FGM/C-Prävention in CH- Gesundheitsinstitutionen
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- Wilfried Neumann
- vor 7 Jahren
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1 FGM/C-Prävention in CH- Gesundheitsinstitutionen D I E R O L L E V O N G E S U N D H E I T S F A C H L E U T E N , L U Z E R N S U S A N N E K O C H, Z U G
2 Ziele dieses Referates: 2 1. Sensibilisierung zum Thema FGM/C 2. Förderung einer Auseinandersetzung für 2. Förderung einer Auseinandersetzung für eine Rollenfindung im Bereich FGM/C- Prävention für Gesundheitsfachleute
3 Inhalt des Referates: 3 1. Wissen WAS: Zahlen, Daten, Fakten zu FGM/C, Prävention 2. Wissen WIE: Umsetzung in der Praxis, Kommunikation, Dokumentation, Vernetzung nach Innen/gegen Aussen 3. Wissen WER und Wissen WO: Akteure, Unterstützende Stellen und Adressen
4 Geht uns FGM/C etwas an? 4 Weltweit sind 140 Millionen Mädchen und Frauen direkt von FGM/C betroffen (WHO-Schätzung) In der Schweiz sind schätzungsweise 7 000Frauen und Mädchen von FGM/C betroffen oder bedroht. Das Gesundheitspersonal ist die Berufsgruppe, die am häufigsten mit FGM/C konfrontiert ist.
5 Können wir wegschauen? 5 Von FGM/C- Betroffene nicht auf diesen Ritus anzusprechen bedeutet, sie und ihre Töchter mit der Gewalterfahrung allein zu lassen! Die Verantwortung für das Ansprechen von FGM/C darf nicht den Betroffenen überlassen werden!
6 Welches Wissen stärkt die Prävention? 6 FGM/C im Allgemeinen Geografische Zuteilung Kulturelle Hintergründe Kenntnisse der Rechtslage Methodische Prävention Professionelle Kommunikation Interdisziplinäre Zusammenarbeit Kenntnisse über unterstützende Stellen
7 Was ist FGM/C? Typus 1: Klitoridektomie, Beschneidung der Klitorisvorhaut 7 Typus 2: Klitoridektomie, Entfernung der kleinen und evtl. auch der grossen Labien Typus 3: die Infibulation Typ 4: alle anderen schädlichen Veränderungen der weiblichen Genitalien aus nicht-medizinischen Gründen
8 Wo wird FGM/C praktikziert? 8 unter 10%: Irak, Ghana, Togo, Niger, Kamerun und Uganda 10-25%: Zentralafrikanische Republik, Jemen, Vereinigte Republik Tansania, Benin 26-50%: Guinea-Bissau, Tschad, Elfenbeinküste, Kenia, Nigeria, Senegal 51-80%: Gambia, Burkina Faso, Äthiopien, Mauretanien, Liberia 80-98%: Somalia, Guinea, Dijbouti, Ägypten, Eritrea, Mali, Sierra Leone, Sudan
9 Welches sind die kulturellen Hintergründe? Initiationsritus vom Übergang Kind/Frau 9 Reinheit und Jungfräulichkeit mythischer, hygienisch-ästhetischer oder auch religiöser Art obwohl FGM/C KEIN Gebot irgendeiner Religion ist. Der Brauch ist älter als die heutigen Weltreligionen.
10 Was passiert in der Welt gegen FGM/C? «Insgesamt 24 Länder in Afrika und im mittleren Osten, die FGM/C kennen, haben in ihren nationalen Gesetzgebungen entsprechende Verbote erlassen». 10 Aber: «Angesichts der tiefen Verwurzelung von FGM/C in den Sitten und Traditionen der praktizierenden Länder kann allerdings nicht erwartet werden, dass gesetzliche Bestimmungen allein das Problem lösen können.»
11 Was passiert in der Schweiz gegen FGM/C? Art. 124 StGB, Verstümmelung weiblicher Genitalien 11 1 Wer die Genitalien einer weiblichen Person verstümmelt, in ihrer natürlichen Funktion erheblich und dauerhaft beeinträchtigt oder sie in anderer Weise schädigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zehn Jahren oder Geldstrafe nicht unter 180 Tagessätzen bestraft. 2 Strafbar ist auch, wer die Tat im Ausland begeht, sich in der Schweiz befindet und nicht ausgeliefert wird.
12 Prävention über das Recht 12 Da muss doch vorher noch etwas sein! Im Vorfeld über die Abstimmung des Gesetzesartikels STGB 124 wurde das Wort Prävention im Parlament 38 mal genannt. «Um Genitalverstümmelung zu verhindern, ist die Prävention das A und O. Schmid-Federer Barbara Aus:
13 Was ist Prävention? 13 Lateinisch: preveniere => zuvorkommen Prävention bedeutet, Probleme, die noch nicht aufgekommen oder eingetreten sind, bereits im Vorfeld abzuwenden. Es bedeutet, dass ein in der Gegenwart erwünschter Zustand auch in der Zukunft erhalten bleibt.
14 Die zwei Ebenen der Prävention 14 Verhältnisprävention External, auf der Ebene der Verhältnisse, indem äussere Bedingungen geschaffen werden für Veränderungen Verhaltensprävention Internal, auf der Ebene des Verhaltens SK, Best Practice in der FGM-Prävention, 2013, S. 41
15 Gesundheitsdeterminanten/Einflussfaktoren 15 Ethnie/Herkunft Geschlecht Alter Religiöse Soziologische Oekonomische Rechtliche
16 Die Professionelle Kommunikation in der Praxis 16 gesundheitliche und medizinische Konsequenzen über die rechtliche Situation in der Schweiz und darüber dass Beschneidung keine religiöse Verpflichtung darstellt
17 Konkreter Einstieg in ein Gespräch: 17 Wie ist die Geburt Ihrer Tochter verlaufen? Gab es bei der Geburt Probleme? Wenn ja, was hat diese Probleme verursacht? Manche Menschen Ihrer Herkunft führen Beschneidungen durch. Ist dies auch in ihrer Gemeinschaft der Fall?
18 Ablauf Screening 18
19 Mögliche Dokumentation 19
20 Rechtliche Aspekte 20 Aufenthaltsstatus erkennen Schweigepflicht Melderecht/Meldepflicht Gefährdungsmeldung Kindesschutzmassnahmen Schweizerisches Asylgesetz Amtshilfe
21 Kulturdifferenzierte Sichtweisen Art. 124 StGB, Verstümmelung weiblicher Genitalien 21 Westliche Intimchirurgie Unterschied männliche/weibliche Beschneidung
22 Unterstützung zu Fragen bei FGM/C erhalten Sie Terre Des Femmes Schweiz, Bern, Frau Marisa Birri 22 Caritas Schweiz, Luzern, Frau Nadia Bisang EDI, Frau Sabina Hösli, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Sektion Migration und Gesundheit Kantonalen Gesundheitsdirektionen Örtlichen KESB
23 3 Praxisbeispiele: wie gehen Sie vor? 23 Geburt einer Tochter in einer binationalen Ehe zwischen einer Belgierin und einem Ägypter. Die Mutter und die 3 Schwestern des Ehepartners sind beschnitten. Diese wohnen in Ägypten. Die belgische Ehefrau wusste nichts davon und kennt auch dieses Ritual nicht. Die 14-jährige Tochter der Wöchnerin ist beschnitten. Der Ehepartner kann sich nicht differenziert gegen eine FGM/C seiner neugeborenen Tochter äussern. Eine Mutter von der Elfenbeinküste erzählt: drei ihrer Töchter, die mit ihr in der Schweiz leben, bleiben ihrer Aussage nach unversehrt. Die vierte Tochter, die an der Elfenbeinküste zurückbleibt, will sie beschneiden lassen, damit diese dort, in ihrer Heimat, grössere Heiratschancen hat und sowohl sozial wie auch ökonomisch gut eingebunden ist.
24 Und jetzt frage ich Sie: 24 Welche Qualifikation, welches Wissen benötigen Sie, um FGM/C Prävention in Ihrer Institution durchzuführen? Welche Legitimation haben Sie, um FGM/C Prävention zu praktizieren?
25 Ist Ihre Institution bereit für FGM/C-Prävention? klare Haltung zur Frage von FGM/C 25 klar definierte Verantwortlichkeit Die Rolle, Funktion, die Aufgaben und Grenzen der Institution zu kennen Die eigenen Grenzen zu akzeptieren
26 Fragen und Anregungen?? 26
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Seite 1/7 Albanien 121 54.762 53.805 98,3% 957 1,7% 35.721 - - 7 0,0% 33 0,1% 36 0,1% 76 0,2% 31.150 87,2% 4.495 12,6% Bosnien und Herzegowina 122 7.473 4.634 62,0% 2.839 38,0% 6.500 - - 1 0,0% - - 12
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Seite 1/6 da da Gewährung Albanien 121 1.409 921 65,4% 488 34,6% 1.782 - - 2 0,1% 6 0,3% 14 0,8% 22 1,2% 1.022 57,4% 738 41,4% 185 129 Bosnien und Herzegowina 122 493 256 51,9% 237 48,1% 516 - - - - 2
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Seite 1/6 n n Albanien 121 2.941 1.877 63,8% 1.064 36,2% 3.229 1 0,0% 6 0,2% 8 0,2% 25 0,8% 40 1,2% 1.776 55,0% 1.413 43,8% 290 116 Bosnien und Herzegowina 122 870 408 46,9% 462 53,1% 870 - - - - 2 0,2%
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Mehr2-23 Kanton Zürich: Bestand ständige ausländische Wohnbevölkerung nach Nationalität und Aufenthaltsdauer am
Frauen Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen Männer Gesamttotal 399'889 128'895 61'553 67'342 90'597 44'056 46'541 57'187 26'584 30'603 30'191 15'021 15'170 93'019 41'238 51'781 EU-28/EFTA
Mehr2-21 Kanton Zürich: Bestand ständige ausländische Wohnbevölkerung nach Nationalität und Alter am
392'767 27'016 13'170 13'846 33'922 16'502 17'420 4'718 2'193 2'525 297'661 138'866 158'795 29'450 14'339 15'111 EU-28/EFTA 268'281 17'528 8'546 8'982 20'838 10'062 10'776 2'937 1'333 1'604 203'802 89'628
Mehr2-23 Kanton Zürich: Bestand ständige ausländische Wohnbevölkerung nach Nationalität und Aufenthaltsdauer am
Frauen Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen Männer Gesamttotal 392'767 128'736 61'658 67'078 88'724 42'950 45'774 53'296 25'051 28'245 29'264 14'707 14'557 92'747 40'704 52'043 EU-28/EFTA
Mehr2-22 Kanton Zürich: Bestand ständige ausländische Wohnbevölkerung nach Nationalität und Zivilstand am
ledig verheiratet er/-in er/-in Gesamttotal 399'889 69'221 182'511 177'841 31'829 7'510 28'971 1'778 712 237 1'041 EU-28/EFTA 273'254 46'907 141'127 105'372 13'436 5'216 19'445 974 219 113 1'007 Drittstaaten
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Mehr2-20 Kanton Zürich: Bestand ständige ausländische Wohnbevölkerung nach Nationalität und Bewilligungsart am
Bestand ständige ausländische nach Nationalität und Bewilligungsart am 31.1.2018 Gesamttotal 393'929 185'641 208'288 278'378 127'407 150'971 115'551 58'234 57'317 EU-28/EFTA 269'051 121'142 147'909 268'913
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Bestand ständige ausländische nach Nationalität und Bewilligungsart am 31.10.2016 Gesamttotal 386'118 181'211 204'907 266'741 121'152 145'589 119'377 60'059 59'318 EU-28/EFTA 263'001 117'833 145'168 258'062
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