Mobbing bei Kindern Von Lucia Horvath und Reta Müller
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- August Reuter
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Vortrag am Mobbing bei Kindern Von Lucia Horvath und Reta Müller
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3 Inhalt Einführung ins Thema Was ist Mobbing Wer ist daran beteiligt Wie kann gegen Mobbing vorgegangen werden Die Rolle der Eltern Fragen und Diskussion
4 Einführung ins Thema Warum das Thema Mobbing wichtig ist für Eltern: Mobbing findet statt Mobbing hat ernst zu nehmende Folgen Mobbing ist auflösbar
5 Einführung ins Thema Schweizer Studie: Mobbing im Kindergarten: Entstehung und Prävention Prof. Dr. Françoise D. Alsaker, 2003 Untersuchung mit 1200 Kindern in 70 Kindergärten (Bern, Burgdorf und Thun)
6 Was ist Mobbing? Keine Mobbingsituation Mobbingsituation Mobbing c Man spricht Marc von Mobbing, wenn ein Kind wiederholt und d systematisch dem direkten oder dem indirekten aggressiven e Verhalten eines oder mehrerer f Kinder ausgesetzt ist. h g h Reto k i Roger Jan e Aggressive Handlungen Seltenere aggressive Handlungen Zusammenhalt g f h
7 Aggressives Verhalten Ein Verhalten, dessen Ziel es ist, jemand anderen zu verletzen oder ein Verhalten, das zumindest im Bewusstsein um eine allfällige verletzende Wirkung ausgeübt wird. Zwischenfrage: Welche verschiedenen aggressiven Handlungen kennen Sie zwischen Kindern?
8 Formen von aggressivem Verhalten Direkt Physisch Kneifen, Haarereissen, Einsperren auf Strasse stossen, würgen Verbal Nachrufen von gemeinen, obszönen Namen Auslachen, Anschreien Blosstellen (entwürdigende Hilfe anbieten, Schwächen herumerzählen) Gegen Eigentum Dinge verstecken Eigentum wegnehmen, stehlen Eigentum zerstören Erpressung / Drohung Indirekt Nonverbal Grimassen schneiden zur Seite gehen eindeutige Gesten Stimmvariation Intonation (wie mit einem Baby sprechen) Lautstärke ändern Relationale Aggressionen einem Mädchen die Freundin wegnehmen Gerüchte verbreiten Ausgrenzen / Ignorieren
9 Merkmale von Mobbingepisoden 1. Erniedrigung der Opfer Zweck: Opfer auf untersten Platz der Hierarchie zu bringen 2. Schweigen der Opfer Gründe: Scham, Rollenidentifikation, Angst vor Rache, als Petzer zu gelten 3. Hilflosigkeit der Opfer Ständiges Versagen bei Mobbingattacken führt zur Hilflosigkeit 4. Isolation der Opfer Opfer ist meist unbeliebt und hat keine Freunde, die es unterstützen 5. Passivität der anderen Kinder Gründe: Opfer ist unbeliebt, Modelleffekt, Angst vor Täter 6. Passivität der Erwachsenen Unübersichtlichkeit der Situation
10 Was bringt das Mobbing der Täterschaft? Bewunderung der anderen = Verstärkung = Beliebtheit Mehrere gegen einen = Gruppendazugehörigkeitsgefühl Mobbing macht Spass und bringt Action in den Alltag! Täter meist in Überzahl = schneller Erfolg
11 Die Rollen und prozentuale Verteilung Zuschauer + Verstärker 47% + +/- +/- Erwachsene +/- Passive Mitläufer +/- +/- Helfer - 11% + Mobbende - Passive Opfer / Aggressive Opfer 6% 10%
12 Mobbing ist ein Gruppenphänomen Klasse (Schule) beeinflusst Mobbing und Mobbing beeinflusst die Klasse (Schule) Schon im Vorschulalter ist den Kindern bewusst: Negative Handlungen führen zu starken emotionalen Reaktionen sie wissen was sie tun oder was da passiert
13 Kind erzählt von einem Angriff Was würden Sie dem Kind raten sich selber wehren oder Hilfe holen?
14 Wie soll sich das Kind wehren? Physisches Wehren Wenn sich Opfer nie wehrt Wenn Opfer nicht weiterkommt Wenn es echtes Mobbing ist Hilfe holen Kinder sollen nicht zum Petzen erzogen werden Kinder sollen Konflikte selber lösen lernen Antworten von Kindergärtnerinnen Verhalten von Mobbingopfer
15 Wie soll sich das Kind wehren? Physisches Wehren Wenn sich Opfer nie wehrt Wenn Opfer nicht weiterkommt Wenn es echtes Mobbing ist Hilfe holen Kinder sollen nicht zum Petzen erzogen werden Kinder sollen Konflikte selber lösen lernen Antworten von Kindergärtnerinnen Verhalten von Mobbingopfer 78% 30% 13% 10% Das Opfer alleine kann Mobbing nicht stoppen
16 Wie soll die Lehrperson eingreifen? Sicherheit von Kindergärtnerinnen beim Eingreifen in einen Konflikt sicher teilweise unsicher 14% 14% 72% Gründe: kennen die Vorgeschichte nicht wollen nicht zu früh eingreifen, damit Kinder lernen die Situation selber zu lösen Angst Kinder zu unrecht zu bestrafen Fehlen eines Patentrezeptes, Ratlosigkeit über das Wie Die Lehrperson alleine kann Mobbing nur schwer stoppen
17 Wer soll das Mobbing stoppen? Das Opfer alleine kann Mobbing nicht stoppen Die Lehrperson alleine kann Mobbing nur schwer stoppen Gemeinsam lässt sich Mobbing am effektivsten stoppen
18 Die Rolle der Lehrer/innen 1. Mobbingmuster so schnell wie möglich aufdecken Anonyme Post, Gespräche mit Lehrer/innen und/oder Eltern 2. Klare Stellung dazu beziehen Mobbing ist ein ernstes Thema und ist nicht tolerierbar 3. Mobbing evtl. mit Hilfe der Sozialarbeiter/in in der Klasse thematisieren 4. Mobbingproblematik öffentlich machen (Lehrer/innen, Eltern, evtl. andere Schüler/innen aus höheren Klassen) = Stärke statt Macht 5. Weitere Ansätze ausprobieren, z.b. No Blame Approach 6. Letzte Möglichkeit: Klassen-/Schulwechsel Dies darf nicht als Niederlage betrachtet werden
19 Die Rolle der Eltern 1. Mobbing zu Hause thematisieren bei passendem Anlass 2. Offene Gesprächskultur pflegen 3. Klare Stellung dazu beziehen Mobbing ist ein ernstes Thema und ist nicht tolerierbar 4. Bei Verdacht: Kontakt mit Lehrer/in und/oder Sozialarbeiter/in suchen Nicht gleich Kontakt zu den Eltern des Mobbers suchen Die Infos der Lehrer als Ergänzung sehen 5. Ab hier: Individuelle Lösungsmöglichkeit 6. Offen sein für angefragte Mithilfe gegen Mobbing 7. Letzte Möglichkeit: Klassen-/Schulwechsel
20 Stärke statt Macht Ziel: Stärkung einer neuen Autorität von Lehrer/innen und Eltern mit Hilfe von gemeinsamer Präsenz. Besonderheit: Mobbing wird transparent gemacht. Möglichst viele (Lehrer/innen, Eltern, andere Kinder) werden über das Problem informiert und bilden ein Helfernetz, auf das sich das Opfer stützen kann.
21 Der No Blame Approach No Blame Approach (= Ansatz ohne Schuldzuweisung) Ziel: Situation des Opfers nachhaltig verbessern ohne die tatsächlichen Vorgänge zu kennen Besonderheit: Bilden einer Unterstützungsgruppe aus Tätern, Mitläufern und Passiven
22 Der No Blame Approach Die 7 Schritte des No Blame Approach: 1. Gespräch mit dem Opfer 2. Unterstützungsgruppe formieren 3. Problem erklären 4. Keine Schuldzuweisung 5. Gruppe nach ihren Ideen fragen 6. Verantwortung der Gruppe übergeben 7. Nachgespräch einzeln mit allen Beteiligten
23 Cyber-Mobbing Cyber-Mobbing unterscheidet sich in einigen Punkten vom "einfachen" Mobbing: Eingriff rund um die Uhr in das Privatleben Das Publikum ist unüberschaubar groß. Inhalte verbreiten sich extrem schnell "Cyber-Mobber" können anonym agieren Identität von "Cyber-Mobber" und Opfer Cyber-Mobbing kommt weniger häufig vor wie traditionelles Mobbing, ist aber eng damit verbunden.
24 Take-home Message 1. Gemobbt wird wiederholt und systematisch 2. Es gibt direkte und indirekte Aggressionen, wobei die indirekten schwerer fassbar sind 3. Mobbing hat schwere Folgen 4. Mobbing lohnt sich für Täter 5. Kinder sind sich des Mobbings bewusst alle beeinflussen das Mobbing und Mobbing beeinflusst alle 6. Opfer können sich schlecht wehren 7. Mitverantwortung ALLER Einbezug der Passiven, Lehrer, Eltern, Sozialarbeit
25 Fragen Diskussion
26 Diskussionsthemen Was war neu für Sie? Was hat Sie überrascht? Was von dem heute Gehörten können Sie sich vorstellen selber anzuwenden? Haben Sie schon selber Erfahrungen mit Mobbing und Interventionen gemacht?
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