Flucht, Verführung und Symptom? Auswanderung aus Südwestdeutschland nach Nordamerika im 18. Jahrhundert

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1 1 Flucht, Verführung und Symptom? Auswanderung aus Südwestdeutschland nach Nordamerika im 18. Jahrhundert Da aber das Auswandern, wenn es bedeutend ist, nicht ohne reelle Gründe Statt zu finden pflegt, so arbeitet man am besten den Ursachen desselben entgegen so lautet ein Lehrbuchsatz aus der universitären Beamtenausbildung des 19. Jahrhunderts. 1 Eine Selbstverständlichkeit, ein Topos geradezu der Wanderungsgeschichte wie der politischen Diskussion über Aus- und Einwanderung: Wenn Menschen ihre Heimat verlassen, dann hat das etwas zu bedeuten. Auswanderung als Alarmsignal, Auswanderung aber auch als Symptom, das verschwinden wird, wenn man seine Ursachen richtig bekämpft diese Vorstellung war zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als Edward Baumstark das zitierte verwaltungswissenschaftliche Handbuch schrieb, schon ebenso verbreitet wie in der aktuellen migrationspolitischen Diskussion. 2 Baumstark wird hier nicht zitiert, weil er ein besonders wirkungsmächtiger Staatswissenschaftler gewesen wäre oder besonders originelle Wanderungstheorien entwickelt hätte im Gegenteil. 3 Er benutzte mit großer Selbstverständlichkeit ein Denkschema, das bereits im 18. Jahrhundert, aufgrund von Erfahrungen mit Ost- und Westwanderungen, entwickelt wurde, und das zu Baumstarks Zeit bereits Allgemeingut war. Dieses Denkschema besagt: Auswanderung ist ein Signal, das auf Ursachen hindeutet und die richtige politische Antwort auf Auswanderung liegt darin, daß, wer politische Verantwortung für eine Gesellschaft trägt, sich um diese Ursachen kümmert und etwas gegen diese unternimmt. In der modernen historischen Wanderungsforschung hat das Thema der Ursachen, der Gründe, des Symptomcharakters von Auswanderung gegenüber älteren Forschungen an Gewicht verloren. Weit mehr migrationshistorische Studien beschäftigen sich mit den Problemen von Einwanderungsgesellschaften als mit solchen der Auswanderungsländer. Nicht mehr die Verhältnisse in der verlassenen alten Heimat allein interessieren heutige Forscher; Wanderung wird im Zusammenhang von Ländergrenzen übergreifenden Systemen, von internationalen Arbeits-, Kapital- und Gütermärkten gesehen. 4 Dennoch neigen viele von uns dazu, dort, wo sie Auswanderung sehen, Probleme zu vermuten, die die Menschen aus dem Lande treiben. Man zeige zum Beispiel einem Wirtschaftshistoriker eine Landkarte von Auswanderungsgebieten: er wird vermuten, daß dieses Gebiete niedriger marginaler Arbeitsproduktivität waren. Man lese Historiker der amerikanischen Einwanderungsgesellschaft daraufhin, wie sie das von ihren Migranten verlassene Europa schildern: geknechtet, traditionalistisch, rückständig. Sozialhistoriker der deutschen Traditionslinie kommen in wenigen Schritten vom Thema Auswanderung zu denjenigen Problemen, die sie im Gefolge der großen Pauperismusdebatten des 19. Jahrhunderts als zentral erkannt haben: Erbformen, Heiratsbeschränkungen, Übervölkerung. Anderen Autoren ist der Wandel von kollektiven Mentalitäten, von Wirtschaftsgesinnungen der Subsistenz und der Profitgier wichtig: Sie glauben, daß Auswanderer von profitorientierten Handelsleuten und Werbern in einen Überfahrtsmarkt hineingezogen wurden, dem sie oft nicht gewachsen waren. Bloß, weil der theoretische Kontext der Migrationsforschung heute gegenüber den Auswanderungsstudien alter Schule erweitert ist, bleibt der pathologische, nach den hinter dem Symptom der Auswanderung liegenden Mißständen forschende Blick also doch präsent: Dort, wo ausgewandert wird, muß etwas los sein, das man ändern kann und soll. Es geht mir im folgenden um zwei Argumente. Erstens: Nicht in jede Wanderungsbewegung sollte man eine Bedeutung im Baumstarkschen Sinne hineininterpretieren. Zweitens: Das Hineininterpretieren von Bedeutung in Auswanderung ist ein Teil der politischen Praxis, mit der Auswanderung im Laufe der Geschichte verbunden war, seit es moderne Staatlichkeit gibt. Für beide Argumente bietet das 18. Jahrhundert ein sinnvolles Untersuchungsfeld. Einerseits sind in die zwischen dem späten 17. und dem mittleren 18.

2 2 Jahrhundert liegenden Anfänge der deutschen Amerikaauswanderung Ursachen vielfach hineininterpretiert worden, verfehlterweise. Die tatsächliche Dynamik dieser Wanderungsbewegung aus dem deutschen Südwesten vor allem nach Pennsylvania war eine ganz andere, als die Erzähler düsterer Auswanderungsdramen es darstellen. Faktoren, denen man hätte entgegenarbeiten können, spielten nur eine geringe Rolle. Andererseits hatten bereits die Auswanderer des 18. Jahrhunderts sich mit einem guten Teil der noch heute in der Forschung mitgeschleppten Deutungen herumzuschlagen: Die baumstarkianischen Deutungsmuster sind ein Produkt der Auswanderungssituation selbst. Das Problem soll im folgenden in zwei Schritten angegangen werden. Zunächst soll eine Alternative zum baumstarkianischen Ursachenmodell aufgezeigt werden. Am Beispiel Südwestdeutschlands und der Auswanderung in das koloniale Nordamerika wird zu zeigen sein, daß das traditionelle Ursachenmodell staatliche Handlungsmöglichkeiten suggeriert, die mit den tatsächlichen Rahmenbedingungen individueller Auswanderungsentscheidungen wenig zu tun haben. Zudem ist über die Mentalität, über die Handlungsorientierung von (potentiellen) Migranten nachzudenken, die in der traditionellen Ursachendebatte auf spezifische Weise modelliert wird. In einem weiteren Schritt soll diskutiert werden, wie die aus dem 18. Jahrhundert ererbten Deutungen in ihrem Entstehungskontext funktionierten: Daß einerseits Aussagen über die Mentalität von Migranten in einer Weise auf einzelne Beteiligte projiziert wurde, die durchaus lebensgefährlich werden konnte und objektiv unangemessen war, und daß andererseits das fürsorglich-paternalistische Ursachenmodell von Auswanderern gezielt zum eigenen Vorteil benutzt werden konnte was zeigt, daß irren kann, wer auf es setzt Dynamik von Migration Zunächst: Welchen Ursachen von Auswanderung hätten Staaten im 18. Jahrhundert entgegenarbeiten können? Gab es erfolgversprechende Strategien, um die Ursachen von Auswanderung herauszufinden und zu beheben? Ein Blick auf ein stark vereinfachtes ökonomisches Modell reicht im Grunde schon aus, um klarzumachen, wie wenig überraschend Auswanderungsentscheidungen waren, und was ggf. hätte getan werden müssen, um sie zu verhindern. In mikroökonomischer Sicht (ich greife eine Formel der Wirtschaftshistorikerin Simone Wegge auf) 6 stehen potentielle Migranten beim Vergleich ihres momentalen Wohnortes mit einem möglichen Wanderungsziel vor folgender Alternative: Option H: bleiben. EU[W x h + x h (1 + Z h )] oder Option A: auswandern. EU[W C x a + x a (1 + Z a )]. Dabei bedeutet EU: subjektiv erwarteter Nutzen W: Ressourcen C: Kosten eines Wohnortwechsels x: investierte Gütermenge an Ort H oder A Z: Gewinn aus der investierten Gütermenge

3 3 In Worten: Rationale Entscheidungen für den einen oder den anderen Wohnort sind Entscheidungen dafür, etwas zu wagen, zu riskieren, ökonomisch gesprochen: Güter zu investieren und zwar entweder zuhause oder an einem anderen Ort. In dieser Sicht bedeutet Auswanderung eigentlich garnichts besonderes, es ist eine individuelle Entscheidung, über deren sozialpolitischen Gründe oder Ursachen man gar nicht weiter debattieren müßte. Die Entscheidung für einen bestimmten Ort unterscheidet sich also nicht prinzipiell von anderen Investitionsentscheidungen, etwa der, einen bestimmten Beruf zu erlernen. Zugleich unterstellt dieses Modell, daß Migranten sich nicht nur dafür interessieren, ein bestimmtes Minimum zum Leben zu haben: sie streben vielmehr danach, daß es ihnen möglichst gut geht. Eine solche Modellannahme ist nicht trivial und auch nicht unumstritten: Sie unterstellt ein nutzenorientiertes, ja sogar gewinnmaximierendes Verhalten. Die Vorstellung, daß man bei der Entscheidung zur Auswanderung darüber nachdenken sollte, ob Investitionen sich lohnten, wurde bereits von Auswanderern des 18. Jahrhunderts artikuliert: das sag ich eüch, wan es in der Schwitz einem wohl ist, so blib er wo er ist, was wil er witers; wan einer aber nicht weist, wie er sich ernehren kan, und alle Zeit notig hausen und leben muss, der ist ein Nar. Wan er auch ein wenig Gelt kan zusammen bringen, wan er nicht mit Gott und Gebätt die Reis antrittet, wan einer kan 1 oder 2 oder 3 Hundert Guldi kan ins Land bringen, der richtet mehr mit Hundert Guldi aus als by eüch mit 5 Hundert. 7 Der zitierte Auswanderer Hans Wyss zeigte eine klare Nutzenorientierung: Auswandern sollte man, wenn man davon auch wirklich etwas hatte. Ökonomisch gesprochen: es wird einerseits deutlich, daß materieller Wohlstand einen fallenden Grenznutzen aufweist, denn wenn es einem zuhause ohnehin wohl ist, braucht man nicht in eine Auswanderung zu investieren. Interessant ist Auswanderung gerade für diejenigen, die es knapp haben, die aber doch ein wenig Geld ins Land bringen können (x) bei den hohen Ertragsraten Z solcher Investitionen in Amerika lohnte sich die Auswanderung gerade dann, wenn man nicht bloß mit Gott und Gebet auf die Reise ging. Rationale ökonomische Kalküle waren den Auswanderern des 18. Jahrhunderts also alles andere als fremd. 8 Was wissen wir über die Größen Z, C, W und EU? Was wissen wir über die Entscheidungssituation von Menschen, die im Südwestdeutschland des 18. Jahrhunderts vor der Alternative standen, im Lande zu bleiben oder auszuwandern? a) Gewinnraten (Z) Betrachten wir zunächst die Chancen (Z), am einen oder anderen Ort Nutzen aus der dort getätigten Investition zu ziehen. Investieren: das heißt in unserem Zusammenhang vor allem, die eigene Arbeits- und Lebenszeit in Deutschland oder im kolonialen Nordamerika zu verbringen, aber auch, Land zu kaufen. Damit der Vergleich zwischen den beiden Optionen zugunsten der Auswanderung ausfällt, braucht offenbar Z h nicht extrem niedrig zu liegen, es reicht, wenn die möglichen Erträge im Zielgebiet höher sind als im Ausgangsgebiet. Auswanderungsgebiete müssen demzufolge nicht ärmer sein als ihre Umgebung, wohl aber müssen sie für potentielle Migranten geringere Chancen versprechen als das Zielgebiet. Wenn wir also eine Landkarte der Gebiete anschauen, aus denen die Nordamerikawanderer des 18. Jahrhunderts kamen (Karte 1), dann sagt uns die mikroökonomische Theorie keineswegs, daß diese Gebiete in höherem Maße als andere deutsche Regionen unter unattraktiven ökonomischen Bedingungen litten (darüber wäre allenfalls nachzudenken, wenn es sich um eine Karte der Nettowanderungsraten unter Einschluß der Binnenwanderung handelte). Sehr wohl sagt sie aber

4 4 aus, daß in diesen Gebieten die Erträge von Arbeit und Boden vermutlich geringer waren als in Nordamerika. Genau das war der Fall. Karte 1: Hauptauswanderungsgebiete nach Britisch-Nordamerika Anmerkung zur Karte: Quelle: Es handelt sich um eine korrigierte Abzeichnung von Karte 2 aus Scheuerbrandt, Arnold: Die Amerikaauswanderung aus dem Kraichgau und seinen Randbereichen im 18. Jahrhundert, in: Kraichgau. Beiträge zur Landschafts- und Heimatforschung, , S , hier: S. 73. Generell kann das 18. wie das 19. Jahrhundert in Mitteleuropa als Phase eines starken Wirtschafts- und Produktivitätswachstums eingestuft werden; in mittlerer Sicht lief nicht etwa die Bevölkerung der Produktion (insbesondere von Lebensmitteln) davon, sondern umgekehrt. 9 Dieses Wachstum erfolgte in Amerika und Deutschland jedoch von höchst unterschiedlichem Niveau aus. Im 18. Jahrhundert waren in Amerika 5 bis 10 Tage Männerarbeit für 100 Liter Getreide erforderlich, in Deutschland dagegen 5 bis 20 Tage. 10 In Philadelphia bekamen selbst Gefängnisinsassen etwa 225 Gramm Fleisch täglich, ähnliche Rationen galten auch für einfache Arbeiter im kolonialen Philadelphia. 11 In Deutschland konnte man damals mit 27 bis 55 Gramm täglich rechnen. 12 Die Landpreise in Südwestdeutschland lagen in der Größenordnung von 35 Gulden pro Morgen. 13 In Nordamerika war noch nicht angebautes Land dagegen z.t. kostenlos zu erhalten. In Pennsylvania betrug der Preis für solches Land vor Pfund pro 100 acres, dann wurde er auf 15 Pfund 10 Shilling angehoben und 1765 wieder auf 5 Pfund gesenkt. Gutes kultiviertes Land in länger besiedelten Gebieten war teurer: In Chester County und der Umgebung von Lancaster kostete ein Acre in den 1740er Jahren ein bis anderthalb Pfund, das entspricht einem Preis von bis zu 10 Gulden pro Morgen immer noch massiv unter den deutschen Landpreisen. 14 b) Kosten (C) Wer also in den Erwerb von Land investierte und wer die eigene Arbeitskraft einsetzte, der konnte in Amerika also eindeutig höhere Erträge erwarten als in Europa. Zu bedenken ist freilich der Parameter C in unserer Gleichung: die Kosten der Auswanderung. Was mußte man in Kauf nehmen, aufgeben, bezahlen? Mehrere Arten von Kosten schlugen bei Auswanderern des 18. Jahrhunderts zu Buche. Steuern für die Entlassung aus den verschiedenen Herrschaftsverbänden (Leibherrschaft, Gerichtsherrschaft, Schutz und Schirm) betrugen zusammen bis zu einem Viertel des exportierten Vermögens. Die Überfahrtskosten lagen in der Größenordnung von 40 Gulden, bei Tagelöhnen um die 20 Kreuzer (1/3 Gulden) ein erheblicher Betrag, etwa dem Preis von einem Morgen Land entsprechend. Im 18. Jahrhundert wurden diese Kosten oft von den Kapitänen oder Reedern vorgeschossen und im Rahmen von langfristigen Gesindearbeitsverträgen sogenannten Redemptioner-Verträgen, einer Form von Schuldknechtschaft auf Zeit in Amerika abverdient. Es waren also begrenzte und auch finanzierbare Belastungen, die Auswanderer auf sich nahmen, obwohl die Verschuldung und Unfreiheit von Auswanderern von fürsorglichen Zeitgenossen oft mit Besorgnis und moralischen Bedenken gesehen wurde.

5 5 Zu diesen materiellen und berechenbaren Kosten kommen solche immaterieller Art: Überfahrten waren gefährlich. Zwar wurde die Sterblichkeit auf Überfahrten von Zeitgenossen erheblich übertrieben; es besteht hier kein Grund, dem Sprichwort Dem Ersten Tod, dem Zweiten Not, dem Dritten Brot beizupflichten, wie es ein Teil auch der neueren Forschung tut. 15 Von Auswanderern starben aber immerhin 55 unterwegs an Krankheiten und bei Schiffbrüchen; bei Kindern war die Sterblichkeit etwa doppelt so hoch. Auswanderung trotz Lebensgefahr wir können das auf verschiedene Art deuten. Einerseits deutet das Inkaufnehmen so hoher Kosten darauf hin, daß die Lebensverhältnisse in Amerika ganz erheblich besser waren als in Europa. Auch heute sterben ja vor allem Menschen aus armen Ländern an unseren Grenzen. Andererseits muß die Sterblichkeit auf der Überfahrt vor dem Hintergrund einer auch im Geburtsland hohen Sterblichkeit gerade für Kinder und über den gesamten Lebenszyklus hinweg also nicht wie heute vor allem im hohen Alter gesehen werden. Die Überfahrt war gefährlich, aber das Leben war es immer. Schließlich hat die Überfahrtssterblichkeit nicht so sehr etwas mit festen, klar kalkulierbaren Kosten zu tun, sondern mit einer Gefahr, die das von uns den Auswanderern modellhaft unterstellte Vergleichskalkül zunichte machen konnte. Auswanderung war eine Option vor allem für diejenigen, die bereit waren, Risiken in Kauf zu nehmen; es war im Einzelfall nicht klar, ob sie sich lohnen oder vielleicht auch tödlich enden würde. 16 Die Verhältnisse auf den Schiffen waren wiederholt Gegenstand öffentlicher Debatten. Gesetze zum Schutz von Passagieren (und vor kranken Passagieren) wurden 1720, 1750 und 1765 verabschiedet; dabei wurden ärztliche Kontrollen vorgeschrieben, ein Mindestraum für Passagiere und 1765 auf Druck der philanthropischen Deutschen Gesellschaft die Garantie von 30 Tagen zur Arbeitssuche, in denen die Einwanderer vom Kapitän unterhalten werden mußten. Häufig traten Konflikte von Migranten mit Überfahrtsvermittlern, Reedern und Kapitänen auf, die von Gegnern der Migration so beschrieben wurden, als ob die Auswanderer in ihren Tod liefen. So behauptete der lutherische Pfarrer Mühlenberg 1768, daß die Auswanderer nicht wie in vorigen Zeiten, verkauft werden können, und, so zu sagen, in ihrem Elend umkommen müssen. Dan die mit solchem Menschenhandel interessirte Herren wollen das Geld für ihre Fracht haben. 17 Schließlich stellt sich die Frage nach der Heimatbindung. Bedeutet es nicht einen großen Verlust, den Ort zu verlassen, in dem man aufgewachsen ist? In der heutigen Diskussion über Marktgesellschaft und die Grenzen des Sozialstaats spielt die Forderung nach der Mobilität der Arbeitnehmer eine große Rolle; sie steht im Gegensatz zu verschiedenen, aber miteinander verbundenen Vorstellungen, die ihren historischen Ort im 19. und 20. Jahrhundert haben. Zum einen betrifft das den für das deutsche Arbeitsrecht fundamentalen Gedanken, daß jedermann jeder männliche Familienernährer seinen Ort, seine Stelle haben muß, auf der der Unterhalt der Familie auf Dauer gesichert ist. Diese Stellen der entstehenden deutschen Angestellten- und Beamtengesellschaft sind von der sozialhistorischen Forschung in die Gesellschaft der Frühe Neuzeit eher zurückprojiziert als in ihr nachgewiesen worden nur eine Minderheit der Landbevölkerung hatte Bauern- Stellen, die zum Vollerwerb ausreichten; Heimatbindung als Konsequenz von Schollenbindung und herrschaftlich garantiertem Lebensunterhalt war also nicht die Regel. Typische Lebensläufe selbst von Beamten, Schullehrern, Pastoren enthielten lange Phasen de facto unbezahlter Arbeit. Die Mehrheit der Bevölkerung war darauf angewiesen, ihren Unterhalt aus unterschiedlichsten Quellen vom Tagelohn über das Heimgewerbe bis hin zum Almosen zusammenzukratzen.

6 6 Die zweite Vorstellung, mit der Heimatbindung als möglicher Kostenfaktor für die Migrationsentscheidung ins Spiel kommen könnte, betrifft die emo tionale Bindung an den Heimatraum. Heimweh im 18. Jahrhundert zunächst als Krankheit bei Schweizer Söldnern diagnostiziert ist aber kein Thema, das im zeitgenössischen Schrifttum einschließlich moralisierender Warnschriften gegen die Auswanderung irgendwie thematisiert worden wäre. Weder wurde ein Verlust der Heimat in deutschsprachigen Zeitungen und Volkskalendern in Pennsylvania angesprochen, 18 noch war Sehnsucht nach der alten Heimat ein in der deutschamerikanischen Dichtung des 17. und 18. Jahrhunderts in irgendeiner Weise wichtiges Thema. 19 Gerade den religiösen, am Täufertum oder am Pietismus orientierten Auswanderern des 18. Jahrhunderts war der Gedanke fremd, das Herz an etwas so diesseitiges wie die Heimat zu hängen: gebunden fühlten sie sich nur an das Jenseits. Ein drittes Argument hat weniger mit den Heimat- und Versorgungsideologien des 19. Jahrhunderts zu tun (und trifft vielleicht auch die Lebenssituation derjenigen Menschen besser, die sich heute gegen neoliberale Mobilitätszumutungen sperren): Gerade wenn man sein Einkommen nicht aus einer festen Stelle bezieht und über wenig international einsetzbare, standardisierte Kompetenzen verfügt, gewinnen die persönlichen Vertrauensbeziehungen zu möglichen Auftrag- und Geldgebern (z.b. im Taglohn, bei der Übernahme kleiner kommunaler Ämter, beim Almosen) ebenso an Gewicht wie die Beziehungen im eigenen Familienkreis, die die soziale und körperliche Reproduktion erleichtern. Dieses soziale Kapital konnte nicht mitgenommen werden. Armut macht also nicht etwa beweglich, sondern bindet bei den heimatberechtigten Almosenempfängern sogar ganz formell und von Gesetzes wegen an den Ort. c) Ressourcen (W) und Investition (x) Betrachten wir die Größen W und x. Auswanderung ist nicht die Sache von Habenichtsen, sondern von Menschen, die etwas investieren können. Unsere Formel besagt also, daß Auswanderer nicht einfach Gütermengen vergleichen, die ihnen im einen oder anderen Land gewissermaßen kostenlos zukommen. Menschen sind nur ausnahmsweise, nur in Notlagen bloße Kostgänger ihres Landes, und Migranten sind insofern nicht einfach nur eine Entlastung des einen und Belastung des anderen Nahrungsspielraums. Vielmehr setzt Migration einen Bestand an Ressourcen (W) voraus, von dem ein Teil (x h bzw. x a ) am alten oder am neuen Ort in der Hoffnung auf einen positiven Ertrag (Z h bzw. Z a ) eingesetzt wird. Wie bei den Kosten spielt hier Unsicherheit eine Rolle: ob x durch die Entscheidung zum Bleiben oder zum Fortgehen ungeschickt eingesetzt oder ganz verloren wird, hängt von der Zukunft ab; man kann es nicht sicher vorhersagen. Jedenfalls ergibt Migration, deutet man sie als Investition, ohne investierbare Ressourcen keinen Sinn. Je mehr man davon bei gegebener Ertragsrate einsetzte, umso eher lohnte sich die Auswanderung darauf deutet schon der oben zitierte Auswandererbrief hin. Nicht alle Ressourcen können überhaupt mitgenommen werden, Geld am ehesten. 20 Schwer zu transportieren ist vor allem das Vertrauen und Ansehen, das man sich in einer face-to-face-gesellschaft langfristig aufgebaut hat, das Sozialkapital. Auch Qualifikationen Humankapital lassen sich nur zum Teil transportieren. Vieles, was man gelernt hat, läßt sich nur in einem bestimmten Kontext einsetzen Sprache, Arbeitstechniken, die richtige Form von Produkten. Die Präferenz für ethnisch passende Wanderungsziele und die daraus folgende Herausbildung und Persistenz segmentierter Arbeitsmärkte auch nach Überwindung von Sprachschranken hat also nicht unbedingt etwas mit nationalen Identitäten, Diskriminierungen und Loyalitäten zu tun, sondern einfach damit, daß zum Beispiel unter Landsleuten Arbeitsrollen in der Landwirtschaft nicht neu ausgehandelt werden müssen deutsche Frauen etwa arbeiteten auf dem Feld,

7 7 Engländerinnen nicht. 21 Unbeweglich per definitionem schließlich sind Immobilien. Äcker und Häuser kann man nicht mitnehmen. Das gilt besonders in einer feudalen Gesellschaft, in der Land nicht im frei verkäuflichen Eigentum der bäuerlichen Besitzer stand. Gebiete mit starker Position der Grundherren waren sogar dadurch gekennzeichnet, daß Bauern weder über den Boden noch über die eigene Arbeitskraft ihr Humankapital frei verfügen konnten; die südwestdeutschen Realteilungsgebiete, aus denen der Großteil der Auswanderer kam, waren eine Ausnahme. Karte 1 kann also auch so gelesen werden, daß sie gerade diejenigen Gebiete zeigt, in denen Bauern besonders reich mit Eigentum ausgestattet waren: mit Eigentum an dem von ihnen bebauten Land, für das sich bei der Auswanderung problemlos Käufer fanden, und mit Eigentum an ihrer Arbeit. Der Frühneuzeithistoriker Hermann Wellenreuther hat argumentiert, daß die Verteilung der Auswanderungen über größere Distanzen negativ bis zu einem gewissen Grade mit der [ ] des Zwangsdienstes für Gesinde übereinstimme. 22 Dort, wo kein Anrecht der Herrschaft auf die Arbeitskraft ihrer Untertanen bestand, waren diese also am ehesten in der Lage, ihre Chancen auf einem international gewordenen Arbeitsmarkt wahrzunehmen, und dort, wo ihnen ihr Land selbst gehörte, konnten sie es auch verkaufen und verlassen. 23 Dieselben Überlegungen legen es nahe, jung auszuwandern. Am Beispiel der Auswanderung nach Pennsylvania ist gezeigt worden, daß das Alter potentieller Migranten einen Einfluß auf die Wanderungsentscheidung hatte: ein deutlich höherer Anteil unter den Ankömmlingen in Philadelphia als unter der Bevölkerung des ländlichen Deutschlands befand sich in der Altersgruppe von 21 bis 30 Jahren. 24 Männer, die ihren Namen schreiben konnten, migrierten vor allem in den Altersgruppen bis 30 Jahren mit höherer Wahrscheinlichkeit nach Pennsylvania als Illiteraten. Insgesamt konnten 29% der erwachsenen Männer den Treueid in Philadelphia nicht unterzeichnen, während für das deutschsprachige Mitteleuropa etwa 45% Analphabeten angenommen werden können. 25 Diese Verteilung von Alter und Alphabetisierung wird von Farley Grubb so interpretiert, daß der Erwerb von ortsspezifischem Humankapital (z.b. Ansehen) über den Lebenszyklus hinweg Auswanderungsentscheidungen negativ beeinflußte, während ortsunspezifisches Humankapital, wie es mit der Unterschriftsfähigkeit gemessen wird, die Auswanderungsentscheidung positiv beeinflußte. Das Argument einer höheren Wanderungsneigung von Personen, die ein gewisses Humankapital mitbringen konnten, kann auch zur Erklärung der ungleichen Anteile der Geschlechter an den Einwanderern herangezogen werden: Da Männer mehr verdienten, war der vom Lohngefälle ausgehende Wanderungsanreiz für sie stärker als für Frauen. Unverheiratete Männer migrierten mit einer doppelt so hohen Wahrscheinlichkeit nach Pennsylvania wie unverheiratete Frauen. 26 d) Nutzenerwartungen (EU) Unserem Modell zufolge kommt es beim Vergleich zwischen den beiden Handlungsoptionen darauf an, daß Auswanderung sich nicht nur objektiv lohnt, sondern sich auch eine entsprechende Nutzenerwartung (EU) herausbildet. Damit solche Nutzenerwartungen in größerer Zahl einigermaßen stabil herausbilden, müssen die Menschen informiert genug sein, um Vergleiche überhaupt anstellen zu können. Auch dies ist keine triviale Annahme. In der historischen Wanderungsforschung ist immer wieder betont worden, daß Auswanderer ganz übertriebene Erwartungen hatten. Dieser etwas hochmütige Blick auf Auswanderer, die dem Forscher weniger klug als er selbst erscheinen, greift die in Deutschland traditionsreiche Doktrin vom beschränkten Untertanenverstand (Wilhelm Dilthey) auf. 27 Ihr zufolge kam dem Blick vom gouvernementalen Zentrum aus ein höheres Maß an objektivem Wissen zu als der Perspektive von unten. In vielen Deutungen der frühen

8 8 Auswanderung nach Nordamerika wird Information über Nordamerika scharf von der über die eigene Heimat abgegrenzt; sie wird als dysfunktional und kriminell gedeutet. Skrupellose Neuländer, professionelle Agenten, die oft überhaupt nicht in Amerika gewesen seien, hätten sich als erfolgreiche Rückkehrer ausgegeben, in Wahrheit aber im Interesse profitorientierter Rotterdamer Kaufleute unbedarfte deutsche Bauern in Scharen an sich gelockt, um sie in Amerika in die weiße Sklaverei zu verkaufen; sie hätten die deutschen Territorien mit Werbeschriften und gefälschten Briefen überschwemmt, mit ihrem angeblichen Reichtum geprahlt und die Deutschen mit ihrer Lage unzufrieden gemacht. 28 Karte 2: Reiseziele von Neuländern, Hier: Karte 2 einfügen Anmerkung zur Karte: Quellen: Pennsylvanische Berichte, , Philadelphischer Staatsbote, In den Anzeigen kündigten Neuländer an, wohin zu reisen sie vorhatten, und baten um Aufträge für Brieftransport und Vollmachten. Reinzeichnung der Karte: Dr. Hans-Joachim Kämmer. Tatsächlich entwickelte sich im 18. Jahrhundert ein Kommunikationssystem, das die protestantischen deutschsprachigen Länder im Einzugsgebiet des Rheines mit dem kolonialen Britisch-Nordamerika, v.a. Pennsylvania verband. Die Kommunikation zwischen Pennsylvania und dem deutschsprachigen Südwesten wurde durch ein Netzwerk von Rückreisenden, sog. Neuländern, ermöglicht, die den transatlantischen Kleinhandel, den Brieftransport, die Regelung von Erbfällen und die Vermittlung von Schiffspassagen zu ihrer Erwerbsquelle machten. Wie Karte 2 zeigt, waren dieselben Gebiete, aus denen die Auswanderer stammten, auch in dieses Netzwerk von Rückreis enden eingebettet. Unabhängig davon, ob einzelne Neuländer falsche Versprechungen machten, bedeutete das zunächst einmal eine erhebliche Verdichtung und Verstetigung von Kommunikation: nicht nur, daß dieselben Personen wieder und wieder aus Amerika nach Südwestdeutschland und in die Schweiz kamen; sie brachten auch Briefe von bereits ausgewanderten Verwandten und Nachbarn mit. Die Inhalte dieser Briefe scheinen, soweit sie faßbar sind, eine Orientierung über die Verhältnisse in Nordamerika durchaus ermöglicht zu haben, insbesondere im Hinblick auf Kosten- und Nutzenkalküle, wie sie für ein rationales Agieren auf Arbeits- und Bodenmärkten zu erwarten wären. Im 18. Jahrhundert bestand noch nicht das prepaid-ticket-system, das die deutsche Ketten-Auswanderung von Verwandtschaftsgruppen im 19. Jahrhundert kennzeichnete. Es waren also (noch) nicht so sehr Akte der persönlichen Solidarität und familialen Unterstützung, die zur Verstetigung und zur Entwicklung einer Eigendynamik von Migration

9 9 beitrugen, sondern einfach die Verfügbarkeit von hinreichend dichter Information. Das Neuländersystem zeigt, daß Kommunikation über den Atlantik hinweg auch in einer vormodernen ländlichen Gesellschaft durchaus gelingen konnte. Für die Möglichkeiten der zeitgenössischen Migrationspolitik und damit für die Ursachen, denen man allenfalls hätte entgegenwirken können, bedeuten unsere Überlegungen: Es gab sie kaum. Das gilt insbesondere für eine in der deutschen Forschung verbreitete Argumentationslinie, die das Recht der Bauern, ihr Land frei zu teilen, für Übervölkerung, Not und Auswanderung verantwortlich macht. Nordamerika bot im Vergleich zu den verlassenen Territorien weit höhere Ertragsraten für den Einsatz von Arbeitskraft und von Geld. Das Gefälle lag in einer Größenordnung, die durch eine fürsorgliche landesväterliche Politik keineswegs hätte beseitigt werden können noch im späten 19. Jahrhundert lag das Lohnniveau in Europa in der Größenordnung von 50% gegenüber dem in Nordamerika. 29 Die Kosten der Auswanderung in jedem Sinne waren erheblich, aber nicht unüberwindbar. Es gab besonders in Südwestdeutschland viele Menschen, die tatsächlich über Kapital im weitesten Sinne verfügten, das in Nordamerika einsetzbar war. Und es bildeten sich stabile Vorstellungen über die in Amerika erreichbaren Lebensmöglichkeiten heraus. Heutige Diskussionen darüber, wie man Auswanderung hätte verhindern können, sind also ziemlich weit abgehoben von den tatsächlich gegebenen Handlungsmöglichkeiten. 2. Ererbte Deutungen: Grenzüberschreitende Migration und das begrenzte System Staat Das in der deutschen staatswissenschaftlichen Tradition vorherrschende Modell ist ein anderes als das eben vorgestellte. Es geht von folgenden Prämissen aus: 1) Der Staat ist ein System, das darauf angelegt ist, seine Mitglieder im Lande zu halten. Er tut das, indem er ein bestimmtes Subsistenzniveau ermöglicht und auch in anderen Bereichen (religiöse und politische Freiheiten) für das Notwendige sorgt. Migration bedeutet, daß dies nicht mehr funktioniert, daß z.b. der vom Staat garantierte Nahrungsspielraum erschöpft ist. Migration ist also ein Symptom. 2) Die Bevölkerung ist grundsätzlich seßhafter Mentalität. Sie ist nicht am Profit orientiert den sie überall machen könnte sondern an ihrer standesgemäßen Nahrung. Daher kommt es nur dann zu Auswanderung, wenn Minimalbedürfnisse nicht erfüllt werden. M.a.W., die Ursachen von Auswanderung Möglichkeiten, Auswanderung zu verhindern sind artikulierbar: Sie fallen zusammen mit den Gründen, die Auswanderer zur Rechtfertigung ihrer Entscheidung anführen können. Migration fällt also tendenziell mit Flucht in eins, Flucht verstanden als begründbare, gerechtfertigte Wanderung ohne zumutbare Alternative. 3) Wenn dieses Modell nicht paßt, wenn es keine auf fehlende Leistungen des Staates bezogenen Rechtfertigungsgründe für Auswanderung gibt, dann ist Migration als Folge von Verführung zu erklären: Auswanderer, die sich im Zweifel ungerechtfertigte Hoffnungen machen, entscheiden sich für eine andere Mentalität als die des heimatgebundenen, subsistenzorientierten traditionellen Bauern für die der Moderne, der Gewinnorientierung, des Profits. Es soll im folgenden an wenigen Beispielen gezeigt werden, daß dieses Subsistenz- und Gewinnorientierung, Mobilität und Heimatbindung gegeneinander ausspielende Modell bereits im 18. Jahrhundert nicht etwa: adäquat war, vielmehr: Wirkung zeigte.

10 Ererbte Deutungen I: Migration als Flucht Beginnen wir mit dem Begriff der Flucht. Im 17. und 18. Jahrhundert ist von Migration als Flucht vor allem in einem Kontext die Rede, in dem es um religiöse Rechtfertigung geht. Seit der Gründung Germantowns 1683 hatten Taufgesinnte und radikale Pietisten begonnen, nach Pennsylvania überzusiedeln teils nach Verfolgungen, aber auch in der Hoffnung, nicht mehr durch Kontakte und Kompromisse mit dem sündigen Europa geärgert zu werden. Viele Siedlungsprojekte auch außerhalb Pennsylvanias wurden mit religiösen Argumenten legitimiert. 30 Die Einstufung als religiös motivierte, durch Verfolgung verursachte Auswanderung bestimmten auch die zeitgenössische Perzeption solcher Wanderungsbewegungen weitgehend. Spektakulär war der Exodus von vermutlich ca Menschen aus Südwestdeutschland , die auf Aufnahme in Britisch-Nordamerika hofften. Die Migrationswelle war eine Reaktion auf Landangebote aus South Carolina, die in Deutschland seit 1706 von Josuah Harrsch ( Kocherthal ) bekannt gemacht worden waren, und auf eine einwanderungsfreundliche Politik Großbritanniens, die sich 1709 in einem neuen, von William Penn eingebrachten Einbürgerungsgesetz niedergeschlagen hatte. 31 Auf der Flucht zu sein, verfolgt zu sein: das war für den Pfarrer Harrsch und seine bereits 1706 nach New York übergesiedelte kleine Gruppe vor allem auch ein starkes Rechtfertigungsargument beim Bitten um Almosen. 32 Kocherthals und seiner Gruppe Vorgehen war nichts grundlegend Neues: Kollektanten für gute Zwecke, oft mit von Geistlichen ausgestellten Bettelbriefen, waren eine vertraute Erscheinung, und stellenlose Pfarrer und Schulmeister gehörten zu den häufigsten Almosenempfängern. 33 Noch 1768 galten der baden-durlachischen Regierung bettelnde Emigranten ebenso wie bettelnde Adlige, Offiziere und Pfarrer für almosenswürdiger als andere Bettler. 34 Die Massen, die Kocherthal 1709 folgten, bewegten sich auf dieser Spur. Auch sie wurden von der britischen Regierung und zahlreichen Privatpersonen mit milden Gaben unterstützt. 35 Aufnahme und Unterstützung für die Palatines wurde immer wieder mit dem Argument gefordert, diese seien als Protestanten von ihrer katholischen Obrigkeit verfolgt worden. 36 Ein Großteil 37 der vorgeblichen Glaubensflüchtlinge war freilich katholisch; über die Einordnung dieser neuartigen Wanderungsform in die vertrauten Kategorien der Religionsflucht bzw. des betrügerischen Bettelzuges entbrannte in England eine publizistische Debatte zwischen Tories und Whigs. 38 Auch in Kocherthals eigener Perspektive fielen Flucht und legitime Migration in eins. In seinem Buch verlangte er, Auswanderer sollten ihre Ursachen auf das Genaueste überlegen. 39 Begierde nach Reichtum, Hoffnung auf ein müßiges Leben und fürwitzige Neugier galten ihm als verwerflich. Nur wer durch unglückliche Zufälle getrieben seine Nahrung und Aufenthalt anderwärtig suchen muß, in Gefahr schwebt oder sonst von Gott zur Auswanderung geleitet wird, habe wie der damalige Sprachgebrauch auch lautet eine rechtmäßige Ursache, sei also legitimiert. Nahrung gilt zwar auch dem Pfarrer Kocherthal als legitimes Ziel: aber anders als in vielen zeitgenössischen Auswandererbriefen, wo es durchaus als erstrebenswert gilt, mit seinen hundert Gulden viel auszurichten, soll man nicht nach dem Maximum an Wohlstand streben, sondern Auswanderung nur in Betracht ziehen, wenn das Existenzminimum in Gefahr ist. Diese Interpretation schränkt Nahrung auf Notdurft ein und versucht, dem Streben nach Eigennutz einen Riegel vorzuschieben. Subsistenzorientierung erweist sich hier als ein religiöses Prinzip, das im Gegensatz zur tatsächlichen Lebenspraxis der Adressaten stand. Die Gleichsetzung von Flucht und legitimer Wanderung findet sich auch im aktuellen Diskurs über Fluchtursachen. In der politischen Diskussion wird oft zwischen Flucht und Migration kein Unterschied gemacht, es werden also nahezu alle Migranten aus ärmeren Ländern zu Flüchtlingen ( Umweltflüchtlingen, Flüchtlingen vor Armut ) erklärt. Das ist ein sehr fragwürdiger, aber wie wir gesehen haben nicht neuer

11 11 Sprachgebrauch. Eine bedenkliche Folge dieser Ausweitung des Flüchtlingsbegriffs ist, daß die Aufnahme von Flüchtlingen als völlig unrealistische Strategie erscheint und Handlungsanstöße, die auf Aufnahme gerichtet sind, keine Chance haben. Es kursieren Prognosen von etwa einer Milliarde an Umweltflüchtlingen die können gewiß nicht alle aufgenommen werden. Die Vermischung von Diskursen über die legitime Begründung von Wanderungsentscheiden bzw. Aufnahmebitten einerseits und solchen über die mögliche Steuerung von Wanderung andererseits hindert die Beteiligten also sowohl daran, die Steuerbarkeit von Wanderungsbewegungen illusionslos einzuschätzen, als auch daran, den Begründungen von Aufnahmebitten gerecht zu werden. Demgegenüber bezieht sich ein enggefaßter Flüchtlingsbegriff darauf, daß jemand aus der begründeten Furcht 40 vor einem ihm nicht zumutbaren Schicksal aufgenommen werden will. Wie Staaten sich gegenüber Flüchtlingen verhalten, hat also etwas mit Argumenten zu tun, nämlich damit, ob deren Furcht begründet ist. Man kann diese begründete Furcht auch wegdefinieren wie im 2. Weltkrieg die Schweizer, die nur politische Verfolgung, nicht aber rassische anerkannten, oder wie wir Deutschen zur Zeit, indem wir nichtstaatliche Verfolgung nicht anerkennen. Man bewegt sich hier aber jedenfalls in einer Dis kussion, die es mit Begründungen von Ansprüchen oder Bitten zu tun hat, und als solche nicht mit Steuerung. Tatsächlich waren (und sind) viele Migranten, auch solche aus armen Ländern (wie Deutschland es um 1700 war) nicht auf der Flucht zu moralischen Negativurteilen sollte das keinen Anlaß geben, und die Frage der Kausalität, des möglichen Entgegenarbeitens und Steuerns ist damit keineswegs beantwortet. Nun sind Flüchtlinge eine Teilmenge aller Migranten, und Migration stellt für Staaten ein Steuerungsproblem dar. In dieser Sicht ergibt es Sinn und zwar unabhängig davon, wie gut die Flüchtlinge ihre Bitten begründen nach den Ursachen zu fragen. Es ist unmittelbar eingängig, daß die Politik etwas gegen die Ursachen der Migration von Flüchtlingen tun sollte. Aber soll sie auch etwas gegen die Ursachen der Migration von Nicht-Flüchtlingen tun also derjenigen, die irreführend Armutsflüchtlinge genannt werden? Und kann sie das überhaupt mit sozusagen entwicklungspolitischen, nicht-repressiven Mitteln? Ersteres hängt davon ab, wen man ins Land holen will und wen nicht, und ob man die Kosten dieser Migrationsprävention tragen will. Letzteres ist eine empirische Frage, für die man etwas über die Dynamik von Wanderungsbewegungen wissen muß (lassen sich Einkommensgefälle hinreichend ausgleichen? Wie stark fallen die Transaktionskosten von Wanderung im Zuge der Wanderungsbewegung?). Die Vorstellung, daß die Leute sozusagen vor dem drohenden Verlust ihrer Subsistenz fliehen, daß sie also bleiben würden, wenn sie ihr traditionelles Minimum gesichert wäre, überträgt die in Deutschland traditionell schon bei Kocherthal üblichen Rechtfertigungen von Migration auf die Dynamik von Wanderungsbewegungen, die mit einer Politik der Subsistenzsicherung zu steuern nicht realistisch ist. 2.2 Ererbte Deutungen II: Migration als Verführung Neben der überkommenen Standard-Deutung Flucht steht bereits seit dem 18. Jahrhundert die Standard- Deutung Verführung. Betrachten wir ein Beispiel, bei dem Migration nicht als eine Art Flucht vor anders einstweilen nicht behebbaren Umständen gesehen wurde, sondern als Resultat von Verführung und verwerflichem Profitstreben. Im Jahr 1735 verließ der sechzehnjährige Peter Inäbnit seinen Heimatort Grindelwald im Berner Oberland und zog in die britische Kolonie South Carolina. Im September neun Jahre nach seiner Abreise - tauchte der nun 25jährige Inäbnit wieder im Berner Oberland auf, um eine Erbschaft einzufordern. 41 Er brachte acht Briefe an Landsleute mit, hoffte auf eine Anstellung beim englischen Gesandten

12 12 in Bern und hatte, wo er auch hinkam, viel über Carolina zu erzählen. Dabei redete er, wie der Grindelwalder Pfarrer berichtete, ganz moderati und nicht als ein Werber. Darauf, daß viele seiner Zuhörer sich entschlossen, ebenfalls nach South Carolina zu ziehen, war er nicht vorbereitet, geschweige denn, daß er ihnen raten konnte, wie sie soweit sie mittellos waren die Reise hätten finanzieren sollen. In einem, wie sich zeigen sollte, verhängnisvollen Schritt schrieb er dem englischen Gesandten der ihn bereits zwei Monate zuvor nicht einmal vorgelassen hatte einen Brief, in dem er um finanzielle Unterstützung für die Auswanderungswilligen bat. Der Brief wurde aufgefangen; Peter Inäbnit wurde im Januar 1744 verhaftet und verhört. Im Februar verhörte man ihn erneut und bedrohte ihn mit der Folter, dann wurde er an den Pranger gestellt und verbannt. Er ging nach Basel, wo er Geld aus Grindelwald und einen Vetter erwartete, mit dem er zu Verwandten nach England reisen wollte. Erneut wurden im Berner Herrschaftsgebiet Briefe aufgefangen, in denen er Auswanderungswilligen Ratschläge gab. Daraufhin wurde er im März in Basel verhaftet, an Bern ausgeliefert und am 27. März gefoltert. 42 Im Turm wurde er nach Aussagen von Mitgefangenen oft von Frauen und Männern aus dem Berner Oberland besucht, auch las er oft in der Bibel. Am 1. April versuchte Peter Inäbnit, sich an einem Seil vom Turm herunterzulassen, dabei versagte seine Kraft, und er wurde nach 9 Uhr abends in seinem Blut liegend unter dem Turm gefunden. Zehn Stunden später starb er; man verscharrte ihn unter dem Galgen. Das Verführungsparadigma beruhte auf einer Kriminalisierung des Marktes. Neuländer wie Inäbnit galten Zeitgenossen und gelten auch heutigen Historikern vielfach als Kriminelle, als Lügner und Manipulatoren. Auch in neuesten Forschungen wird die besondere Markt-Gesinnung der Neuländer herausgestellt: profitorientiert, gezielt die Lockungen des neuen Landes für private Zwecke nutzend 43, womöglich es lassen sich solche Mißstände kaum bestreiten 44 Briefe fälschend. Das in der deutschen Forschung gängige Neuländer-Bild stützt sich vor allem auf die Sicht eines für Massachusetts tätigen Auswanderungsorganisators, des Frankfurter Schriftgießers Heinrich Ehrenfried Luther, gegen seine professionellen Konkurrenten, aber besonders gegen die ohne staatlichen Auftrag informell agierenden Neuländer. 45 An Schärfe und zugleich an einer gewissen fragwürdigen Plausibilität auch für die spätere Forschung gewann diese Polemik dadurch, daß Luther, Vertreter des Herzogtums Württemberg in der Reichsstadt, den Eindruck zu erwecken versuchte, als sei er selbst materiell desinteressiert, wohingegen seine Gegner skrupellose Geschäftemacher seien. Die Vorwürfe, die Luther gegen die Neuländer erhob, folgten im wesentlichen aus seiner Vorstellung, daß eine privat betriebene Vermittlung von Schiffspassagen an Auswanderer verwerflich sein müsse. Luther und seine Mitarbeiter setzten dagegen auf ein obrigkeitsstaatliches Muster der Auswandererwerbung. 46 Die Neuländer, so Luther, folgten einem niederträchtigen und schmutzigen Interesse 47 ; sie bildeten eine race de gent qui n ont d humain que la figure. 48 Nur eine von Luther geleitete Kommission könne diese unwürdige Raçe [ ] entfernen, welche die Habgier der Kaufleute von Rotterdam beschäftigt und mit denen sie sich in einen schmutzigen und schändlichen Gewinnst theilen. Hier erscheint kommerzielles Interesse eben das, was Luthers amerikanische Partner als legitimes business of Merchants & Factors 49 betrachteten als von vorneherein illegitim. Es handelte sich bei dieser Wertung um einen Topos, mit dem man das unter anderem an den Auswanderern selbst wahrgenommene Streben nach Gewinn als illegitim zu brandmarken suchte, indem man es auf einen bestimmten Menschenschlag projizierte, der dieses Streben gleichermaßen propagiere wie selbst verkörpere. Luther scheiterte mit all seinen organisatorischen Bemühungen; ironischerweise hatte sein Kampf gegen die Neuländer nur insofern Erfolg, als Luthers umfangreiche und weitgehend als Quelle erhaltene Korrespondenz das Image der Neuländer noch in der heutigen Forschung gründlich negativ prägte. 50

13 Ererbte Deutungen III: Migration als Symptom Verführung durch einen profitorientierten Menschenschlag: so wurde Migration interpretiert, wenn sie nicht gerechtfertigt erschien und im Rahmen des territorialen politisch-ökonomischen Systems keinen Sinn produzierte. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich jedoch auch ein Deutungsmuster, das Migration sinnstiftend interpretierte. Entscheidend für die Entstehung dieses Deutungsmusters war die Vorstellung, daß die Gesellschaft ein von selbst funktionierendes, im Gleichgewicht befindliches Ganzes bilde im zeitgenössischen Sprachgebrauch: eine Maschine 51, in moderner demographischer Sprache: ein homöostatisches System. 52 Zu den wichtigsten Autoren, die die Gesellschaft gewissermaßen als einen Verbund kommunizierender Röhren ansahen und deshalb isolierte, bloß reaktive Maßnahmen ablehnten, gehörte Johann Heinrich Justi. 53 Justi vertrat in der Nachfolge Süßmilchs 54 die Auffassung, Bevölkerung und Nahrungsspielraum bildeten ein sich selbst regulierendes System, die Bevölkerung neige also im Grunde dazu, von selbst das richtige Maß anzustreben. Die Balance, die Proportion zwischen Bevölkerung und Nahrung war also nicht mehr wie im Frühkameralismus ein Ziel obrigkeitlichen Handelns, sie war Natur- bzw. (in Süßmilchs Worten) göttliches Gesetz. Also konnten Verbote nur Symptome kurieren. Als Symptom aber mußte Auswanderung Ursachen haben nicht bloß weil die Entlassung aus dem Untertanenverband jeweils Rechtfertigungsgründe erforderte, sondern weil die Bewegungen der Bevölkerung als Funktion des Nahrungsstandes betrachtet und Eingriffsmöglichkeiten gesucht wurden, um die Bevölkerung im gewünschten Sinne positiv zu beeinflussen. Erst in diesem normativen Kontext, also wenn wir annehmen, daß ein bestimmtes, an den vorhandenen Ernährungsmöglichkeiten orientiertes Maß der Bevölkerung erstrebt werden soll, und wenn wir des weiteren daran glauben, daß dieses Maß von der Bevölkerung auch von selbst angestrebt wird, wird die merkwürdige Kategorie Nahrungsspielraum verständlich, wie sie in der deutschen bevölkerungssoziologischen Migrationstheorie immer wieder betont wird einer Theorie, die ihre Wertorientierungen wie auch ihr implizit homöostatisches Modell der Bevölkerungsbewegung aus einer direkten Fortschreibung der kameralis tischen Bevölkerungstheorie gewonnen hat. 55 Tatsächlich war es Justi, der als erster Kameralist die Ursachen der Auswanderung und das heißt bei ihm ganz deutlich die Möglichkeiten der Emigrationsprävention in seine Bevölkerungstheorie integrierte. Auswanderung hatte nach Justi drey Hauptursachen (...). Die erste und hauptsächlichste ist wohl ohne Zweifel eine üble Beschaffenheit der Regierung. (...) Die zweyte Hauptursache bestehet in dem Mangel der Gewissensfreiheit (...). Die dritte Ursache der Auswanderung ist endlich der Mangel der Nahrung im Lande. 56 Der Staat solle befehlen, daß (...) diejenigen, welche in ein ander Land ziehen wollen, vorher die Ursachen anzeigen sollen. Allerdings würden Ursachenforschung und Restriktionen allein noch wenig Wirkung haben; so lange die Ursache nicht abgeändert ist, welche die Unterthanen zur Auswanderung geneigt macht. 57 Positiv aufgenommen wurde Justis Bevölkerungs- und Wanderungstheorie auch in der badendurlachischen Regierung. 58 Der einflußreiche Minister Reinhard begrüßte Justis Schriften enthusiastisch, insbesondere seine Vorstellung eines sich ohne regulierende Eingriffe von selbst einspielenden Gleichgewichts. Die Anschauung, Auswanderung müsse sich eigentlich verhindern lassen, wurde durch die Hinwendung der baden-durlachischen Regierung zur Physiokratie noch verstärkt, wie sie in der 1763 erfolgten Berufung Johann August Schlettweins, des führenden deutschen Physiokraten, in die Regierung zum Ausdruck kam. 59 Die neue Migrationstheorie wurde gegenüber den Bewohnern Dietlingens, eines Fleckens nicht weit von Pforzheim, im Jahr 1769 unmittelbar praktisch. 60 Als drei Familien - nicht anders als schon 15 andere 61 aus dem

14 14 Dorf - nach Pennsylvania ziehen wollten, lösten sie eine wahre Kettenreaktion politischer Fürsorglichkeit aus. Dietlingen hatte schon länger Schwierigkeiten gemacht: immer wieder hatten die Bürger von der Amtskellerei Getreide erhalten, ohne zu bezahlen. Nun sollte Land gepfändet werden, wogegen die Bürger heftig protestierten. Das Oberamt Pforzheim folgte noch der alten Migrationspolitik und befürwortete die Entlassung. Die Regierung entschloß sich jedoch, der Sache auf den Grund zu gehen. Am wurden vom Hofrat die Manumissionsgesuche des Maurers Michel Weisenbacher und der Witwe Eberlin abgelehnt; die Reise sei - insbesondere mit kleinen Kindern - zu weit und gefährlich, man wolle das Emigrieren nicht einreißen lassen, und die Ursache liege ja vermutlich entweder im Betragen des Oberamts in der Getreideangelegenheit oder in einer heimlichen Anwerbung. Am 27. Februar schloß sich Johann Jacob Reinhard für den Geheimen Rat der Frage nach den Ursachen dieses Unheils an, und am 4.3. wurde der Dietlinger Schultheiß Bischoff befragt, Was für Ursachen zu dieser in ansehung der gefährlichen Rayse vor diese Persohnen selbst bedencklichen emigration vorhanden, und ob nicht allenfalls durch heimliche anwerbungen, diese Leuthe dazu verleitet worden? Heimliche Anwerbungen - diese Vorstellung kam der obrigkeitlichen Distanz gegenüber dem Handlungswissen ihrer Untertanen entgegen. Tatsächlich verwies der befragte Schultheiß auf den transatlantischen Händler Baisch, der sich gelegentlich in seinem Heimatort Brötzingen aufhalte. Allerdings sei dieser ein ehrlicher Mann welcher sich mit dergleichen, seines wißens noch niemals abgegeben habe. Deßen verrichtungen bestünden haubtsächlich in Aufkaufung hiesiger Geistlicher Bücher, Meßer, Senßen pp und daß er haubtsächlich denen Leuten, die aus den hiesigen Gegenden dorthin gezogen, die ihnen anfallende Erbschaften mitnehme und überliefere. Im übrigen entsprach die Antwort physiokratischen Erwartungen: die schlechten felder welche durch die waßergüße so verderbt worden wären, daß die leute auf einem viertel, wovon der gute boden durch das waßer gantzlich abgeschwemmet, nicht mehr, als 4 bis 5 kleine Garben sehr magerer Früchten erhielten, möchten wohl haubtsächlich, nebstdem, daß es sehr schwer halte, die benöthigte frucht bei der Mittellosigkeit der Unterthanen, von der Kellerei Pfortzheim zu erhalten, die Ursache seyn, daß diese Leute auf solche Entschliesung gerathen. Am wiederholten die drei Familien ihr Auswanderungsgesuch in einer Form, die auf die neue Migrationspolitik geschickt abgestimmt war: Wir ruffen mit unsern armen weib und unerzogenen kleinen kindern mit weinenten augen um hülfe und gnade, Euer Hochfürstlichen Durchlaucht erbarmungswürdig an (...) da wir uns aus größter armuth halben von hier weg und ins Neue Land zu ziehen entschloßen zu unsern nächsten Blutsfreunden. Gegen den Rat des Oberamts setzte Schlettwein nun Getreideschenkungen an die drei Familien durch. Am 8.5. bekräftigte das Oberamt erneut seine traditionelle Haltung zur so hochpolitisch gewordenen Frage nach der wahren Ursache des animus emigrandi : Leute wie Weisenbacher seien Bettler, denen auf keine weiße zu helffen ist. Reinhard, Schlettwein und der alles entscheidende Markgraf Karl Friedrich freilich waren sich einig: Auswanderung bedeutete politischen Handlungsbedarf. Schlettwein nahm den Fall mit allerhöchster Unterstützung zum Anlaß, mit den Vorarbeiten für eine physiokratische Agrarreform in Dietlingen zu beginnen einer Reform, die sich weitgehend in Rindviehschenkungen und der Dietlingen gegenüber seiner Umgebung privilegierenden Gewährung von Gewerbefreiheit erschöpfte. 62 Michel Weisenbacher freilich blieb von all dieser Ursachenforschung und -bekämpfung unbeeindruckt zwei Jahre später war er in Pennsylvania. 63 Das Beispiel zeigt, wie entstehende moderne Staatlichkeit mit der Deutung von Migration als Symptom, als Alarmsignal verbunden ist und daß es sich dabei auch um falschen Alarm handeln konnte. Ein Staat, der sich selbst für das Ganze hält, der also seine eigenen Interessen ( Glückseligkeit ) für mit denen seiner Mitglieder oder Untertanen gleichsetzt, wird deren Abwanderung nicht als Ausdruck von deren vielfältigen

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