Vollendung oder die Resultante der durch sie ausgelösten Handlungen hinweisen oder sich darauf beziehen. Das heißt, dass der Inhalt der objektiven Welt, so wie wir sie erfahren, zum größten Teil durch das Verhältnis des gesellschaftlichen Prozesses zu ihr konstituiert wird, insbesondere durch das dreiseitige Verhältnis des Sinnes, der innerhalb dieses Prozesses entsteht. Der ganze Inhalt des Geistes und der Natur, insoweit er Sinn wird, ist abhängig von diesem dreiseitigen Verhältnis innerhalb des gesellschaftlichen Prozesses und zwischen den Phasen der gesellschaftlichen Handlung, die die Existenz eines Sinns voraussetzt." (Mead 1968, 152)." 17

18 Im Zuge des Spracherwerbs konstituiert sich dann auch das (Selbst-) Bewusstsein und die Fähigkeit zu reflektiver Intelligenz, und das heißt für Mead, dass sich die Fähigkeit zu denken entwickelt. Wir können nun auf unsere Ausgangsfrage, was für Mead Geist bedeutet, zurückkommen. Geist bezeichnet für Mead die grundlegende menschliche Fähigkeit, sich vermittels signifikanter Symbole reflektiv intelligent zu verhalten und dadurch seine Beziehungen zu seiner Umwelt durch sein geplantes Verhalten zu kontrollieren. Geist wird von Mead somit funktional bestimmt. Geist und Denken stellen für seinen Sozialbehaviorismus keine selbstgenügsamen menschlichen Kompetenzen dar, sondern sie sind als evolutionäre Errungenschaften funktional für den Lebenszusammenhang der Individuen. Geistigkeit ermöglicht es dem Menschen, die Probleme, die er situativ lösen muss, denkend zu bewältigen. Geist ist Mead zufolge zudem sozial bestimmt, denn erst durch die Teilnahme an sozialen Handlungen, mithin an Kommunikation, konstituiert er sich mit dem Erlernen signifikanter Symbole. Abschließend können wir nun zusammenfassen, dass Mead die Konstitution von Geist ausgehend von der Beteiligung des Einzelnen an sozialen Handlungen, also ausgehend vom sozialen Ganzen zu erfassen sucht. Geist bezeichnet für ihn dabei die typisch menschliche Fähigkeit, Handeln im Hinblick auf in der Zukunft liegende Ziele, im Sinne zu bewältigender Probleme, bewusst zu planen, indem Handlungsalternativen abgewogen werden, um die geeignetste von ihnen letztendlich auszuführen. Dieser bewusste Denkvorgang setzt nun einerseits die Fähigkeit zur Reflexion voraus, wobei unter Reflexion die Rückwendung auf die eigenen vergangenen Erfahrungen zu verstehen ist, und andererseits setzt er signifikante Symbole voraus, vermittels derer sich ein Individuum die zukünftigen Reaktionen auf bestimmte Reize selbst anzeigen und somit sein Verhalten im Hinblick auf dessen erwartbare Folgen im voraus planen und kontrollieren kann. Die Möglichkeit zur Reflexion und auch zur Entwicklung signifikanter Symbole sieht Mead vornehmlich in der gattungsspezifischen physiologischen Ausstattung des Menschen in Form seines elaborierten Zentralnervensystems begründet. Vermittels seines Zentralnervensystems ist der Mensch in die Lage versetzt, seine Reaktionen auf bestimmte Reize zu verzögern. Er handelt mithin nicht, wie Tiere, nach dem 18

19 klassischen behavioristischen Reiz-Reaktionsschema, sondern kann zwischen Reiz und Reaktion denkend sein Handeln kontrollieren. Denken bezeichnet Mead zufolge denn auch nichts anderes, als sich selbst die zukünftigen Folgen seines Tuns aufzuzeigen, indem man vermittels signifikanter Symbole verschiedene mögliche Handlungen bewusst in Form eines "nach innen verlagerte[n] Gespräch[s]" durchspielt. Geist bezeichnet für ihn die allgemeine menschliche Fähigkeit, bewusst sein Verhalten und Handeln planend und kontrollierend an die jeweilige soziale und physische Umwelt anzupassen und wird somit funktional bestimmt. Damit sollte die allgemeine Ausrichtung des symbolischen Interaktionismus in seiner Kernvorstellung klar geworden sein. Dieser Ansatz betrachtet die menschliche Gesellschaft als eine Zusammenfassung von Personen, die am Leben teilnehmen. Dabei handelt es sich um ein Prozess fortlaufender Aktivität, in dem die Teilnehmer in den mannigfachen Situationen, denen sie begegnen, Handlungslinien entwickeln. Sie sind in einen unermesslichen Interaktionsprozess eingefangen, in dem sie ihre sich entwickelnden Handlungen aneinander anpassen müssen. Dieser Interaktionsprozess besteht darin, dass sie den anderen anzeigen, was sie tun sollen, und indem sie selbst das von den anderen Angezeigte interpretieren. Sie leben in Welten von Objekten und werden in ihrer Orientierung und ihrem Handeln von der Bedeutung dieser Objekte gesteuert. Ihre Objekte, einschließlich der Objekte von sich selbst, werden in ihrer Interaktion miteinander gebildet, aufrechterhalten, abgeschwächt und umgeformt. Dieser allgemeine Prozess sollte natürlich in der differenzierten Art gesehen werden, den er notwendigerweise aufgrund der Tatsache hat, dass Menschen sich in verschiedenen Gruppen zusammenschließen, dass sie verschiedenen Vereinigungen angehören, und dass sie unterschiedliche Positionen einnehmen. Sie wenden sich daher in unterschiedlicher Weise einander zu, sie leben in verschiedenen Welten, und sie steuern sich selbst mit Hilfe unterschiedlicher Sets von Bedeutungen. Dennoch muss man, ob man sich nun mit einer Familie beschäftigt oder einer politischen Partei, erkennen, dass die Aktivitäten einer solchen Gesamtheit durch einen Prozess des Benennens und der Interpretation gebildet werden. 19

20 Herbert Blumer hat in Anlehnung an Mead die Grundsätze des symbolischen Interaktionismus ausformuliert: Demnach beruht der symbolische Interaktionismus auf drei "Prämissen": 1. Menschen handeln gegenüber "Dingen" aufgrund von Bedeutungen, die sie den "Dingen" beimessen. Dabei sind "Dinge": physische Gegenstände, Menschen, Institutionen, Leitideale, Handlungen anderer Personen, Situationen, etc. 2. Die Bedeutungen der Dinge ist abgeleitet oder entstehen aus der sozialen Interaktion mit anderen Menschen 3. Die Bedeutungen werden in einem interpretativen Prozeß, "gehandhabt" und abgeändert. Dabei meint Interpretativer Prozeß: die Auseinandersetzung der Person mit den ihr begegnenden Dingen (Beurteilung). Die Bedeutungen der Dinge für den Menschen haben eine besondere Bedeutung für den symbolischen Interaktionismus., Diese Bedeutung geht aus der Interaktion zwischen verschiedenen Personen hervor; sie ergibt sich aus der Art und Weise wie andere Personen der einen Person gegenüber handeln - in bezug auf das Ding (das diese Bedeutung haben soll) "Die Bedeutung eines Dings für eine Person ergibt sich aus der Art und Weise, in der andere Personen ihr gegenüber in bezug auf dieses Ding handeln." D.h heißt, dass die Handlungen der Personen die Dinge für diese Person definieren. Damit werden Bedeutungen als soziale Produkte angesehen Der Gebrauch von Bedeutungen in einer Handlung ist eine Aktualisierung und Anwendung bereits bestehender Bedeutungen Daher erfolgt Gebrauch von Bedeutungen in einem Interaktionsprozeß Interaktionsprozeß - zwei Schritte: 20

21 1. Der Handelnde "zeigt" sich selbst die Gegenstände an, auf die er sein Handeln ausrichtet, er macht sich auf die Dinge selbst aufmerksam, die eine Bedeutung für ihn haben; dieses "Anzeigen" ist ein internalisierter sozialer Prozeß, in dem der Handelnde mit sich selbst interagiert (Kommunikationsprozeß mit sich selbst) 2. Die Interpretation (der Bedeutung des Dings) durch diesen Kommunikationsprozeß ist ein formender, kein automatischer Prozeß: Der Handelnde "sucht [...] die Bedeutungen aus, prüft sie, stellt sie zurück, ordnet sie neu und formt sie um". Der symbolische Interaktionismus versucht ein ihm charakteristisches analytisches Schema von der menschlichen Gesellschaft entwerfen Dazu dienen einige Grundideen und Kernaussagen in bezug auf: menschliche Gruppen oder Gesellschaften, soziale Interaktion, Objekte, dem Menschen als Handelnden, menschliche Handlung und die wechselseitige Beziehung von Handlungslinien 1. Die Beschaffenheit der menschlichen Gesellschaft oder des menschlichen Zusammenlebens Besteht aus Gruppen, welche sich aus handelnden Personen zusammen setzen Dieses Handeln besteht aus zahlreichen Aktivitäten Die Aktivitäten werden den handelnden Individuen zugerechnet und werden von ihnen unter Berücksichtigung der Situation ausgeführt Hauptaussage: Menschliche Gruppen und Gesellschaften bestehen nur in der bzw. durch die Handlung von Individuen und sie müssen durch Handlungskategorien erfaßt werden Und weiter: Konzeptuelle Entwürfe können Gruppen und Gesellschaften nur in Ableitungen von der Gesamtheit fortlaufender Aktivitäten beschreiben Bsp.: Kultur (unabhängig der Definition) ist abgeleitet von dem, was die Menschen tun; die Sozialstruktur beruht auf Beziehungen, die aus der Art der Interaktion zwischen verschiedenen Personen abgeleitet sind: 21

22 "Ein Grundprinzip des symbolischen Interaktionismus lautet, daß jeglicher empirisch orientierte Entwurf einer menschlichen Gesellschaft, wie er auch immer abgeleitet wurde, vom Beginn bis zum Ende die Tatsache berücksichtigen muß, daß menschliche Gesellschaft aus Personen besteht, die sich an Handlungen beteiligen." Das Zusammenleben in Gruppen setzt Interaktionen voraus. Nach Blumer wird diese Interaktion in den Sozialwissenschaften und der Psychologie vernachlässigt: [...] "sie behandeln die soziale Interaktion lediglich als ein Medium, das die Verhaltensdeterminanten durchlaufen, um dieses Verhalten hervorzubringen." Die soziologischen Entwürfe schrieben dem Verhalten fälschlicherweise bestimmte Faktoren des Verhaltens (Verhaltensdeterminanten) zu, wie Status, Position, kulturelle Vorschriften, Normen, Werte, Sanktionen, Rollenanforderungen und die Erfordernisse des sozialen Systems Der psychologische Entwurf schrieben dem Verhalten ähnliche Faktoren zu (Motive, Einstellungen, verborgene Komplexe, Elemente psychologischer Organisation, psychologische Prozesse) Blumer betont, daß soziale Interaktion zwischen Handelnden und nicht zwischen Faktoren, die diesen unterstellt würden, geschieht Und dass, die besondere Bedeutung der sozialen Interaktion in der Tatsache liegt, daß diese einen Prozeß darstellt, der menschliches Verhalten formt "Einfach ausgedrückt, müssen Menschen, die miteinander interagieren, darauf achtgeben, was der jeweils andere tut oder tun will; sie sind gezwungen, im Rahmen der Dinge, denen sie Beachtung schenken, ihr Handeln auszurichten oder ihre Situationen zu handhaben. Auf diese Weise treten die Aktivitäten anderer als positive Faktoren in die Entwicklung ihres eigenen Verhaltens ein; angesichts der Handlungen andrer kann man eine Absicht oder ein Vorhaben fallenlassen, man 22

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