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1 Statistisches Bundesamt (Hrsg.) In Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und dem Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim (ZUMA) Datenreport 2006 Zahlen und Fakten über die Bundesrepublik Deutschland Auszug aus Teil 2

2 5 Bildung In der aktuellen Bildungsdebatte werden ethnische Differenzierung im Bildungssystem und Anbindung von Bildungschancen an den Migrationsstatus als zunehmend wichtige Ungleichheitsdimensionen angesehen. Trotz vielfältiger bildungs- und schulpolitischer Bemühungen und auch angesichts gestiegener Bildungsbeteiligung und einiger Bildungserfolge bestehen immer noch deutliche und weiterhin zunehmende Bildungsungleichheiten zu Ungunsten der Migrantenkinder. Nicht zuletzt haben Ergebnisse von PISA 2000 für Deutschland wieder in Erinnerung gerufen, dass sowohl Kinder aus jüngst zugewanderten Migrantengruppen als auch Kinder von Migranten aus der zweiten und dritten Generation in der Regel nicht nur schlechtere Lesekompetenzen als einheimische Jugendliche aufweisen, sondern auch mit großen Variationen zwischen den fremdsprachigen Ausländern im bundesdeutschen Bildungssystem benachteiligt sind. Die Geburt in Deutschland ist kein Garant für vorteilhafte Schulbildung. Im vorliegenden Kapitel werden ausgewählte sozialstrukturelle Verteilungen von Bildungschancen Chancen der Bildungsbeteiligung und des Erwerbs von Bildungsabschlüssen in der Logik des Lebensverlaufs beschrieben. Hierbei steht der Vergleich von Migranten und Einheimischen im Vordergrund. Für die empirischen Auswertungen werden Quer- und Längsschnittsdaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) herangezogen. Das SOEP bietet aufgrund der überproportionalen Ausländerstichprobe und der Zuwandererstichprobe die Mçglichkeit, Bildungschancen von Migranten differenziert zu untersuchen. 5.1 Chancenungleichheit vor Eintritt in die Schule In den bildungspolitischen Debatten wird angesichts der Befunde von PIRLS und PISA über den engen Zusammenhang von Schichtzugehçrigkeit, Migrationshintergrund und schulischen Leistungen auch davon ausgegangen, dass vorschulische Bildung zum Abbau der schichtspezifischen Bildungsungleichheiten beitragen kann. Insbesondere wird die Ansicht geteilt, dass sich für Migrantenkinder der Besuch von vorschulischen Einrichtungen günstig auf ihre späteren Bildungschancen auswirkt. In Abbildung 1 wird die Beteiligung verschiedener Gruppen im Vorschulbereich dargestellt. Die Teilnahmequoten von Migrantenkindern an vorschulischen Einrichtungen, insbesondere den Kindergärten, liegen im Zeitraum von 1984 bis 2003 zwischen 49 und 67 %. Allenfalls zwei Drittel der Ausländerkinder im Alter zwischen drei und sieben Jahre besuchen vorschulische Einrichtungen, während fast drei Viertel der westdeutschen Kinder und mehr als 80 % der ostdeutschen Kinder in diesem Lebensalter in 473

3 vorschulischen Einrichtungen betreut werden. Auch die zunehmende Beteiligung der Kinder von Aus- und Spätaussiedlern in diesem Zeitraum von 44 auf 70 % ähnelt der Entwicklung für die Migrantenkinder. Gemessen an der Partizipation ist bei den deutschen Kindern im Unterschied zu den Migranten- und Immigrantenkindern der Kindergarten zur»regel-einrichtung«geworden. Der Besuch vorschulischer Bildungseinrichtungen differiert nach dem Alter der Kinder: Mit zunehmendem Alter und dem Näherrücken der Einschulung wird der Besuch von Kindergarten und Vorschule immer wahrscheinlicher (siehe Tab. 1). Diese Entwicklungen sind für die einzelnen Subpopulationen unterschiedlich. In Ostdeutschland führt neben der fortgesetzten Tradition aus DDR-Zeiten das strukturelle Angebot an vorschulischer Kinderbetreuung auch zur entsprechenden Nutzung, die durch Abb. 1: Besuch von vorschulischen Betreuungseinrichtungen 3- bis 7-jährige Kinder vor ihrer Einschulung, Datenbasis: SOEP die starke Erwerbsorientierung ostdeutscher Mütter zusätzlich gefçrdert wird. Neben Alternativen zur institutionellen Kinderbetreuung ist die soziokulturelle Distanz zu Bildungsinstitutionen in Deutschland mçglicherweise der entscheidende Grund für die vergleichsweise niedrigen Besuchsquoten bei den Migranten und Immigranten. Analysen zum sozialstrukturellen Hintergrund der Kinder vor ihrer Einschulung weisen darauf hin, dass die Verfügbarkeit des Elternhauses über çkonomisches, kulturelles und soziales Kapital einen Einfluss auf die vorschulische Betreuung ihrer Kinder hat. Verfügen Haushalte über hçhere Einkommen, dann besuchen Kinder vorschulische Einrichtungen häufiger als Kinder in Haushalten mit geringerem Einkommen. Je grçßer der Haushalt ist, desto seltener besuchen Kinder vorschulische Einrichtungen. Von der 474

4 Tab. 1: Besuch einer vorschulischen Bildungseinrichtung in Deutschland nach Alter, Westdeutsche Kinder mit Migrationshintergrund (West) Aussiedler (West) Ostdeutsche in % Alter Drei Jahre Vier Jahre Fünf Jahre Sechs Jahre Sieben Jahre Insgesamt Datenbasis: SOEP Mçglichkeit der kostengünstigeren Kinderbetreuung im eigenen Haushalt machen vor allem Migranten Gebrauch. Je niedriger das Bildungsniveau der Eltern ist, desto seltener besuchen Kinder vorschulische Bildungseinrichtungen; dies ist vor allem bei den Migranten der Fall. Bei den Ostdeutschen kommt eine solche Selektivität durch das Bildungsniveau der Eltern im Unterschied zu Westdeutschen nicht vor. Weiterhin kann gezeigt werden, dass mit hçherem sozioçkonomischem Status des Elternhauses eine häufigere außerhäusliche Kinderbetreuung in vorschulischen Einrichtungen einhergeht. Auch die Erwerbstätigkeit der Mutter führt zu einer stärkeren vorschulischen Betreuung der Kinder. Die dabei auftretende strukturelle Notwendigkeit, die Kinder außerhäuslich betreuen zu lassen, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu sichern, verliert dann an Trivialität, wenn berücksichtigt wird, dass dieser Zusammenhang vor allem bei Migranten auftritt, die die besten Alternativen zur institutionellen außerhäuslichen Betreuung aufweisen. Insgesamt zeigt sich bei den Migranten, dass berufliche Integration, kulturelle Assimilation und verfügbares Kulturkapital die wichtigsten Mechanismen für die Teilnahme der Kinder in den vorschulischen Betreuungseinrichtungen darstellen. Für die einheimischen Kinder dagegen hängen die Partizipationschancen vornehmlich von den vorteilhaften sozioçkonomischen Ressourcen des Elternhauses ab. Bei der Gruppe der Migranten kçnnte es auch Unterschiede zwischen den einzelnen Nationalitäten geben, die dazu führen, dass es die Gruppe der benachteiligten Kinder von Migranten im vorschulischen und schulischen Bildungssystem so allgemein nicht gibt. Wird nur die Nationalität des Haushaltsvorstandes berücksichtigt, dann scheinen türkische Kinder die geringste Chance auf vorschulische Bildung zu haben. Allerdings sind solche nationalen Unterschiede nicht mehr wesentlich, wenn zudem die Ressourcen des Elternhauses in Betracht gezogen werden. Dann zeigt sich, dass eben nicht die nationale Herkunft oder Zugehçrigkeit zu einer bestimmten Nationalität die frühen Bildungschancen determinieren, sondern die Verfügbarkeit über Ressourcen, die für die Bildung und Ausbildung der Kinder mobilisiert werden kçnnen. 475

5 5.2 Chancenungleichheit in der Schule Die ungleiche Partizipation an Bildung findet ihre Fortsetzung in den weiterführenden Schulen in der Sekundarstufe I (vgl. Abb. 2). Mehr als zehn Prozent der ostdeutschen und rund ein Viertel der westdeutschen Jugendlichen besuchen im Alter von 14 Jahren die Hauptschule. Der Anteil der Migranten, der die Hauptschule besucht, liegt 2003 dagegen bei etwa einem Drittel und hatte Mitte der 1990er-Jahre sogar noch rund zwei Drittel betragen. Insofern haben sich relative Bildungserfolge für diese Jugendlichen ergeben, die zu einem wachsenden Anteil auf die Real- oder Gesamtschulen sowie auf das Gymnasium gewechselt sind. Allerdings haben im Jahr 2003 Migranten immerhin noch ein 3,6-mal hçheres Risiko als Ostdeutsche und ein 1,7-mal hçheres Risiko als Westdeutsche, nach der Grundschule die Hauptschule zu besuchen. Die Bildungschancen unter den Migranten sind sehr heterogen. So kann vermutet werden, dass Migranten mit vorschulischer Bildung eher hçhere Schullaufbahnen einschlagen, als die Hauptschule zu besuchen. Solche positiven Bildungseffekte der vorschulischen Kinderbetreuung sind für Migranten deswegen zu erwarten, weil sie im Umgang mit einheimischen Kindern soziale Kompetenzen erwerben, die später in der Schule nachgefragt werden, und über Kontakte mit anderen Kindern in die deutsche Sprache eingeübt werden. Weitergehende Analysen machen darauf aufmerksam, dass bei Berücksichtigung des sozial selektiven Besuchs von Kindergarten oder Vorschule sowie der sozialen Herkunft und Nationalität für den Zeitraum von 1992 bis 2003 Migranten mit vorschulischer Bildung eine rund zweimal hçhere Chance haben, auf das Gymnasium zu Abb. 2: Entwicklung der Bildungsbeteiligung Hauptschulquoten, Datenbasis: SOEP

6 Tab. 2: Bildungsbeteiligung von 14-Jährigen nach Nationalität und Besuch vorschulischer Bildungseinrichtung, Besuch vorschulischer Bildungseinrichtung Ja Nein Insgesamt in % Westdeutsche Hauptschule Realschule Gymnasium Kinder mit Migrationshintergrund (West) Hauptschule Realschule Gymnasium Ostdeutsche Hauptschule Realschule Gymnasium Datenbasis: SOEP wechseln, als die altersgleichen Migranten ohne Vorschule. Für einheimische Jugendliche, die vor ihrer Einschulung mindestens ein Jahr den Kindergarten oder die Vorschule besuchten, fallen entsprechende Effekte geringer aus. Berücksichtigt man zudem die Nationalität der Jugendlichen, dann haben Migrantenkinder aus Griechenland bessere und diejenigen aus Italien geringere Chancen, auf die Realschule oder gar auf das Gymnasium zu wechseln, als Jugendliche aus Spanien, Ex-Jugoslawien und der Türkei. In Deutschland haben Griechen deutlich bessere Bildungschancen als die grçßte Ausländergruppe in Deutschland, die Türken. Die Italiener weisen sogar noch schlechtere Bildungserfolge als die Türken auf, was gegen die These eines kulturellen Defizits an Kenntnissen und Verhaltensweisen, die in der Schule nachgefragt werden, bei den ausländischen Kindern spricht. Trotzdem sollten die Bildungseffekte vorschulischer Bildung bei den Migranten nicht überschätzt werden, wie ein Vergleich mit den Bildungschancen einheimischer Jugendlicher zeigt. Ohne Betrachtung der sozialen Selektivität der vorschulischen Bildung haben westdeutsche Schulkinder mit Kindergarten- und Vorschulbesuch eine doppelt so hohe Chance, auf das Gymnasium zu wechseln, wie diejenigen ohne vorschulische Betreuung (vgl. Tab. 2). ¾hnliche Chancenrelationen bestehen bei den ostdeutschen Schulkindern, wobei diejenigen ohne vorschulische Bildung bessere Chancen als Westdeutsche haben, mindestens auf die Realschule zu wechseln. Ohne Kindergarten- und Vorschulbesuch haben westdeutsche Schulkinder ein 2,7-mal grçßeres Risiko, in die Hauptschule zu gelangen, als Westdeutsche mit Kindergarten- und Vorschulbesuch. Im Vergleich dazu verfügen Kinder von Migranten unabhängig davon, ob sie Kindergärten bzw. Vorschulen besucht haben oder nicht über deutlich ungünstigere Bildungschancen als deutsche Jugendliche. So haben deutsche Jugendliche rund dreimal bessere Chancen, von der Grundschule auf das Gymnasium zu wechseln, 477

7 während Migrantenkinder ein fast neunmal hçheres Risiko haben, in die Hauptschule zu wechseln. Besuchen sie vorschulische Einrichtungen, dann haben Migrantenkinder jedoch 3,4-mal bessere Chancen, auf das Gymnasium zu wechseln, als ihre Landsleute ohne Kindergarten- oder Vorschulbesuch. Verglichen mit den einheimischen Schulkindern, die ebenfalls vorschulische Betreuungseinrichtungen besucht haben, sind die Migranten jedoch auch in dem Fall des Übergangs in die Sekundarstufe I immer noch deutlich benachteiligt. Einheimische mit vorschulischer Bildung haben 2,5-mal bessere Chancen, auf das Gymnasium zu wechseln, als Migrantenkinder mit vorschulischer Bildung. Lässt man die Differenzen zwischen den Nationalitäten unberücksichtigt, dann entsprechen die Bildungschancen von Migranten etwa denen der westdeutschen Arbeiterkinder (vgl. Tab. 3). Tab. 3: Bildungsbeteiligung von 14-jährigen Schulkindern mit Vorschulbildung nach sozialer Herkunft, Hauptschule Realschule Gymnasium in % Westdeutsche Kinder Arbeiterkinder Mit Kindergartenbesuch Ohne Kindergartenbesuch Kinder un- und angelernter Arbeiter Mit Kindergartenbesuch Ohne Kindergartenbesuch Kinder aus der oberen und unteren Dienstklasse Mit Kindergartenbesuch Ohne Kindergartenbesuch Kinder mit Migrationshintergrund (West) Arbeiterkinder Mit Kindergartenbesuch Ohne Kindergartenbesuch Kinder un- und angelernter Arbeiter Mit Kindergartenbesuch Ohne Kindergartenbesuch Kinder aus der oberen und unteren Dienstklasse Mit Kindergartenbesuch Ohne Kindergartenbesuch Ostdeutsche Kinder Arbeiterkinder Mit Kindergartenbesuch Ohne Kindergartenbesuch Lesehilfe: Von allen Arbeiterkindern (Westdeutschland) die einen Kindergarten besucht hatten, befinden sich im Alter von 14 Jahren 39 % an der Hauptschule, 35 % an der Realschule und 27 % am Gymnasium. Datenbasis: SOEP

8 Aber offensichtlich trägt vorschulische Bildung zur Verringerung von Bildungsungleichheiten zwischen Sozialschichten bei. So haben westdeutsche Arbeiterkinder eine 4,9-mal bessere Chance, auf das Gymnasium zu wechseln, wenn sie in der Zeit vor ihrer Einschulung Kindergarten oder Vorschule besucht haben. Geringer sind die Chancenunterschiede bei den ostdeutschen Arbeiterkindern, die aber mehr von Kindergarten und Vorschule profitieren als die westdeutschen Arbeiterkinder. Im Vergleich zu den Kindern aus der oberen und unteren Dienstklasse bleiben sowohl einheimische als auch ausländische Arbeiterkinder in ihren Bildungschancen benachteiligt, auch wenn sie Kindergarten und Vorschule besuchen. Partizipieren die Kinder aus den hçheren Sozialschichten an vorschulischer Bildung, dann bleiben die Unterschiede in den Bildungschancen bestehen. Zudem zeigen weiterführende Analysen auch für Arbeiterkinder, dass sich der Bildungseffekt vorschulischer Bildung relativiert, wenn Ressourcen des Elternhauses mit einbezogen werden. Hierbei wird deutlich, dass sich die Bildungseffekte vorschulischer Betreuung nur für Kinder qualifizierter Arbeiter (»wohlhabende Arbeiter«, wie etwa Facharbeiter, Meister und Poliere sowie Industriewerkmeister) ergeben, während Kinder un- und angelernter Arbeiter in ihren Bildungschancen weiterhin besonders benachteiligt sind. Ihre Benachteiligung kann gegenwärtig auch durch entsprechende Maßnahmen der vorschulischen Einrichtungen kaum ausgeglichen werden. Insgesamt liegen positive Bildungseffekte für Migranten und Arbeiterkinder in Deutschland und hierbei besonders im Westen Deutschlands vor, aber keine Angleichung von Bildungschancen sowie kein Ausgleich der Bildungsdefizite durch vorschulische Bildung. 5.3 Chancenungleichheit in der Berufsausbildung Nach der Sekundarstufe I erfolgt entweder eine Fortsetzung der allgemeinbildenden Schulbildung oder der Wechsel in die duale Berufsausbildung. Voraussetzung für eine Berufsausbildung ist in der Regel der erfolgreiche Abschluss der Schulbildung mit einem qualifizierten Abschlusszeugnis. Jedoch verlassen gerade Migranten das Schulsystem ohne Schulabschluss. Im Jahr 1984 verfügten noch rund 21 % der nichtdeutschen Männer und Frauen im Alter von 21 Jahren über keinen Schulabschluss. Bis Ende der 1990er-Jahre waren dies immer noch 17 % (vgl. Abb. 3). Würde man die zugewanderten Migranten berücksichtigen, die bereits im Herkunftsland ihre Schulbildung beendet haben, dann wäre der Anteil von Migranten ohne Schulabschluss noch hçher. Im gleichen Zeitraum ist aber auch für Westdeutsche der Anteil ohne Abschluss um das sechsfache angestiegen. Auch unter den ostdeutschen Schulabgängern nimmt der Anteil ohne Abschluss von 11 auf 17 % zu. Das hohe Arbeitslosigkeitsrisiko unter den Migranten und Aussiedlern im deutschen Arbeitsmarkt steht in engem Zusammenhang mit dem Erlangen beruflicher Bildungsabschlüsse. Im Jahre 1984 verfügten noch 62 % der Migranten im Alter zwischen

9 Abb. 3: Ohne Abschluss in die Berufswelt? Relative Anteile von 21-Jährigen ohne Schulabschluss Datenbasis: SOEP und 29 Jahren im Vergleich zu rund 16 % der westdeutschen Frauen und Männer über keinen Berufsabschluss (vgl. Abb. 4). Bis zum Jahr 2004 sank zwar der Anteil bei den Migranten auf 33 %, aber sie hatten immer noch ein 2,4-mal hçheres Risiko, ohne Berufsabschluss zu bleiben, als die altersgleichen Westdeutschen. Auch die Aussiedler haben ein hçheres Risiko als die West- oder Ostdeutschen, keinen Berufsabschluss zu erwerben. Allerdings ist in Ostdeutschland im Zeitraum von Abb. 4: Ohne Berufsausbildung in den Arbeitsmarkt? Relative Anteile von 20- bis 29-Jährigen ohne Berufsabschluss Datenbasis: SOEP

10 unter den 20- bis 29-Jährigen der Anteil von Personen ohne Berufausbildung deutlich von 3 auf 12 % angestiegen. 5.4 Fazit Das Bildungssystem hat durch die Vermittlung von Wissen und die Vergabe von Zertifikaten einen entscheidenden Einfluss auf die soziale Platzierung seiner Absolventen und daran geknüpfte Lebenschancen: Je hçher der erreichte Abschluss, desto grçßer die Chancen auf den gewünschten Ausbildungs- oder Studienplatz und damit im Allgemeinen auch auf die spätere berufliche Position. Mit dem Einschlagen bestimmter Schul- und Ausbildungswege sind klare Unterschiede im Hinblick auf Einkommenschancen, Aufstiegsmçglichkeiten und Beschäftigungssicherheit im weiteren Berufsleben verbunden. Migranten und Immigranten in Deutschland kçnnen in geringerem Maße an diesen Chancen teilhaben als Einheimische. Die dargestellten Befunde belegen die eklatante Schlechterstellung von Migranten und Immigranten sowie von deutschen Kindern nach sozialer Herkunft bei der Bildungsbeteiligung und beim Erwerb von Bildungszertifikaten. Migrantenkinder erfahren gegenüber deutschen Kindern weniger vorschulische Betreuung, und die Lernvoraussetzungen vor der Einschulung weisen Disparitäten zwischen Migrantenkindern und einheimischen Kindern auf, die sich dann in der Primarstufe verstärken. Des Weiteren erhalten Migrantenkinder häufiger eine Bildungsempfehlung für Haupt- und Sonderschulen, wechseln deutlich häufiger als einheimische Kinder von der Primarschule in die unteren Schullaufbahnen in der Sekundarstufe I. Ausländische Jugendliche besuchen überdurchschnittlich häufig die Hauptschule und verlassen diese häufiger vorzeitig ohne Schulabschluss mit vergleichsweise geringen Anschlussmçglichkeiten beim Übergang in die Berufsausbildung. Migrantenkinder wechseln seltener auf die hçheren Schullaufbahnen in der Sekundarstufe II über und nehmen seltener als einheimische Jugendliche ein Studium auf. Diese Befunde verdeutlichen, dass trotz einiger Teilerfolge im deutschen Bildungssystem die Benachteiligungen von Kindern und Jugendlichen mit nichtdeutscher Staatsangehçrigkeit immer noch augenfällig sind. Diese Tatsache wiegt aus bildungsund gesellschaftspolitischer Sicht vor allem deshalb schwer, weil Bildung eine wichtige Voraussetzung für die soziale Integration von Migranten und Immigranten auf annähernd allen relevanten Dimensionen des Lebens in Deutschland darstellt. Nicht zuletzt ist Bildung eine relevante Ressource, bei der ein kleiner Niveauunterschied am Anfang des Bildungsverlaufs in großen Ungleichheiten im weiteren Verlauf des Lebens enden kann. (Rolf Becker) Weitere Informationen zum Thema Bildung siehe Teil I, Kap. 2, zum Thema Berufliche Bildung Teil I, Kap. 3.6 und

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