Heilberufe. Pflege Dossier. Dysphagie Schluckstörungen rechtzeitig erkennen und behandeln. Fortbildung mit Zertifizierung

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1 Beilage in Heilberufe 3/ Heilberufe Pflege Dossier Schluckstörungen rechtzeitig erkennen und behandeln Fortbildung mit Zertifizierung

2 PflegeDossier Was sind Schluckstörungen? Viele Ursachen erhebliche Folgen Essen und Trinken sind nicht nur lebensnotwendig, sondern bereiten uns nebenbei auch Freude und Genuss. Nicht mehr richtig essen und trinken zu können, bedeutet für die Betroffenen daher gleichzeitig eine erhebliche Einschränkung ihrer Lebensqualität. Anstelle von Genuss tritt die Angst vor dem Verschlucken. Mitunter muss sogar ganz auf die orale Nahrung verzichtet werden. Doch wie entstehen Schluckstörungen? (Quelle [3, 4, 5]) Wir schlucken normalerweise ganz automatisch und unbewusst bis zu Mal am Tag. Doch das Schlucken ist ein hochkomplexer Vorgang, der willkürlich initiiert wird und als Reflex abläuft (siehe Abb. nächste Seite). Wenn in einer Abfolge von fein abgestimmten Bewegungen und Mechanismen Nahrung, Flüssigkeiten und Speichel vom Mund in den Magen gelangen, sind 50 Muskelpaare und fünf Hirnnerven daran beteiligt. Die zentrale Steuerung des Schluckvorgangs, der sich in vier Phasen einteilen lässt, erfolgt über Schluckzentren in verschiedenen Bereichen des Gehirns. wenn der Schluckvorgang gestört ist Bei einer Schluckstörung oder auch genannt kommt es zu einer Störung des Schluckvorgangs auf dem Weg vom Mund bis in die Speiseröhre. Eine kann in vielen Ausprä- Häufige Ursachen von n Schlaganfall Morbus Parkinson Schädel-Hirn-Trauma Kopf-Hals-Tumore Multiple Sklerose Demenz gungen, unterschiedlichen Schweregraden und infolge vielfältiger Ursachen auftreten. Aktuellen Statistiken zufolge leiden in den USA 15 Millionen Amerikaner (6 7% der Bevölkerung) an einer [1]. In Deutschland liegt die Häufigkeit von Schluckstörungen bei 7% der Gesamtbevölkerung, in der Gruppe der Über-55-Jährigen sogar bei 16 22% [2]. Damit sind Schluckstörungen ein verbreitetes Problem, das in jedem Alter auftreten kann. Bedingt durch physiologische Alterungsprozesse und vor allem als Begleiterscheinung verschiedener Krankheitsbilder sind ältere Menschen jedoch besonders häufig betroffen. Ursachen von Schluckstörungen Das hochkomplexe Geschehen beim Schlucken kann durch zahlreiche und vielfältige Ursachen beeinträchtigt werden. Neben organischen Gründen liegt oft auch eine gestörte Steuerung des Schluckvorgangs vor. Am häufigsten über 50% (Akutphase) ca. 40% ca. 45% ca. 50% ca. 50% ca. 50% tritt eine infolge einer neurologischen Erkrankung auf ( neurogene ). Häufigste Ursachen sind hier Schlaganfall, Morbus Parkinson und Schädel-Hirn-Trauma (siehe Abb. unten). Weitere Ursachen sind: Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen (z.b. Tumore, Entzündungen) Internistische Erkrankungen (z.b. Speiseröhrenerkrankungen, Gastroösophagealer Reflux) Medizinische Maßnahmen (z.b. Medikamente, Operationen, Bestrahlungen) Physiologische Alterungsprozesse (z.b. Abnahme von Muskelkraft) Auswirkungen auf das Schlucken In Folge all dieser Ursachen kann es zu Bewegungs-, Sensibilitäts- und Koordinationsstörungen der am Kauen und Schlucken beteiligten Organe und Muskeln kommen. Daraus resultieren zahlreiche Probleme mit der Gefahr des Verschluckens: Kauprobleme und unzureichende Nahrungszerkleinerung Eingeschränkte Nahrungskontrolle und Nahrungstransport im Mund Verzögerte Auslösung des Schluckreflexes und vorzeitiges, unkontrolliertes Abgleiten von Nahrung/Flüssigkeiten Eingeschränkter und verlangsamter Transport durch den Rachen Eingeschränkte Kehlkopfbewegung mit unvollständigem Verschluss der Luftröhre Eingeschränkte Öffnung der Speiseröhre 2

3 Ansammlung von Nahrungsresten im Rachen und am Eingang von Luftund Speiseröhre Eingeschränkte Schutzreflexe und Reinigungsfunktionen (Husten, Räuspern) Folgen von Schluckstörungen Trotz ihrer Verbreitung bleiben Schluckstörungen oft unerkannt. Das führt häufig zu schwerwiegenden bis lebensbedrohlichen Folgeerkrankungen. Sie reichen von Mangelernährung und Dehydratation über chronische Bronchitis bis zu schweren Lungenentzündungen. Aus Angst vor dem Verschlucken verweigern viele Betroffene die Nahrungsaufnahme oder ziehen sich von Mahlzeiten zurück, was zu sozialer Isolation und Depressionen führen kann und so auch die Lebensqualität einschränkt. Die Schluckphasen Orale Vorbereitungsphase (Mundphase 1): Die Nahrung wird zerkleinert und zum Schlucken vorbereitet. Orale Transportphase (Mundphase 2): Die Zunge befördert die Nahrung nach hinten. Der Schluckreflex wird ausgelöst. Hauptproblem Aspiration Bei einer kann es in allen vier Schluckphasen dazu kommen, dass vor, während und nach dem Schlucken Speichel, Nahrung und Flüssigkeiten in die Atemwege und in die Lunge gelangen (siehe Abb. unten). Dieses Verschlucken in die Lunge bezeichnet man auch als Aspiration, das gefährlichste Symptom einer. Normalerweise schützt uns der Hustenreflex, wenn Nahrung in die obere Luftröhre gelangt und befördert diese durch Hochhusten wieder in den Rachen, worauf ein spontanes Schlucken erfolgt. Kommt es jedoch zu wiederholten Aspirationen, kann eine Lungenentzündung entstehen, die Aspirationspneumonie. Daher ist es äußerst wichtig, frühzeitig auf Anzeichen einer Aspiration zu achten. Besonders problematisch ist die stille Aspiration, wenn infolge von Lähmungen oder Sensibilitätsstörungen beim Verschlucken der spontane Hustenreflex ausbleibt. Eine stille Aspiration kann leicht übersehen werden, da auch andere Anzeichen einer fehlen können. Plötzliches Fieber und eine Lungenentzündung unklarer Ursache sind dann häufig die ersten Hinweise, die sofort ärztlich abgeklärt werden müssen. Pharyngeale Phase (Rachenphase): Die Nahrung wird durch den Rachen transportiert. Der Kehlkopf schließt. Husten vor, während oder nach dem Schlucken Feuchte, gurgelige, rauhe Stimme Ösophageale Phase (Speiseröhrenphase): Die Nahrung wird in die Speiseröhre befördert und gelangt in den Magen. Woran erkennen Sie eine Aspiration? Verstärkte Verschleimung Gurgelnde, rasselnde Atemgeräusche Kurzatmigkeit, Pulsbeschleunigung Aspiration: Bei einer Aspiration gelangt während des Schluckvorgangs versehentlich Nahrung in die Luftröhre und Atemwege. Ursache ist meist ein mangelnder oder fehlender Kehlkopfverschluss. 3

4 PflegeDossier Diagnostik und Therapie Schluckstörungen rechtzeitig erkennen und behandeln Eine Schluckstörung äußert sich nicht immer eindeutig und wird daher vor allem bei alten Menschen oft über längere Zeit übersehen. Deshalb sollte auch im Rahmen der pflegerischen Versorgung ein besonderes Augenmerk auf der Früherkennung von Schluckstörungen liegen. Eine gute Patientenbeobachtung und einfache Screeningtests für die Pflegepraxis helfen hier schnell weiter. Die diagnostik ist eine interdisziplinäre Aufgabe, die aus ärztlichen und logopädischen/schlucktherapeutischen Anamnesegesprächen und Untersuchungen besteht. Apparative Verfahren wie die Fiberendoskopisch evaluierte Schluck- Behandlung von n im interdisziplinären Team Diätassistenten/ Ernährungsberater Sanitätshäuser Sozialdienste Angehörige -Patient Physiotherapeuten Pflege Ergotherapeuten Ärzte Logopäden prüfung (FEES) und die Videofluoroskopische Schluckuntersuchung (VFSS) ergänzen die Diagnostik. Verschiedene direkte und indirekte Symptome können im Pflegealltag darauf hinweisen, bei welchen Patienten eine genauere Abklärung des Schluckvorgangs sinnvoll ist. Zu den indirekten Anzeichen für das Vorliegen einer Schluckstörungen zählen: Gewichts- und Flüssigkeitsverlust Mangelernährung Bronchitis Plötzliches Fieber unklarer Genese Lungenentzündung. Doch nicht jeder patient entwickelt solche Symptome, häufig treten sie auch zeitlich verzögert auf. Pflegekräfte sollten daher verstärkt auf direkte Anzeichen für eine achten: Häufiges Verschlucken an Speichel, bestimmten Speisen oder Getränken Häufiges Räuspern oder Husten, bis hin zu Hustenanfällen z.t. mit Atemnot Ungewollter Speichel- bzw. Nahrungsaustritt aus dem Mund Niesen beim Essen, Austritt von Speichel/Nahrung/Flüssigkeit aus der Nase Nahrungsansammlungen und -reste im Mund und Rachen Kloßgefühl im Hals Gurgelnder, d.h. feucht klingender Stimmklang beim Sprechen Brodelnde, rasselnde Atemgeräusche Langsames Essen und Aufnahme von zu geringen Nahrungsmengen. Anzeichen erkennen So stellen Sie die richtigen Fragen Hinweise auf Schluckprobleme erhält man oft schon durch einfache Fragen an den Betroffenen und/oder seine Ange- 4

5 S c h lu c k-s c r e e n i n g Wichtig: Vor der Durchführung des Schluck-Screenings muss geprüft werden, ob die Kriterien zur oralen Nahrungsaufnahme erfüllt sind: Der Patient 1. ist wach und ansprechbar, 2. kann 15 Minuten aufrecht sitzen, 3. kann willkürlich husten und sich räuspern, 4. kann seinen Speichel schlucken und 5. hat keine Lungenentzündung unklarer Ursache. Test 1: Der Löffeltest Kann der Patient einen Teelöffel (angefeuchtet) ablecken? Ja: Dann Test 2 und 3 durchführen. Nein: Löffeltest mehrmals wiederholen; Arzt und Logopädin/Schlucktherapeutin informieren. Test 2: Der Wassertest Kann der Patient 1. mehrere Löffel Wasser schlucken? 2. mehrere Schlucke Wasser hintereinander trinken? 3. den Wassertest problemlos und ohne Verschlucken bewerkstelligen? Ja: Dann alle Getränke möglich, aber Test innerhalb von zwölf Stunden wiederholen. Nein: Dann Arzt und Logopädin/ Schlucktherapeutin informieren; geeignete Schluckhilfen absprechen und einleiten, z.b. Getränke andicken und Trinkhilfen auswählen. Test 3: Die Schluckprüfung (Kostform und Konsistenz) Kann der Patient 1. mehrere Teelöffel Apfelmus schlucken? 2. ein Stück Graubrot kauen und schlucken? 3. ein Stück Apfel kauen und schlucken? 4. die Schluckprüfung problemlos und ohne Verschlucken bewerkstelligen? Ja: Dann Vollkost möglich, aber am ersten Tag noch unter Aufsicht essen. Nein: Dann Arzt und Logopädin/ Schlucktherapeutin informieren; geeignete Kost und Konsistenz festlegen (z.b. weichere Kost), Schluckund Esshilfen einleiten. hörigen, beispielsweise: Müssen Sie beim Essen und Trinken husten und verschlucken Sie sich häufig? Haben Sie Probleme beim Kauen? Macht es Mühe, einen Bissen auf einmal runterzuschlucken? Verbleiben oft Speisereste in der Wange und/oder verspüren Sie ein Kloßgefühl im Hals? Sind die Mahlzeiten für Sie anstrengend? Oder: Haben Sie in der letzten Zeit eine Gewichtsabnahme festgestellt? Schluck-Screening durch Pflegekräfte Pflegekräften kommt im interdisziplinären Schlucktherapieteam eine wichtige Funktion zu: Bei der Aufnahme des Patienten stellen sie oft als erste fest, ob Anzeichen für eine Schluckstörung vorliegen, leiten dann erste Maßnahmen zum Aspirationsschutz ein und initiieren die fachspezifische Schluckdiagnostik und -therapie durch den Arzt und die Logopädin/Schlucktherapeutin. Da eine Logopädin jedoch nicht in allen Fällen und sofort zur Verfügung steht, kann bei Verdacht auf eine auch von geschulten Pflegekräften ein erstes Schluck-Screening durchgeführt werden. Bei der Überprüfung des Schluckvorgangs ist ein spezifisches Vorgehen mit einem klar definierten Ablauf notwendig. So muss zunächst geprüft werden, ob der Patient die Voraussetzungen für einen Schlucktest und damit für eine orale Nahrungsaufnahme erfüllt: Der Patient ist wach und ansprechbar. Er kann 15 Minuten aufrecht sitzen. Er ist in der Lage zu husten, sich zu räuspern und seinen Speichel zu schlucken. Es liegt keine Lungenentzündung unklarer Ursache vor. Sind all diese Punkte gewährleistet, werden verschiedene Tests zur Überprüfung der Schluckfähigkeit durchgeführt (siehe Kasten links), die ggf. auch wiederholt werden müssen. Schluckstörungen sind behandelbar Die Therapie einer Schluckstörung erfolgt durch ein interdisziplinäres Team, in dessen Mittelpunkt der Patient steht (siehe Abb. vorherige Seite). Bei der Umsetzung der Behandlungskonzepts übernehmen Pflegende eine entscheidende Rolle. Ziel der Therapie ist die Sicherstellung der Ernährung, der Schutz der unteren Atemwege und das Erreichen der größtmöglichen Lebensqualität. Die Behandlung erfolgt nach ärztlicher Verordnung und wird von Logopäden beziehungsweise Schlucktherapeuten durchgeführt. Sie basiert auf drei parallel durchgeführten Therapiebereichen mit Übungen und Maßnahmen zur Wiederherstellung der gestörten Funktionen (Kausale Therapie), zur Erleichterung des Kauens und Schluckens (Kompensatorische Maßnahmen) oder zur Anpassung der Umwelt an die Störung (Adaptive Hilfen). Literatur 1. Bigenzahn W., Denk D.-M. Oropharyngeale n. Thieme Verlag Kuhlemeier KV. Epidemiology and dysphagia. Dysphagia 1994;9: Prosiegel M. Neurogene n. Leitlinien 2008 der DGNKN 4. Easterling C.S., Robbins E. Dementia and dysphagia. Geriatr. Nurs, Garcia-Peris P. et al. Long-term prevalence of oropharyngeal dysphagia in head and neck cancer patients: Impact on quality of life. Clin Nutr. 2007;26: Bartolome G., Schröter-Morasch H. Diagnostik und Rehabilitation. Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH,

6 PflegeDossier Pflegerische Assistenz Geben Sie dem Patien - ten Hilfestellungen Einfache Maßnahmen können das Schlucken erheblich erleichtern. Alle Strategien zielen darauf ab, dass der Betroffene nährstoffreiche Kost in der richtigen Konsistenz und in ausreichenden Mengen schlucken kann. Oberstes Ziel: Aspirationen vermeiden. Langjährige Erfahrungen in der Therapie von Schluckstörungen haben gezeigt, dass ein Schluckproblem oft schon durch die richtige Körper- und Kopfhaltung behoben werden kann. Auf folgende Sitzhaltung ist zu achten: Der Patient sitzt aufrecht und gerade, der Oberkörper ist aufgerichtet, der Rücken ist angelehnt (ggf. Kissen im Rückenbereich), der Nacken gestreckt (ggf. mit kleinem Kissen/Nackenrolle unterstützen), die Arme liegen angewinkelt auf dem Tisch, der Kopf ist leicht nach vorne gebeugt und das Kinn nach unten gesenkt. Diätetische Maßnahmen als Behandlungsgrundlage Diätetische Maßnahmen spielen in der -Therapie eine zentrale Rolle. Sie müssen sofort eingeleitet werden und dienen der Aufrechterhaltung der oralen Nahrungszufuhr. Zentrales Anliegen ist die Bereitstellung der richtigen Kost. Dabei ist es essentiell, Kostart und Nahrungskonsi- stenz dem Schluckvermögen individuell anzupassen. Die therapeutische Relevanz diätetischer Maßnahmen basiert auf zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen und langjährigen Erfahrungen, die den positiven Einfluss diätetischer Faktoren auf das Kauen, die Speichelsekretion, die Auslösung des Schluckreflexes und die gesamte Schluckpassage nachweisen. Oberstes Ziel der diätetischen Maßnahmen ist: Sicheres Schlucken einer nährstoffreichen und appetitlichen Kost in ausreichenden Mengen, die den individuellen Energiebedarf abdeckt. Inhalte diätetischer Maßnahmen 1. Nahrungsmittelauswahl Abhängig vom Schweregrad der auswählen und individuell austesten Keine Problemkost mit Körnern, Fasern, Krusten, Kernen, Schale etc. sowie keine zu trockene, krümelige, klebrige oder zu glatte Kost (keine Götterspeise) Keine Mischkonsistenzen (z.b. Eintopf, Nudelsuppe etc.) Koststufen bei Schluckstörungen Stufe 1: Passierte Kost ganz fein püriert, passiert und dünnbreiig Stufe 2: Pürierte Kost dünn- bis dickbreiig Stufe 3: Sehr weiche Kost bietet Kauanreiz, mit der Zunge noch zerdrückbar Stufe 4: Weiche Kost leicht zu kauen, gut gleitende, feuchte Kost Stufe 5: Adaptierte Vollkost alle Kost ohne Körner, Krusten etc. Nahrungsmittel, die Feedback geben im Mund (Widerstand beim Abbeißen, feste Kost mit Kauanreiz) Orientierung an den individuellen Kostvorlieben 2. Konsistenz Häufig wird die feste Kost nicht genug gekaut, ist nicht ausreichend gleitfähig und kann somit im Rachen hängen bleiben. Deshalb sollte sie zerkleinert, zerdrückt, püriert oder sogar gesiebt/passiert werden. Daraus ergeben sich verschiedene Koststufen, die inhaltlich klar definiert sind (siehe Kasten) und je nach Schweregrad und Ausprägung der Schluckstörung individuell ausgewählt werden können. Bei einer Verbesserung oder Verschlechterung des Schluckvermögens wird die Koststufe entsprechend angepasst. Weil Flüssigkeiten zu schnell fließen, schlecht im Mund zu kontrollieren sind und vorzeitig in den Rachen abgleiten, sollten Getränke von nektar- bis puddingartig angedickt werden (z.b. mit dem Andickungsmittel Thick & Easy; Fresenius Kabi Deutschland GmbH). 3. Aussehen, Geschmack, Geruch und Temperatur Appetitliches Aussehen sowie angenehmer Geschmack und Geruch der Nahrung motivieren zum Essen und fördern die Speichelbildung. Dadurch wird das Schlucken erleichtert und der Appetit angeregt. Auch Säuerliches regt die Speichelbildung an und wirkt so günstig auf die Auslösung des Schluckreflexes und die Transportpassage. Milchspeisen und sehr süße Speisen sollten bei Aspirationsgefahr zunächst reduziert werden. Das Aspirat dieser Nahrungsmittel kann rasch zu Lungenentzündungen führen. Auch die Temperatur der Nahrungsmittel spielt eine bedeutende Rolle. So werden kühle und sehr warme Speisen besser wahrgenommen als lauwarme und können leichter geschluckt werden. 4. Die richtige Schluckmenge Studien zufolge wird ein Volumen von 5 ml (ein gehäufter Teelöffel) am besten geschluckt. Größere Bolusmengen bewirken zudem eine längere Öffnung der 6

7 Speiseröhre. Bei Patienten mit reduzierter, aber noch erhaltener Kaufähigkeit sollte feste Nahrung nicht zu sehr zerkleinert und zerdrückt werden. So bietet sie noch einen Kauanreiz. Zudem sollte sich die Löffelmenge an der individuellen Essgewohnheit des Betroffenen orientieren. 5. Nährstoffreiche und appetit anregende Kost Gerade bei Menschen mit Schluckstörungen ist die Gefahr einer Mangelernährung groß. Daher wird in Zusammenarbeit mit Diätassistenten, Ernährungsberatern, Küche und Logopäden ein kostplan mit ausgewählten Nahrungsmitteln erstellt. Daraus werden die täglichen Menüs unter Beachtung des Nährstoffbedarfs und einer abwechslungsreichen Kost zusammengestellt. Ein appetitanregendes und optisch ansprechendes Darreichen auf dem Teller ist gerade bei Breikost wichtig. Beispielweise können pürierte Speisen angedickt und anschließend mit Hilfe von Spritztüllen oder Förmchen in eine appetitliche Form gebracht werden. 6. Abdeckung des Energiebedarfs -Patienten essen oft nicht nur einseitig, sie nehmen infolge größerer Anstrengung beim Essen auch zu geringe Mengen und damit zu wenige Kalorien auf. Pflegekräfte müssen daher die aufgenommene Nahrungsmenge im Blick behalten. Bei mangelernährten Patienten kann mit angedickten vollbilanzierten Produkten gegengesteuert werden (z.b. Fresubin Crème; Fresenius Kabi Deutschland GmbH). Ob eine Mangelernährung droht, lässt sich bereits mit vier einfachen Fragen abschätzen: Ist der BMI (Body Mass Index) < 20,5? Gab es einen Gewichtsverlust in den letzten drei Monaten? War die Nahrungsaufnahme in der letzten Woche reduziert? Liegt eine schwere Krankheit vor? Werden eine oder mehrere Fragen mit Ja beantwortet, kann eine Mangelernährung vorliegen. In diesem Fall sollte ein Ernährungsassessment durchgeführt und der behandelnde Arzt informiert werden. Essen reichen Tipps für die Praxis Vorbereitung Brille, Hörgerät, gut sitzende Zahnprothese Esshilfen bereitstellen, die ein selbstständiges Essen ermöglichen und das Schlucken erleichtern (z.b. Teelöffel, Warmhalteteller, Antirutschfolie, Griffverdickungen, spezielle Trinkbecher, ein kurzer und dünner Strohhalm) Aufrechte Sitzposition herstellen Richtige Kost und Konsistenz steht sichtbar vor dem Patienten; Speisen benennen, daran riechen und kosten lassen, evtl. nachwürzen Kleine Portion nehmen; mit gut zu schluckender Konsistenz beginnen Feste Kost muss gut zu kauen und einzuspeicheln sein Assistierte Nahrungs aufnahme Einen gehäuften Teelöffel nehmen, ggf. die Lippen berühren (fördert die Mundöffnung), Löffel auf die Zunge führen und leicht drücken (fördert Schluckreflex), bei nicht spontanem Schlucken zum Schlucken auffordern Bei Patienten mit Hemiparese und einseitigen Sensibilitätsstörungen die Nahrung grundsätzlich von der gesunden Seite reichen. Die Kost im Mund auf der intakten Zungenseite positionieren und mit Kopfneigung zur gesunden Seite schlucken lassen. Beim Schlucken über die gelähmte Seite besteht größte Aspirationsgefahr. FAZIT FÜR DIE PFLEGE Schluckstörungen (n) sind sehr häufig, vor allem bei älteren Menschen und infolge neurologischer Erkrankungen. Die spezifischen Anzeichen werden leicht übersehen. Die Folge sind ernstzunehmende Erkrankungen bis hin zu lebensbedrohlichen Lungenentzündungen. Im Pflegealltag sollte stets auf Frühzeichen eines Schluckproblems geachtet werden. Beim ersten Verdacht ist ein Arzt hinzuzuziehen, der eine Schlucktherapie einleitet Auffordern zum kraftvollen Schlucken mit gleichzeitigem Kopfbeugen Stimmprobe durchführen: Nach dem Schlucken sofort O sagen lassen. Klingt die Stimme feucht, den Patienten zum Räuspern und Nachschlucken auffordern. Vollständiges Schlucken kontrollieren: Befinden sich noch Nahrungsreste im Mund, erneut nachschlucken lassen und ggf. auf weichere Konsistenz wechseln. Der Mund muss vor der nächsten Portion leer sein. Dem Patienten beim Essen viel Zeit lassen; bei Ermüdung Pausen einlegen, sich unterhalten. Nie gleichzeitig essen und sprechen. Bei Husten und Verschlucken ruhig bleiben, nicht auf den Rücken klopfen. Verschlucken macht Angst; der Patient soll sich bei ihnen sicher fühlen. Tabletten lassen sich mit breiiger Kost (z.b. Apfelmus, leicht angedickte Getränke) oft leichter schlucken. Nach dem Essen soll der Patient noch circa 20 Minuten aufrecht sitzen Mundinspektion: Nahrungsreste entfernen und anschließend Mundpflege durchführen, Zahnprothese reinigen Informationen zu Schluckfähigkeit, Problemen beim Essen und Nahrungsmenge dokumentieren und im Team weitergeben. Die Mahlzeiten dauern bei patienten oft lange und viele benötigen dabei Unterstützung. Gute Vorbereitung und die Verwendung von einfachen Hilfsmitteln können die Nahrungsaufnahme aber erheblich erleichtern (siehe Kasten). Christine Gebert Logopädin Asklepios Klinik Harburg Eissendorfer Pferdeweg Hamburg 7

8 PflegeDossier Fragebogen 1. Welche Aussage trifft zu? A Schlucken ist ein einfacher Prozess, der sich willkürlich steuern lässt. B Der Schluckvorgang ist ein hochkomplizierter Vorgang, der willkürlich initiiert wird und als Reflex abläuft. C Der Schluckvorgang wird nicht im Gehirn gesteuert. 2. Welche Aussage zum Auftreten von Schluckstörungen ist korrekt? A Schluckstörungen äußern sich immer eindeutig. B Schluckstörungen werden meist früh erkannt. C Die ersten Anzeichen einer Schluckstörung werden oft nicht wahrgenommen. 3. Gelangt Nahrung in die Lunge, nennt man das A B Pneumonie C Aspiration 4. Welches Symptom weist auf das Vorliegen einer hin? A Häufiges Husten und Verschlucken B Schluckauf C Halsentzündung 5. Ein Schlucktest kann... A... nur vom Arzt durchgeführt werden. B... auch bei Patienten, die keinen Hustenreflex haben, erfolgen. C... nur bei wachen und ansprechbaren Patienten durchgeführt werden. 6. Beim Schluckscreening erfolgt der Wassertest... A... vor dem Löffeltest. B... nach dem Löffeltest. C... am Ende des Schluckscreenings. 7. Welche grundsätzliche Kopfhaltung fördert ein sicheres Schlucken? A Kopf nach oben rechts drehen B Kopf nach vorne beugen C Kopf in den Nacken legen 8. Welche Aussage zu den diätetischen Maßnahmen bei Schluckstörungen ist richtig? A Säuerliche Speisen führen zu zähem Speichel. B Lauwarme Speisen werden gut wahrgenommen und geschluckt. C Speisen mit Körnern/Fasern und Mischkost sollten vermieden werden. 9. Bei Schluckstörungen... A... erhalten die Patienten immer Nahrung der Koststufe 1. B... erhalten die Patienten grundsätzlich pürierte Kost. C... orientiert sich die Koststufe am Schweregrad der. 10. Wann sollte man Getränke bei Schluckstörungen andicken? A Wenn beim Trinken oft gehustet wird. B Wenn keine Zähne im Mund sind. C Wenn sie Kohlensäure enthalten. (Es ist jeweils nur eine Antwort richtig.) Fernfortbildung zum Mitmachen Mit dem HEILBERUFE PflegeDossier können sich alle Pflegekräfte unkompliziert fortbilden. Wenn Sie 9 der 10 Fragen richtig beantworten, erhalten Sie ein anerkanntes Zertifikat, das Ihnen 3 Punkte im Rahmen der Registrierung beruflich Pflegender (RbP beim Deutschen Pflegerat (DPR) sichert. Die Teilnahme am PflegeDossier ist jeder Leserin und jedem Leser möglich unter: Name, Vorname Straße PLZ/Ort So nehmen Sie teil Machen Sie den Test: Am einfachsten füllen Sie den Fragebogen unter online aus. Unmittelbar nach der Teilnahme erfahren Sie, ob Sie bestanden haben und können sich Ihr Zertifikat gleich ausdrucken. Zudem finden Sie hier weitere Fortbildungsmodule. Teilnahmeschluss ist der 30. Juni Die Online-Teilnahme an den Fernfortbildungsmodulen ist für Abonnenten der Zeitschrift HEILBERUFE kostenlos; von Nicht-Abonnenten sowie bei postalischer Einsendung wird eine Bearbeitungsgebühr erhoben. Per Post senden Sie den Fragebogen an: Springer Medizin, Redaktion HEILBERUFE, Heidelberger Platz 3, Berlin (Fax: ) Ja, ich möchte aktuelle Informationen per erhalten. Ich bin Abonnent/in von HEILBERUFE Ich bin kein/e Abonnent/in von HEILBERUFE Abo-Nr. Datum/Unterschrift Impressum Das Dossier liegt der Zeitschrift HEILBERUFE bei. Verlag: Springer Medizin Urban & Vogel GmbH Aschauer Str. 30, München Tel.: , Fax: Leitung Corporate Publishing: Dr. rer. nat. Ulrike Fortmüller (verantwortlich) Redaktion: Katja Kupfer-Geißler (Chefredakteurin, verantwortlich), Nicoletta Eckardt, Heike Ottow Heidelberger Platz 3, Berlin Tel.: , Fax: Layout: Edda Führer (Anschrift wie Verlag) Titelbild: Agnieszka Kirinicjanow/iStockphoto Druck: Stürtz GmbH Alfred-Nobel-Str. 33, Würzburg Das Dossier wurde erarbeitet mit freundlicher Unterstützung der Fresenius Kabi Deutschland GmbH, Bad Homburg

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