METALLDÜBEL ZUR VERANKERUNG IM BETON

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1 Leitlinie für die europäische technische Zulassung (ETAG) ETAG 001 METALLDÜBEL ZUR VERANKERUNG IM BETON TEIL 6: DÜBEL FÜR DIE VERWENDUNG ALS MEHRFACHBEFESTIGUNG VON NICHT TRAGENDEN SYSTEMEN Ausgabe 2003 Änderungen 2010 und 2011

2 Mitglied INSTITU der EOTA ÖSTERREICHISCHES INSTITUT FÜR BAUTECHNIK (OIB) SCHENKENSTRASSE 4, 1010 WIEN VORBEMERKUNGEN ZUR LEITLINIE FÜR DIE EUROPÄISCHE TECHNISCHE ZULASSUNG FÜR METALLDÜBEL ZUR VERANKERUNG IM BETON TEIL 6 DÜBEL FÜR DIE VERWENDUNG ALS MEHRFACH-BEFESTIGUNG VON NICHT TRAGENDEN SYSTEMEN Vorbemerkungen Leitlinien für die europäische technische Zulassung werden auf Grund eines von der Kommission der Europäischen Gemeinschaften nach Art. 11 Abs. 1 der Richtlinie des Rates vom 21. Dezember 1988 zur Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten über Bauprodukte (89/106/EWG) (Bauproduktenrichtlinie) erteilten Auftrages vom Gremium der von den Mitgliedstaaten bestmten Zulassungsstellen (EOTA) erartet. Leitlinien richten sich daher prär an die von den Mitgliedstaaten gemäß der Bauproduktenrichtlinie notifizierten europäischen technischen Zulassungsstellen und stellen keine europäischen technischen Spezifikationen, sondern verbindliche Grundlagen für die Erteilung europäischer technischer Zulassungen durch die europäischen technischen Zulassungsstellen dar. Gemäß Art. 11 der Vereinbarung gemäß Art. 15 a B-VG über die Zusammenart Bauwesen und den entsprechenden landesrechtlichen Bestmungen ist das Österreichische Institut für Bautechnik (OIB), Schenkenstraße 4, 1010 Wien, europäische technische Zulassungsstelle für Bauprodukte und als solche notifiziert. Nach 6 Abs. 1 des Bundesgesetzes über das Inverkehrbringen von Bauprodukten und den freien Warenverkehr mit diesen (Bauproduktegesetz BauPG), BGBl. Nr. 55/1997 in der Fassung BGBl. I Nr.136/2001, gelten auch für den Wirkungsbereich des Bundes die nach landesrechtlichen Bestmungen vom OIB erteilten europäischen technischen Zulassungen. In Zweifelsfällen bzw. in Fällen von Übersetzungsfehlern ist die EOTA-Sekretariat (Kunstlaan 40, Avenue des Arts, 1040 Bruxelles, Belgien) vorliegende Originalfassung der Leitlinie maßgebend. Stand, Februar 2012

3 European Organisation for Technical Approvals Europäische Organisation für Technische Zulassungen Organisation Européenne pour l Agrément Technique ETAG 001 Ausgabe August 2003 geänderte Version August 2010 geänderte Version Jänner 2011 LEITLINIE FÜR DIE EUROPÄISCHE TECHNISCHE ZULASSUNG FÜR METALLDÜBEL ZUR VERANKERUNG IM BETON Teil 6: DÜBEL FÜR DIE VERWENDUNG ALS MEHRFACH BEFESTIGUNG VON NICHT TRAGENDEN SYSTEMEN EOTA Kunstlaan 40 Avenue des Arts, B Brussels

4 ETAG 001 Teil 6, Seite 2 EINLEITENDE BEMERKUNGEN In diesem Teil werden Anforderungen, Kriterien und Angaben zur Versuchsdurchführung aufgeführt, die für Metalldübel für die Verwendung als Mehrfachbefestigung von nicht tragenden Systemen gelten. Es wird die gleiche Nummerierung der Abschnitte verwendet wie in Teil 1. Ist ein Abschnitt nicht aufgeführt, so gilt Teil 1 unverändert. INHALT Teil 6: DÜBEL FÜR DIE VERWENDUNG ALS MEHRFACHBEFESTIGUNG VON NICHT TRAGENDEN SYSTEMEN 2 GELTUNGSBEREICH Allgemeines Dübel Typen und Wirkungsprinzipien Werkstoffe Größen Materialien bauteile Einwirkungen Kategorien Definition von Dübeln für die Verwendung als Mehrfachbefestigung ANFORDERUNGEN AN BAUWERKE Temperatur Einwandfreie Montage Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz NACHWEISVERFAHREN Eignungsversuche Versuche zur Ermittlung der zulässigen Anwendungsbedingungen Verfahren zu 4.3 (Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz) BEURTEILUNG DER BRAUCHBARKEIT DER DÜBEL FÜR EINEN VORGESEHENEN VERWENDUNGSZWECK Beurteilung zu 4.1 (mechanische Festigkeit und Standsicherheit) Eignung Kriterien für alle Versuche Zulässige Anwendungsbedingungen Kriterien Charakteristische Tragfähigkeit von Einzeldübeln Beurteilung zu 4.3 (Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz) VORAUSSETZUNGEN, UNTER DENEN DIE ZULASSUNG GÜLTIG IST Bemessungsverfahren für Verankerungen Empfehlungen für Verpackung, Transport und Lagerung Montage des Dübels KONFORMITÄTSBESCHEINIGUNG Entscheidung der Europäischen Kommission INHALT DER ZULASSUNG ANHANG 1 (informativ)... 13

5 ETAG 001 Teil 6, Seite 3 2 GELTUNGSBEREICH 2.0 Allgemeines Dieser Teil der Leitlinie gilt für die Beurteilung von nachträglich in Normalbeton gesetzten Metalldübeln zur Verwendung als Mehrfachbefestigung von nicht tragenden Systemen. Für die Verankerung dieser Dübel sind die Anforderungen hinsichtlich der Nutzungssicherheit gemäß der wesentlichen Anforderung Nr. 4 (ER 4) der BPR zu erfüllen. Versagen des zu befestigenden Bauteils stellt eine unmittelbare Gefahr für Leben oder Gesundheit von Menschen dar. Diese Dübel müssen als Mehrfachbefestigungen verwendet werden, siehe Dübel Typen und Wirkungsprinzipien Dieser Teil der Leitlinie gilt für Metalldübel, die in gebohrte Löcher gesetzt werden, und auf folgenden Wirkungsprinzipien beruhen: - kraftkontrolliert spreizende Dübel - wegkontrolliert spreizende Dübel - Hinterschnittdübel (einschließlich schrauben) - Verbunddübel - lastkontrolliert spreizende Dübel - andere Wirkungsprinzipien für Hohlplatten Für Beispiele der verschiedenen Dübeltypen siehe Teil 1, Bild Werkstoffe Es gilt Teil 1, Außerdem gilt dieser Teil der Leitlinie auch für Dübel aus anderen Metallen als Stahl; für diese Dübel können aber weitere Beurteilungen hinsichtlich ihrer Dauerhaftigkeit, Korrosion usw. erforderlich sein Größen Dieser Teil der Leitlinie gilt für Dübel mit einer Mindest-Gewindegröße (M5) oder einem Mindestbohrernenndurchmesser von 5 mm. Die effektive Verankerungstiefe sollte mindestens 30 mm betragen; in besonderen Fällen (nur Innenraumbedingungen) kann min h ef auf 25 mm reduziert werden. In vorgespannten Hohlplatten können die Dübel auch in einer Mindestflanschdicke von 17 mm (siehe Bild 2.3) verankert werden. Bild 2.3: Beispiel für vorgespannte Hohlplatten

6 ETAG 001 Teil 6, Seite Materialien Dieser Teil der Leitlinie gilt für die Verankerung von Dübeln in Normalbeton der Festigkeitsklassen von C12/15 bis C50/60 gemäß EN 206-1: (8). Dieser Teil der Leitlinie gilt nicht für Verankerungen in Glätt- oder Deckschichten, die für uncharakteristisch und/oder wenig tragfähig sein können bauteile Dieser Teil der Leitlinie gilt für Anwendungsfälle, denen die Mindestdicke der Bauteile, in denen die Dübel verankert werden, h 2 h ef und mindestens h 80 mm beträgt. Für Verbunddübel siehe Teil 5. Bei Spannbetonhohlplatten muss die Wanddicke 17 mm betragen. 2.3 Einwirkungen Es gilt Teil 1, 2.3. Außerdem müssen die auf die Dübel einwirkenden Lasten von Mehrfachbefestigungssystemen stammen. 2.4 Kategorien Dieser Teil gilt für Verankerungen folgender Kategorien: a) Nutzungskategorie - Verwendung gerissenem und ungerissenem (Mehrfachbefestigung); b) Dauerhaftigkeitskategorien - Verwendung in Bauwerken mit trockenen Innenraumbedingungen - Verwendung in Bauwerken, die anderen Umweltbedingungen ausgesetzt sind 2.6 Definition von Dübeln für die Verwendung als Mehrfachbefestigung Bei der Verwendung von Dübeln für Mehrfachbefestigungen wird davon ausgegangen, dass Falle von übermäßigem Schlupf oder Versagen eines Dübels die Last auf benachbarte Dübel übertragen werden kann und hier nicht wesentlich von den Anforderungen an das zu befestigende Bauteil bezüglich des Grenzzustandes der Gebrauchstauglichkeit und der Tragfähigkeit abgewichen wird, siehe 7.1. Die Definition der Dübel für die Verwendung als Mehrfachbefestigung ist von den Mitgliedstaaten Anhang 1 angegeben. 4 ANFORDERUNGEN AN BAUWERKE Temperatur Es gilt Teil 1, , und für Verbunddübel gilt Teil 5, Einwandfreie Montage Es gilt Teil 1, , und für Verbunddübel gilt Teil 5, Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz Für Verbunddübel gilt Teil 5, 4.3.

7 ETAG 001 Teil 6, Seite 5 5 NACHWEISVERFAHREN Eignungsversuche Die Versuchsarten, Versuchsbedingungen, die Anzahl der erforderlichen Versuche und die auf die Ergebnisse anzuwendenden Kriterien sind in Tabelle 5.1a bis 5.1e für die verschiedenen Dübeltypen aufgeführt. Im Allgemeinen müssen alle Versuche am einzelnen Dübel ohne Einfluss von Rand- und Achsabstand unter Zugbelastung durchgeführt werden. Zweck der Prüfung 1 Montagesicherheit Verankerungsintensität 3 Funktionsfähigkeit niederfesten 4 Funktionsfähigkeit hochfesten 6 Funktionsfähigkeit wiederholten Belastungen Tabelle 5.1a Eignungsversuche für kraftkontrolliert spreizende Dübel zur Verwendung als Mehrfachbefestigung Rissbreite Bohrer Kriterien Anmerkung w (mm) Mindestanzahl der Versuche pro Dübelgröße (1) s i m i l Last/Verschiebungsverhalten Höchstlast req. (2) Versuchsverfahren beschrieben inanhang A C50/60 0,2 d cut,m ,8 (3) (4) C20/25 (5) 0,35 d cut,max , C50/60 0,35 d cut,min , C20/25 (5) 0 d cut,m und Teil (b) 1,0 (6) 5.6 Anmerkungen zu Tabelle 5.1a (1) Dübelgröße: s = kleinste (smallest); i = Zwischengröße (intermediate); m = mittel (medium); l = größte (largest) (2) siehe Teil 1, Gleichung (6.2) (3) Gültig für 2 = 1,2, für andere Werte von 2 siehe Teil 1, (4) Einbau der Dübel mit dem Drehmoment T inst = 0,5 req. T inst nach Teil 2, Tabelle 5.1 (5) Bei Verwendung für Verankerung in C 12/15 sind Versuche mit einer Druckfestigkeit f cm 20 MPa (gemessen an Zylindern) oder f cm 25 MPa (gemessen an Würfeln) erforderlich. (6) Wenn sich die Dübel in Bezug auf Geometrie, Reibung zwischen Konus und Spreizhülse und Reibung zwischen Spreizhülse und nicht ähneln, sind auch die anderen Größen zu prüfen.

8 ETAG 001 Teil 6, Seite 6 Table 5.1b Zweck der Prüfung Eignungsversuche für wegkontrolliert spreizende Dübel zur Verwendung als Mehrfachbefestigung Rissbreite Bohrer Mindestanzahl der Kriterien Anmer Versuche pro Dübelkung w größe (1) (mm) s i m i l Last/Verschiebungsverhalten Höchstlast erf. (2) 0 Setzversuch C50/60 0 d cut,m (3) 1 Montagesicherheit Verankerungsintensität 3 Funktionsfähigkeit niederfesten 4 Funktionsfähigkeit hochfesten 6 Funktionsfähigkeit wiederholten Belastungen C20/25 (4) C20/25 (4) Versuchsverfahren nach Anhang A 0,2 d cut,m ,8 (5) (6) ,35 d cut,max ,75 (7) C50/60 0,35 d cut,min ,75 (7) C20/25 (4) 0 d cut,m und Teil (b) 1,0 (7), (8) 5.6 Anmerkungen zu Tabelle 5.1b (1) Dübelgröße: s = kleinste (smallest); i = Zwischengröße (intermediate); m = mittel (medium); l = größte (largest) (2) siehe Teil 1, Gleichung (6.2) (3) Setzversuche nach Teil 4, Tabelle 5.0 (4) Bei Verwendung für Verankerung in C 12/15 sind Versuche mit einer Druckfestigkeit f cm 20 MPa (gemessen an Zylindern) oder f cm 25 MPa (gemessen an Würfeln) erforderlich. (5) Gültig für 2 = 1,2, für andere Werte von 2 siehe Teil 1, (6) Versuche, die mit der durch die Setzversuche ermittelten Montage-Verspreizung durchgeführt werden. (7) Versuche, die mit der durch die Setzversuche ermittelten Referenz-Verspreizung durchgeführt werden. (8) Wenn sich die Dübel in Bezug auf Geometrie nicht ähneln, sind auch die anderen Größen zu prüfen.

9 ETAG 001 Teil 6, Seite 7 Tabelle 5.1c Eignungsversuche für Hinterschnittdübel (einschließlich schrauben) zur Verwendung als Mehrfachbefestigung Zweck der Prüfung Rissbreite Bohrer Kriterien Anmerkung (a) Einbauversuche in mit geringer Festigkeit (b) Einbauversuche in mit hoher Festigkeit (c) Einbauversuche in mit Schlagschrauber Montagesicherheit Verankerungsintensität Funktionsfähigkeit niederfesten Funktionsfähigkeit hochfesten (a) Funktionsfähigkeit wiederholten Belastungen (b) Versuche mit schrauben auf Keilscheiben Empfindlichkeit gegenüber Sprödbruch w (mm) Mindestanzahl der Versuche pro Dübelgröße (1) s i m i l Last/Verschiebungsverhalten Höchstlast erf. (2) C20/25 0 d cut,max C50/60 0 d cut,min (7), (8) C20/25 0 d cut,max (7) C20/25 (3) C20/25 (3) 0,2 (4) ,8 (5) 0,35 d cut,max ,75 C50/60 0,35 d cut,min ,75 C20/25 (3) 0 d cut,m and Part (b) 1,0 (7), (8) (7) C 50/60 0 d cut,m ,9 (7) (4) (6) Versuchsverfahren nach Anhang A Teil Teil Teil Anhang A Anhang A Anhang A Anhang A 5.6 Teil Teil Anmerkungen zu Tabelle 5.1c (1) Dübelgröße: s = kleinste (smallest); i = Zwischengröße (intermediate); m = mittel (medium); l = größte (largest) (2) siehe Teil 1, Gleichung (6.2) (3) Bei Verwendung für Verankerung in C12/15 sind Versuche mit einer Druckfestigkeit f cm 20 MPa (gemessen an Zylindern) oder f cm 25 MPa (gemessen an Würfeln) erforderlich. (4) Versuchsbedingungen nach Teil 3, (5) Gültig für 2 = 1,2, für andere Werte von 2, siehe Teil 1, (6) Wenn sich die Dübel in Bezug auf Geometrie nicht ähneln, sind auch die anderen Größen zu prüfen. (7) Versuche sind nur schrauben gemäß Teil 3, Fig 2.6 erforderlich. Details zu Versuch und Bewertung sind in Teil 3 (8) Diese Versuche können schrauben, die nicht wirklich mit einem Drehmomentschlüssel angezogen werden können, entfallen.

10 ETAG 001 Teil 6, Seite 8 Tabelle 5.1d Eignungsversuche für Verbunddübel zur Verwendung als Mehrfachbefestigung Zweck der Prüfung 1 Montagesicherheit (5) 3 Funktionsfähigkeit niederfesten 4 Funktionsfähigkeit hochfesten 6 Funktionsfähigkeit wiederholten Belastungen 7 Funktionsfähigkeit Dauerlasten 8 Funktionsfähigkeit Frost-/Taubedingungen 9 Funktionsfähigkeit Montagerichtungen Rissbreite Bohrer Kriterien Anmerkung w (mm) Mindestanzahl der Versuche pro Dübelgröße (1) s i m i l C20/25 (3) 0 d cut,m Last-/Verschiebungsverhalten Höchstlast req. (2) 0,8 (4) (5) Versuchsverfahren nach Teil (a) to (d) C20/25 (3) 0,35 d cut,m , C50/60 0,35 d cut,m , C20/25 (3) 0 d cut,m C20/25 (3) 0 d cut,m C20/25 (3) 0 d cut,m C20/25 (3) 0 d cut,m und Teil (b) und Teil (e) und Teil (f) und Teil (g) 1, , , , Anmerkungen zu Tabelle 5.1d (1) Dübelgröße: s = kleinste (smallest); i = Zwischengröße (intermediate); m = mittel (medium); l = größte,(largest) (2) siehe Teil 5, Gleichung (6.13) (3) Bei Verwendung für Verankerung in C 12/15 sind Versuche mit einer Druckfestigkeit f cm 20 MPa (gemessen an Zylindern) oder f cm 25 MPa (gemessen an Würfeln) erforderlich. (4) Gültig für 2 = 1,2, für andere Werte von 2 siehe Teil 5, ; Tabelle 6.1. (5) Versuche nach Teil 5, Tabelle 5.1, für die verschiedenen Anwendungen.

11 ETAG 001 Teil 6, Seite 9 Tabelle 5.1e Zweck der Prüfung 1 Montagesicherheit Verankerungsintensität 3 Funktionsfähigkeit niederfesten 4 Funktionsfähigkeit hochfesten 6 Funktionsfähigkeit wiederholten Belastungen Eignungsversuche für lastkontrolliert spreizende Dübel zur Verwendung als Mehrfachbefestigung Rissbreite Bohrer Mindestanzahl der Kriterien Anmer Versuche pro Dübelkung w größe (1) (mm) s i m i l Last-/Verschiebungsverhalten Höchstlast req. (2) Versuchsverfahren nach Anhang A C50/60 0,2 d cut,m ,8 (3) (4) C20/25 (5) 0,35 d cut,max , C50/60 0,35 d cut,min , C20/25 (5) 0 d cut,m und Teil (b) 1,0 (6) 5.6 Anmerkungen zu Tabelle 5.1e (1) Dübelgröße: s = kleinste (smallest); i = Zwischengröße (intermediate); m = mittel (medium); l = größte (largest) (2) siehe Teil 1, Gleichung (6.2) (3) Gültig für 2 = 1,2, für andere Werte von 2 siehe Teil 1, (4) Montage des Dübels mit 50% der Last, die durch die Montageanleitungen des Herstellers vorgegeben ist. (5) Bei Verwendung für Verankerung in C 12/15 sind Versuche mit einer Druckfestigkeit f cm 20 MPa (gemessen an Zylindern) oder f cm 25 MPa (gemessen an Würfeln) erforderlich. (6) Wenn sich die Dübel in Bezug auf Geometrie, Reibung zwischen Konus und Spreizhülse und Reibung zwischen Spreizhülse und nicht ähneln, sind auch die anderen Größen zu prüfen.

12 ETAG 001 Teil 6, Seite Versuche zur Ermittlung der zulässigen Anwendungsbedingungen Die Versuchsbedingungen sind in Teil 1, und in Anhang B angegeben. Das Versuchsverfahren ist in Anhang A beschrieben. Bei allen Versuchen gerissenem muss die Rissbreite w 0,2mm betragen. Bei Anwendungen C12/15 sind keine zusätzlichen Versuche erforderlich. Die zusätzlichen Versuche für Verbunddübel zur Untersuchung des Einflusses erhöhter Temperatur, niedriger Einbautemperatur, Mindest-Aushärtezeit und Dauerhaftigkeit sind nach Teil 5, und durchzuführen. Wenn das Bemessungsverfahren C angewandt wird, können Versuche zur Bestmung der erforderlichen Achs- und Randabstände entfallen, unter Einhaltung folgender Werte: wegkontrolliert spreizende Dübel alle anderen Dübel Achsabstand s cr Randabstand c cr Dicke des bauteils 200 mm und 4 h ef 150 mm und 3 h ef 80 mm und 2 h ef Bei Bemessungsverfahren A oder B gelten Teil 1 bis 5 und Anhang B. 200 mm und 4 h ef 100 mm und 3 h ef 80 mm und 2 h ef 5.3 Verfahren zu 4.3 (Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz) Für Verbunddübel gilt Teil 5, BEURTEILUNG DER BRAUCHBARKEIT DER DÜBEL FÜR EINEN VORGESEHENEN VERWENDUNGSZWECK 6.1 Beurteilung zu 4.1 (mechanische Festigkeit und Standsicherheit) Für die Kriterien der verschiedenen Versuche gilt Teil 1, 6.1, mit den folgenden Änderungen. Für Verbunddübel sind die Kriterien nach Teil 5, 6.1, zu berücksichtigen Eignung Kriterien für alle Versuche (a) Es gilt die Anforderung an die Last/Verschiebungskurven in Teil 1, (a). Jedoch ist ein Abfall der Last und/oder ein horizontaler oder nahezu horizontaler Abschnitt der Kurve durch unkontrollierten Schlupf des Dübels bis zu einer Last von: N 1 = 0,4 N Ru anstelle von 0,7 N Ru nach Gleichung (6.1a) nicht akzeptabel. (b) Es bestehen keine Anforderungen an die Streuung der Last/Verschiebungskurven. (c) und (d) Teil 1, (c) und (d) gelten Zulässige Anwendungsbedingungen Kriterien (a) Es gilt die Anforderung an die Last/Verschiebungskurven in Teil 1, (a). Jedoch ist ein Abfall der Last und/oder ein horizontaler oder nahezu horizontaler Abschnitt der Kurve durch unkontrollierten Schlupf des Dübels bis zu einer Last von: N 1 = 0,4 N Ru anstelle von 0,7 N Ru nach Gleichung (6.1a) nicht akzeptabel. (b) Es bestehen keine Anforderungen an die Streuung der Last/Verschiebungskurven. (c) Es gilt Teil 1, (c).

13 ETAG 001 Teil 6, Seite Charakteristische Tragfähigkeit von Einzeldübeln Es gilt Teil 1, Bei Anwendungen in C12/15 sind die charakteristischen Tragfähigkeiten von den Versuchen zur Ermittlung der zulässigen Anwendungsbedingungen C20/25 unter Berücksichtigung des üblichen Verhältnisses w abzuleiten. Die abgerundeten charakteristischen Tragfähigkeiten nach Teil 1, , Absatz (a) "Allgemeines" werden wie folgt vervollständigt: F Rk [kn] = 0,75 / 0,9 / 1,2 / 1,5 / 2,0 / 2,5. Alle anderen Punkte der Absätze (a) und (b) bleiben gültig. 6.3 Beurteilung zu 4.3 (Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz) Für Verbunddübel gilt Teil 5, VORAUSSETZUNGEN UNTER DENEN DIE ZULASSUNG GÜLTIG IST 7.1 Bemessungsverfahren für Verankerungen Das zu befestigende Bauteil ist so zu bemessen, dass Falle von übermäßigem Schlupf oder Versagen eines Dübels die Last auf benachbarte Dübel übertragen werden kann und hier nicht wesentlich von den Anforderungen an das zu befestigende Bauteil bezüglich des Grenzzustandes der Gebrauchstauglichkeit und der Tragfähigkeit abgewichen wird. Die Verwendung von Dübeln als Mehrfachbefestigung kann z.b. durch die Anzahl n 1 von Befestigungsstellen zur Befestigung des Bauteils und die Anzahl n 2 von Dübeln je Befestigungsstelle spezifiziert werden. Außerdem ist durch die Festlegung des Bemessungswertes der Einwirkungen N Sd einer Befestigungsstelle auf einen Wert n 3 (kn) sichergestellt, dass die Anforderungen an die Festigkeit und Steifigkeit des zu befestigenden Bauteils eingehalten sind und die Lastübertragung übermäßigem Schlupf oder Versagen eines Dübels in der Bemessung des zu befestigenden Bauteils nicht berücksichtigt werden muss. Diese Definition ist von den Mitgliedstaaten Anhang 1 angegeben. Es gilt Teil 1, 7.1 und für Verbunddübel Teil 5, Empfehlungen für Verpackung, Transport und Lagerung Es gilt Teil 1, 7.2 und für Verbunddübel Teil 5, Montage des Dübels Es gilt Teil 1, 7.3 und für Verbunddübel Teil 5, 7.3. Außerdem dürfen Dübel nicht in Spannbetonbauteilen gesetzt werden ohne zu berücksichtigen, dass bauliche Schäden durch die Montage auftreten können, insbesondere in Bereichen, in denen Spannkräfte aufgebracht werden. Liegen keine nationalen Vorschriften vor, wird empfohlen, einen Abstand von mindestens 50 mm zwischen der Bohrlochwand und der Außenseite der Spannbewehrung einzuhalten; zur Bestmung der Lage der Spannbewehrung Bauteil sollte mit einem geeigneten Gerät (z.b. Bewehrungssuchgerät) geartet werden.

14 ETAG 001 Teil 6, Seite 12 8 KONFORMITÄTSBESCHEINIGUNG 8.1 Entscheidung der Europäischen Kommission Das von der Europäischen Kommission festgelegte System der Konformitätsbescheinigung ist, wie Mandat Construct 95/195 Anhang 3 genauer angegeben, System 2+, das in der Richtlinie des Rates (89/106/EWG) Anhang III 2 (ii) wie folgt beschrieben ist: (a) Aufgaben des Herstellers (1) Erstprüfung des Produkts; (2) werkseigene Produktionskontrolle (siehe Teil 1, 8.2.3); (3) zusätzliche Prüfung von Werk entnommenen Proben durch den Hersteller nach festgelegtem Prüfplan (siehe Teil 1, 8.2.2). (b) Aufgaben der zugelassenen Stelle (4) Zertifizierung der werkseigene Produktionskontrolle aufgrund von - Erstinspektion des Werkes und der werkseigenen Produktionskontrolle (siehe Teil 1, 8.2.4); - laufende Überwachung, Beurteilung und Anerkennung der werkseigenen Produktionskontrolle (siehe Teil 1, 8.2.4). Anmerkungen zu (1): Die Erstprüfung gilt als Teil der für die Beurteilung von Produkten zum Zwecke der Zulassung erforderlichen Arten. Die Versuche sind von der Zulassungsstelle oder unter deren Verantwortung gemäß Abschnitt 5 dieser ETAG durchzuführen (wo ein Teil von einer anerkannten Prüfstelle oder vom Hersteller durchgeführt werden kann). Die Zulassungsstelle muss die Ergebnisse dieser Versuche in Übereinstmung mit Abschnitt 6 dieser ETAG als Teil des Zulassungsverfahrens ausgewertet haben. Ggf. ist diese Beurteilung von der zugelassenen Stelle für das Konformitätszertifikat zu verwenden. 9 INHALT DER ZULASSUNG In der ETA muss angegeben werden, dass der Dübel nur verwendet werden darf, wenn in den Bemessungsund Montageanweisungen des zu befestigenden Bauteils steht, dass übermäßigem Schlupf oder Versagen eines Dübels nicht wesentlich von den Anforderungen an das zu befestigende Bauteil bezüglich des Grenzzustandes der Gebrauchstauglichkeit und der Tragfähigkeit abgewichen wird. Zusätzlich zu Teil 1, 9 und Teil 5, 9, sollte die Definition von Verwendung als Mehrfachbefestigung in den verschiedenen Mitgliedstaaten in einem informativen Anhang der Zulassung angegeben sein. Die derzeitige Fassung des informativen Anhangs ist auf der EOTA-Website: zu finden.

15 ETAG 001 Teil 6, Seite 13 ANHANG 1 (Informativ) Die Definition von Verwendung als Mehrfachbefestigung ist für die Mitgliedstaaten in der folgenden Tabelle aufgeführt. Liegt von einem Mitgliedstaat keine Definition vor, können die folgenden Grenzwerte verwendet werden (vgl. 2.6): n 1 4; n 2 1 und n kn oder n 1 3; n 2 1 und n kn. Der Wert n 3 kann erhöht werden, wenn in der Bemessung gezeigt wird, dass die Anforderungen an Festigkeit und Steifigkeit des zu befestigenden Bauteils Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit und der Tragfähigkeit auch nach Versagen eines Dübels erfüllt sind. Mitgliedstaat Definition von Verwendung als Mehrfachbefestigung Austria Belgien Dänemark Deutschland Finnland Frankreich Griechenland Großbritannien Irland Island Italien Luxemburg Niederlande Norwegen Österreich Portugal Schweden Spanien n 1 4; n 2 1 und n 3 3,0 kn oder n 1 3; n 2 1 und n 3 2,0 kn n 1 4; n 2 1 und n 3 3,0 kn oder n 1 3; n 2 1 und n 3 2,0 kn n 1 3; n 2 1 und n 3 4,5 kn n 1 4; n 2 1 und n 3 3,0 kn oder n 1 3; n 2 1 und n 3 2,0 kn n 1 4; n 2 1 und n 3 3,0 kn n 1 3; n 2 1 und n 3 2,0 kn n 1 4; n 2 1 und n 3 3,0 kn wenn die Korrelation zwischen der Tragfähigkeit der Dübel null oder nahezu null ist und der Variationskoeffizient der Tragfähigkeit der Dübel 0,25 ist.