Markets Weekly
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- Lena Fromm
- vor 8 Jahren
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1 Seite 1 von 5 Aktienmärkte Angst um China dominiert weiterhin das Marktgeschehen Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Wirtschaft in China sowie erneute Kursverluste an der Börse in Shanghai sorgten auch in dieser Woche für große Nervosität. Als die chinesische Regierung zu Beginn der Woche Beschränkungen für Leerverkäufe aufhob, waren erneute Kursverluste natürlich vorprogrammiert. Die Unsicherheit wurde jedoch durch schwache Wirtschaftsdaten aus China (s. Seite 2) verstärkt. Wir sind der Auffassung, dass die Regierung in Peking über genügend Instrumente verfügt, um einer wirtschaftlichen Abschwächung entgegenzusteuern. Das Protokoll der letzten Sitzung der US-Notenbank hat die Erwartung der Leitzinswende zeitlich nach hinten verschoben (s. Seite 2). Ohne die Dominanz des Themas China wäre hierauf eine freundliche Reaktion der Märkte zu erwarten gewesen. Wir können uns vorstellen, dass sich diese Erkenntnis durchsetzen wird, wenn die Sommerpause vorüber ist. Die angekündigten Neuwahlen in Griechenland besitzen nach unserer Einschätzung hingegen keine Relevanz für die Marktentwicklung der nächsten Tage (s. Seite 3). Renten & Volkswirtschaft US-Daten mehrheitlich positiv Die allgemeine Verunsicherung an den Märkten wurde am Montag durch den Empire-State-Index (Index für die Geschäftstätigkeit in der Region New York) verstärkt. Der Index sank überraschend auf den tiefsten Stand seit dem Frühjahr 2009 also dem Tiefpunkt der letzten Rezession. Wahrscheinlich stellt der Wert jedoch nur einen Ausreißer dar, denn eine Wirtschaftsschwäche in den USA wird durch keinen anderen Wert bestätigt. Die Daten zum Einzelhandelsumsatz, zur Industrieproduktion und der Index der Notenbank von Philadelphia fielen gut aus. Die Daten zum Immobilienmarkt lagen sogar über den Erwartungen. Die Einkaufsmanagerindices für die Eurozone bestätigten ein vertrautes Bild: die deutsche Wirtschaft wächst kontinuierlich und konnte im August sogar leicht zulegen. Im Gegenzug tritt Frankreich weiterhin auf der Stelle.
2 Seite 2 von 5 US-Notenbank hat Gründe für weiteres Zögern Protokoll der letzten Sitzung verschiebt die Markterwartungen für eine Leitzinserhöhung nach hinten Am Mittwoch wurde das Protokoll der Sitzung der US-Notenbank von Ende Juli veröffentlicht. Wie immer war die Spannung bei den Marktteilnehmern groß, denn man erhoffte sich Hinweise darauf, wann die Währungshüter die angekündigte Leitzinserhöhung beschließen werden. Das Protokoll zeigte, dass die Notenbanker bereits im Juli auf Risiken durch die schwache Wirtschaftsentwicklung in China und die niedrigen Rohstoffpreise hinwiesen. Bei beiden Themen ist die Unsicherheit seit der letzten Sitzung gestiegen. Aus diesem Grund zeigten die Marktreaktionen nach Veröffentlichung des Protokolls, dass die Börsianer nicht mehr von einer Zinserhöhung bereits im September ausgehen. Die Renditen für US-Staatsanleihen gaben nach. Eine deutliche Reaktion zeigte auch der Wechselkurs des US-Dollars zum Euro (s. Grafik zum Verlauf in dieser Woche). Ohne die Aussicht auf steigende Zinsen verlor der US-Dollar an Attraktivität und der Euro konnte um fast 3 Cent zulegen. Bestärkt wurde die Erwartung weiterhin niedriger Zinsen durch die jüngsten Inflationsdaten aus den USA. Hier lag die Jahres-Inflationsrate im Juli weiterhin bei nur 0,2 %. Wie im Euroraum ist dieser Wert durch den massiven Einbruch des Ölpreises im zweiten Halbjahr 2014 verzerrt. Die zwischenzeitliche Erholung des Ölpreises im Frühjahr hatte zu der Erwartung geführt, dass die Inflationsrate gegen Ende 2015 rechnerisch deutlich anziehen würde. Da der Ölpreis aber in den letzten Wochen auf einen neuen Tiefstand gefallen ist, sind die Inflationserwartungen am Markt wieder gesunken. Veröffentlichung des Protokolls (Mittwoch, 20 Uhr) Wir wollen an dieser Stelle festhalten, dass solche Erwartungen schnell wieder drehen können, zumal der Ölpreis auch spekulativen Übertreibungen ausgeliefert ist. Von der Erwartung einer US-Leitzinserhöhung im September müssen sich die Märkte allerdings nach heutigem Stand der Dinge verabschieden. Die Aussicht auf eine Verlängerung der Phase billigen Geldes hätte wiederum den Aktienkursen helfen müssen. Hiervon war in den letzten Tagen jedoch nichts zu sehen. Wir können uns vorstellen, dass sich diese Einsicht am Markt aber noch einstellen wird. Eine Verzögerung bei der Zinswende in den USA könnte rein theoretisch sogar der EZB die Möglichkeit eröffnen, ihre Anleihekäufe zu verlängern. Einkaufsmanagerindex in China sinkt auf tiefsten Stand seit März 2009 Gegenmaßnahmen der Regierung werden wahrscheinlicher Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China ist im August auf 47,1 Punkte gefallen. Er liegt damit klar unter der Marke von 50 Punkten, ab der ein Wachstum der Wirtschaft erwartet wird. Da dieser Wert der tiefste seit März 2009 ist, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Regierung in Peking stützende Maßnahmen ergreifen wird (z.b. Investitionsprogramme oder Leitzinssenkung). Anders als viele westliche Industrienationen hat China hier zahlreiche Möglichkeiten.
3 Seite 3 von 5 Zentrale Marktdaten Aktienindex Indexwert 52-W-Hoch 52-W-Tief Prozentuale Veränderung 1 Woche 1 Monat 3 Monate 12 Monate DAX ,3 % - 11,1 % - 12,0 % + 12,0 % EuroStoxx ,6 % - 9,0 % - 9,0 % + 8,8 % Dow Jones ,4 % - 6,1 % - 7,1 % + 0,1 % S&P ,3 % - 4,4 % - 4,2 % + 2,5 % Japanische Wirtschaft schrumpft im zweiten Quartal Verregnetes Frühjahr hält japanische Konsumenten vom Einkaufen ab Die japanische Wirtschaftsleistung (gemessen am Bruttoinlandsprodukt) ist im zweiten Quartal um 0,4 % gegenüber dem Vorquartal gesunken. Damit kommt das Land der aufgehenden Sonne trotz diverser Konjunkturprogramme und einer ultra-lockeren Geldpolitik nicht richtig voran. Allerdings ist festzuhalten, dass die schwache Entwicklung erst in zweiter Linie durch einen deutlichen Rückgang im Außenhandel mit China verursacht wurde. Hauptgrund war schlicht schlechtes Wetter. Das Frühjahr war ungewöhnlich kalt und regnerisch. Dies hielt die Verbraucher vom Einkaufen ab und der wichtige private Konsum sank gegenüber dem Vorquartal um 0,8 %. Insbesondere der sonst zu dieser Jahreszeit übliche Kauf von Klimaanlagen blieb aus. Hierin liegt allerdings der Lichtblick für das nächste Quartal, denn mit steigenden Temperaturen wird die Nachfrage nachgeholt werden. Weiterer Lichtblick: die japanische Wirtschaft ist gut ins dritte Quartal gestartet. Die Exporte stiegen im Juli um 7,6 % und damit stärker als erwartet. Zusätzlich stieg der Einkaufsmanagerindex auf den höchsten Stand seit sechs Monaten. Neuwahlen in Griechenland Ministerpräsident Tsipras erklärt seinen Rücktritt und hofft, erneut gewählt zu werden Das dritte Hilfsprogramm ist ausgehandelt, die Parlamente der Geberländer haben zugestimmt und die ersten Gelder wurden ausgezahlt. Griechenland konnte auch eine fällige Anleihe im Bestand der EZB pünktlich zurückzahlen. Da somit im Außenverhältnis alles geregelt ist, wendet sich der griechische Ministerpräsident Tsipras nun seinen innerparteilichen Gegnern zu. Durch seinen angekündigten Rücktritt erzwingt er Neuwahlen (voraussichtlich am 20. September). Nach heutigem Stand ist davon auszugehen, dass er wiedergewählt wird vielleicht sogar mit einer absoluten Mehrheit, denn die griechische Bevölkerung steht gemäß Umfragen hinter seiner Politik. Da somit in Griechenland kein Politikwechsel (weg vom zuletzt eingeschlagenen Reformkurs) zu erwarten ist, sehen die Märkte seinen Rücktritt und die Neuwahlen nicht als Grund für erneute Unsicherheit. Ausgewählte wichtige Termine : ifo-geschäftsklimaindex (Deutschland) : Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter (USA)
4 Seite 4 von 5 Wir sind für Sie da Die Spielregeln der Finanzwelt haben sich fundamental verändert. Erfolgreiche Vermögensanlage ist heute eine komplexe Herausforderung. Gefragt sind maßgeschneiderte Lösungen für Sie und Ihr Vermögen transparent, flexibel, individuell und komfortabel. Hierfür stehen wir als Sparkasse Bremen mit unserem Finanzkonzept. Zusätzlich bieten wir einen umfassenden Service und aktuelle Informationen. Aktienmärkte & Rohstoffe Dr. Sascha Otto Leiter Wertpapier- & Portfoliomanagement Telefon: sascha.otto@sparkasse-bremen.de Volkswirtschaftliche Analysen, Notenbanken & Rentenmärkte Björn Mahler Telefon: bjoern.mahler@sparkasse-bremen.de Volkswirtschaftliche Analysen Lars Schmidt Telefon: lars.schmidt@sparkasse-bremen.de
5 Seite 5 von 5 Rechtliche Hinweise Diese Veröffentlichung dient ausschließlich zu Informationszwecken. Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informationen stammen aus Quellen, die von der Die Sparkasse Bremen AG als zuverlässig erachtet werden, ohne allerdings zwingend von unabhängigen Dritten verifiziert worden zu sein. Es besteht keine Garantie oder Gewährleistung im Hinblick auf Genauigkeit, Vollständigkeit oder Eignung für einen bestimmten Zweck. Alle Meinungsäußerungen, Schätzungen oder Prognosen geben die aktuelle Einschätzung des Verfassers bzw. der Verfasser zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Entwicklung eines Finanzinstruments. Es besteht keinerlei Zusage, dass ein in dieser Veröffentlichung genanntes Portfolio oder eine Anlage eine günstige Anlagerendite erzielt. Die Inhalte dieser Veröffentlichung sind nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder irgendeiner anderen Handlung beabsichtigt und dienen nicht als Grundlage oder Teil eines Vertrages. Weder diese Veröffentlichung noch eine Kopie dieser Veröffentlichung, auch nicht auszugsweise, darf ohne die vorherige schriftliche Erlaubnis der Die Sparkasse Bremen AG an unberechtigte Personen oder Unternehmen verteilt oder übermittelt werden, es sei denn, die Weitergabe ist vertraglich gestattet. Die Art und Weise wie dieses Produkt vertrieben wird, kann in bestimmten Ländern, einschließlich der USA, weiteren gesetzlichen Beschränkungen unterliegen. Personen, in deren Besitz dieses Dokument gelangt, sind verpflichtet, sich diesbezüglich zu informieren und solche Einschränkungen zu beachten. Quellenangaben: Charts & Marktdaten: Die Sparkasse Bremen AG/S-Investor/Thomson Reuters/vwd Die Sparkasse Bremen AG Private Banking Dr. Sascha Otto Am Brill Bremen Telefon: sascha.otto@sparkasse-bremen.de
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