Dauerregen behindert Arbeitseinsatz

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Ralph Beutel
vor 7 Jahren
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1 Dauerregen behindert Arbeitseinsatz Auf dem deutschen Soldatenfriedhof in MENEN / Flandern / Belgien sollten Reservisten die Namen der Gefallenen in den Grabplatten neu beschriften. Die eingravierten Buchstaben sollten mit einer Art Fugenweiß aufgefüllt werden. Dadurch ergab sich eine glatte Oberfläche. Das Regenwasser und er Schmutz konnte sich nicht mehr in der Gravur festsetzen. Der Friedhof in Menen ist mit Gefallenen der größte deutsche Soldatenfriedhof in Belgien. Von Montag, 13. bis Freitag, 24. Juni 2016 sollte der Einsatz Menen 1 dauern. Die neun Reservisten der Marsch- und Arbeitsgruppe aus Nordrhein Westfalen und Hessen machten sich unter Leitung von Oberstleutnant d.r. Peter Weyers auf dem Weg nach Ypern / Belgien. Dort quartierten sie sich in der Kaserne des Logistik-Bataillons Mat & Prod ein. Am Dienstagvormittag erfolgte die Einweisung in die Arbeiten durch den Pflegebereichsleiter des Volksbundes, Karl-Heinz Voigt. Nachmittags begannen die Arbeiten. Es regnete. Trotzdem konnten die Grabplatten mit dem Hochdruckreiniger vom Schmutz gesäubert werden. Mehr konnte im Regen nicht gemacht werden. Die Reservisten suchten sich andere Arbeiten. Auf der rechten Seite des Friedhofes wuchsen Rhododendronbüsche und Bäume durch den Zaun in ein Feld. Hier wurden die Büsche und Bäume gestutzt und eine 1m breite Schneise zum Zaun hin geschlagen.

2 Diese Arbeiten waren die Haupttätigkeit in den zwei Wochen. Wegen des Dauerregens konnte nur an 2 ½ Tagen das Verfugen der Namen auf

3 den Grabplatten durchgeführt werden. Das Auffüllen der Gravuren war nur bei trockenem Wetter möglich, da sonst das Fugenweiß wieder ausgewaschen würde. Insgesamt konnten nur 362 Grabplatten neu beschriftet werden. Natürlich darf in solch einer geschichtsträchtigen Gegend auch ein entsprechendes Rahmenprogramm nicht fehlen. Der Leitende, OTL Weyers, engagierte den belgischen Historiker Johan Ryheul, der mit den Kameraden am Samstag die Schlachtfelder Flanderns besuchte. Im U-Raum der Kaserne gab er außerdem eine Einweisung in die Schlacht an der Somme. Die Somme liegt etwa 100 km südlich von Ypern. Am Sonntag konnte bei Sonnenschein dieser Bereich, anlässlich des 100. Jahrestages der Schlacht, erkundet werden. Auch die Teilnahme an der Last Post unter dem Menentor in Ypern gehörte mit zum Programm. Mit belgischen Reservisten legten die deutschen Kameraden an diesem englischen Ehrenmal einen Kranz nieder. Seit 1929 findet täglich um 20 Uhr vor mehreren hundert Zuschauern diese Zeremonie statt.

4 Nach mehreren Anfragen durch den Leitenden hatte es diesmal mit einem Besuch der DOVO (Dienst voor Opruiming en Vernietiging van Ontploffingstuigen = Bergungs- und Vernichtungsdienst für Sprengstoffe), der Munitionsvernichtungsanlage der belgischen Armee geklappt. Besichtigungen werden dort maximal 2-3 Mal jährlich zugelassen.

5 Täglich wird noch ca. 1 Tonne Munition aus dem 1. Weltkrieg in Flandern gefunden und auf dem Gelände der DOVO im Wald von Houthulst gesprengt. ¼ der Granaten sind noch mit Giftgas gefüllt. Diese werden in einer separaten Anlage vernichtet. Zurück zu den Arbeiten: Auf dem Soldatenfriedhof Langemark werden jährlich noch gefundene Gebeine deutscher Soldaten in der Gruft des Kameradengrabes bestattet. Dies machte es erforderlich, dass die Reservisten in der Gruft eine Zwischenwand errichteten, hinter der die Särge aufgeschichtet wurden. Damit konnte eine würdige Grabstätte hergestellt werden. Diese Arbeit wurde natürlich auch während des Regens durchgeführt. Die Markierungssteine der Gräberfelder waren ca. 10 cm in den Rasen eingesackt und überwachsen. Die Arbeitsgruppe legte die Steine frei und hob sie wieder auf Rasenniveau an.

6 Durch den anhaltenden Regen hatten die Reservisten festgestellt, dass die Dachrinnen des Eingangsgebäudes in Menen verstopft waren. Also wurde auch hier kurzfristig Hand angelegt und alles gesäubert. Zum Abschluss des Arbeitseinsatzes gab es in der Kapelle auf dem Friedhof Menen eine gemeinsame Gedenkfeier mit den aktiven belgischen Soldaten aus Ypern. Ein Dudelsackspieler spielte Ich hatte einen Kameraden. Dabei legten beide Abordnungen Kränze nieder. Danach zeichnete der Beauftragte des Volksbundes für die Bundeswehr, Roland Schmitt, verdiente Reservisten der Marsch- und Arbeitsgruppe aus. Unter anderem erhielt Hauptgefreiter d.r. Uwe Inhülsen für besondere Verdienste für den Volksbund, die Ehrennadel in Gold. Leider kommen nach Menen nur wenige Besucher. Der Soldatenfriedhof ist nicht so bekannt wie Langemark oder Vladslo. Ausserdem liegt er etwa 20 km südostwärts von Ypern damit nicht auf der Route der Battlefield-Touristen aus Großbritannien oder anderen Ländern. Im nächsten Jahr sollen die Arbeiten in Menen abgeschlossen werden. Danach ist geplant, dass anlässlich der Errichtung des Soldatenfriedhofes vor 100 Jahren, eine große Feierstunde erfolgt.

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