Friedrich Dürrenmatt: Der Besuch der alten Dame
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- Elke Flater
- vor 7 Jahren
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1 Friedrich Dürrenmatt: Der Besuch der alten Dame Klassenarbeit 10 s Sueda Icli Aufgabe: Beschreibe die Entwicklung Alfred Ills zum mutigen Menschen. In der tragischen Komödie Der Besuch der alten Dame von Friedrich Dürrenmatt kehrt Claire Zachanassian in ihre Heimatsstadt Güllen zurück, um an ihrem ehemaligen Geliebten Ill Rache zu nehmen. Claire wurde in ihrer Jugend von Ill verraten und im Stich gelassen. Ihm hat sie es zu verdanken, dass sie zu Unrecht entehrt, aus der Stadt getrieben wurde. Nun kehrt sie als reiche Milliardärin zurück und möchte diese alte Rechnung begleichen. Sie macht der verarmten Stadt das Angebot eine Milliarde zu spenden, wenn im Gegenzug jemand Ill tötet. Die Güllener sind empört und lehnen würdevoll ab. Der Wunsch nach einem besseren Leben und die Gier nach dem lang ersehnten Wohlstand lässt sie jedoch in ihrer Meinung umentscheiden. Durch ihr Geld bekommt die alte Dame ihre Rache und die Stadt ihren Wohlstand. Alfred Ill spielt in der Lektüre Dürrenmatts eine der zwei Hauptfiguren. Er ist ungefähr 70 Jahre alt und lebt mit seiner Familie in der kleinen Stadt Güllen. Durch seinen Laden versucht er, vergeblich, den Lebensunterhalt der Familie zu finanzieren. Die gesamte Stadt und er warten voller Aufregung auf die Ankunft der Milliardärin Claire Zachanassian, denn sie soll die Stadt zu Wohlstand bringen. Ill ist unter den Güllenern ein sehr 1
2 bekannter und geschätzter Mann. Der Bürgermeister: Mein lieber Ill, Sie sind schon seit langem die beliebteste Persönlichkeit in Güllen (S.20) Da er in seiner Jugend ein Verhältnis mit Claire hatte, ist es seine Aufgabe, die Milliardärin zu überzeugen, der Stadt unter die Arme zu greifen. Ill glaubt mit einer gewissen Überheblichkeit und Arroganz, dass es sehr leicht wird sie zu überzeugen, denn schließlich hatte Claire ihn ja geliebt. Ill stolz.'eben'. Zum Lehrer: Sehen Sie Herr Lehrer, die habe ich im Sack (S.25) Doch da hat sich Ill gewaltig verrechnet. Claire kam mit einer ganz bestimmten Absicht nach Güllen. Ehe Ill sich versieht, holt ihn seine Vergangenheit ein. Claire erinnert ihn noch einmal daran, wie er sie damals verraten hatte und ins nackte Elend stieß. Vor 45 Jahren schwängerte Ill sie und leugnete hinterher die Vaterschaft. Den Prozess gewann er dann nur, weil er die Zeugen bestach, denn diese behaupteten, Claire habe auch ein Verhältnis mit ihnen gehabt. Wegen diesem Vorwurf, verlor sie den Prozess. Zu guter Letzt sah er zu, wie Claire entehrt, hochschwanger und ganz alleine aus der Stadt getrieben wurde. Jetzt möchte Claire Vergeltung. Sie setzt eine Milliarde auf Ills Leben. Diese Milliarde bekommt die Stadt, wenn jemand Ill tötet. Ill ist empört, entsetzt und schockiert zugleich, denn für ihn war alles schon vergessen. Ill: Zauberhexchen! Das Leben ging doch längst weiter! (S.45) Für Ill ging das leben tatsächlich weite, denn er heiratete, der finanziellen Sicherheit wegen, Mathilde Blumhardt. Er baute sich ein Leben auf. Trotz dieser Taten hat er keine Gewissensbisse, er verspürt 2
3 keinerlei Reue. Im Gegenteil, er hegt nun einen gewissen Groll gegen sie. Umso erleichterter und stolzer ist er, als die Stadt das Angebot ablehnt. Ill: Sie hat sich verrechnet. Ich bin ein alter Sünder, wer ist dies nicht. Es war ein alter böser Jugendstreich, den ich ihr spielte, doch wie alle den Antrag abgelehnt haben, die Güllener im'goldenen Apostel', einmütig trotz dem Elend, war's die schönste Stundein meinem Leben. Ill wiegt sich erst einmal in Sicherheit und sieht keinen Grund zur Sorge. Doch dieses Gefühl währt nicht lange. Die Güllener beginnen sich zu verändern. Das Kaufverhalten ändert sich enorm, denn sie kaufen, auf Kredit, viele neue und teure Sachen, die sich unter normalen Umständen keiner leisten kann. Ill: kann sich keiner leisten. (S.57) Auch das Verhalten Ill gegenüber ändert sich, sie sind jetzt abweisender. Ill merkt schnell, dass sich da etwas gegen ihn zusammenbraut. Allmählich wird er sehr misstrauisch und beginnt sich bedroht zu fühlen. Die Angst wird ihm zum ständigen Begleiter. Er versucht sich Hilfe zu holen, doch ohne Erfolg. Die Güllener haben sich schon gegen ihn gewendet. Ill: Ihr habt mich schon zum Tode verurteilt. (S.70) Er beabsichtigt zu fliehen, auszuwandern, doch auch das schafft er nicht, denn er weiß, dass ihn jemand aufhalten wird. Schließlich übermannt ihn die ständige Angst und der unerträgliche Druck. Er weiß nicht mehr, was er tun soll. Er fühlt sich hoffnungslos verloren. Ill: Ich bin verzweifelt. (S. 78) Ill sieht keinen Ausweg mehr, kein Entkommen. Er zieht sich zurück und setzt sich allein, ohne jegliche Unterstützung, mit seiner Vergangenheit auseinander. Er 3
4 kommt zum Schluss, dass es keinen Sinn mehr hat sich zu widersetzten. Ill: Ich kämpfe nicht mehr. (S.102) Seine Fehler sieht er jetzt ein und er weiß auch, dass er alles sich selbst zuzuschreiben hat. Ill: Ich bin schließlich schuld daran. Nachdem Ill seine Angst überwunden hat, wartet er auf die Gemeindeversammlung, auf sein Urteil. Er verabschiedet sich von seiner Familie, die sich ebenfalls schon gegen ihn gewendet hat. Frau Ill: Alle machen Schulden, Fredi. Nur du bist hysterisch. DeineFurcht ist lächerlich. (S. 105) Auch mit Claire spricht sich Ill ein letztes Mal aus und verabschiedet sich auch von ihr endgültig. Als der Bürgermeister kurz vor der Gemeindeversammlung ihn bittet, sich selbst umzubringen, lehnt Ill würdevoll ab. Er ergibt sich seinem Schicksal, dem bevorstehenden Todesurteil, aber den Gefallen, sich selbst umzubringen tut er den Güllenern nicht. Kurze Zeit später wird die Gemeindeversammlung veranstaltet und Ills Todesurteil wird offiziell ausgesprochen. Ohne Zeit zu vergeuden bringt man ihn kurz nach dem Beschluss um. Der Öffentlichkeit sagt man, er sei aus Freude gestorben. Die Todesursache heißt Herzinfarkt. So wurde Ill vom anfangs unmoralischen und feigen Menschen zum tragischen und mutigen Helden. Ich finde das Drama sehr interessant und trotz dem etwas extremen Beispiel sehr realitätsgemäß. Dürrenmatt bringt die Grundsätze Geld hat Macht und Geld regiert die Welt ausgesprochen gut zum Ausdruck. Die Tatsache, dass sich Menschen so sehr beeinflussen lassen, ist grauenvoll, aber wahr. Nicht selten kommt es vor, dass man seine Gewissensbisse und die Moral unterdrückt, wenn der angebotene Preis hoch und verlockend ist. 4
5 Geld, Macht und Gier nach einem besseren Leben spielen eine zentrale Rolle. Letztendlich dulden die Güllener Unrecht und Unmenschlichkeit. Dass von zwei Personen so viel abhängt, ist erschreckend. Die Tragik der Lektüre macht die Geschichte umso spannender und attraktiver. Der Leser hofft während des Lesens zwar, dass die Güllener zu Vernunft kommen und sich umentscheiden, doch eigentlich weiß man, dass es nicht so sein wird. Vermutlich auch im wahren Leben nicht. 5
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