Coca-Cola in den neuen Bundesländern Rückblick auf die ersten Jahre nach dem Mauerfall

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Ralph Günther
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1 Coca-Cola in den neuen Bundesländern Rückblick auf die ersten Jahre nach dem Mauerfall November 1989 Fall der Mauer - zu dieser Zeit teilten sich zwei Konzessionäre den Markt in West-Berlin: die Getränkefabrik Eduard Winter KG in der Franklinstraße und die Lichterfelder Getränke Herstellung und Vertrieb GmbH in der Hildburghauser Straße Bereits am Morgen des 10. November kamen die ersten Ost-Berliner zu Coca-Cola, um sich die Schaufensterfabrik in Lichterfelde anzuschauen. Am Nachmittag des 10. November 1989 standen drei LKWs am Tauentzienplatz, an der Gedächtniskirche und am KaDeWe in Berlins West-End. Die Coca-Cola Mitarbeiter reichten dort den Menschen die Coca-Cola Dosen von der Pritsche herunter. Am Tag darauf standen die LKW s auf dem Parkplatz an der Glienicker Brücke. Jeder Passant erhielt zwei Dosen Coca-Cola. Außerdem wurden die DDR-Bürger über den Radiosender 100,6 eingeladen, sich Coca-Cola kostenlos am Werk abzuholen. 8. Januar 1990 Nach intensiven Gesprächen mit Ostberliner Verbrauchern und Marktbesuchen am Alexanderplatz durch Michael Douglas Ivester (damaliger President of the European Community Group) und Heinz Wiezorek (damaliger Geschäftsführer der Coca-Cola GmbH) wird die Entscheidung getroffen, Coca-Cola gegen DDR-Mark zu verkaufen. Die zweite Entscheidung an diesem Tag war noch sehr viel wichtiger: Die Schaffung einer lokalen Infrastruktur im Osten Deutschlands für die Produktion und den Vertrieb von Coca-Cola. Direkt im Anschluss wurden Teams zusammengestellt, die das Geschäft in der DDR entwickelt haben (Infrastruktur schaffen, Vertriebsnetz aufbauen und Abfüllbetriebe errichten). Prüfung vorhandener Getränkekombinate in der DDR, die man übernehmen kann, um vor Ort Produktion und Vertrieb aufzubauen. In den Folgemonaten wurden Verhandlungen für den Kauf der Getränkekombinate (u.a. Berlin- Hohenschönhausen, Weimar und Halle). Alle Mitarbeiter der Kombinate (inkl. Management) wurden übernommen. 14. Februar 1990 Verkauf von Coca-Cola im Einzelhandel der DDR März 1990 März/April 1990 Statistisch gesehen hat mittlerweile jeder ostdeutsche Bürger einen 0,33 L Drink Coca-Cola getrunken, erste Sponsoringaktivitäten von Coca-Cola in den neuen Ländern Erste Zusammenarbeiten mit örtlichen Zulieferern

2 Seite 2/7 April 1990 Gründung der Coca-Cola Erfrischungsgetränke GmbH (seit 1996 AG), eine Tochtergesellschaft der Coca-Cola GmbH Verabschiedung eines ersten Investitionssprogramms über 140 Millionen Dollar durch den Vorstand der Coca-Cola Company in Atlanta Erster Coca-Cola Werbespot im ostdeutschen Fernsehen April/Mai 1990 Juni 1990 Dezember 1990 Kooperationsverträge mit lokalen Getränkeabfüllern in Weimar, Wismar, Halle, Stendal, Berlin Beginn der Abfüllung in Ost-Berlin (Lohnabfüllung) Vorstand der Coca-Cola Company in Atlanta bewilligt eine Aufstockung der Investitionssumme auf 450 Millionen Dollar Ende Millionen Kisten Coca-Cola Produkte wurden allein im Jahr 1990 (14. Februar bis Jahresende) in Ost-Deutschland verkauft Februar 1991 Inbetriebnahme der ersten Abfüllanlage in Halle Unterzeichnung eines Grundsatzvertrages mit der Berliner Treuhandanstalt, der die Übernahme von sieben Anfüllbetrieben in der ehemaligen DDR regelt. 1. März 1991 Übernahme der Lichterfelder Getränke Herstellung und Vertrieb GmbH als hundertprozentige Tochter der Coca-Cola Erfrischungsgetränke GmbH (heute AG) April 1991 Offizielle Einweihung der Abfüllanlage in Halle (Saale) durch Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher Produktionsstart in Boltenhagen (Wismar) Mai 1991 Juni 1991 Inbetriebnahme der Abfüllanlage in Weimar Wo immer es geht, greift Coca-Cola auf Arbeitskräfte vor Ort zurück. In Weimar wurden beispielsweise alle 256 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der damaligen Weimarer Getränke GmbH in der neu entstandenen Coca-Cola Abfüllanlage übernommen. Inbetriebnahme der Abfüllanlage in Berlin-Hohenschönhausen Offizielle Einweihung der Abfüllanlage in Weimar durch Bundeskanzler Helmut Kohl Juli 1991 Mittlerweile werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den neuen Bundesländern beschäftigt, davon nur 70 als Trainer aus West- Deutschland

3 Seite 3/7 September 1991 Oktober 1991 November 1991 Inbetriebnahme der Abfüllanlage in Stralsund als fünfter Produktionsstandort in den neuen Bundesländern Übernahme der Coca-Cola Konzession Berlin-Charlottenburg durch die Coca-Cola Erfrischungsgetränke GmbH (heute AG) mit 175 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Erster Spatenstich für die Errichtung eines neuen Vertriebszentrums in Grünau bei Chemnitz 19. Dezember 1991 Gesellschafterbeschluss zur Verlegung des Sitzes der Coca-Cola Erfrischungsgetränke GmbH (heute AG) von Essen nach Berlin 8. Januar 1992 Inbetriebnahme der zweiten Abfüllanlage in Weimar 28. April 1992 Grundsteinlegung für die Errichtung des Verwaltungsgebäudes der Coca-Cola Erfrischungsgetränke GmbH (heute AG) durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen 4. Juni 1992 Erster Spatenstich als symbolischer Bauauftakt für neue Niederlassung in Hermsdorf bei Magdeburg durch den Bürgermeister der Gemeinde, Linhard Wiedmann Juni 1992 April 1993 September 1993 Grundsteinlegung für den Bau des Produktions- und Vertriebszentrums in Radeberg bei Dresden Offizielle Eröffnung der Niederlassung der Coca-Cola Erfrischungsgetränke GmbH (heute AG) in Perwenitz Eröffnung des Produktions- und Vertriebszentrums in Radeberg bei Dresden 27. Oktober 1993 Offizielle Einweihung des Hauptsitzes der Coca-Cola Erfrischungsgetränke GmbH (heute AG) in Berlin-Hohenschönhausen durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen 1996 Die für Ostdeutschland zuständige Coca-Cola Erfrischungsgetränke GmbH fusioniert mit den süddeutschen Coca-Cola Konzessionären zur Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG. Unternehmenssitz ist Berlin Die für die nationale Markenführung verantwortliche Coca-Cola GmbH wechselt von Essen nach Berlin und bezieht zusammen mit der Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG das Coca-Cola Haus in Berlin Mitte als neue Coca-Cola Deutschland-Zentrale Am 1. September schließen sich die deutschen Konzessionäre unter dem Dach der Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG zusammen, die fortan für die Abfüllung und den Vertrieb von Coca-Cola Produkten in ganz Deutschland verantwortlich ist.

4 Seite 4/7 Heute ist die Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG (CCE AG) mit einem Absatzvolumen von 3,8 Milliarden Litern (2014) das größte deutsche Getränkeunternehmen. Als Konzessionär der The Coca-Cola Company (Atlanta) ist sie für die Unternehmensstrategie, für die Abfüllung sowie den Verkauf und Vertrieb von Coca-Cola Markenprodukten in Deutschland verantwortlich. Die CCE AG betreut ca Handels- und Gastronomiekunden und beschäftigt rund Mitarbeiter. Die Abfüllung der Getränke erfolgt vor Ort in 20 Produktionsbetrieben. Organisatorisch ist die CCE AG in sieben Verkaufsgebiete gegliedert, die für das Geschäft in ihrer jeweiligen Region verantwortlich sind. Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen- Anhalt, Thüringen und weite Teile Sachsens werden vom Verkaufsgebiet Ost betreut. In dieser Region ist Coca-Cola mit zehn Standorten sowie mit der Unternehmenszentrale in Berlin Friedrichshain-Kreuzberg vertreten. Die Abfüllung unserer Produkte erfolgt vor Ort an vier Produktionsstandorten: in Berlin-Hohenschönhausen, Genshagen (Brandenburg), Halle (Sachsen- Anhalt) und Weimar (Thüringen). Beispiele Bildmaterial: Ostdeutscher Uniformierter trinkt Coca-Cola

5 Seite 5/7 Verteilung von Coca-Cola Dosen in Ostberlin direkt vom LKW Ein Coca-Cola gebrandtes Trabi-Cabrio begeistert Passanten am Brandenburger Tor in Berlin

6 Seite 6/7 April 1991 Außenminister Hans-Dietrich Genscher nimmt die modernisierte Abfüllanlage in seinem Heimatort Halle (Saale) in Betrieb Juni 1991 Offizielle Einweihung der Abfüllanlage in Weimar durch Bundeskanzler Helmut Kohl

7 Seite 7/ Der Regierende Bürgermeister von Berlin Eberhard Diepgen stößt auf die Grundsteinlegung am Coca-Cola Standort Berlin-Hohenschönhausen an

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