Erfahrungsbericht zum Auslandssemester. Western Carolina University

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1 Erfahrungsbericht zum Auslandssemester an der Western Carolina University Verfasst von: Madeleine Peterka Heimathochschule: Pädagogische Hochschule Weingarten Gasthochschule: Western Carolina University Fächerkombination: Kunst- Englisch-Religion Semester: 6 Aufenthaltszeitraum: August bis Dezember 2011 (Fall Semester 2011) (RPO 2003)

2 Vorbereitung des Aufenthaltes Nachdem ich die Zusage für den Studienplatz Anfang Februar 2011, an der Western Carolina University bekommen hatte, ging es sofort mit den Vorbereitungen los. Erster Schritt war ein J1-Visum am amerikanischen Konsulat in München zu beantragen. Dies war ein sehr langwieriger und mühevoller Prozess. Es dauerte mehrere Wochen bis ich einen Termin bekam und bis ich dann endlich das Visum im Briefkasten hatte. Hierbei war ich sehr froh, dass ich schon sehr früh mit den Vorbereitungen angefangen habe. Für das Visum an sich, brauchte ich auch einige Formulare, zum Beispiel von der Bank. Man bekommt dann noch einmal vor Ort ein paar Fragen auf Englisch gestellt, zum Beispiel wann man vor hat sein Studium in Deutschland zu beenden, oder was die Eltern arbeiten. Ich war sehr aufgeregt vor dem Termin im amerikanischen Konsulat, im Endeffekt, war es jedoch harmlos und unspektakulär. Schon früh trat ich auch mit Chris Pedo, einem Mitarbeiter des International Office der WCU in Kontakt. Er half mir beim Ausfüllen von einigen Formularen und bei sonstigen organisatorischen Dingen wie zum Beispiel bei der Bewerbung auf einen Platz im Studentenwohnheim. Außerdem telefonierte ich oft mit verschiedenen Büros an der WCU, um einige organisatorische Dinge persönlich zu klären. Außerdem gab es eine Facebook Gruppe, in der man schon vor dem Beginn des Semesters mit anderen Internationals Kontakte knüpfen konnte und sich über Probleme austauschen konnte. Die Vorbereitungen im Voraus waren sehr aufwändig und langwierig und ich war froh, dass ich rechtzeitig damit begonnen hatte. Studium im Gastland Ich hatte mich in Deutschland noch für keine Kurse eingetragen. Dies stellte sich im Nachhinein als Fehler heraus, da ich, als ich an der WCU ankam, es leider schon etwas spät war. Ich hatte mich im Voraus schon für einige Kurse interessiert und mir diese vorgemerkt, jedoch waren fast alle Kurse schon voll. Da ich Kunst als Hauptfach studiere wählte ich zwei Kunstkurse und dann noch zwei Englisch Kurse. Die Vorlesungen fanden an der WCU immer mindestens zweimal die Woche statt. Deswegen entschied ich mich insgesamt 4 Kurse zu belegen: Im Fach Kunst: - Life Drawing 1 - Drawing 1 Im Fach Englisch: - Teaching English as a second Language - Intro to Film Studies

3 Das Studium an der WCU war sehr angenehm doch auch komplett anders als ich es von der PH kenne. In den Kursen sind nie mehr als 30 Studierende, was die Atmosphäre in den Seminaren sehr familiär und angenehm macht. Die Dozenten sind sehr um ihre Studenten bemüht und kennen jeden beim Vornamen. Bei Problemen und Fragen sind die Dozenten immer bereit gewesen zu helfen und sich so gut es ging zum Vorteil des Studierenden einzusetzen. Meine Kunstprofessoren durfte ich sogar beim Vornamen ansprechen, was die Atmosphäre sehr angenehm machte und ich die Seminare sehr gerne besuchte und mir das Studieren große Freude bereitete. Die Seminare an sich sind viel verschulter als in Deutschland, man bekommt immer Hausaufgaben, muss Papers abgeben, schreibt angesagte und unangesagte Tests während des Semesters und bekommt sogar am Ende eine mündliche Note. In meinen Zeichenkursen, musste ich jede Woche meine Skizzenbücher abgeben. Außerdem gibt es Mid Term- und Final Exams. Es war eine große Umstellung für mich, doch schlussendlich, gerade für meine Final Exams, stellte es sich als sehr nützlich heraus, während des Semesters immer am Ball zu bleiben Aufenthalt im Gastland Die WCU befindet sich im Westen von North Carolina. Sie liegt inmitten der Great Smokey und der Blue Ridge Mountains. Die Aussicht und die Natur in dieser Gegend sind atemberaubend und sehr außergewöhnlich. Jedoch liegt die Universität etwas abgeschieden, deshalb ist es ohne Auto nicht möglich den Campus zu verlassen. Viele Amerikaner sind jedoch im Besitz eines Autos und sind sehr hilfsbereit, falls man dringend Besorgungen in der Stadt mache muss. An den Wochenenden, war es gerade am Anfang etwas langweilig, da viele Studenten an den Wochenenden heimfahren, aber es gab viele Freizeitangebote vom International Office bzw. von den International Friends. Diese organisieren Angebote von Kochabenden bis zum Outlet Shopping in Tennessee, somit war immer etwas für die Internationalen Studenten geboten.

4 Die Amerikaner sind sehr offen und kontaktfreudig und als Ausländer ist man etwas sehr Besonderes, in den Vorlesungen und auch so auf dem Campus lernt man ständig neue Leute kennen, somit war es für mich nicht schwer amerikanische Freunde zu finden. An den Wochenenden sind wir dann meist weg gefahren um zu shoppen, zu wandern oder etwas anderes zu unternehmen. In Downtown Sylva, das ist ca. 5 km entfernt vom Campus, gibt es eine Disko, dort ist jeden Donnerstag Students Night auch dort habe ich viele neue Leute kennen gelernt. Auf dem Campus an sich gibt es zudem eine Gym mit integrierter Kletterwand, Hallenbad, innen Laufbahn, Basketball-, Volleyballund Badmintonfeldern, etliche Fitnessgeräte und Kurse. Ich habe es sehr genossen dieses Angebot an der WCU zu nutzen und mit meinen Freunden 2-mal wöchentlich dort Sport zu treiben. Da man im Wohnheim keine Möglichkeit hat selbst zu kochen, gibt es eine große Dining Hall auf dem Campus. Dort gibt es zahlreiche Restaurants wie zum Beispiel Chinesisch, Mexikanisch, Burger, und Bagles, außerdem verfügt die Dining Hall über eine Kantine in der man so viel essen kann wie man möchte. Da es in North Carolina bist November noch sehr angenehme Temperaturen hatte, hielten wir uns die meiste Zeit im Freien auf, schauten Football, trafen uns am Fountain oder saßen auf der Wiese und genossen unseren Starbucks Coffee.

5 Die WCU organsiert außerdem viele Konzerte auf dem Campus, so kam es dass einige sehr bekannte Bands für die Studenten auf dem Campus spielten. Nach den Mid Term Exams gibt es Mitte Oktober eine 8 tägige fall break. Meine Freunde und ich fuhren nach Florida zum Cocoa Beach, und mieteten uns dort ein Haus am Strand um etwas Urlaub zu machen. An Thanksgiving besuchte ich mit meiner Freundin ihre Familie in Chicago. Wir feierten zusammen ganz traditionell Thanksgiving mit Truthahn, Pumpkin Pie, Cranberries und Football. Dies war ein absolutes Highlight für mich, da ich vorher noch nie Thanksgiving gefeiert habe und somit einen Eindruck von der amerikanischen Kultur, fern ab vom Fast Food, bekommen konnte. Weihnachten und Silvester verbrachte ich schließlich mit meiner Freundin aus Chicago und ihrer Familie auf den US Virgin Islands. Tipps, Persönliche Wertung des Aufenthalts an der Gasthochschule und im Gastland Ich rate allen die an der WCU studieren möchten, möglichst früh mit allen Vorbereitungen vor allem mit dem Visum zu beginnen. Auch empfehle ich mit dem International Office der WCU in Kontakt zu treten, da die Mitarbeiter dort auf alle Fragen eine Antwort haben und gerne helfen auch direkt dort anzurufen kann ich nur empfehlen, denn durch die Zeitverschiebung muss man immer einige Zeit auf Antwort s warten. Durch meinen Aufenthalt in den Staaten habe ich vor allem meine Oral Skills und meine Writing Skills verbessert. Vor allem mein Vokabular hat sich enorm vergrößert. Jedoch hatte ich nach meiner Rückkehr auch schnell wieder Defizite. Deshalb empfehle ich den Kontakt zu Freunden in Amerika zu pflegen und regelmäßig mit ihnen zu skypen, so bleibe auch ich in Übung und halte den Kontakt. Im Juni waren sogar drei meiner amerikanischen Freunde bei mir zu Besuch und andere planen noch zu kommen. Mein Auslandssemester hat mich in vielen Punkten weitergebracht, man ist in einem fremden Land komplett auf sich alleine gestellt, keiner spricht die eigene Muttersprache man muss sich oft durchboxen und sich überwinden auf Englisch zu kommunizieren vor allem in

6 den Seminaren hatte ich anfänglich Hemmungen Englisch zu sprechen. Doch somit habe ich an Unabhängigkeit und Selbstvertrauen gewonnen und kann auch jetzt in den Seminaren an der PH ohne Hemmungen auf Englisch, Referate halten oder mich mündlich beteiligen. Die Baden-Württemberg-Stiftung hat mich mit 2000 Euro unterstützt, dies war eine große Hilfe und ich möchte mich an dieser Stelle herzlich bedanken. Trotz dem Stipendium war das Auslandssemester kostspielig, obwohl ich auch von den Studiengebühren an der WCU befreit war. Trotzdem kann ich jedem Studierenden empfehlen, ein Semester an der Western Carolina University zu verbringen. North Carolina ist zwar nicht der bekannteste bzw. der beliebteste Staat in den USA, jedoch verbrachte ich wirklich die Zeit meines Lebens. Es war eine große Bereicherung für mich und ich würde es jeder Zeit sofort wieder tun. Bei Fragen zum Studium, Stipendium oder dem Bewerbungsverfahren bin ich gerne bereit diese zu beantworten. Ich hatte selbst große Schwierigkeiten bei den Vorbereitungen und war froh, dass mir meine Vorgängerin viele Fragen beatworten konnte.