GCC-Staaten und Jordanien. Stand der Wirtschaftsbeziehungen

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1 und Jordanien Stand der Wirtschaftsbeziehungen Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Referat Nordafrika, Naher und Mittlerer Osten Dr. Tillmann Rudolf Braun Informationsveranstaltung der NUMOV: Wasserwirtschaft in den GCC-Staaten und Jordanien 18. November 2013 Berlin

2 Stand der Wirtschaftsbeziehungen Die Arabischen Staaten des Golfkooperationsrates Kuwait, Bahrain, Saudi- Arabien, Katar, Vereinigte Arabische Emirate und Oman sind der wichtigste Handelspartner der Europäischen Union in der arabischen Welt. Einfuhr der EU aus den GCC-Staaten 2012: 644,5 Mrd. Ausfuhr der EU in die GCC-Staaten 2012: 3861,7 Mrd. Auf ihn entfallen etwa die Hälfte des gesamten Handels mit den arabischen Staaten und etwa 4 Prozent der Gesamtausfuhr der Europäischen Union in Drittländer. Warenverkehr der Bundesrepublik Deutschland Einfuhr aus den GCC-Staaten 2012: 3.537,9 Mio. Ausfuhr in die GCC-Staaten 2012: ,2 Mio. 2

3 Golf-Kooperationsrat Golf-Kooperationsrat wurde als Staatenbund der sechs Staaten Kuwait, Bahrain, Saudi-Arabien, Katar, Vereinigte Arabische Emirate und Oman am 25. Mai 1981 in Abu Dhabi gegründet. Förderung der bilateralen Beziehungen, Zusammenarbeit in der Außen- und Sicherheitspolitik, 1982 Freihandelsabkommen, 2005 Zollunion. GCC-Mitglieder sind zu gegenseitigem Beistand im Verteidigungsfall verpflichtet, GCC unterhält eine kleine gemeinsame Verteidigungstruppe von Mann. Verhandlungen zur Einführung einer gemeinsamen Währung sind gegenwärtig wegen unterschiedlicher politischer Interessen unterbrochen. 3

4 EU-GCC Freihandelsabkommen Verhandlungen zu einem Freihandelsabkommen zwischen Europäischer Union und dem Golfkooperationsrat wurden 1990 aufgenommen, allerdings von 1991 bis 2001 ausgesetzt, ab 2001 konnten unter einem neuen Mandat (auch zu politischen Zusatzklauseln) insgesamt Fortschritte erzielt werden. Unter deutscher EU-Präsidentschaft 2007 kam es zu deutlichen Annäherungen in bislang schwierigen Bereichen (2009 wurde informell eine zuvor strittige Menschenrechtsklausel konsentiert). Keine Bewegung bei der Forderung Saudi-Arabiens nach Beibehaltung saudiarabischer Exportzölle: Saudi-Arabien erhebt Zölle auf Export eigener Rohstoffe und weigert sich, Klausel zu akzeptieren, die Exportzölle in der Zukunft verbietet. EU hat in der noch ausstehenden Frage zahlreiche Kompromissvorschläge unterbreitet. Bundesregierung hat nach wie vor ein großes politisches Interesse an einem Abschluss. 4

5 Handel mit Deutschland Saudi-Arabien [* Schätzung bzw. Prognose] Import 2012*: 1.725,8 Mio. ; Juli 2013*: 867,2 Mio. Export 2012*: 8.236,6 Mio. ; Juli 2013*: 5.434,7 Mio. Sozialer Wohnungsbau, Krankenhäuser, Mega-Cities, Infrastruktur, Metro, Eisenbahn, Petrochemievorhaben Vereinigte Arabische Emirate Import 2012*: 778,2 Mio. ; Juli 2013*: 514,6 Mio. Export 2012*: 9.777,0 Mio. ; Juli 2013*: 4.763,0 Mio. Infrastruktur, Metro, Eisenbahn, Petrochemievorhaben, Leuchtturmprojekte, Masdar-City Katar Import 2012*: 676,3 Mio. ; Juli 2013*: 143,7 Mio. Export 2012*: 1.152,6 Mio. ; Juli 2013*: 720,4 Mio. Fußballweltmeisterschaft 2022 (Stadien und Infrastrukturprojekte), Metro 5

6 Handel mit Deutschland Kuwait [* Schätzung bzw. Prognose] Import 2012*: 270,9 Mio. ; Juli 2013*: 199,3 Mio. Export 2012*: 1.217,5 Mio. ; Juli 2013*: 755,7 Mio. Infrastruktur Oman Import 2012*: 50,9 Mio. ; Juli 2013*: 28,9 Mio. Export 2012*: 819,9 Mio. ; Juli 2013*: 456,3 Mio. Infrastruktur, Eisenbahn Bahrain Import 2012*: 35,7 Mio. ; Juli 2013*: 28,9 Mio. Export 2012*: 398,6 Mio. ; Juli 2013*: 218,0 Mio. Infrastrukturprojekte, Finanzplatz 6

7 Gemischte Wirtschaftskommissionen Saudi-Arabien Juni 2012 unter Leitung von BM Dr. Rösler in Riad Vereinigte Arabische Emirate April 2013 in Berlin unter Leitung von BM Dr. Rösler und Staatssekretärin Herkes Katar Dezember 2012 in Doha unter Leitung von Staatssekretärin Herkes Kuwait 26. November 2012 unter Leitung von Staatssekretärin Herkes in Berlin Oman Dezember 2012 in Maskat unter Leitung von Staatssekretärin Herkes 8

8 Trends Maritime Projekte (Hafenprojekte; Liegeplätze; Infrastruktur für Kreuzfahrtschiffe). Nahrungsmittel (hoher und steigender Nahrungsmittelimport; Vereinigte Arabische Emirate: Nahrungsmittelbedarf im Tourismus; Katar: Versuch der Gegensteuerung durch National Qatar Food Security Program). Großprojekte (Harter Wettbewerb; schlüsselfertiges Milliardenprojekt zum Festpreis [Lump-Sum-Turnkey]; Koreanische Konsortien führend, übernehmen alle Kostenrisiken, sogar teilweise Betreiberrisiken, besonders auf Öl, Gas, Petrochemie spezialisiert; europäische Firmen im Vorteil bei technologiegetriebenen Projekten; deutsche Firmen mit zunehmenden Marktanteilen im Maschinen- und Anlagenbau. Wasserproduktion, -aufbereitung und -versorgung (Wachsende Bevölkerungszahlen, steigende industrielle Aktivitäten; GCC-Staaten sehen bis 2016 mehr als 100 Mrd. US$ für Projekte zur Verbesserung der Wasserinfrastruktur vor; Meerwasserentsalzung [bevorzugt thermische Entsalzung, aber die weltweit stärker verbreitete Umkehrosmose auch hier auf dem Vormarsch]). 9

9 Jordanien Wirtschaftslage und bilaterale Wirtschaftsbeziehungen Wirtschaftslage geprägt durch die Syrien-Krise, die sich gesamtwirtschaftlich negativ auswirkt und zudem das Land durch einen steigenden Flüchtlingsstrom vor große Herausforderungen stellt. Nach moderater Steigerung der Wirtschaftsleistung 2012 (GDP Jan - Okt ,8%) wird eine schrittweise Wiederbelebung ( ,1% GDP) erwartet, etwa durch wachsende Direktinvestitionen insbesondere aus den Golfstaaten. Große Impulse werden durch den Tourismus erwartet, dem zweitgrößten Beschäftigungssektor; Regierung investiert wie auch VAE, Katar und Oman in die Kreuzfahrtinfrastruktur, um verstärkt Schiffe anzuziehen [Aqaba am Roten Meer]. JOR profitiert von der erstarkenden Wirtschaft des Irak sowohl bei der Nachfrage jordanischer Produkte als auch im Warenverkehr [Aqaba Container Terminal]. Handelsbeziehungen D - JOR sind ungleichgewichtig: Während 2012 deutsche Einfuhren aus JOR 17 Mio. (NE-Metalle, Erze, sonst. Waren) betrugen, exportierte D nach JOR für 868 Mio. (PKW/LKW, Maschinen und Anlagen, elektrotechnische und chemische Erzeugnisse). 10

10 und Jordanien - Deutsche Außenwirtschaftspolitik - BMWi analysiert die internationale Wirtschaftsentwicklung und unterstützt deutsche Unternehmen bei ihrem Auslandsengagement (Exportfinanzierung, Exportkreditversicherung, Investitionsgarantien, politische Flankierung). Germany Trade & Invest (GTAI), eine Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Bundes, bietet Informationen zur Erschließung der Märkte (Analysen, Kontakte, Rechtsinformationen) und Standortwerbung für Deutschland. Etwa 120 Auslandshandelskammern (AHK), Delegiertenbüros und Repräsentanzen vor Ort sowie unsere Botschaften betreuen, beraten und unterstützen deutsche Unternehmen beim Einstieg in Auslandsmärkte. Flankierende Reisen: Mai 2010 in die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi- Arabien, Katar und Bahrain von der Bundeskanzlerin in Begleitung von StS Pfaffenbach; Februar und Dezember 2011 in die Golfregion von Bundespräsident Wulf; Dezember 2011 nach Katar von Bundesminister Dr. Rösler; März 2012 eine nach Jordanien; Januar 2013 in die VAE von PSt Otto; April 2013 nach Saudi- Arabien, Qatar und Jordanien von PSt Burgbacher. 11

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